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Inside The Cage Classics #59: Survivor Series 1994 – Die zweite Auflage des Sarg Matches

Kolumne

Article information
Published on:
11.11.2014, 18:00 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Nachdem wir nun erneut sehr WCW-lastig waren, ist die WWF in den PPV Kalender zurückgekehrt und feiert mit der Survivor Series seinen Abschluss-PPV im Jahre 1994. Was alles geschehen ist und wie wir den PPV fanden erfahrt Ihr hier vom Rückkehrer Eddie und wie immer bei der WWF, Mathias.

Yokozuna vs. Undertaker die zweite

Eddie: Nachdem ich ja mit meiner Meinung, dass die Aftermath-Szenen des Royal Rumble Casket Matches großartig waren, etwas alleine da stand, war es dennoch nur logisch, dass es ein Rematch geben muss. Und dabei gab es nicht nur The Undertaker gegen Yokozuna, sondern auch noch Chuck Norris. Den Mann, der den Berliner Flughafen an einem Tag bauen würde. Sorry, der musste jetzt sein. Aber Spaß beiseite, dass es nicht nur einen Referee geben sollte, sondern auch einen Special Enforcer, machte ebenfalls Sinn und das wurde im Kampf auch super eingebaut, indem er viele von Yokozunas Unterstützern abhalten konnte (Bam Bam Bigelow oder King Kong Bundy). Allerdings schaffte es IRS durchs Publikum in den Ring zu gelangen und hätte beinahe für die Entscheidung gesorgt. Allerdings konnte sich der Undertaker zurückkämpfen und kann Yokozuna inklusive zerbrochener japanischer Flagge in den Sarg befördern. Schöner Feelgood-Moment als Jahresabschluss. Das Match war das, was man erwarten konnte, nicht mehr und nicht weniger.

Mathias: Ja, die Szenen vom Rumble waren bekanntlich nicht so nach meinem Geschmack. Sinn machte dieses Match aber natürlich trotzdem und in der Tat war auch die Rolle von Chuck Norris gut begründet, da beim Rumble ja zahlreiche Wrestler für die Niederlage des Takers gesorgt hatten. Am Ende gab es dann den von Dir beschriebenen Sieg des Sensenmannes trotz Ablenkung und Eingriff. Die Creatures oft he Night waren zufrieden und Yokozuna musste eine weitere bedeutende Niederlage einstecken, die damals noch nicht so zahlreich waren. Das Match war kein wirkliches Highlight, aber ich fand die Leistung der beiden miteinander wirklich in Ordnung und habe schon deutlich schlechtere Matches in einem Dasein als Fan erleben müssen.

Bob Backlund wird erneut WWF Champion

Eddie: Nach der hervorragenden Fehde von Bret Hart gegen seinen Bruder Owen Hart musste sich "The Excellence Of Execution" nun einem Altmeister und ehemaligem WWF Champion stellen, Bob Backlund, der den Titel Ende der 70er und Anfang der 80er insgesamt über fünf Jahre halten konnte. Begleitet wurde der "All-American" von Owen Hart, so viel zu der Bruderfehde. Das Match war sehr gut. Eventuell hätte man etwas Zeit kappen können, aber die Story um die Brüder wurde super erzählt und im Ring wurde auch sehr gutes Wrestling gezeigt. Die Schlusssequenzen waren auch einfach nur stark. Owen, der so tut, als würde es ihm leid tun, bringt die Mutter zum Handtuchwurf und dem Titelwechsel, nachdem sich der Bulldog selbst ausschaltete. Backlund sollte den Titel allerdings nur drei Tage halten und diesen bei einer House Show in nur 8 Sekunden an Diesel verlieren. Und schon ist der Grundstein für 1995 (Bret vs. Diesel) gelegt.

Mathias : Wenn man den Titelwechsel wenige Tage nach dem PPV miteinbezieht, dann schmälert dies natürlich schon ein wenig dieses historischen Erfolg von Bob Backlund Jahrzehnte nach seinem letzten Titelgewinn. Aber die ganze Story an sich in diesem Match war wirklich genial. Vor allem Owen konnte, wie Du schon geschrieben hast, mehr als nur überzeugen und trug die Story fast schon auf seinen Schultern alleine. Seine Eltern und vor allem seine Mutter so - für den uninformierten Fan - zu täuschen und vorzuführen, war schon eine Glanzleistung, die mich damals als Teenager echt reingelegt hat. Das Match war auch wirklich gut und kann ein wenig darüber hinweg trösten, was eine gute Woche später dann passierte – auch wenn ich damals Diesel wirklich gut fand.

Die Survivor Series Elimination Matches

Eddie: Von den drei Elimination Kämpfen gefiel mir der Opener um die Techniker gegen die Heels wirklich gut. Klar war das Ende irgendwie doof, aber man musste Diesel ja auch von HBK los bekommen, von dem her kann man das schon so machen. Das zweite Match um die Könige und die Clowns war schon lustig, aber das hätte man in 8 Minuten auch locker zeigen können. Das Match um Ted DiBiases Crew gegen den Rest der Faces (so wirkte das Team zumindest) war auch ok, absolut, aber auch nichts herausragendes. In Summe macht man aber mit den beiden Kämpfen nichts falsch, das einzige war eben Doink-Lawler und Konsorten, die man sich schenken kann.

Mathias: Das Match der Clowns und Könige war einfache nur mittelprächtige Comedy, wie Vince McMahon sie wohl selbst am meisten schätzt. Auch sonst kann ich mich Deiner Meinung eigentlich nur anschließen. Der Opener war wirklich nett und sorgte für den letzten Anstoß, den die sich andeutende Trennung von HBK und Big Daddy Cool noch brauchte. Trotz dieser Storyline konnte mich das Match aber auch vom Wrestling her überzeugen und war wirklich gut gemacht und sehr gut platziert. Diesel, der mit einer starken Leistung die Gegner allein zerstört, nur damit am Ende durch den Fehler seines Partners sein Erzfeind das Match glücklich gewinnen kann. Einfach ein klassischer Aufbau und Verlauf. Das Team der Gegner des Million Dollar Teams wirkte wirklich etwas zusammengewürfelt und daher ging auch der Sieg der Big Men hier in Ordnung. Auch wenn es wrestlerisch eher mittelprächtig war.

Fazit

Eddie: Abgesehen von Hart gegen Backlund war das Wrestling ok, aber eben auch nicht mehr. Da ist das Wort befriedigend eigentlich kaum zutreffender. Deshalb gebe ich der Show 6 Punkte. Man verschwendet seine Zeit nicht, bekommt aber auch nur wenig wirklich gutes geboten.

Mathias Rekasch: Das Titelmatch war gut und hatte eine grandiose Story und einem genialen Owen Hart. Der Opener war auch ein tolles Match mit einer passenden Story und die Rache des Takers war vernünftig gemacht. Der Rest war eher wenig erinnerungswürdig, doch insgesamt hat mir der PPV damals wie heute Spaß gemacht, weshalb ich sogar 7 Punkte gebe.


Die PPV-Gesamtwertung