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Inside The Cage Classics #114: Great American Bash 1997 – Page und Savage II

Kolumne

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Published on:
01.12.2015, 23:20 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #114: Great American Bash 1997 – Page und Savage II

Auch beim Great American Bash richtete die WCW einen PPV ohne die großen Stars aus. Ob dieses Vorhaben klappte? Aquifel und der WCWler haben sich die Show für euch angesehen.:

Das große Rematch. DDP-Savage II:

WCWler: Nach der Promo bei Slamboree vom Macho Man und einigen Vorkommnissen bei Nitro traten Randy Savage und Diamond Dallas Page hier in einem Falls Count Anywhere Match ohne Regeln gegeneinander an und zeigten ein recht gutes Match, was zwar meiner Meinung nach nicht an den Kampf von Spring Stampede ran kam, aber es waren hier auch andere Vorzeichen. Durch die Sonderregeln brawlten sich beide durch die Arena und setzten Gegenstände wie Krücken, Stühle oder die Ringtreppen ein. Einmal kämpften sich beide bis zum VIP-Bereich durch und zerstörten das Picknickambiente. DDP benutzte einen Grill um Savage zu attackieren und nutzte noch einen Blumentopf und einen Teller. Wieder im Ring hatte Savage wenig später 2 Ringrichter attackiert, darunter auch Mickey Jay mit einem Piledriver. Etwas später wollte Savage Kimberly attackieren, aber Ringrichter Nick Patrick ging dazwischen. Ebenso verhinderte er einen Piledriver gegen DDP auf dem blanken Hallenboden und wurde zum Dank attackiert. Auch ein Fotograf musste noch dran glauben. Trotzdem gelang Page im Ring dann der Diamond Cutter of of nowhere, aber Scott Hall hinderte Patrick am Count. Page fertigte Hall ab, Savage bekam Halls Tag Team Title in die Hand, schlug zu und nach dem Finisher von Hall gegen Page, wurde Patrick dazu gebrachte den Pinfall zu zählen. Savage gewinnt das zweite Match in dieser Fehde.

Aquifel: Ich fasse mich hier relativ kurz, da WCWler eigentlich schon alles gesagt hat: Unterhaltsame Materialschlacht in einer persönlichen und verbissenen Fehde. Eines der Highlights im WCW Jahre 1997 und hier ist das Chaosbooking auch gar nicht so störend, wie oft an anderer Stelle. Zu Ende war die Fehde hiermit noch nicht, aber sie schloß einen schwachen PPV mit ihrer interessanten Geschichte, einer guten Weiterführung und einem ansehnlichen Match ab. Hier wurde erneut deutlich, dass Paige eine große Zukunft haben sollte und Savage jemand war, auf den, was Matchqualität angeht, Verlaß war. Anders als Hogan, Nash oder ähnliche.

Zwei Titelkämpfe:

WCWler:Um Titel ging es auch noch in dieser Show. Zuerst versuchte Madusa den Woman's Title von Akira Hokuto zu gewinnen. Als Einsatz setzte sie ihre Karriere aufs Spiel. Es kam wie es kommen musste und die Japanerin gewann ein ausgeglichenes Match. Unter anderem zeigte auch sie einen Piledriver, der nur zum Nearfall führte. Während Madusa am Knie verletzt wurde und ihre Karriere beenden musste, war diese Show das letzte Mal, dass der WCW Woman's Title im TV zu sehen war. Hokato verschwand nach Japan, der Titel wurde einen Monat später verkannt, im Herbst gewann ihn eine Japanerin und dann wurde er eingestellt.
Die Geschichte des Tag Team Title Matches war dann recht eigenwillig, wie ich fand. Ric Flair und Roddy Piper bekamen es mit den Outsiders zu tun. Nach der Niederlage im Vormonat wollte die nWo hier natürlich wieder was gut machen. Nach einigen Minuten der Dominanz der nWo, griff auch Syxx ins Match ein, begann einen Brawl mit dem Nature Boy in Richtung Backstagebereich und beide wurden nie wieder gesehen. Flair überließ seinen Partner also seinem Schicksal und nachdem die nWo genug hatte Piper zu verprügeln, verteidigten Kevin Nash und Scott Hall ihre Titel. Ein trauriges Match.

Aquifel: Titelmatch Nummero Uno fand zwischen Madusa und Akira Hokuto statt. Letztes Mal habe ich schon erwähnt, dass beide Damen an sich wirklich etwas drauf hatten, es nur leider nicht zeigten. Hier sah das anders aus. Titel gegen Karriere und man hat das Drama wirklich gut umgesetzt. Normalerweise gewinnt ein Face so etwas, hier blieb Hokuto siegreich und Madusa beendete ihre Karriere. Dem Titel half das gut gemachte Match nicht mehr.
Das Tag Title Match... so war das nix. Wie WCWler geschrieben hat, letzten Endes wurde vor allem Piper verprügelt, die nWo konnte die Niederlage aus dem Vormonat ja nicht auf sich sitzen lassen, und irgendwie ist das alles nur Abfeiern dessen, was die nWo für mich von Anfang an recht öde hat aussehen lassen: Bullshit Booking, Selbstbeweihräucherung, dass man da ne coole Idee hatte, beknackte Finishes, Eingriffe en masse und und und. Traurig trifft es wirklich.

Viele Fehdenfortführungen:

WCWler: Im Vormonat verlor Ultimate Dragon sein Match nach einem Kick seines Managers Sonny Onoo, weil dieser mit seinem Schützling unzufrieden war. Dragon feuerte Onoo, turnte Face und Onoo suchte sich einen neuen Schützling. Den fand er bei einer Ausgabe von Nitro in Person von Psychosis und dieser sollte dem Drachen hier Respekt beibringen. Zu Beginn des Kampfes ließen es beide langsam angehen und erst nachdem Onoo eingriff und seinen ehemaligen Wrestler ein paar Kicks verpasste, wurde das Match schneller. Beide tauschten ein paar harte Moves aus, aber nichts brachte den Sieg. So musste Dragon zusehen, wie sein Gegner in der Mitte des Kampfes nach einem Tombstone Piledriver bei 1 auskickte oder zeigte selbst einen Dropkick, als der Mexikaner einen Moonsault vom Top Rope zeigte. Nach einem sehr schönen Frankensteiner von Ultimate Dragon, lenkte Onoo ihn auf dem Apron stehend ab, traf beim nächsten Kick aber den eigenen Schützling und Psychosis musste im Dragon Sleeper austappen. Ein toller Opener.
Die Steiner Brothers und Harlem Heat stritten sich in den letzten Wochen vor dem PPV immer wieder darum, welches der beiden Teams die Herausforderer auf die Tag Team Titel waren. Es folgten Eingriffe in die Matches des anderen Teams und Stuhlschläge. So gab es beim Bash ein Match um den Titel der #1-Contender. Die vier Mann zeigten ein ordentliches Tag Team Match, was am Ende leider versaut wurde. Scott Steiner zeigte einen Frankensteiner gegen Booker T und plötzlich kam nWo-Mitglied Vincent in den Ring, zeigte einen Elbow Drop gegen Booker und sorgte für den Sieg von Harlem Heat durch DQ. Die Abreibung, die Vincent danach von den Steiners bekam, nutzte ihnen auch nichts mehr.
Auch das Match zwischen Konnan und Hugh Morrus hat seinen Ursprung im Vormonat gehabt. Nach der Niederlage der beiden gegen die Steiners, verabschiedete sich Konnan vom Dungeon und kämpfte hier gegen seinen ehemaligen Tag Team Partner. Das Match ging hin und her und nachdem Morrus, der einmal mit dem Kopf gegen den Ringpfosten stieß, im Tequila Sunrise des Mexikaners steckte, fiel sein Arm dreimal und Konnan gewann. Kein gutes Match.
Ebenfalls kein gutes Match war das Aufeinandertreffen von Glacier und Wrath. Hier wurde Mortis, Glaciers Gegner vom letzten Monat, an das Ringseil gefesselt und konnte aus der Nähe beobachten, wie im Ring ein grauenvolles Geschehen seinen Lauf nahm. Am Ende eines zu langen Matches warf Mortis eine Kette in den Ring, die Glacier in die Finger bekam und nach dem Einsatz der Kette gewann. Danach wurde er allerdings mal wieder verprügelt.
Leider waren die schlechten Matches für diesen Abend noch nicht ausgestanden, denn sowohl Meng und Chris Benoit in einem Return Death Match, ja sie wiederholten das schlechte Match aus dem Vormonat dieses Mal noch schlechter, und es gab noch ein Kampf von Steve McMichael. Nachdem Meng wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt eine Submissionniederlage erleidet, wurden beide Gegner nach einem hart geführten Kampf auf Tragen backstage gebracht. Zuvor wurde Meng nach einer sehr langen Zeit im Cripplers Crossface bewusstlos und sein Arm fiel dreimal.
Und McMichael musste mal wieder eine Niederlage einstecken, nachdem wieder mal ein Schlag mit dem Koffer von Double J daneben ging. Dieses Mal war Kevin Greene der Profiteur des Schlages. Bemerkenswert für mich, dass Greene meiner Meinung nach ein besserer Wrestler als McMichael war und das mit der Erfahrung von ungefähr drei Matches.


Aquifel: Der frisch geturnte Dragon auf der einen Seite und sein ehemaliger Manager und dessen neuer Schützling Psychosis auf der anderen durften die Show eröffnen. Wie so oft zeigten die Cruiserweighter/Importe das wrestlerische beste Match des Abends. Erst langsam, methodisch, steigerte sich das Ganze bis zum Ende hin kontinuierlich, wobei beide Kontrahenten eine Menge Fighting Spirit bewiesen. Das Zünglein an der Waage war erneut Onoo, erneut kosteten seine Eingriffe seinen Schützling den Sieg. Klasse Match.
Auch die Steiners und Harlem Heat waren nicht erst seit gestern im Clinch. Es ging um den Platz des Nummer 1 Herausforderers auf die Tag Titel und nach einigen Eingriffen sollte das hier geklärt werden. Was bis zum Ende ein durchaus ordentliches Tag Match war, wurde dann mal wieder durch, ihr ahnt es, die nWo und zwar in Form von Vincent, vielen auch als Virgil aus der WWF bekannt, versaut. Ein perfektes Beispiel für sinnloses und destruktives Booking um die nWo und einige ihrer wirklich unbedeutenden Mitglieder in den Mittelpunkt zu rücken. Nun, inwiefern Harlem Heat für die Outsiders ein leichterer Gegner sein sollten... keine Ahnung.
Konnan und Hugh Morrus, zuvor noch Kumpanen beim immer noch existenten Dungeon of Doom, hatten auch einiges zu klären und taten das wrestlerisch weitaus weniger interessant als die beiden Tag Teams vor ihnen. Braucht man nicht viel zu sagen, war halt einfach mies.
Das Glacier/Wrath/Mortis-Konstrukt nahm, wrestlerisch mindestens genauso schwach, wenn nicht noch schlimmer, sogar groteske Züge an. Mortis ist an den Ringpfosten gekettet und muss, wie WCWler schon gesagt hat, das Grauen aus der allerersten Reihe anschauen. Es war nicht nur nicht gut, es war ein richtig mieses Match und wirklich viel zu lang mit 12 Minuten. Warum die WCW so einen Quark überhaupt für PPV-würdig befunden hat, wissen wohl nur die Booker/Writer.
Nach dem Damentitelmatch trafen die "Erzrivalen" Benoit und Meng erneut in einem Death Match aufeinander. Ich fand das im Vormonat ja schon gar nicht soo übel, das war es auch dieses Mal nicht. Ein hart und verbissen geführtes Last Man Standing Match halt, das bei weitem kein Klassiker war, aber auch keine Gurke. In Ordnung halt.
Und dann gab es da noch Steve Mongo McMichael gegen Kevin Greene. Greene schlägt sich wacker im Ring, McMichael scheint fast sogar noch Rückschritte zu machen. Lahmes Match, bei dem Double J mal wieder daneben gezielt hat. Gähn.



Fazit

WCWler: Der Opener war fantastisch und der Main Event war eine richtig gute Sache. Leider hatte der PPV zwischen den beiden Matches noch einige Kämpfe, die teilweise grottenschlecht waren. Ich gebe 4 Punkte für den Anfang und das Ende.

Aquifel: Bin ebenfalls bei 4 Punkten. Klasse Opener, guter Mainer, dazwischen ein bis zum Finish nettes Tag Match, ein ordentliches Damen-Title-Match und ein solides LMS, aber auch so viel grottenschlechter, wrestlerischer und bookingtechnischer Sondermüll, womit die 4 Punkte gerechtfertigt scheinen.