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Inside The Cage Classics #91: WWF In Your House 9: International Incident - Camp Cornette auf dem Vormarsch

Kolumne

Article information
Published on:
24.06.2015, 20:12 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Steve Austin ist der Mann der Stunde in der WWF, wir schreiben noch das Jahr 1996 und Jim Cornette ist mit seinen Mannen im Anmarsch. So der Stand der Dinge vor IYH9, dem Juli-PPV der WWF. Nur noch ein Monat bis zum SummerSlam und so einiges hat sich hier dann doch entwickelt. Eddie und Mathias haben für Euch einen Blick darauf geworfen.

Vader wird neuer Nummer 1 Herausforderer

Eddie: Das Camp Cornette bestand im Hauptkampf aus dem Kanadier Owen Hart, dem Briten British Bulldog und dem US-Amerikaner Vader, neben dem Veranstaltungsort in Kanada also auch passend zum PPV Namen. Ihre Gegner waren Ahmed Johnson, Sycho Sid und der amtierende WWF Champion Shawn Michaels, welcher ja erst beim King Of The Ring die Fehde gegen den Bulldog abschließen konnte. Die ganze Geschichte um Johnson, Sid, Michaels und den Bulldog sollte sich ja noch bis zur Survivor Series ziehen, doch hier diente der Main Event hauptsächlich dafür, den neuen Nummer Eins Herausforderer, Vader zu finden, denn dieser konnte, als das Match total im Chaos ausgebrochen ist, überraschend die Vader Bomb gegen den "Heartbreak Kid" zeigen. So einfach kann es gehen. Und der Brawl der anderen war auch eine gelungene Sache. So stelle ich mir einen B-PPV (böses Wort) Main Event vor. Starke Kiste mit viel Hintergedanken, passt.

Mathias Rekasch: Damals war ich wirklich ein wenig überrascht, dass man hier Vader den Sieg über Michaels gegeben hat, aber man brauchte in der Tat eine neue Bedrohung für den Titel und für HBK und Vader war einfach die logische Konsequenz, wenn man die Macht von Camp Cornette zu diesem Zeitpunkt berücksichtigt. Das Match an sich war recht unterhaltsam und natürlich eindeutig das Match des Abends, wie es bei kleineren PPVs auch möglichst sein sollte, weil vor allem die Main Events der In Your House Shows eine wirkliche Bedeutung haben. Hier hat jeder seinen Teil zum Match beigetragen und das Match war absolut logisch und konsequent aufgebaut.

Marc Mero will sich rächen

Eddie: Marc Mero, der im Vormonat beim King Of The Ring gegen Steve Austin in der ersten Runde den kürzeren zog, wollte hier beweisen, dass er trotz allem der bessere ist. Dieses Mal dauerte das Match allerdings keine 16 Minuten mehr, sondern nur noch 10, bis der Stone Cold Stunner den Sieg einbrachte. Noch eine Stufe hinter ihrem KotR Match in meinen Augen und sonderlich spannend war die Kiste auch nicht, immerhin war es nach der Über-Promo im Vormonat klar, dass die WWF mit Austin mehr vorhat. Mero dann hier mehr oder weniger wieder im nichts. Mein Kinderherz blutet dabei immer noch etwas, als großer Johnny B. Badd Fan.

Mathias Rekasch: Die große Zeit von Austin mit seinen tollen Matches und Fehden sollte ja noch kommen, doch man konnte schon ein wenig sehen, dass hier ein künftiger Main Eventer aufgebaut werden sollte. Der relativ klare Sieg über Mero war da natürlich nur eine Formsache. So wirklich fesseln konnte mich das Match auch nicht, aber es war von beiden schon eine solide Leistung. Mero konnte leider in der Tat niemals wirklich an seine WCW-Zeiten heranreichen. In späteren Zeiten stimmte dann ehrlicher Weise aber seine Leistung im Ring auch nicht mehr.

Das "Füllmaterial"

Eddie: Als mehr kann man den Rest auch nicht bezeichnen. Ein Free For All, der halt existiert, ohne zu überzeugen, allerdings durfte der spätere JBL hier seinen ersten PPV Sieg einfahren, wenn man die FFAs mitzählt. Und es sollte bei IYH 10 auch noch einen Rückkampf der Beiden geben, auch das kann man so machen. Die Body Donnas gegen Smoking Gunns Fehde ist auch so ein Ding, das hat glaube ich noch nie jemanden wirklich interessiert, oder? Mankind squasht beinahe Henry O. Godwin, okay, bringt Mankind weiter over. Und das Match zwischen Goldust und The Undertaker wäre aber sowas von in Vergessenheit geraten, wäre da nicht eben besagter Mankind noch aufgetaucht und hätte den Undertaker bei seinem sicheren Sieg noch durch den Ring nach "unten" gezogen. Der Undertaker kommt aber wieder raus (aus einem zweiten Loch im Ring) und beide bauen ihre Fehde der Folgemonate auf. Es wird hier noch einige "lustige" Matcharten geben.

Mathias Rekasch: Ja, der Rest solcher B-PPVs ist oft gerne etwas mau zu dieser Zeit gewesen. Die Tag Team-Fehde rund um die Guns und die Body Donnas und teilweise ja auch noch mit den Godwinns konnte mich nie überzeugen und war auch hier nicht wirklich interessant. Mankind gegen Godwinn diente auch nur dazu Mankind weiter aufzubauen und beim Match des Takers wurde dann ja auch klar in welche Richtung es geht. Dessen Kampf gegen Goldust diente dann auch nur der Story und mit der Fehde gegen Mankind sollte uns ja auch eine spannende Auseinandersetzung erwarten, die auch die ein oder andere Wendung beinhaltete. Das Free 4 All war dann eben, wie von Dir erwähnt auch da und bot nichts außer der Tatsache, dass man Savio Vega immer mehr fallen ließ.

Fazit

Eddie: Joa, schwierig. Man weiß, es ist ein B-PPV, aber die Darstellung im Ring ist einfach so belanglos zu großen Teilen und nur die Storyentwicklungen bringen mich hier dazu gnädig zu sein und 5 Punkte zu vergeben. Mehr ist hier für mich einfach nicht drin. Interessant auch, wie bedeutend der Juli 1996 für die Wrestlinglandschaft war. Die WWF stagniert, die WCW lässt das Erdbeben los und stellt das Wrestling auf den Kopf.

Mathias Rekasch: Wenn man die Show mit den Shows und den Entwicklungen bei WCW vergleicht, dann muss man fast schon schockiert sein wie belanglos dieser PPV war. Dennoch bin ich da ein klein wenig freundlicher, da es schon schwächere Shows gab und so gebe ich hier sogar 6 Punkte, denn der Main Event war cool, die Entwicklung rund um den Taker zukunftsweisend und das Match von Austin solide. Den Rest muss man aber in der Tat wirklich nicht gesehen haben

Die PPV-Gesamtwertung