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JCW Jersey J-Cup 2004

Review

Article information
Published on:
07.11.2004, 12:35 
Category:
Author(s):

Jersey Championship Wrestling

Jersey J-Cup 2004

27. Juni 2004 - Garfield, NJ

 

Mit diesem Review werde ich ein, aus persönlicher Position betrachtetes, Neuland betreten. JCW waren für mich bisher nur drei aneinandergereihte Buchstaben ohne eine besondere Bedeutung. Nun habe ich jedoch anfang 2004 meinen Wrestlinghorizont immer mehr erweitert und diese Entwicklung soll sich auch weiter fortsetzen. Der JCW J-Cup hatte sich hier besonders geeignet nachdem er vom Lesen her sehr interressant geklungen hat. Also entschied ich mich, diesem Event eine Chance zu geben und damit gleich mal eine weitere Promotion in meine Reviews einzubauen.

 

1st Round

Die erste Runde werde ich jetzt nicht Match by Match durchgehen, da es das Review zu sehr strecken würde und wahrscheinlich Langeweile beim Lesen aufkäme. Knapp 1,5 Stunden wurde den 8 Singles - Matches zugeteilt, die allesamt nicht schlecht waren. "Nicht schlecht" ist hier nun wieder eine weitgreifende Beschreibung, denn vom Sessel gefallen bin ich jedenfalls nicht bei den Matches. Es ist eine solide Startrunde des Turniers, viel Durchschnittsmatches und als Highlights der ersten Runde könnte man das CHIKARA Student vs. Teacher Match zwischen Jigsaw und Mike Quackenbush ansehen. Auch Sabian vs. Sheridan konnte überzeugen wobei man hier schon ein großes Kult-Siegel auf den Sheridan Entrance verpassen muss. Der Mann weis wie man schräg rüberkommt. B-Boy vs. Chris Idol war ebenfalls recht unterhaltsam, der Rest fällt, wie bereits erwähnt, in den Bereich "Naja - Ok". Hier noch eine Übersicht über die erste Runde, bevor ich den detailierten zweitrundencheck beginne.

 

Damian Adams vs. Dave Greco

Mike Quackenbush vs. Jigsaw

M-Dogg 20 vs. Rob Eckos

Dan Barry vs. Striker

Sabian vs. Shawn Sheridan

Super Dragon vs. Altar Boy Luke

Josh Daniels vs. Tyler Payne

B-Boy vs. Chris Idol

 

Dies waren die 8 Matches die die 16 Männer, welche dieses Jahr den J-Cup unter sich ausmachen wollten, bereits um die Hälfte ausfilterten.

 

 

2nd Round

Die zweite Runde wurde praktisch Loteriemäßig ausgelost - es traf also nicht der Sieger vom ersten Match, auf den Sieger vom zweiten Match, der Sieger vom Dritten auf den Sieger vom Vierten, sondern Zufall vs. Zufall, welches manchen Wrestler natürlich in eine unglückliche Situation bringen konnte.

 

M-Dogg 20 vs. Dave Greco

Die zweite Runde begann mit dem wohl schwächsten Match des Abends. Keine gute Abstimmung der beiden Wrestler, auch kein wirklicher Matchfluss und entsprechende Langeweile die in diesem Kampf auftrat. Bis auf 1-2 Spots, die man eben von Mdogg präsentiert bekommt, darf man dieses Match gerne als Streichergebnis dieses Events hinnehmen.

 

B-Boy vs. Mike Quackenbush

B-Boy ist nun das beste Beispiel für das Pech, daß man in der Loterie haben kann, da er das letzte Match der ersten Runde und sofort das zweite Match der zweiten Runde bestreiten durfte. Knapp 15 Minuten Auszeit für den New Age Punisher reichten scheinbar um ihn konditionell wieder so stark nachzutanken, daß er hier mit Mike Quackenbush ein absolutes Feuerwerk an gutem Wrestling hinlegte. Das Match präsentierte die Stärken beider Wrestler, es gab Technik, es wurde stiff, es gab Highflying und es war ein sehr dynamisches Match. Für mich persönlich das zweitbeste Match des Abends und nach einer Dreierserie Shining Wizzards war auch für Mike Quackenbush das Licht ausgeknipst. Den Kampf sollte man gesehen haben - das war erstklassig.

 

Super Dragon vs. Shawn Sheridan

Das dritte Match der zweiten Runde kam nicht in der Form zustande, wie man es erwartet hatte. Sheridan wollte das Match verletzungsbedingt canceln lassen und Super Dragon somit ein Freilos gewähren, dieser nahm das "Geschenk" jedoch nicht entgegen, knockte Sheridan nochmal aus und pinnte ihn, um zumindest in den Statistiken nicht als "Freilossieger" aufzutreten.

 

Striker vs. Josh Daniels

Ebenfalls ein sehr starkes Match, welches die zweite Runde abschließen sollte. Auch hier zeigten beide Wrestler, was auf dem Spiel stand, ein sehr verbissenes, intensives und zugleich ausgeglichenes Match, welches eher die Heavyweightclass in diesem Turnier repräsentierte auch wenn dem Sieger des J-Cups dieses Jahr der Lightheavyweight Title winken würde. Der Kampf bot bereits etwas Final-Mentalität und Josh Daniels siegte in Heel-Manier als er Strikers Verletzung gnadenlos ausnutzte.

 

 

3rd Round

 

Super Dragon vs. M-Dogg 20

Erneut nicht das Gelbe vom Ei, was man hier vom Dogg geboten bekam. Jedoch konnte man dieses Match zumindestens als "ok" betrachten. Bevor die Shooting Star Press den dritten Wrestler aus dem Turnier befördern konnte, sollte dieses mal jedoch Super Dragon ausweichen können und letztendlich das Match für sich entscheiden. Ich gebe zu, daß dieses Ergebnis mich persönlich gleich zweifach glücklich machte: 1. war Super Dragon im Finale und würde mit Josh Daniels oder B-Boy auch einen guten Gegenpart bekommen und 2. war dies das letzte Match von Mdogg an diesem Abend, der meines Erachtens nach, einen rabenschwarzen Tag hatte.

 

B-Boy vs. Josh Daniels

Um die Finalteilnahme und den damit verbundenen Antritt gegen Super Dragon wurde bereits der Stiffigere Gang beider Wrestler eingelegt. Das Match hatte bereits einen eher hart-hitting-Style verbunden mit Intensität und Verbissenheit. Josh Daniels legte ein tolles Turnier hin und B-Boy sollte letztendlich der Man of the Night werden. Nachdem B-Boy Josh Daniels aus dem Turnier beförderte stand das Traumfinale zweiter West-Coast-Wrestler in einem East-Coast Turnier fest und Josh Daniels bekam von den Fans noch seine verdienten Ovationen auf dem Weg zurück in den Backstagebereich.

 

Homicide vs. Slyk Wagner Brown (c) (Titlematch, JCW vs. IHPW Company on the line)

Im einzigen Non-Turnament-Match des Abends stand nicht nur Slyk's World Title auf dem Spiel sondern auch die Existenz zweier Promotions. Würde Slyk Wagner Brown gewinnen, würde er nicht nur seinen Title verteidigen sondern auch für eine Übernahme der IHPW seitens Jersey Championship Wrestling sorgen. Würde jedoch Homicide das Match gewinnen, wäre er der neue Champion und JCW würde an IHPW gehen. 

Das Match selber war, vor allem Angesichts meiner Meinung zu Brown, ein recht unterhaltsames und auch gutes Match. Beide Wrestler boten natürlich viele ihrer Signature-Moves, jedoch blieb auch die Spannung, verbunden mit dem was auf dem Spiel stand, nicht aus. Als Brown Homicide soweit hatte und der Pinfall nur noch Formsache war, bekannte sich der Ringrichter als bestechliche Person, zog vor dem dritten Aufschlag den Arm zurück und täuschte den von Nick Patrick in der WCW berühmt gemachten Pseudo-Armbruch vor. Brown atackierte den Ringrichter, gab somit jedoch Cide die Chance wieder auf die Beine zu kommen. Dieser gab Slyk Wagner Brown dann den Copkiller, der jedoch derart schlecht von Brown gesellt wurde, daß man es eher als "Einfache Beamtenbeleidigung" umbenennen sollte und ergatterte dann mit einem Three Count den Title und sorgte für den Promotionsieg von IHPW.

 

Finale des J-Cups: Super Dragon vs. B-Boy

Nun stand das Finale des Turniers an. Der Main Event, der von seiner Ansetzung her bereits ein Traummatch war. Sicherlich ist dieses Match nicht die einzige Möglichkeit B-Boy vs. Dragon zu sehen. Da gab es in der jüngeren und älteren Vergangenheit noch weitere Matches, aber dennoch nimmt diese Tatsache keinerlei Denkwürdigkeit von diesem Finale weg. Über 20 Minuten lang wurde konsequent mehr Spannung aufgebaut, man fühlte sich immer mehr dem Matchende genähert, als beide Wrestler in verschiedenen Situationen doch noch den Kick-out schafften. Ausgepackt wurden hierbei alle Aktionen, die man von den beiden Wrestlern auch gesehen haben möchte. Der Back-Sentonsplash von Dragon, ein Triple-trampoline-Footstomp von B-Boy in Super Dragons Magengegend, der Shining Wizzard, ein Top-Rope-Footstomp in B-Boys Nacken, der Psychodriver ausgekontert, der Psychodriver durchgeführt.... Die Liste ist wahnsinnig lang und Gründe zum Aufspringen und begeistert sein, gab es genug. Letztendlich konnte die Entscheidung nur durch einen Knock-out durchgeführt werden, da beide Wrestler nur so kleinbei geben wollten. Super Dragon war derjenige, der in der Lage dazu war, seinen Gegner mit stiffen Forearms und Punches für den 3count auf die Matte zu bringen. Insgesamt war das Match auch sehr stiff. aber es ist B-Boy vs. Super Dragon - wer hätte es auch anders erwartet? Definitiv das Match of the Night und

definitiv ein Must-See, wenn man Fan von B-Boy, Super Dragon oder beiden Wrestlern ist.

 

 

Fazit: Ich denke, ich habe mich mit diesem Event absolut richtig entschieden, um JCW eine Chance zu geben, mich zu überzeugen. Zur Produktion sei erstmal gesagt, daß Smartmark auch hier tolle Arbeit leistet und JCW auch optisch wie ein IWA Event rüberkommt. Der Schnitt der zwei-Kamera-Dreharbeiten ist gewohnt gut und das ist bei einem solch guten Event natürlich auch eine feine und gern genommene Tatsache. Damit habe ich auch schon die Katze aus dem Sack gelassen: Der Event war natürlich gut. Er war teilweise sogar extrem gut. Mit B-Boy vs. Quackenbush und B-Boy vs. Dragon hat man zumal zwei Matches, die schlichtweg erstklassig sind und die ich eigentlich jedem Fan empfehlen würde. Ansonsten bietet der Event viele gute Matches und nur ein paar Ausnahmekämpfe, die nicht überzeugt haben. So ein Turnier kann etwas feines sein und wer noch Zeit für ein weiteres übrig hat, sollte sich die knapp 3,5 Stunden Jersey Championship Wrestling hier gönnen, bereuhen sollte man es eigentlich nicht. Ich hoffe, mit dem Fazit habe ich mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, es ist letztendlich natürlich eine persönliche Meinung. Bis zum nächsten Review,

 

A. Krycek

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