DeutschEnglish
Not logged in or registered. | Log In | Register | Password lost?

Phils WWE-Blog #10: King Of The Ring? - Monday Night RAW vom 21.04.2008

Kolumne

Article information
Herzlich Willkommen zu Phils WWE-Blog!

In eigener Sache: Wenn ihr es noch nicht getan habt, meldet euch bitte auf dem neuen Cageboard an. Der Komfort und die Funktionalität übersteigt die Qualitäten des alten Boards bei weitem und dadurch ist auch bereits deutlich mehr los. :-)

Jetzt aber weiter mit RAW. Sorry für die Verspätung mit dem Blog, doch ich hatte heute einen anstrengenden Tag und bin dann beim Gucken fast eingeschlafen. Nach einem Nickerchen habe ich dann noch schnell was gegessen und dabei andere Dinge erledigt, bevor ich den zweiten Teil der Show gesehen habe. Ich hoffe, dass ich meine Gedanken trotzdem noch zusammenkriege.

Phils WWE-Blog #10: King Of The Ring? - Monday Night RAW 21.04.2008

Wer sich auf diese Sendung in der Hoffnung gefreut hat, ein zünftiges Turnier im Stil der ehemaligen Pay Per Views zu bekommen, sollte seine Hoffnung lieber wieder begraben. Mit den King Of The Ring-Turnieren der alten Garde hatte dieses Turnier recht wenig gemein. Das soll nicht bedeuten, dass alles schlecht gewesen ist, wie ich gleich noch schreiben werde. Es sollte nur jedem klar sein, der sich RAW extra wegen des Turniers anschauen will, dass er sich keine falschen Hoffnungen machen sollte.

Was mir gefallen hat:

* Mega-Main Event: Ich mag solche Multi-Man-Matches mit einem Haufen Main Eventern vor einem Pay Per View sehr. Das letzte dieser Art, dass ich gesehen habe, war 2004 mit der Evolution gegen Chris Benoit, Mick Foley, Edge und Shawn Michaels. Matches dieser Art haben immer eine tolle Atmosphäre. Und ich mag es, als Undertaker-Mark, immer wieder zu sehen, wie die restlichen Stars auf den Deadman reagieren. Ihr könnt euch daher vorstellen, dass ich mit diesem Match meinen Spaß hatte, denn obwohl er kaum aktiv im Ring zu sehen war, wurde der Undertaker als dominantester Star dargestellt, wie es meiner Meinung nach (zumindest derzeit) auch sein sollte. Ansonsten war das Match vollkommen okay, ich habe weder ein langes Match erwartet, noch irgendwelche besonderen Aktionen oder sowas. Interessante Beobachtungen bei dem Match: Edge ist der Top-Heel der WWE, Chavo Guerrero passt irgendwie nicht dazu und John Cena im Ring bedeutet massive Zuschauerreaktionen, positiv wie negativ. Ach ja, die Promos aller vier RAW-Main Eventer im Laufe der Show waren ebenfalls gut und unterstrichen die Charaktere meiner Meinung nach sehr treffend.

* Turnier-Matches: Das hier ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits habe ich mir mehr erhofft, insbesondere mehr Zeit für einige der wirklich vielversprechenden Paarungen. Auch wenn man einen PPV zu verkaufen hat, hätte zumindest ein Match länger als zehn Minuten gehen können, gerade bei einer dreistündigen Ausgabe von RAW. Andererseits waren 5 der 7 Matches für die Zeit, die sie hatten, wirklich in Ordnung. Besonders die beiden Halbfinali fand ich sehr ansprechend, wobei mir Regal gegen Finlay noch ein wenig besser gefiel. Auch wenn jüngere Fans mit Regal und Finlay weniger anfangen können sollten, habe ich ihr Match gerade deswegen genossen, weil es schön Oldschoolig war, dazu noch intensiv und effektiv. Keine unglaubwürdigen Moves, gute Psychologie, und schon ist der Phil ein glücklicher Zuschauer. Auch hat mir gefallen, dass die meisten Matches sauber endeten und "Verletzungen" über Matches hinaus verkauft wurden. CM Punks angeschlagener Rücken wurde ihm im Main Event gegen Regal zum Verhängnis. Das ist nicht nur logisch, sondern gleichzeitig kluges Booking, weil es so erlaubt, Punk die Möglichkeit einer Revanche zu geben, nach dem Motto 'wenn ich fit bin, besiegst du mich nicht'. Zwar würde ich mir wünschen, dass solche Feinheiten und Details öfter von der WWE und ihren Kommentatoren angesprochen werden würden, aber was soll's, es ist irgendwie auch meine eigene Aufgabe, mir mein Wrestlingvergnügen zu verzücken. ;-)

* Turnier-Teilnehmer: Auch hier gab es einen deutlichen Mangel in Gestalt von Hornswoggle. Es tut mir für den Kerl leid, dass ich in letzter Zeit ein wenig auf ihm rumhacke, aber es liegt nicht wirklich an ihm, sondern an der Art, wie er eingesetzt wird. Hornswoggle hat für meine Begriffe nichts im Turnier zu suchen gehabt, auch wenn ich zugeben muss, dass es Regal gut als Heel aufbaute und dem Halbfinale mehr Pfeffer verlieh. Ansonsten war ich mit der Auswahl der Wrestler für das Turnier zufrieden. MVP, Hardy und Punk sind die Zukunft; Jericho, Finlay und Regal starke Veteranen; Khali eine übliche Wild Card in so einem Turnier, deren Einfluss sich durch die herbeigeführte Storyline-Verletzung gegen Finlay ja auch bemerkbar gemacht hat. Hat also durchaus gepasst.

* Turnier-Sieger: Das wird nicht jeder nachvollziehen können und ich habe auch selbst eine Weile darüber nachgedacht. Letzten Endes aber bin ich zum Schluss gekommen, dass es eine gute Wahl war, William Regal den Sieg zu geben. Zusammen mit dem Match gegen Orton letzte Woche ist es der WWE durch dieses Booking gelungen, sich einen weiteren Midcarder zu kreieren, was in meinen Augen die Fehdenmöglichkeiten der nächsten Monate erweitert und damit interessanter gestaltet. Natürlich ist Regal nicht mehr der jüngste, aber das sind der Undertaker, Finlay und Shawn Michaels auch nicht mehr und die gucke ich mir auch noch lieber an als manchen der jungen. Wenn Regal richtig eingesetzt wird, kann er ein guter Meilenstein für CM Punk werden, wenn dieser zu RAW wechseln sollte. Einen Grund für eine Fehde der beiden hat man gestern geschaffen.

* Fake-Obama vs. Fake-Clinton: Das hier ist am schwierigsten für mich gewesen. Denn eigentlich muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich einem Non-Wrestling-Fan gegenüber niemals zugeben würde, eine Show gesehen zu haben, bei der dieses Segment stattgefunden hat. Dass es den meisten Fans in der Halle ähnlich ging, war offensichtlich, bloß waren die angeschissen, weil sie jeder sehen konnte. Zum Glück ließ sich keiner dabei ertappen, das Segment zu bejubeln. Warum hat es mir dann trotzdem gefallen? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich wollte es sogar hassen, muss ich zugeben, doch irgendwie musste ich bei einigen One-Linern des Fake-Bills schon schmunzeln. Auch muss ich zugeben, dass die beiden Wrestler, die Clinton und Obama gespielt haben, die Bewegungen von The Rock und Hulk Hogan ziemlich gut nachgemacht haben. Was es zu lang? Ja. War es peinlich? Ja. Würde ich es nochmal sehen? Nein. Aber bereuen tue ich es dann doch nicht, es gesehen zu haben.

* Einspieler der Präsidentschaftskandidaten: Es war offensichtlich, dass alle drei Kandidaten ihre Promos abgelesen haben. Auch ist klar, dass es sich um Wahlkampf handelt und diese Leute in dieser Phase besser schauspielern können als Robert DeNiro (naja, zumindest fast... oder ein bisschen... immerhin besser als Keanu Reeves...). Auch interessiere ich mich nur insoweit für die Präsidentschaftswahl in den USA, dass es dann endlich das Aus für Bushs fürchterliche Regenschaft bedeutet. Ich will auch nicht politisch werden und sagen, wen ich am ehesten wählen würde, da kommen wir hier zu nichts. Die Einspieler waren kurz, in Ordnung und haben hoffentlich ein paar Leute angeregt, sich mit Politik und Wahlen auseinanderzusetzen. Das ist nie verkehrt.

* Fortführung der Story um die Tag Team-Titel: Zwischen den ganzen scheinbar wichtigeren Segmenten ging diese Undercard-Fehde beinahe unter. Auch war das Match zwischen Holly und Carlito nur durchschnittlich, wenn ich mich recht erinnere. Es war zu dem Zeitpunkt, als ich eingeschlafen bin. Allerdings fand ich es gut, dass die beiden Teams kurz noch Zeit am Mikrofon bekamen, weil es ihre Charaktere und Agenden stärkt und der Fehde mehr Bedeutung verleiht. Santino war wie üblich stark, aber auch Cody Rhodes zeigt viel Potenzial am Mikrofon. Ist aber auch zu erwarten, sein Vater und sein Bruder können beide exzellente Promos halten, das färbt halt ab. Übrigens, wenn ich das richtig verstanden habe, heißen Santino und Carlito nun "International Superstars". Falls dem wirklich so ist, ist das eine gute Sache. Wir brauchen mehr Teams mit Teamnamen, nicht bloß Alibi-Verbindungen von Einzelwrestlern!

Was mir nicht gefallen hat:

* Kommentar von Jerry Lawler: Ich bin ansonsten recht zufrieden mit dem King, doch gestern hat er mich diverse Male äußerst aufgeregt. Zuviele mittelmäßige Sachen oder Dinge, bei denen man nicht abnimmt, dass er sich damit beschäftigt hat (RAW vs. SmackDown! 2008 Einspieler, WWE Kids Magazin), wurden von ihm über den Klee gelobt, in einer Art zudem, die genauso falsch klang wie Michael Coles Lachen, wenn Hornswoggle jemanden mit Wasser bespritzt. Ich weiß, dass es sein Job ist, aber es muss mir trotzdem nicht gefallen. Ein Grund, warum ich kein TNA schaue, ist, dass dür Tenay und West jeder Wimpernschlag das beste ist, was sie je gesehen haben. Und das mindestens 100x pro Sendung. Ich mag meine Kommentatoren angenehm ruhig und bei Zimmerlautstärke, und nur dann lauter, wenn es auch im Ring spannend wird.

* Michaels vs. Batista-Segment: Mit dieser Fehde geht es auf und ab, als würden zwei verschiedene Parteien im Kreativteam noch darum ringen, in welche Richtung sie überhaupt gehen wollen. Letzte Woche wurde ein Heelturn Batistas ausgezeichnet vorbereitet, es gab mit der Flair-These von Jericho auch einen guten Anlass. Nach diesem Dialog sieht es wieder so aus, als ob Batista doch nicht die Fronten wechselt, so als ob er sich backstage dagegen sträubt, auf die Mehreinnahmen durch das Merchandise verzichten zu müssen (kein abwegiger Gedanke). Auch wurde schon wieder das ominöse Backstage-Verhalten von Michaels in die Fehde eingebaut, ein unnötiger Schritt, der nur dazu beiträgt, dass man als Zuschauer nicht weiß, was man von dem halten soll, was man zu hören bekommt. Schade, unnötig, das fällt mir zu dieser Entwicklung ein. Auf das Match freue ich mich trotzdem noch, auch wegen der interessanten Jericho-Involvierung. Ich hoffe nur, dass sie sich spätestens dann auf eine Richtung geeinigt haben, in die sie diese Fehde bewegen wollen.

* Diven-Segment: Ich habe fast fünf Minuten gebraucht, um aus dem Kopf heraus die Namen der Frauen im Ring zusammenzubekommen. Und dann ist mir aufgefallen, dass die Hälfte von ihnen genau gleich aussieht. Wer auch immer das Segment gebookt hat, hat das hoffentlich auch bemerkt. Ich persönlich stehe ja auf solche Auftakeleien sowieso nicht, zuviel Fake überall. Selbst Mickie sieht im Wrestling-Dress auch 10x besser aus als in ihrem gestrigen Outfit. Wenigstens konnte ich die tolle Glamazon-Musik hören. Da es auch das Regal-Theme, das Umaga-Theme, das Undertaker-Theme und sogar The Rocks Musik zu hören gab, war das ein guter Tag für meine Ohren.

* Turnier-Name: Wie eingangs erwähnt, mit dem "King Of The Ring" hatte das Turnier so ziemlich gar nichts am Hut. Man hätte es besser One-Night-Only-Turnier um irgendwas nennen sollen. Irgendwas gibt es ja immer zu gewinnen. Dadurch, dass sie es King Of The Ring genannt haben, haben sie Erwartungen und Wünsche geschürt, die sie letzten Endes nicht erfüllt haben. Als einfaches Turnier war es gut, für ein KOR-Turnier jedoch zu kurz, zu schnell vorbei und zu unbedeutend. Schade um den einst bedeutsamen Namen.

Was man von dieser Show gesehen haben sollte:

* Ich würde mir den Main Event ansehen, natürlich samt der Einzüge, die alleine so lange dauerten wie das gezeigte Match. Ist zumindest für mich eine gute Einstimmung auf den PPV. Wenn man nicht zuviel erwartet, kann man sich auch das Turnier angucken, zumindest die Matches Jericho-MVP, Hardy-Punk, Jericho-Punk, Finlay-Regal und Punk-Regal. Wer sein Schamgefühl abzustellen vermag, kann sich auch das Clinton-Obama-Fake-Match anschauen und sollte darauf achten, wie gut der Obama-Verschnitt The Rock nachahmt. Alles in allem bleibt festzuhalten, dass die Show ihre Momente hatte, aber dem Hype im Vorfeld keinesfalls gerecht wurde.

Bis morgen zu ECW! Und noch einmal: Falls ihr es noch nicht getan habt, meldet euch bitte auf dem neuen Cageboard an! :-)