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Inside The Cage II: TNA Against All Odds 2010

Kolumne

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Published on:
16.02.2010, 16:15 
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Nur zwei Tage nach dem Debüt von INSIDE THE CAGE folgt heute direkt die zweite Ausgabe, die eine Sonderausgabe zu TNA Against All Odds 2010 darstellt. Hier sprechen wir über den Pay Per View, gehen aber dieses Mal genauer und ausführlicher vor als im Wochenrückblick, bei dem wir uns nur die Höhe- und Tiefpunkte der einzelnen Shows herausgepickt haben.

TNA Against All Odds 2010

Vanni: Der Pay Per View startete direkt mit D'Angelo Dinero vs. Desmond Wolfe, was sich am Ende als eines der besten Matches der Show herausstellen sollte. Mich hat der Opener auf jeden Fall unterhalten und auch wenn es schade ist, dass hier direkt schon einer der Beiden die Segel streichen musste, boten beide Superstars eine ansprechende Leistung. Der Sieg des Popes hat mich schon sehr überrascht... es sollte aber nicht das letzte Mal sein.

Mathias: Dieses Match war wirklich beeindruckend und, wenn man die vier Erstrunden-Matches durchgeht, auch die richtige Wahl als Opener. Sicherlich war es auch unglücklich, dass einer der beiden direkt ausscheiden musste, aber am Ende kann eh nur einer oben stehen und ich war wirklich überrascht, dass sich hier Dinero durchsetzen konnte.

Vanni: Bei Matt Morgan vs. Hernandez hat mich dann vor allem das Finish enttäuscht. Zunächst einmal war es nicht wirklich glaubwürdig, dass sich Hernandez bei seinem Dive nach außen an der Schulter verletzt hat, auch die zahlreichen Wiederholungen konnten das für mich nicht belegen. Dann folgt ein kleiner angedeuteter Turn von Morgan, ein Schubser in die Ringecke, ein Einroller mit ein bisschen Hosenziehen. Und das war's... Ich weiß nicht, mir hat das einfach nicht gefallen. Und auch die Idee, dass es das schon mit Morgan und Hernandez gewesen sein könnte, gefällt mir nicht wirklich. Ich hoffe, es war nur ein kleiner Streit zwischen den Tag Team Champions. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mathias: Ich bin gespannt wie man das Ganze bei iMPACT aufgreifen wird. Genau die Tatsache, dass einer der beiden, in diesem Fall Morgan, hier mit einem Trick gewinnen würde, hat mich am meisten an dieser Ansetzung gestört. Hier zeigt sich, dass Leute wie Vince Russo oder Eric Bischoff auch immer der Meinung sind, man müsste überall einen Aufhänger einbauen. Wieso lässt man hier keinen fairen Fight stattfinden?! Das Ende war total unglücklich. Erst zeigt Hernandez seinen Dive mit den Händen nach vorne, wo man sich schon ziemlich schwer an der Schulter verletzen kann und dann hält Morgan für ihn die Seile auf, nur um ihn dann direkt in eine Ecke zu schicken und illegal zu pinnen. Das war (leider) nichts.

Vanni: Bei Kurt Angle vs. Mr. Anderson hab ich dann schon ein wenig ungläubig geguckt. Ich konnte mir zwar vorher bereits gut vorstellen, dass es sowohl Angle als auch Anderson machen könnten, aber es überraschte mich, wie deutlich Mr. Anderson hier gestärkt wurde. Und ja, irgendwie war es auch mal wieder schön, gewolltes Blut bei einem Pay Per View zu sehen, ohne direkt einen Arzt mit Handschuhen ins Seilgeviert stürmen zu sehen. Angle vs. Anderson gehört auch zu den besseren Matches des Pay Per Views und der Sieger geht auf jeden Fall in Ordnung... auch wenn er mich überraschte.

Mathias: Das Blut brauche ich persönlich ja nicht. Wenn es versehentlich passiert, muss keiner direkt die Wunde verarzten, aber vorsätzlich eine Wunde herbeiführen ist für mich immer unnötig. Wenn man sich den ganzen Verlauf des Turniers anschaut, war es natürlich wichtig, dass Anderson hier deutlich gewinnt, doch ich war auch etwas überrascht. Andererseits musste nach diesem Turnier auch ein neuer Herausforderer her, denn irgendwann wird selbst AJ Styles vs. Kurt Angle langweilig.

Vanni: Dann folgte ein für mich eindeutiger Kritikpunkt des Pay Per Views. Ich war ja bereits im Vorfeld nicht davon begeistert, dass Mick Foley und Abyss in diesem Match steckten. Dazu gab es gleich mehrere Gründe. Zunächst konnte man Foley und Abyss es schon im Intro Video nicht abnehmen, dass sie irgendwann noch einmal TNA World Champion werden würden. Dann kommt die Tatsache dazu, dass Foley einfach seine besten Zeiten hinter sich hat. Und dann kam für mich auch noch mieses Booking dazu, denn das Match war todlangweilig. Abyss will seinem Freund nicht weh tun, dieser animiert ihn aber ständig dazu und hat so wohl irgendwie gar keine Lust, den Titleshot bei Lockdown zu gewinnen. Eindeutiger Tiefpunkt der Show, wenn auch nicht der absolute Tiefpunkt. Immerhin durfte Abyss gewinnen und nicht der alte Mann Foley.

Mathias: Gut war das Match sicherlich nicht, doch das war ohnehin klar, was passiert. Hier sollte nur die Geschichte von Abyss, Foley und Eric Bischoff fortgeführt werden. Und in meinen Augen wurde dies auch gut umgesetzt. Foley braucht den Sieg nicht und will nur seinen Freund bei TNA halten, womit auch klar ist, dass er den Bat eingesetzt sehen will. Um es dann interessant zu halten braucht man als Gegenpart jemanden, der den Bat nicht einsetzen will. Somit macht die Story durchaus Sinn. Sie hat sicherlich nichts im Turnier zu suchen gehabt, doch sie hat diesem auch nicht weiter geschadet, da sie beide im weiteren Verlauf keine Rolle gespielt haben.

Vanni: Nach dem zweitschlechtesten Match des Abends folgte direkt der absolute Tiefpunkt. Mein Gott, war das schlecht! Ich meine, ich habe ja nicht viel erwartet, aber selbst kleinste Hoffnungen auf ein gutes Match wurden zerstört. Das war ja mal gar nix. Immerhin tauchte Jimmy Hart auf, der nochmal unterhaltsam werden könnte. Allerdings wird die Fehde der beiden Tag Teams wohl weiter geführt, was mich nicht gerade dazu bringt, in Jubelarien auszubrechen. 10 Minuten für ein Match, das wohl niemanden wirklich interessiert hat und was man genauso gut der Knockout- oder X-Division hätte geben können...

Mathias: Auch ich bleibe bei meiner Meinung, dass dieses Match, wenn überhaupt, vor fünfzehn Jahren hätte stattfinden müssen. Ich bin schon kein Fan von Brother Devon und Brother Ray, die ihren Zenit in meinen Augen überschritten haben. Doch Brian Knobbs und Jerry Sags haben wirklich jeden Unterhaltungsfaktor verloren, den sie mal inne hatten. Ein wirklich schlechter Brawl, der zu keinem einzigen Zeitpunkt mein Interesse wecken konnte. Klar, Jimmy Hart ist wirklich ein guter Manager der alten Schule, doch wenn er nur da ist um die Nastys bei TNA zu halten, dann kann auch er gerne wieder gehen.

Vanni: Im ersten Halbfinale konnte mich der Pope dann abermals überraschen. Hier hätte ich doch schon ziemlich sicher mit einem Sieg von Morgan gerechnet. Da Matt das Match aber über so lange Zeit dominiert hat, war es ab einer gewissen Stelle wohl klar, dass es doch Dinero machen könnte. Morgan hat im Match dann wieder leichte Anzeichen zu einem Turn gemacht, weil er einfach zu arrogant wirkte. Und dass TNA den Namen "Against All Odds" an diesem Abend zum Thema machen wollte, konnte man hier zum ersten Mal erahnen... Konnte, ich habe es aber noch nicht...

Mathias: Da ich nach der ersten Runde von einem Turniersieg von Mr. Anderson ausging, was allerdings irgendwie einen Sieg von Samoa Joe vorausgesetzt hätte, war ich auch überrascht von Dineros Sieg über Morgan. Nicht zuletzt, da er auch dieses Match klar mit seinem DDE gewinnen durfte und sich somit im Turnierverlauf zu einer echten Alternative entwickelt hat. Das Match an sich war natürlich nicht so gut wie Dinero gegen Wolfe, aber es hat wieder bewiesen, dass Morgan durchaus ein guter Big Guy ist, der mit dem richtigen Gegner auch starke Matches zeigen kann.

Vanni: Dann möchte ich an dieser Stelle einmal Mr. Anderson noch mal herausheben. Unglaublich, was für ein Entertainment-Potential dieser Mann hat. Dies hat das Interview vor dem Halbfinale bewiesen, dies hat das Interview vor dem Finale bewiesen und dies haben auch seine Matches bewiesen. Er kann einfach unterhalten, egal ob er sich nun in den Ring zurück rollt und dem Referee "freundlich" zuwinkt, um das Auszählen zu verhindern, ob er mitten im Finale einfach mal zur Promo ansetzt oder ob er seine Ankündigung immer auch mal für ein "Shut Up" unterbricht. Dieser Mann ist Gold wert!

Mathias: Einen genialen Entertainment-Faktor hat er wirklich. Allerdings muss ich sagen, dass er mich wrestlerisch nicht so richtig überzeugen konnte.

Vanni: Im zweiten Halbfinale musste sich Anderson schließlich durchsetzen und dies hat er dann ja auch getan. Gott sei Dank. Ansonsten kann man hier dann gar nicht so viel zu sagen. Durchschnittliches Match ohne wirkliche Höhe- oder Tiefpunkte. Abgesehen von den kleinen Einlagen des Mr. Anderson, die ich ja schon erwähnt habe.

Mathias: Ich erkenne zwar eine Steigerung, aber er ist im Ring nicht so gut, wie er mir bei WWE noch vorkam. Dieses Match selbst war dann sicherlich vorhersehbar, da Abyss von Anfang an keine Rolle in diesem Turnier spielen sollte und man nun auch den richtigen Gegner für Dinero im Finale gebraucht hat.

Vanni: World Title Match… Zunächst einmal... Styles sieht in der Robe ziemlich lächerlich aus. Die blonden Strähnchen kann ich ja noch akzeptieren, aber die Robe geht ja mal gar nicht. Zum Match brauch ich auch nicht viel sagen. Es war ein Selbstläufer und stark anzusehen. Sehr schöne Aktionen drin und ein Finish, das so dann auch passt und weder den Herausforderer, noch den Special Referee schlecht aussehen lässt. Wohl das beste Match des Abends, knapp gefolgt von Angle vs. Anderson und Dinero vs. Wolfe.

Mathias: Die Verwandlung von Styles schreckt mich so langsam ein wenig ab. Dass man ihn unbedingt auf die nächste Stufe heben musste, nachdem sein Gimmick selbst nicht wirklich überzeugen konnte, ist klar. Aber nun auf Krampf einen modernen Nature Boy zu kreieren nimmt ihm dann zu viel von seiner Eigenständigkeit. Die blonden Strähnen sahen schlecht aus, der Ohrring macht keinen Sinn und die Robe.... ich höre lieber auf darüber zu schreiben. Das Match der beiden war dann natürlich gut - nichts anderes durfte man aber auch erwarten. Vergleicht man diesen Fight mit anderen der beiden, dann fällt er allerdings doch ein wenig ab. Der Sieg für Styles macht Sinn, da seine Wandlung noch nicht beendet ist..... und so langsam ahnte ich auch schon, wer das Turnier gewinnen würde.

Vanni: Mit dem Main Event war ich dann alles andere als zufrieden. So darf es einfach nicht laufen. Schön und gut, dass die Band oder das Wolfpac ja irgendwen angreifen müssen, aber können sie dann nicht Abyss, Foley oder die Nastys ausknocken? Warum den Pope kurz vor dem Finale? Das Match hatte Potential, Anderson und Dinero hätten hier sicherlich ein gutes Match hinlegen und der WWE zeigen können, dass es ein Fehler war, die Beiden zu entlassen. So war der Main Event aber ziemlich langweilig, weil man dauernd nur zu Gesicht bekam, wie Dinero zugerichtet wurde. Richtige Spannung kam erst am Ende auf, dafür dann aber richtig. Nach dem Mic Check hatte ich beispielsweise fest mit dem Sieg für Anderson gerechnet. "Against All Odds" schön und gut, aber hier hätte ich zum Abschluss des Turniers einfach einen sauberen Kampf gewollt. Dinero als Sieger ist natürlich in Ordnung und die kommenden Wochen versprechen mit dem Pope, Styles und Ric Flair wohl doch einige tolle Duelle und Promos. Vor dem Turnier hätte ich nie damit gerechnet, nach dem Beatdown war es dann aber wohl doch ziemlich klar, dass der Pope es noch macht... schon alleine, um ein Heel vs. Heel mit Styles vs. Anderson zu verhindern.

Mathias: Eins direkt zu Beginn: Ich halte Dinero für die beste Wahl als neuen Herausforderer, da sein Match gegen Styles bei iMPACT und seine Qualitäten am Mikro schon sehr viel versprechen. Allerdings hätte ich mir bei diesem Booking wirklich die Haare raufen können. WIESO?! Wieso kann man nicht einfach mal Hogans Buddys außen vor lassen?! Wieso muss man die beiden Dinero attackieren lassen, der zuvor nichts mit den beiden zu tun hatte und vermutlich auch nie haben wird?! Warum lässt man Backstage nicht einfach nochmal Foley mit Bischoff diskutieren und dort die Band eingreifen?! Eine Antwort wird es wohl nie geben. Ich habe mich im Vorwege wirklich auf dieses Finale gefreut, dass nun natürlich zur Farce wurde. Lediglich der Unterhaltungswert von Anderson hat dieses "Match" ein wenig gerettet. Doch sei's drum, denn am Ende steht ein dritter Sieg von Dinero mit seinem DDE zu Buche. Starker Push für den Pope, der es sich wahrlich verdient hat.

Vanni: Insgesamt war Against All Odds ein "guter" Pay Per View. Negativ fallen für mich Abyss vs. Foley, Nastys vs. 3D und der Abschluss des Turniers - nicht der Sieger - auf, positiv fallen hingegen Joe vs. Styles, Angle vs. Anderson und Dinero vs. Wolfe in die Waagschale. Die restlichen Matches waren durchschnittlich bis annehmbar und die Segmente zwischendurch waren eine willkommene und unterhaltsame Abwechslung. Schöne Show, bei der man es nicht bereut, sie angesehen zu haben.

Mathias: Ich kann dir eigentlich nur zustimmen, da diese Show größtenteils interessant war und gutes Wrestling bot. Ein Knockout Match statt den Nastys und ein richtiges Match im Main Event und ich wäre vollkommen zufrieden gewesen. Doch leider lernen Bischoff und Russo nicht aus ihren Fehlern und müssen es immer übertreiben. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass WWE es nicht leicht haben wird diese Show mit Elimination Chamber zu überbieten.

Das war es dann von dieser Stelle über Against All Odds. Awards für die Pay Per Views werden nach Elimination Chamber vergeben. Am Wochenende folgt dann zunächst der zweite Wochenrückblick und dann der Blick auf den WWE-Pay Per View.