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Phils WWE-Blog #34: How to make a top heel - Monday Night RAW vom 09.06.2008

Kolumne

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Published on:
10.06.2008, 16:00 
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Herzlich Willkommen zu Phils WWE-Blog!

Phils WWE-Blog #34: How to make a top heel - Monday Night RAW vom 09.06.2008

Da ich immer noch nicht in den USA wohne und kein Interesse an der Money Mania habe, habe ich alle Segmente um dieses Thema konsequent vorgespult. Ich habe mitbekommen, dass Charlie Haas Mae Young küssen musste und dass Trevor Murdoch und Jillian Hall wohl ein Duett oder sowas gesungen haben. Nun, was bleibt mir anderes zu sagen, als dass ich froh bin, die Segmente übersprungen zu haben. Der Vorteil ist außerdem, dass ich mich nicht vom Wrestling ablenken lassen konnte, dass zwar wenig ereignisreich, dafür aber ordentlich war.

Was mir gefallen hat:

* Chris Jerichos Heelturn: Vor seiner Rückkehr wurde er als Retter der WWE verehrt, nach seiner Rückkehr stellte sich Enttäuschung ein, weil er die immens hohen (und teilweise überzogenen) Erwartungen wegen lahmen Bookings und leichtem Ringrost nicht erfüllen konnte. Nach WrestleMania begann Jericho, sich in die Fehde zwischen Shawn Michaels und Batista einzumischen und die Wurzeln für einen Heelturn zu schlagen, der bei dem gestrigen Highlight Reel in voller Montur ausgebrochen ist. Das Segment war fantastisch. Die besten Heelturns sind diejenigen, die nicht unlogisch sind. Und Jerichos Frustration mit der Tatsache, dass HBK für alles, was er macht, bejubelt wird, während er selbst oftmals sogar ausgebuht wird, ist logisch und verständlich. Es ist die Art und Weise, wie er damit umgeht, die ihn zum Heel macht. Die Promo war exzellent, doch die plötzliche Attacke auf Michaels und der grandiose Anblick des zerschmetterten Bildschirms waren noch besser. Alles, was an dieser Stelle vielleicht gefehlt hat, war Blut, doch davon werden wir in der heutigen WWE dank der Ausrichtung für Kinder wenig sehen. Umso angenehmer, dass diese Fehde zwischen zwei herausragenden Allroundern nahe ausschließlich die älteren Wrestlingfans anspricht. Ich kann mir auch vorstellen, dass Jericho und Michaels dank ihres Status weitgehend freie Hand über die Storyline haben, so wie es auch Matt Hardy und MVP letztes Jahr bei SmackDown! hatten. Diese Fehde ist es, die am Ende des Jahres auf Platz 1 stehen wird und es ist ein Riesenspaß, sie sich entfalten zu sehen.

* Burchill vs. Kennedy: Das Match war in Ordnung, wenngleich ein wenig kurz. Das Ende ließ mich erst befürchten, dass man diese vielversprechende Midcard-Paarung schon wieder abbrechen könnte, doch die Attacke von Burchill auf Kennedy nach der Ablenkung von Lea hat mich dann wieder beruhigt. Es ist eine gute, klassische Midcard-Fehde, die beiden Wrestlern hilft. Burchill und Lea etablieren sich als Heels und Kennedy gewinnt weiter Fahrt als Babyface-Austin-Klon. Mehr davon, bitte.

* Aufbau des Triple H vs. John Cena-Matches: Obwohl das letzte Match der beiden gegeneinander zwei Jahre zurückliegt, fühlt sich die Paarung leider wegen der ersten Monate dieses Jahres nicht mehr frisch an. Trotzdem, der Aufbau des Kampfes wurde gestern gut durchgeführt. Zwar waren die Matches gegen JBL und Jeff Hardy höchstens durchschnittlich, jedoch gab es dafür die Gelegenheit, die beiden Kontrahenten am Kommentatorenpult zu hören und ihren Charakteren endlich ein wenig mehr Farbe zu geben. Beide profitieren für mich davon, weil ihre Intention, ja sogar ihre Obzession, Champion zu sein bzw. zu werden, durch den Kommentar endlich mal durchgeschienen ist. Die kleinen Nicklichkeiten nach den jeweiligen Matches waren ebenfalls gut und haben logischen Zwist zwischen zwei der Top-Babyfaces des Rosters geschürt. Was als Wettbewerb angefangen hat, kann bei gutem Aufbau in einer persönlichen Fehde enden, die logisch aufgebaut sogar richtig Spaß machen kann.

* Danielson bei RAW: Das hat nichts mit der Austrahlung zu tun, aber ich habe gelesen, dass niemand anderes als Bryan Danielson in einem Dark Match Lance Cade klar mit der Cattle Mutilation besiegen konnte. Wann durfte ein Indy-Wrestler das letzte Mal einen gepushten WWE-Wrestler besiegen, auch wenn es nur ein Dark Match war? Falls Danielson nach Ablauf seines ROH-Deals zur WWE wechseln sollte, wäre das zwar ein schwerer Schlag für ROH und die gesamte Indyszene, doch die Chancen auf ein paar persönliche Dreammatches (Danielson vs. Michaels, Danielson vs. Jericho und Danielson vs. William Regal) würden beträchtlich steigen. Ich bin gespannt, was sich da entwickelt.

Was mir nicht gefallen hat:

* JBL: Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich sein könnte, aber während der Promo von JBL am Anfang der Show, die gerade mal 30 Sekunden dauerte, wäre ich beinahe eingeschlafen. Auch während des Matches gegen Cena habe ich das Gefühl gehabt, das Bild laufe in Zeitlupe ab. In dieser Verfassung ist JBL keine Bereicherung für RAW oder irgendein Brand, sondern ein Hindernis.

* Tag Team Division: Was kurz nach WrestleMania so aussah, als ob es sich zu einem spaßigen Zeitvertreib entwickeln könne, steht momentan mit einem Bein in der Tür zur ewigen Langeweile. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber die Probleme zwischen Holly und Rhodes sind mir zu unsubtil, als dass ich da keine Verbindung zwischen Rhodes und DiBiase Jr. entdecken würde. Und es dauert nun noch mindestens zwei Wochen, bevor das passiert, was bereits jeder erwartet. Im schlimmsten Fall hat dann bereits jeder genug davon, darauf zu warten und das Interesse verloren. Und was hat Umaga verbrochen, dass er mit Snitsky teamen musste? Oder Santino Marella? Ich halte es für einen großen Fehler, Cryme Tyme, deren Eindimensionalität durch Money Mania noch mehr zum Vorschein kommt, den unterhaltsamsten Midcard-Heel der Liga squashen zu lassen. Mag sein, dass Santino beim Draft das Roster wechselt, trotzdem ist es ein Fehler. Cryme Tyme hat für mich null Potenzial nach oben, während Santino mit ein wenig mehr Erfahrung im Ring ein dauerhaft interessanter Midcarder sein kann.

Was man von dieser Show gesehen haben sollte:

* Die Matches waren okay, aber allesamt nicht einprägsam oder wirklich erinnerungswürdig. Money Mania ist eine Qual und stört mich zumindest empfindlich dabei, RAW wirklich zu genießen, weil man alle paar Minuten vorspulen oder die Qual ertragen muss. Was man dagegen aber auf jeden Fall sehen sollte, ist das fantastische Highlight Reel mit dem Heelturn von Chris Jericho. Großartiger Angle und die Fehde wird mit jeder Woche besser. Jericho ist von Null auf Hundert zum Topheel des Brands geworden mit seiner Aktion und ich hoffe auf viele fantastische Segmente und Matches in den nächsten Wochen zwischen den beiden. Alles andere kann man allerdings überspringen, sofern man kein direktes Interesse an den beteiligten Wrestlern hat. Und auch dann kann man es eigentlich überspringen.

Es wird Zeit, mich zu verabschieden, da ich nicht glaube, dass ich morgen noch ein Blog zu ECW on Sci Fi nachschieben kann, bevor ich um 12 Uhr in den Zug Richtung Strand steige. Am 22./23. kehre ich zurück und reiche die verpassten Blogs natürlich nach, vielleicht auch mit ein paar Impressionen vom Kobashi-Abend bei der wXw/NOAH-Show am 21.06., wo ich anwesend und mir die Kehle aus dem Hals schreien werde. KOBASHI! KOBASHI! KOBASHI!