DeutschEnglish
Not logged in or registered. | Log In | Register | Password lost?

Inside The Cage Classics #173: Heat Wave 1999 – Wenn Feinde gemeinsam einen noch größeren Feind stoppen

Kolumne

Article information
Published on:
18.01.2017, 19:24 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):


ECW-Time. Heat Wave 1999 genauer gesagt. Auch wenn der PPV einen gewissen Charme von Übergangs-PPV hatte, sahen sich Eddie und JoMo wieder auf dem WWE Network an und kamen dabei zu folgendem Fazit:

RVD & Lynn als Team + der aufkeimende Stern von Steve Corino

JoMo: Der Main-Event war schon eine etwas eigenartig anmutende Ansetzung. Die mehrfachen Gegner der Vormonate Rob Van Dam und Jerry Lynn taten sich zusammen um als Team gegen die Impact Players anzutreten. Justin Credible und Lance Storm schienen zu dieser Zeit unaufhaltsam und hatten sich ein großes Momentum erarbeitet. Ich fand die präsentierte Lösung letztlich ganz gut. Erst als Van Dam und Lynn ihre Differenzen bei Seite legen konnten, waren sie eine Einheit, und konnten das heißeste Tag Team der ECW am Ende auch besiegen. Das Match war sehr sehenswert und ein würdiger Abschluss für einen der kleineren ECW-PPVs des Kalenderjahres. Mein persönliches Highlight an diesem Abend war Steve Corino. Auf dem Papier wird immer stehen, dass er ein Mini-Match gegen Francine verloren hat, doch das ganze Thema ist wesentlich komplexer. Trotz seines damals jungen Alters war Corino möglicherweise bereits der beste Mic-Worker in der ECW. Er hatte das perfekte Gespür die smarkige ECW-Crowd gegen sich aufzubringen und wie ein totaler Volltrottel zu wirken. Es sollte der Beginn eines Pushs sein, welcher durchaus noch Spaß machen sollte.

Eddie: Wieso zwei Wrestler ein Team bilde, dafür braucht es ja oftmals keinen Grund. Hier war der Grund wohl schlicht und ergreifend der, dass man ein geiles Match zeigen wollte. Und dieses Ziel konnte man ohne Zweifel erreichen. Sowohl die Interaktion zwischen Lynn und RVD war echt gut gemacht, aber auch das reine Matchgeschehen gegen die Impact Players, eines der coolsten Tag Teams der ECW aller Zeiten in meinen Augen, war wirklich astrein. Zurecht von Meltzer gelobt und die Finish-Phase ist off the charts!
Oh was freue ich mich darauf, Steve Corino in seiner Rolle bei der ECW zu sehen. Corino wird immer unterschätzt werden, doch was er am Mikro drauf hatte, das war aller erste Klasse. Mit Tommy Dreamer steht natürlich eine ECW Ikone gegenüber, sodass er auch alles hätte sagen können und die Fans hätten ihn gehasst, doch er zieht tatsächlich noch einen Funken mehr aus der Crowd raus, als es so viele andere hätten tun können. Hier stehen uns noch schöne Zeiten bevor. Und das "Match" gegen Francine ist natürlich kein solches im Endeffekt. Aber sowohl für den Bronco Buster, als auch für den wirklich sensationell guten DDT, wird sie abgefeiert wie der größte Star.

Taz weiter ohne wahren Gegner + neue ECW Tag Team Champions

JoMo: Wie bereits in der vorherigen ECW-Kolumne vermerkt wurde es versäumt rechtzeitig würdige Gegner für den ECW Heavyweight Champion Taz aufzubauen. In diesem Monat wurde nach einem Heel-Turn plötzlich Yoshihiro Tajiri gegen ihn gestellt. Der Japaner folgte der Farbe des Geldes und schloss sich mit Steve Corino, Jack Victory und Rhino zusammen. Das Match selbst gegen die Human Suplex Machine war auch gar nicht so schlecht, doch Tajiri wirkte zu keiner Minute wie eine ernstzunehmende Gefahr. Am Ende sicherte sich Taz von Entrance-Set plötzlich etwas Stacheldraht und setzte diesen zur Unterstützung der Tazmission gegen Tajiri ein. Für mich völlig überzogen, da Taz und Tajiri keine blutige und monatelange Fehde hatten. Beim kommenden PPV werden wir über das Geschehen rund um die ECW World Heavyweight Championship etwas mehr berichten können. Richtig enttäuscht war ich an diesem Abend vom Schema F-Booking rund um die ECW World Tag Team Championship. Zum x-ten mal traten die Dudley Boyz gegen Spike Dudley und Balls Mahoney an. Wie bereits so oft im Vorfeld schafften es die Dudley Boys irgendwie nicht beim PPV ein großes Match auf die Bühne zu zaubern. Letztlich gewannen die Faces überraschend die Titel und keiner wusste so genau warum. Im September bei der zweiten Ausgabe von ECW on TNN holten sich die Dudleys die Titel noch einmal zurück, nur um kurz darauf zu WWF zu wechseln. Am selben Abend mussten sie die Titel jedoch auch gleich wieder abgeben und zwar an Tommy Dreamer und den zurückkehrenden Raven. Mehr dazu in der nächsten Kolumne.

Eddie: Ja der gute alte Taz und das Problem mit den Herausforderern. Man muss allerdings gestehen, dass die Überleitung von Corino & Dreamer über Tajiri zum Match echt logisch und sinnvoll gemacht war, da der amtierende Champion den Save für Dreamer macht und so feiern ihn die Fans nochmal mehr ab! Die Einbeziehung von Corino und Co. in das Match war auch richtig cool gemacht. Den Barbed Wire hätte es tatsächlich nicht gebraucht, allerdings als Zeichen dafür, dass er THE MAN in der ECW ist, kann man das schon bringen. Wobei, viel mehr over bringen konnte man ihn zu der Zeit eigentlich schon gar nicht mehr.
Ich fand das Tag Team Titelmatch gar nicht mal so verkehrt. Immerhin gibt es endlich einen schönen Brawl, das, wofür man die ECW ja auch unter anderem damals so frenetisch abgefeiert hat. Man bekommt die Crimson Mask von Spike, großem Drama im Finish (welches allerdings etwas zu lang angedauert hat um ehrlich zu sein) und nach dem Match kommt NEW JACK! Klar, natürlich fragt man sich, wieso es diesen Titelwechsel in dieser Art und Weise gebraucht hat, aber für den PPV war es ein schöner Feelgood Moment, dass die Underdogs das Rennen gemacht haben.

Was gab es sonst noch?

JoMo: Die Eröffnung des PPVs war der reine Wahnsinn. Es gab Interviews im Pulp Fiction Style und die waren einfach nur grandios. Sehr gute Einstimmung auf den PPV. Ansonsten gab es nicht so sehr viel. Der Opener zwischen Chris Chetti & Super Nova auf der einen und Danny Doring & Roadkill auf der anderen Seite war recht abwechslungsreich. Konnte man sich als Einstieg des PPVs gut anschauen. Das Match zwischen Jazz und Jason hätte ich jetzt nicht gebraucht. Ich fand Jazz immer recht farblos und konnte ihren Push gegen die Männer auch nicht recht nachvollziehen. Sollte vielleicht eine Art weibliche Chyna der ECW sein. Bleibt noch das Match zwischen Super Crazy und Little Guido, welches der Mexikaner an diesem Abend nach ca. 12 Minuten für sich entscheiden konnte. Das Match selbst war ganz ok, aber es gab grundsätzlich auch schon bessere Kämpfe der Beiden in der ECW.

Eddie: Die ganzen Eröffnungspromos waren tatsächlich eine feine Sache. Jetzt nichts großartiges natürlich, aber einfach eine nette Nebenerscheinung. Sämtliche Kämpfe in der Undercard waren dann aber eben auch nur das. Eine Nebenerscheinung. Klar ist das in der Undercard auch nicht so falsch, aber wenn es gänzlich uninteressant ist, dann läuft was falsch. Das Tag Team Match war quasi einfach so da, war nett. Jazz gegen Jason hätte glaube ich niemand gebraucht. Ich definitiv nicht. Mit Super Crazy gegen Little Guido macht man natürlich nichts falsch, das ist quasi ein selbstläufer. Dass man es schon besser gesehen hat, ist dann allerdings auch kein Geheimnis und man freut sich danach auf das erste Highlight des Abends.

Fazit

JoMo: Ein solider PPV. Aber man merkte eben auch, dass es nur ein Übergangs-PPV war, bevor sich in der ECW einiges ändern sollte. Der Main-Event war gut, ansonsten gab es allerdings sehr wenig was zu begeistern wusste. Ich denke mit 5 Punkten ist der PPV ausreichend bewertet.

Eddie: Solide ist eine ganz gute Umschreibung. Wenig Highlights im Ring, dafür eben der Main Event, der überzeugt, Corino und die Eröffnung des PPVs. Das wird ummalt von ganz guten Kämpfen, die man nicht unbedingt sehen muss, die aber auch nicht weh tun, ebenfalls 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung