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JAPW Caged Fury 2005

Review

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Published on:
03.09.2005, 15:45 
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Jersey All Pro Wrestling – "Caged Fury" (26.03.2005)


Wir befinden uns in der alten ECW Arena in Philadelphia, PA. im März 2005 ... Die Show fand kurz nach den Vorfällen rund um Dan Maff und Homicide statt. Zur Erklärung: Homicide beschuldigte seinen ehemaligen Schüler Maff der Pädophilie in Zusammenhang mit persönlichen Vorfällen die seine Familie betrafen (Homicide hat eine Tochter!) und setzte alles daran Dan Maff aus dem Wrestling Business zu drängen - mit Erfolg. Maff wurde nicht nur als amtierender RoH Tag Team Champion, sondern auch als amtierender JAPW Heavyweight Champion aus allen Promotions verbannt und erhielt auch fortan keine Bookings mehr. Seitdem ist von dem Bastard nichts mehr zu hören - nur dummerweise stand JAPW nun ohne Champion da ... Jay Lethal wurde in den vorangegangenen Monaten konsequent durch zwei cleane Pinfalls über Champion Maff zum No.1 Contender gepusht und soll nun zur Eröffnung von "Caged Fury" anstatt eines Titelmatches gegen Maff den nun vakanten HW Titel direkt überreicht bekommen. Lethal lehnt das Angebot allerdings ab und bekommt daher Homicide vorgesetzt, der von seiner letzten Regentschaft (die schon verdammt lange her ist) angeblich noch ein Rematch auf den Titel offen habe. Deutliches Notbooking. Somit wird das JAPW Heavyweight Title Match spontan im Opener ausgetragen ...


JAPW Heavyweight Championship Match (vakant)
Homicide vs. Jay Lethal


Das Match startet furios ohne eine wirkliche Abtastphase mit einigen Impact Moves von Lethal. Homicide scheint völlig von dem Tempo überrascht zu sein und braucht etwas Zeit, um dann mit seinem Tope Con Hilo letztendlich ins Match zu finden. In den folgenden Minuten nimmt er Lethal regelrecht auseinander, u.a. durch einen übelst stiffen Yakuza Kick in der Ecke bei dem er seinen Gegner voll unter dem Kinn erwischt. Nach mehreren Two Counts schafft Lethal mit einem Dragon Suplex ein Comeback und trifft seinen Diving Headbutt. Es folgen einige Nearfalls auf beiden Seiten und Lethal ist dem Titelgewinn mit einem Second Rope DDT verdammt nahe ... Beide drehen nun auf - Konter auf beiden Seiten, doch als Lethal an Dominanz gewinnt, tauchen plötzlich Homicide’s Stable Partner Low-Ki und B-Boy auf. Nach kurzen Eingriffen kann Lethal zuerst noch aus einem Tenzan Tombstone Driver auskicken, muss sich dann aber einem Top Rope Ace Crusher gefolgt von einer krachenden Lariat beugen! Somit holt sich Homicide zum sechsten(!) Mal den JAPW HW Title ... Matchzeit: 11:43 Minuten ...
Matchwertung: *** - Der Begegnung fehlten vielleicht noch 5 Minuten mehr, für ein echtes klasse Match aber vernachlässigt man einfach mal die Tatsache, dass es hier um den wichtigsten Titel der Promotion ging, war es ein astreiner Opener. Es gab so gut wie keine Ruhephasen und den Zuschauern wurde von Beginn an eingeheizt, also die Aufgabe eines Openers wurde hier vollends erfüllt ... Viele haben hier wohl den schon länger verdienten Titelgewinn Jay Lethal’s erwartet, aber es sollte ja nicht seine letzte Chance bleiben ...


Carnage Crew (Loc & DeVito) vs. Christopher Street Connection (Buff-E & Mace)

Matches, in denen die CSC antritt, sind für mich eigentlich grundsätzlich Fast Forward Material aber für dieses Review werde ich sie mir wohl noch einmal komplett antun müssen. Erstes (und auch einziges) Highlight ist ein vollbusiges Mädchen die beim CSC Entrance ordentlich mit dem Vorbau wackelt, ihre Sitznachbarin kann sich einen Griff an eben diesen nicht verkneifen. Auf “Show your Tits“ Chants der Crowd reagiert sie aber leider nicht ... Wie üblich müssen die Gegner der CSC ordentlich Gay Spielchen über sich ergehen lassen, ich spare mir die genauen Einzelheiten ... Das Ende kommt dann endlich nachdem Mase sein Gemächt ca. 1 Minute in DeVitos Gesicht presste, dann aber zum Glück von Loc für DeVito’s Moonsault bereit gelegt wird, der dann diesen Krampf beendet. Matchzeit: 9:32 Minuten ...
Matchwertung: DUD - Was soll ich sagen, ich komme auf diese Gay Gimmicks überhaupt nicht klar. Aber auch ohne das Gimmick wäre dieses Match armselig gewesen. Teilweise wird ja regelrecht eine Schwulen-Vergewaltigung parodiert, wenn die CSC mit dem Gegner einen unfreiwilligen Arschfick nachstellt. Ich kann über so etwas nicht lachen ... Wrestlerisch wurde hier quasi nichts geboten ...


JAPW Light Heavyweight Championship Match
Azrieal © vs. Grim Reefer


Azrieal, der sich den Light HW Title im Dezember 2004 von Jay Lethal holen konnte, musste diesen nun gegen den Grim Reefer auf's Spiel setzen. Beide haben in der Vergangenheit ein paar recht nette Matches für JAP abgeliefert, von daher bin ich bei dieser Begegnung ganz zuversichtlich ... Das Match startet mit einer kleinen Chain-Wrestling Sequenz, geht aber dann schnell in Forearm- und Chop-Duelle über. Der Reefer zeigt seine unorthodoxe Offense, die durch einige innovative Moves wirklich schön anzusehen ist. Einen Somersault nach draußen setzt er dann aber ziemlich daneben ... Im folgenden lässt der Reefer Azrieal mit einem heftigen German Suplex genau auf die Schädeldecke krachen. Holy Ouch! In Zeitlupe sieht das echt böse aus. Der Reefer will den Sack nun zumachen, doch urplötzlich kassiert er einen Fireman’s Carry into ...öh, Sitout Bodyslam - Und Azrieal erreicht damit den Pin und somit die Titelverteidigung! Das Finish kam leider völlig deplaziert und zusammenhangslos. Matchzeit: 7:30 Minuten ...
Matchwertung: *3/4 - Die Begegnung beinhaltete ein paar nette Spots und war in der kurzen Zeit auch recht unterhaltsam, nur wurde das Match dann viel zu abrupt beendet. Für ein Titelmatch war die Zeit absolut nicht angemessen und mit dem Finish kann ich mich nun wirklich nicht anfreunden. Da haben die beiden schon bessere Leistungen gezeigt ...


EC Negro vs. Chris Candido

Irgendetwas veranlasst EC Negro, Teil des Tag Teams Dirty Rotten Scoundrelz, eine Open Challenge auszusprechen, die prompt von Chris Candido beantwortet wird. Dieser feiert damit sein JAP Comeback und wird mit lauten “Welcome Back“ Chants empfangen ... Nach einer kleinen Promo geht’s los und Candido dominiert die ersten Minuten. Nach ein bißchen Brawling und ein paar Comedy Einlagen möchte Candido der Halle gerecht werden und baut einen Tisch im Ring auf. Allerdings fliegt er mit seinem Diving Legdrop selbst dadurch ... Es wird weiter durch die Halle gebrawlt, bis EC Negro schließlich versucht den Pin zu holen. Doch nach einem verfehlten Flying Elbow macht Candido den Sack mit der Blonde Bombshell (Top Rope Powerbomb) endgültig zu. Matchzeit: 7:21 Minuten ...
Matchwertung: *1/4 - Tja, so schön es auch ist Candido noch einmal im Ring zu sehen, um so uninteressanter war das Match dann selbst. Candido lockert zwar alles alleine durch seine Gestik etwas auf, aber im Grunde wird hier nicht mehr als ein kleiner Brawl geboten. Zum Glück ist es ja relativ kurz gehalten und stört daher nicht weiter ...


Low Ki vs. Samoa Joe

Dieses Match soll nun ihr viertes Singles Aufeinandertreffen überhaupt werden - das erste in JAP. Low Ki kann bisher zwei Siege gegen Joe verbuchen, je einen in RoH und APW, wobei es beim dritten Duell bei USA Pro einen Double Knock-Out gab. Joe wird also alles daran setzen seinen ersten Singles Sieg über Low Ki einzufahren ... Zu Beginn halten sich beide noch etwas zurück, doch nach kurzer Zeit geht das Slugfest los. Joe behält dabei auf Dauer die Oberhand und versucht sich an Submission Moves. Ki zeigt im folgenden einen schönen Top Rope Double Foot Stomp auf Joe’s Rücken, während dieser über dem zweiten Seil hängt! Aber immer wieder artet die Begegnung in neue Chop- und Kick-Duelle aus ... Low Ki kassiert Joe’s Trademark STO aus der Ecke und wird per Face Wash und Tope Elbow weiter misshandelt. Nach kurzer Konterphase wird ein Springboard-Versuch Ki’s von Joe mit einen Death Valley Driver gekontert! Nearfall. Heiße Phase nun - Powerbomb, Kick-Out, STF! Aber Low Ki kann sich befreien. Und auch den Island Driver Ansatz kontert er in einen standing Dragon Clutch, anschließend knockt er Joe mit dem Tidal Crush aus. Es soll der Top Rope Double Foot Stomp folgen, doch Jay Lethal taucht Ringside auf, um sich für die verpasste Titelchance zu revanchieren. Low Ki ist kurz abgelenkt und Joe greift ihn sich und hämmert ihn per Muscle Buster in den Boden! 3 Count für Joe nach 17:25 Minuten ...
Matchwertung: ***1/2 - Eine sehr abwechslungsreiche Begegnung, die bei weitem nicht nur auf Kicks und Chops basierte. Es gab allerdings ein, zwei Abstimmungsprobleme und ich würde das "Glory By Honor" Match der beiden schon alleine wegen der puren Brutalität über diesem anordnen, dafür bot dieses mehr Vielfalt. Irgendwie fehlte das gewisse Etwas, doch trotzdem war der Kampf sehr gelungen und mehr als ansehnlich ...


Trent Acid (w/ Johnny D.) vs. "The Future" Frankie Kazarian

Nach einer überflüssigen Promo von Trent Acid ("my balls are the future") gehts dann auch los. Und sofort schon ein Grund warum mir Trent Acid Matches ganz gut gefallen, er setzt seinen schön gesprungenen Asai Moonsault mal wieder halb auf die Guardrail. Mich wundert, dass er sich dabei noch nie ein Bein gebrochen hat (oder hat er?). Kazarian zeigt im folgenden einige seiner Trademarks, sowie eine Huracanrana auf den Hallenboden, bei der er per Springboard von einem Apron zum anliegenden springt! Acid scheint immer einen Schritt zu langsam zu sein und kassiert eine heftige Reverse Huracanrana, bei der er ziemlich übel zusammen gefaltet wird. Kurz darauf gelingt Frankie auch noch der Wave Of The Future doch nachdem sich Johnny D. einmischt, rennt Kazarian genau in den Yakuza Kick zum schnellen Sieg für Trent Acid nach nur 7:53 Minuten ... Sehr lahmes Finish ...
Matchwertung: *3/4 - Kazarian hatte das Match über große Strecken unter Kontrolle und verliert dann nach nur einem Yakuza Kick aus dem bei Trent Acid eigentlich jeder Gegner ca. dreimal pro Match auskicken kann. Naja, auch ansonsten kam auf Grund des Mangels an Zeit kein wirklicher Matchfluss zustande. Da hatte ich mir wirklich einiges mehr erwartet ...


6 Man Elimination Match
Neeno Capone vs. Envy vs. Mike Donovan vs. Pinkie Sanchez vs. Archadia vs. Chalupine Negro


JAPs Version eines Scramble Matches, allerdings mit 6 eher unbekannten Spotmonkeys plus Elimination Regel. Meine Hoffnung liegt bei diesem Match hauptsächlich in ein paar versauten Spots zu meiner persönlichen Belustigung ... Arcadia macht noch den besten Eindruck und kann mich zu Beginn ansatzweise überzeugen. Nach langer Einführungsphase bei der jeder mal ran darf, folgt die übliche Dive Sequenz nach draußen und einige Spots später kann Arcadia Mike Donovan durch eine Variation des Fame Assers eliminieren. Kurz darauf tappt Pinkie Sanchez in einem modified Tequilla Sunrise von Chalupine Negro, der im übrigen irgendeine Art von Insekt darstellen soll. Als nächstes wird Envy durch eine Red Star Press von Neeno Capone aus dem Match entfernt. Und dann endlich ein langersehnter Upfuck. Neeno und Arcadia wollen eine Art Spike Power Bomb ausführen, doch Neeno bekommt das nicht richtig hin und Negro landet dabei heftig auf dem Genick! Er scheint sich dabei aber nicht ernsthaft verletzt zu haben. Kurz darauf wird Negro dann auch gepinnt. Neeno und Arcadia bekommen noch etwas Zeit, ehe Neeno Capone das Match mit einer DDT Version des Canadian Destroyers letztendlich zu seinen Gunsten beenden kann ... Matchzeit: 18:27 Minuten ...
Matchwertung: ** - Mir gefallen zwar Spotmatches in Maßen, aber das hier ist etwas zuviel des "Guten" vor allem auf die Länge bezogen. Es waren allerdings einige ansehnliche Spots dabei, die ich so vorher noch nicht gesehen habe, zudem war alles bis auf den einen Ausrutscher recht sauber ’geworkt’ und ich war positiv überrascht. Ohne die Elimination Regel und eine entsprechend kürzere Kampfzeit wäre das sicher ein schöner Lückenfüller geworden und hätte auch eine bessere Wertung verdient, so ist er allerdings zu langatmig ...


JAPW Tag Team Championship – Steel Cage Match
Strong Style Thugs (Homicide & B-Boy) © vs. Next Generation Hart Foundation (Teddy Hart & Jack Evans)


It’s Main Event Time!! Diese beiden Teams haben eine lange und blutige Fehde hinter sich, die damals mit den Aufeinandertreffen von Homicide und Teddy Hart begonnen hat, sich später auf deren Teams/Fraktionen ausweitete und nun hier mit einem Cage Match endgültig beendet werden soll. Es ist das erste Cage Match in JAPW seit 6 Jahren! Zudem standen auch noch die JAP Tag Team Titles der SST auf dem Spiel. Die Hart Foundation ist zu dieser Zeit übrigens Face und Teddy Hart verdammt over ... Das Match beginnt sofort mit einem wilden Brawl, natürlich auf der einen Seite mit der Paarung Homicide/Teddy. Nach dem ersten Highspot verlassen die beiden erstmal den Käfig und Teddy springt einen Moonsault vom Käfig nach draußen auf Homicide!! Holy F’N Shit! Im Ring begeistert Evans das Publikum mit einem sehr sauberen Moonsault into DDT gegen B-Boy ... Ab jetzt wird’s Hardcore. Homicide bringt verschiedene Schlagwerkzeuge in den Ring und wäre das nicht schon genug, so hat er auch noch seine Gabel dabei, mit der er Teddy’s Stirn schon bei der 7th Anniversary Show übel zugerichtet hat. Und auch hier dauert es nicht lange und Teddy blutet wie ein Schwein beim Schlachter - und wird auch genauso behandelt. Die Hart Foundation wird im folgenden quasi nur noch massakriert. Doch nach einiger Zeit kommen sie nochmal ins Match zurück und Jack Evans springt einen Phoenix Splash vom Käfig auf die SST! Teddy klettert ebenfalls nach oben, und trifft mit einem wahnsinnigen picture perfect Moonsault vom Käfig! Oh my God!! Es geht nun Schlag auf Schlag. Evans und Teddy zeigen ihre Backbreaker - Shooting Star Elbow Kombo, doch anschließend wird Teddy’s nächste Shooting Star Press in einen Ace Crusher gekontert. Cop Killa für Evans! Teddy überlebt im folgenden eine Avalanche Style Sit-Out Powerbomb von Cide sowie einen Brainbuster B-Boy’s. Das Match scheint gelaufen, die SST zeigen noch den alten Steiner Brothers Bulldog Finisher, doch beim Count geht auf einmal das Licht aus - Und plötzlich steht Jim “The Anvil“ Neidhart im Ring!! Nach kurzem Beatdown nimmt er Homicide hoch und gemeinsam mit Teddy zeigen sie die alte Hart Attack! Mark-Out! Teddy legt noch mit seiner eigenen Hart Attack nach (Corkscrew Somersault Elbow Drop) und schafft tatsächlich den 3 Count über Homicide! Homicide jobbt für Teddy Hart!! Der Titelwechsel ist perfekt und die alte klassische Hart Foundation Mucke ertönt! Matchzeit: 18:03 Minuten ...
Matchwertung: ***3/4 - Ein absolut göttliches Spotfest und ein (vorerst) würdiger Abschluss der Fehde. Alle Monster-Spots haben relativ genau gesessen, die Dramatik war vorhanden ebenso wie die Brutalität und dazu kommt noch der Überraschungsauftritt von Jim Neidhart. Negativ festzuhalten bleibt eigentlich nur das reine Chaos und vielleicht die fehlende Psychologie (warum andauernd vom Käfig springen?) obwohl mich das nun wirklich nicht gestört hat - Fans bzw. Fanatiker des puren Wrestlings werden dem Match vielleicht nicht soviel abgewinnen können, aber es hat halt den Holy Shit-Bonus und wie gesagt war es von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam ...


Fazit: Alles in allem war es eine recht gelungene JAP Show. Mit dem Main Event und Ki/Joe hatte man zwei erstklassige Matches, dazu noch eine sehr solide Performance von Lethal und Homicide. Ich persönlich hatte mir von Acid/Kazarian und dem Light HW Title Match mehr versprochen, deren Zeit leider hauptsächlich in dem 6 Man Match verpulvert wurde, aber wirklich schlecht waren diese Kämpfe trotzdem nicht. Der Rest ist dann aber nicht wirklich erwähnenswert. Die DVD Version bietet im übrigen noch Fan Interviews, eine Ted Hart Promo, sowie zwei Highlight Videos ... Für JAP Fans sollte diese Show ein Pflichtkauf sein, für alle anderen ist sie hauptsächlich wegen der drei erstgenannten Matches zu empfehlen.