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Inside The Cage #778: WWE Battleground 2014

Kolumne

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Published on:
22.07.2014, 23:19 
Category:
Series:


Vielerorts waren die Erwartungen an WWE Battleground 2014 vor der Show recht hoch. Doch konnte der Special Event diese letztlich auch erfüllen? Franjise und Steini werden diese Frage nun für euch beantworten. Viel Spaß!

WWE Tag Team Title Best Two Out Of Three Falls Match: The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso (c) vs. The Wyatt Family (Erick Rowan & Luke Harper)

Franjise: Der Opener als solches bestand eigentlich aus zwei Phasen. Die erste beinhaltete die ersten beiden Falls, die für meine Verhältnisse sogar ein bisschen zu hastig abgearbeitet wurden. Zumal der Einroller gegen Harper etwas unglücklich aussah, weil der Hüne bei Drei die Schulter deutlich sichtbar nicht auf der Matte hatte. Im Anschluss gab es aber keine Zeit, sich über solche Kleinigkeiten Gedanken zu machen. Denn der dritte Fall war einfach nur ein unglaubliches Feuerwerk, mit vielen Nearfalls und großen Aktionen. Wenn man hier unbedingt etwas kritisieren möchte, dann vielleicht die Tatsache, dass das im Opener schon fast ein bisschen zu viel war. Ansonsten war das von beiden Teams erneut hervorragende Arbeit. Mit dem Ergebnis kann ich grundsätzlich leben, gleichwohl ich mir jetzt die Frage stelle, gegen wen die Usos nun antreten sollen. Mit Heel-Champions wäre wieder etwas mehr frische Luft in die recht dünn besetzte Division gekommen, aber sei's drum. Jey und Jimmy haben sich jeden einzelnen Tag als Champions verdient, das haben sie auch hier mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Steini: Wie schon bei Money In The Bank bestritten die Usos und die Wyatts auch hier wieder den Opener und wie schon bei MITB war auch das Best Two Out Of Three Falls Match das beste Match vom reinen Wrestling her gesehen. Auch ich bin der Meinung, dass die beiden ersten Falls zu schnell durchgezogen wurden, allerdings bin ich das von früheren Matches dieser Art gewohnt. Gerade der zweite Fall sah sehr schlecht aus. Andererseits war dann der dritte Fall wieder das gewohnte großartige Hin und Her zwischen den Wyatts und den Usos und das konnte man sich sehr sehr gut anschauen. Ich habe wieder einmal auf einen Sieg der Wyatt Family gesetzt, doch wieder einmal überrascht mich die WWE und lässt die Titel bei den Usos. Aber gut, die Usos haben lange Zeit auf die Titel gewartet und haben sich die Bronzegürtel mehr als verdient.

WWE Divas Title Match: AJ Lee (c) vs. Paige

Franjise: Nach diesem Eröffnungskampf konnte das Tempo natürlich nur sehr schwer aufrechterhalten werden. Mit dem Divas Title Match gab es dann aber dennoch ein Match, welches mich eigentlich ganz zufrieden gestimmt hat. AJ und Paige können da zusammen sicherlich noch mehr auf die Beine stellen, aber als erstes wirkliches Match ihrer Fehde ging das vollkommen klar, auch wenn da vielleicht der ein oder andere Move nicht hundertprozentig saß. Etwas aklimatisch fand ich nur, dass die Championesse aus dem Finisher der Herausforderin auskicken konnte, aber nicht umgekehrt. Denn nach dem Enzuigiri (oder Shining Wizard, wenn man den Kommentatoren glauben mag) war Schluss. Aber hoffentlich nicht Schluss mit dieser Fehde, denn diese gefiel mir bisher sehr gut und sollte noch einige Highlights bereithalten.

Steini: Das Divas Match als kleine Abkühlung für die Fans war dann als nächstes Match gut gewählt. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir von dieser Paarung auf PPV-Level mehr vorgestellt habe, doch vielleicht haben die beiden auch einfach noch zurückgehalten, weil es das Aufeinandertreffen beim SummerSlam wohl auch geben wird. Als normales Diven Match war das jedoch besser als die meisten anderen Matches in dieser Division, also will ich mich mal nicht allzu sehr beschweren. Dass AJ aus dem Paige Turner, aber Paige nicht aus dem Shining Wizard auskicken darf, finde ich jetzt nicht schlimm, denn ich könnte mir gut vorstellen, dass es beim nächsten Mal auch anders herum sein könnte.

Singles Match: Rusev (w/Lana) vs. Jack Swagger (w/Zeb Colter)

Franjise: Der Aufbau zu diesem Match mit dem Faceturn der Real Americans hat mir ja wirklich gut gefallen. Etwas enttäuscht war ich daher von der Qualität, die in diesem Match geboten wurde. Klar, Rusev ist Heel und darf dadurch vielleicht nicht großartig spektakulär wrestlen, aber seine Offensive inmitten des Kampfes fand ich erschreckend langweilig. Vermutlich ist er in kürzeren Matches (zunächst) besser aufgehoben. Gegen Ende hin kam aber noch einmal etwas Feuer in das Gefecht, sodass ich kurzzeitig schon fast an einen Sieg Swaggers glaubte. Und das Finish war dann clever gebookt und lässt die Tür zur Fortsetzung der Geschichte weit offen. Lobend erwähnen möchte ich abschließend noch das Selling des Bulgaren, der sein durch den Patriot Lock in Mitleidenschaft gezogenes Bein wirklich hervorragend verkaufte.

Steini: Ich hätte nie gedacht, dass mir dieses USA vs. Russland-Gedöns in der heutigen Zeit noch gefallen würde, denn auch wenn es in die aktuelle Situation in der Welt passt, so ist dieses Fehdenschema ja bei weitem nichts Neues. Nichtsdestotrotz gefallen mir die ständigen Nickligkeiten zwischen Lana und Zeb Colter sehr gut, sodass ich noch darüber hinwegschauen kann, dass Rusev für lange Matches noch nicht bereit ist. Und das war auch das grundlegende Problem dieses Matches. Während Jack Swagger ja sicherlich zu den besseren Technikern in der WWE gehört, so hat mich Rusev mit seinem Sambo/Muay Thai-Stil noch nicht wirklich überzeugt, und deshalb fand ich das Match auch nicht so pralle. Das Ende hingegen war gut umgesetzt. Swagger bringt Rusev mit dem Patriot Lock an den Rand einer Niederlage, doch dieser kann sich mit einem kleinen, fiesen Trick noch in den Count Out-Sieg retten. Dadurch ist Rusev weiterhin ungeschlagen und Swagger wurde nicht großartig geschwächt. Kann man also machen.

Singles Match: Dean Ambrose vs. Seth Rollins... oder so ähnlich

Franjise: Was habe ich mich auf Dean Ambrose vs. Seth Rollins gefreut und wie enttäuscht war ich dann, als wir statt einem Match viele Segmente und Brawls geliefert wurden. Diese waren zweifelsohne alle logisch und der Fehde angemessen. Der Rivalität gönne ich die Fortsetzung auch, ein schickes No Disqualification Match beim SummerSlam könnte ich mir sehr gut vorstellen. Gleichzeitig habe ich aber zwei Probleme mit diesem ganzen Szenario. Erstens wurden alle zahlenden Zuschauer um dieses im Vorfeld angekündigte Match betrogen. Und zweitens wirkte Seth Rollins zum Teil wie ein richtiger Depp. Nicht nur, dass er vor dem Ende der Show die Halle verlässt, womit er sich eine Chance auf einen möglichen Cash-In durch die Lappen gehen lässt. Nein, noch bevor er im Auto ist schickt er die Security weg, weil... ja, warum eigentlich? Weil ihm ja auf den letzten 30 Metern zum seinem Wagen nichts mehr passieren kann? Das war schon äußerst fragwürdig und lässt mein Fazit über diese Weiterentwicklung auch deutlich negativer ausfallen. Schade.

Steini: Junge, Junge, wäre ich angepisst, wenn ich mir vor allem wegen dem Match zwischen Dean Ambrose und Seth Rollins den PPV gekauft hätte und dann so "enttäuscht" worden wäre. Ich jedoch sehe das nicht ganz so schlimm. Klar, auch ich hätte mir sehr gerne das Match angeschaut, allerdings wäre ich davon ausgegangen, dass das Match eh in einer Disqualifikation geendet wäre. Da Battleground für mich und auch die WWE eh nur ein Übergangs-PPV zu scheinen sei, kann ich mit diesen Brawls recht gut leben, da diese wirklich intensiv geführt worden wurden, und ich auch eh ein Fan dieser Pull Apart-Brawls bin. Das dazugehörige No DQ Match in Form eines Street Fights oder ähnlichem wird dann beim SummerSlam stattfinden und ein Showstealer werden, weil es dort sicherlich ein Finish geben wird.

Singles Match: Chris Jericho vs. Bray Wyatt (w/Erick Rowan & Luke Harper)

Franjise: Nicht selten scheitert man im Wrestling an zu hohen Erwartungen. So war dies auch bei Chris Jericho vs. Bray Wyatt der Fall. Denn das Match war nicht wirklich schlecht... aber auch nicht wirklich gut. Es kam kein wirklicher Matchfluss auf, kein Tempo und das plötzliche Finish nach dem Codebreaker, mit dem Y2J schon ewig keine großen Matches mehr gewonnen hat, war dann ebenso suboptimal gewählt. Einzig die wahrscheinlich folgende Fortsetzung lässt einen über diese vermeintliche Enttäuschung hinweg sehen. Dass es diese gibt steht für mich nach dem (völlig korrekten) Sieg von Chris Jericho ganz außer Frage.

Steini: Auch ich hatte mir von dieser Paarung mehr erwartet, so wie mein Vorredner und viele andere auch. Da ich aber davon ausgehe, dass zwischen Bray Wyatt und Chris Jericho noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde, finde ich das im Hinblick auf den SummerSlam nicht allzu schlimm. Einzig der Sieg Jerichos kam für mich sehr überraschend, da ich eher mit einem Sieg des Eater Of Worlds gerechnet hätte. Aber, wie ich schon oben geschrieben habe, ist Battleground für mich der Vorbereitungs-PPV für den SummerSlam, und deshalb war es okay, dass die beiden noch kein Vollgas gegeben haben.

Intercontinental Title Battle Royal: Alberto Del Rio vs. Big E vs. Bo Dallas vs. Cesaro vs. Curtis Axel vs. Damien Sandow vs. Diego vs. Dolph Ziggler vs. Heath Slater vs. Kofi Kingston vs. R-Truth vs. Ryback vs. Sheamus vs. Sin Cara vs. The Great Khali vs. The Miz vs. Titus O'Neil vs. Xavier Woods vs. Zack Ryder

Franjise: Achja, die Battle Royal. Diese Matches verlaufen ja doch irgendwie alle gleich, was besonders auffällt, wenn es sie in derartigem Überfluss gibt. Nach dem Royal Rumble, der André The Giant Memorial Battle Royal, dem Match, in dem Ambrose seinen US Title verlor und der Battle Royal, die Roman Reigns gewann, um sich für Money In The Bank zu qualifizieren war das schon das fünfte größere Match dieser Art in diesem Jahr. Herauspicken kann und will ich daher nur wenige Dinge. Cesaro scheint irgendjemanden Backstage wohl aus Versehen einen zu kalten Kaffee serviert zu haben, denn anders ist seine jüngste Niederlagenserie und seine Eliminierung hier durch Heath Slater nicht zu erklären. Ich hätte den Schweizer ja gerne als neuen Champion gesehen, doch stattdessen gibt es nun The Miz. Joa, von mir aus, der hat nach seiner Rückkehr gerade ein bisschen Feuer und ist sicher ein guter Gegner für einen eventuell Face geturnten Barrett. Das Finish als solches stank natürlich zehn Meilen gegen den Wind, nachdem Miz aus dem Ring geworfen und danach weder gesehen, noch erwähnt wurde. Aber von mir aus, ist sicherlich nicht die allerschlechteste Wahl... aber eben auch nicht die beste.

Steini: Das Problem der wiederkehrenden Battle Royals sehe ich auch. Ist sie manchmal ein guter Weg, um neue Champions oder #1 Contender zu küren, so sollte man sie aber auch nicht zu viel einsetzen, denn seien wir mal ehrlich: im Grunde sind sie alle gleich. Klar, es gibt einzelne Aktionen, die aus jeder Battle Royal herausstechen, wie hier Cesaro gegen Kofi Kingston, aber ansonsten laufen sie ja immer nach dem gleichen Schema ab. Unterhaltsam war sie dennoch, auch wenn ich nicht unbedingt mit dem Sieger The Miz konform gehe, denn da hätte es in meinen Augen bessere Leute gegeben. Nunja, das Leben ist kein Ponyhof, udn die WWE wird sich sicherlich was dabei gedacht haben, Miz zum Champ zu machen ... und wenn es nur dazu dient, ihn in die obligatorische Niederlagenserie, der der IC Champion bekommt, zu stecken.

WWE World Heavyweight Title Fatal Four Way Match: John Cena vs. Kane vs. Randy Orton vs. Roman Reigns

Franjise: Wenn ich mir einen WWE Fatal Four Way Main Event vorstelle, kommt ziemlich genau das dabei heraus, was wir bei Battleground sehen durften. Es gab eine kurzzeitige Allianz zwischen Orton und Kane, die dann irgendwann aufbrach, als beide das Match gewinnen wollten. So gut wie jeder Wrestler durfte mal eine Phase des Kampfes bestimmen, das Powerhouse, in dem Fall Roman Reigns, sogar richtig aufräumen. Randy Orton tut der Rücken nach dem Spear durch die Ringabsperrung sicher noch ein paar Tage weh. Ansonsten war das alles recht kurzweilige Action mit der obligatorischen Finisher-Parade zum Schluss, nach derer Cena wie erwartet Kane pinnen und seinen Titel verteidigen konnte. Hat mir schon Spaß gemacht, als einzigen Minuspunkt würde ich die gänzlich fehlende Spannung nennen, denn das der Titel nicht wechseln würde, war von Anfang an so zu erwarten.

Steini: Joa, wer bei diesem Match auf etwas anderes gehofft hatte, als das, was geboten wurde, der hat dann noch nie einen WWE Main Event gesehen. Natürlich gab es nichts Neues, allerdings konnte jeder zeigen, was er drauf hat, die einzelnen Signature Moves der Wrestler wurden bis auf die Finisher-Parade am Ende gut eingesetzt, und auch sonst war das sicherlich kein schlechtes Match. Das einzig Uninteressante war der Ausgang, denn jedem sollte klar gewesen sein, dass der Titel hier nicht wechseln würde. So ist der Sieg John Cenas keineswegs schlimm und mit Kane wurde auch noch der richtige Mann gepinnt. Nun kann also der schon vermutete Brock Lesnar kommen.

Fazit:

Franjise: Battleground war nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Übergangs-PPV hin zum SummerSlam. Mit AJ vs. Paige, Swagger vs. Rusev, Ambrose vs. Rollins und Jericho vs. Wyatt gab es gleich vier Ansetzungen, die ich so 1:1 wieder im Staples Center erwarte. Das ist an sich nichts schlechtes, erklärt aber, warum bei diesem Special Event nicht alle Feuerwerke abgebrannt wurden. Daher scheitern wohl auch viele Fans hier an zu hohen Erwartungen. Ich gebe Battleground, das keinen Stinker, dafür aber einen sehr guten Opener und einen ordentlichen Main Event präsentierte, am Ende wohl verdiente sechs Punkte.

Steini: Den Worten Franjises kann ich mich nur anschließen. Ich hatte schon mehrfach den Begriff Übergangs-PPV erwähnt, und mehr war das eben auch nicht. Einige Matches wurden mit angezogener Handbremse gewrestlet, mit Rollins vs. Ambrose hat man den Spannungsbogen nochmals erweitert und mit dem Main Event hatte man die erwartete Verteidigung Cenas. Deshalb freue ich micha uch schon auf den SummerSlam, wo wir viele Paarungen wiedersehen werden und wo dann vielleicht doch mal alles rausgehauen wird. Von daher gibt es auch von mir solide sechs Punkte.

Unsere Kolumnisten beschreiben die Qualität des PPV's und auch den Charakter von Battleground an sich als Übergang zum SummerSlam und waren dennoch einigermaßen zufrieden. Wie seht Ihr das? Teilt uns eure Meinungen mit.