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Inside The Cage Classics #127: In Your House 19: D-Generation X – Durchschnitt über Durchschnitt

Kolumne

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Published on:
01.03.2016, 18:20 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
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Willkommen zum letzten WWF PPV des Jahres 1997 und zeitgleich auch zur ersten Großveranstaltung nach dem legendären Montreal Screwjob. Die D-Generation X dominierte derweil die World Wrestling Federation. Eddie und JoMo nahmen sich etwas Zeit und ihr Fazit für In Your House 19 fiel wie folgt aus:

HBK besteht gegen den Worlds Most Dangerous Man – Owen kehrt zurück

JoMo: Mir gefiel die ganze Storyline-Legung damals nicht. Ken Shamrock hatte zwar einen guten Stand, aber für mich noch eine deutlich Stufe hinter dem Main-Event-Bereich. Der neue WWF World Heavyweight Champion Shawn Michaels brauchte einen Gegner und letztlich wurde es der Worlds Most Dangerous Man. Das Match selbst war zwar ganz ordentlich, aber eigentlich kein PPV-Main-Event-Kaliber. Die WWF wollte hier Shamrock auch beschützen und ließ ihn so sogar durch DQ gewinnen, als er von Chyna und Triple H attackiert wurde während er HBK bereits in seinem Ankle Lock hielt. Es folgte ein Beatdown gegen Shamrock und dabei kam es zum völlig überraschenden Return von Owen Hart, welcher seit dem Montreal Screwjob ebenfalls nicht mehr gesehen wurde. Vince McMahon weigerte sich Owen aus seinem Mehrjahresvertrag zu entlassen und dieser gab letztlich nach. Ich verstehe dann jedoch nicht warum man Owen nicht von diesem PPV an bis Februar als Übergangsgegner für Shawn Michaels einsetzte. Owen war durch die Montreal Screwjob gegen seinen Bruder so verdammt over und die Fans standen wie eine Wand hinter ihm! Es hätte der Push schlechthin für Owen werden können. Möglicherweise wurde er von Vince einfach bewusst unten gehalten, weil dieser durch die ganze schlechte Publicity einen Groll gegen die Hart Familie hatte. Sehr schade, denn Owen war einer der talentiertesten Wrestler im ganzen Roster.

Eddie: Ich habe mich auch gefragt, was denn das Titelmatch für Shamrock rechtfertigen würde. Sein "Überleben" bei der Survivor Series? Der DQ Sieg bei einem RAW im November gegen den Heartbreak Kid? Die Siege über Savio Vega und Mark Kyle (wer auch immer das ist)? Naja, zumindest gab es das Match hier und mir stellt sich die selbe Frage wie JoMo, wenn man Owen schon hat? Wieso nicht pushen? Aber nein, Vince spielt wohl beleidigte Leberwurst und hält ihn unten. Anders kann ich es mir, erneut wie JoMo schon schrieb, auch nicht erklären.. Das beste ist dann natürlich auch, dass dieser DQ Sieg ebenfalls zu nichts, denn bis Juni war er wieder mehr oder weniger in der Bedeutungslosigkeit versunken. Was da allerdings alles so passiert besprechen wir ja noch. Das Match selbst war technisch einwandfrei und wirklich nicht schlecht, doch im Mittelteil einfach zu langatmig. Da hätte man sich einiges an Zeit sparen können. Wobei das das Thema des PPVs ist, zu lange Kämpfe, viel Einsparungspotenzial und eigentlich hätte das ein weiteres In Your House sein können, das in zwei Stunden durch wäre. Die Finish-Phase ist wieder richtig gut und die DQ nur eine logische Schlussfolgerung um Shamrock (warum auch immer) nicht zu schwächen. Das Comeback von Owen war frenetisch bejubelt von den Fans und umso mehr fragt man sich, wieso wird der Mann nicht besser eingesetzt..

Billy Gunn/Road Dogg und Austin verteidigen ebenfalls

JoMo: Auch die beiden anderen etablierten Championships konnten an diesem Abend verteidigt werden. Die zukünftige New Age Outlaws konnten ihre WWF World Tag Team Championship erfolgreich gegen die Legion of Doom verteidigen. Ich fand das Disqualifikations-Ende gefiel mir dann gar nicht. Henry O. Godwin stürmte zum Ring und wollte Animal mit seinem Eimer attackieren, Hawk konnte das verhindern und dabei auch Billy Gunn und den Road Dogg damit niederschlagen, was zum Matchende führte. Kein gutes Booking für mich. Ein Sieg der NAO wäre einfach folgerichtig gewesen, da sie das Tag Team des Jahres 1998 werden sollten, während die Zeit der LoD langsam aber sicher vorbei war. Mit gerade einmal 5 ½ Minuten war das WWF Intercontinental Title Match zwischen Steve Austin und The Rock sehr kurz geraten. Doch diese wenigen Minuten waren absolut kurzweilig, unterhaltsam und sollten auf eine gesunde Zukunft mit diesen beiden Jungstars hindeuten. Gerade die Wandlung von The Rock in den vergangenen Monaten als Heel war herausragend. Am Ende wollte The Rock einen Schlagring einsetzen, doch Austin überraschte ihn mit dem Stunner und konnte seinen Titel so verteidigen.

Eddie: Die Einzugslieder der LOD und der NAO zu hören sind schöne Erinnerungen, das Match selbst war echt absolut in Ordnung, nur wie JoMo schon schreibt, war das Finish einfach nur dumm. 1997 kann man Hawk und Animal ruhig clean verlieren lassen, auch wenn man 1998 zu Beginn mit den beiden Teams arbeiten will. Zumal, die Story mit den Godwins war ja auch nur ein Nebenschauplatz, und wie heißt das Sprichwort nicht so schön, zu viele Köche verderben eben den Brei. Solides Tag Match ohne Besonderheit, das mit einem cleanen Finish nicht so einen faden Beigeschmack gehabt hätte. Howard Finkel zu Beginn des Intercontinental Title Matches noch ganz frech: Time Limit von 60 Minuten, nach nicht einmal einem Zehntel ist das Match gegessen, trotz der Attacken der Nation Of Domination vor dem Kampf. Austin mit einem Stone Cold Stunner gegen D'Lo Brown auf seinen Truck vor dem Kampf, eigentlich mit das blödeste was er machen kann, sein Arsch fällt härter, D'Lo macht das eigentlich nichts, aber naja, wir schauen ja auch gerade einen Wrestling Event, dennoch musste ich hier derbe lachen. Und ja, ich weiß, so etwas gab und gibt es zur Genüge, dennoch war das hier irgendwie kurios. Wenn man dann das Match sieht fragt man sich: Liegt in der Kürze die Würze? Ganz klares MOTN und eigentlich das einzige wirklich gute Wrestling Match zweier guter Leute mit schöner Heel-Face Verteilung und endlich auch wachen Fans.

Der Rest

JoMo: Im Opener wurde die neue WWF Light Heavyweight Championship zwischen Brian Christopher und Taka Michinoku ausgekämpft. Letzterer hatte einige nette Moves im Gepäck und sicherte sich auch verdient den Sieg. Viel Gewichtung sollte der Title in den kommenden Jahren erst mal nicht bekommen, ich erinnere an den bald folgenden Gillberg-Schlamassel. Als richtigen Flop konnte man auch das Comeback von Jeff Jarrett bewerten. Jarrett wurde als großer Star beworben, welcher die WWF nach seiner Zeit bei der Konkurrenz-Promotion erobern wollte. Und als Comeback-Gegner setzte man ihm ausgerechnet den Undertaker vor die Nase. Double J wurde regelrecht vermöbelt und als Dank erschien am Ende auch noch Kane und verpasste ihm einen Chokeslam, was sogar zu einem DQ-Sieg führte. Selten dämlich. Ebenfalls schlecht war das fast 18-minütige Boot Camp Match zwischen Sgt. Slaughter und Hunter Hearst Helmsley. Langweile pur. Zum Schämen war der Boxkampf zwischen Butterbean und Marc Mero und ebenfalls ausgelutscht war ein weiteres Aufeinandertreffen zwischen den Disciples of Apocalypse und den Los Boricuas. Letztere konnten hier wie fast immer gewinnen. Sehr traurig eigentlich, denn die Nation of Domination und die DoA waren wesentlich mehr over, als das Stable rund um Savio Vega.

Eddie: Mit dem Opener macht man natürlich nichts falsch, Taka Michinoku war als Kind einer meiner Lieblings-Wrestler. Einfach weil er für die damalige WWF Zeit wirklich spektakulär war. Dass der Titel eine Farce war, spielt hier zum Glück noch keine Rolle. Dann dieses Six Man Tag... Alter Schwede, das ist mittlerweile einfach nicht mehr lustig, wie lange müssen wir die noch aushalten? Das war einfach kein gutes Wrestling. Kein gutes Boxen war dann das Boxing Match, ich weiß gar nicht womit JoMo und ich das verdient haben. Beim Boot Camp Match habe ich zum ersten Mal in meinem Leben ohne darauf hingewiesen zu werden gemerkt, dass manche Entrance Themes mehrfach verwendet werden. Sgt. Angle kommt quasi für mich zum Ring, unbezahlbarer Moment. Das war aber auch das beste am Match. Sgt. Slaughter hätte 1997 nicht mehr in den Ring steigen sollen, zumindest nicht mehr über diese Matchdauer. Das hat sich gezogen wie ein fünf Jahre alter Kaugummi. Ich war auch irgendwann einfach nicht mehr bei der Sache muss ich zugeben, das war einfach echt nicht gut. Jeff Jarrett bekommt in den nächsten beiden Jahren ja noch sein verdientes Spotlight in der WWF, bevor er erneut in Richtung WCW zieht. Dieses Comeback lies allerdings schlimmes befürchten.

Fazit

JoMo: Viel schlechter hätte ein Jahresabschluss fast nicht sein können. Es gab kein einzig richtig gutes Match, viele unverständliche Entscheidungen und ganz viel schlechtes Wrestling. Mehr als 2 Punkte möchte ich dafür nicht geben.

Eddie: Boah, trotz des Cliffhangers (ich liebe dieses schreckliche Wort) am Ende mit dem Comeback von Owen Hart ein richtig schlechter Jahresabschluss. Nur zwei richtig gute Kämpfe, wobei einer davon nicht einmal sechs Minuten gedauert hat und ansonsten sowohl Kämpfe die zu lang geraten sind und Kämpfe, die eines PPVs einfach nicht würdig waren, ich kann auch nicht mehr als 2 Punkte geben, denn maximal 30 von 165 Minuten gutes Wrestling ist einfach viel zu wenig.

Die PPV-Gesamtwertung