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Inside The Cage Classics #43: SummerSlam 1993 - Der Lex-Express erreicht sein Ziel

Kolumne

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Published on:
22.07.2014, 13:33 
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Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Nach dem ersten WWE King oft he Ring PPV kehrte man im August mit dem SummerSlam wieder zu einem traditionellen PPV zurück. Ob die Großveranstaltung ihrer Tradition auch gerecht wurde, haben Mathias und Eddie näher beleuchtet.

Der Lex-Express stößt auf einen (Fels-)Brocken

Mathias: Also ganz im Ernst: Dieses Match ist ein schlechter Witz. Nun kann man in Sachen Qualität eines Matches zwischen Yokozuna und Lex Luger ohnehin kein Feuerwerk erwarten. Aber wenn man schon diesen gigantischen patriotischen Mist macht, der mir bekanntlich immer aufstößt, sowie auch das Match in bester Hogan-Manier bookt, dann nach einem Count Out-Sieg die Faces so feiern zu lassen - da kann man doch nur noch den Kopf schütteln und die Hand an die Stirn schlagen. Das habe ich vor 21 Jahren nicht verstanden und verstehe es auch heute noch nicht. Wenn ich das Gold haben will, dann tue ich doch alles, um meinen Gegner wieder in den Ring zu bekommen - koste es, was es wolle. Klar, hinter den Kulissen gab es mehrere Erklärungen, warum man Luger den Titel doch nicht geben wollte, aber das Booking hier bei einem der großen PPVs nach dieser Werbemaschinerie, die man mit dem Lex Express in Gang gesetzt hat, war einfach nur grausam in meinen Augen - wie letztlich auch der Großteil des Matches an sich.

Eddie: Ich seh das Match ja (mal wieder) mit einer rosaroten Brille der Erinnerungen, da dieser Event mein allererster war, den ich je gesehen habe. Aber selbst mir als Kind wurde da im Main Event einfach etwas langweilig. Die Feier ist natürlich am Ende wirklich etwas übertrieben, immerhin hatte Luger den Titel nicht gewonnen, aber man wusste, dass diese Geschichte noch lange kein Ende gefunden hat. Dass der Hype, den man um den Patrioten (eine Story, die ich nicht so schlecht finde wie mein Vorredner) aufgebaut hat, so einfach verpufft ist natürlich einzig und allein dem Booking zuzuschreiben. Ich sehe Luger auch nicht als großen Champion an, aber man hätte ihn ja hier gewinnen lassen können und den Titel später an Yokozuna zurück geben können. Aber sei es drum, der Mainer vermiest einem diesen PPV schon etwas.

Der Intercontinental Title wird beim SummerSlam erfolgreich verteidigt

Mathias: Die Überschrift wirkt zunächst nicht gerade besonders überraschend, doch sie ist es. Denn Shawn Michaels war im Jahre 1993 der erste amtierende Intercontinental Champion, der seinen Titel beim Summerslam verteidigen konnte. Mit einem Gegner wie Mr. Perfect konnte er dieses auch noch im eindeutigen Match des Abends erreichen. Zwei der besten Wrestler, die man zu diesem Zeitpunkt unter Vertrag hatte, haben sich nichts geschenkt und am Ende war es wieder einmal Diesel, der den Ausschlag gegeben hat. Ein interessantes Details ist dabei, dass Perfect versehentlich dafür sorgt, dass der Referee dies nicht mitbekam. Auch die Attacke von einem wütenden Perfect, die kleine Tracht Prügel als Antwort und der selbstverliebte Michaels, der einen aufgebrachten Kommentator höhnisch entgegen hält, dass es keine Person gibt, die ihm das Wasser reichen kann, sorgen für einen tollen Rahmen rund um dieses Match, welches ich gerne wieder gesehen habe und welches ich vor allem für eines der besten SummerSlam Matches halte. Mit einem ordentlichen Ende, wäre es wahrscheinlich auch bei uns im Matchguide.

Eddie: Das ist natürlich wirklich ein kurioser Fun-Fact und Shawn hat das auch verdient hier der erste zu sein. Sehr schönes Match wie ich finde und auch ich finde, wie mein Vorredner, dass dies das Match des Abends ist. (Einzige Konkurrenz für mich ist der Opener, aber einfach nur aus nostalgischen Gründen, da das das allererste Match war, das ich gesehen hatte). Das Gespann von Shawn mit Diesel war für mich auch eines der Wrestler-Manager Teams, das am besten funktionierte in den 90ern. Und ja, auch hier muss ich Mathias recht geben, mit einem anderen Finish wäre das locker eine Matchempfehlung geworden.

Lawler kann dem Hitman nicht entkommen

Mathias: Vor zwei Wochen haben wir den King of the Ring 1993 besprochen, dessen Szenen nach dem Turniererfolg von Bret Hart zu diesen zwei Matches führte. Der Hitman setzte hier seinen Weg zurück an die Spitze der Company fort und konnte nicht nur den von Jerry Lawler eingesetzten Ersatzmann Doink besiegen, sondern kontrollierte auch den King nach Belieben und hatte sich am Ende quasi nur selbst nicht im Griff. Auch hier kann ich das Booking als solches nur loben. Beide Matches waren keine Highlights, aber die Familie von Hart so prominent einzubinden, die Verletzung von Lawler und die entlarvende Wahrheit, inklusive der Aussage von Bobby Heenan, dass dies ein Wunder sei - das Gesamtpaket fand ich einfach sehr unterhaltsam. Für Hart war dies eine gute Zwischenfehde, die ja auch noch weiterging und Lawler war und ist einfach ein nahezu perfekter Heel, wenn es um Intrigen und Beleidigungen geht.

Eddie: Hier muss ich meinem Vorredner wiedersprechen, denn ich fand die Sache um Bret, Doink und Lawler sowohl als Kind, als auch heute noch schlimm. Von der Dominanz der Heels über das doppelte DQ-Finish bis hin zu den vier Sternen, bei denen ich mich frage, was denn Herr Meltzer da gesehen hatte. Klar, aus damaliger Sicht vielleicht etwas besonderes, aber auch damals sah ich das nicht. Ich wurde mit der gesamten Fehde einfach nicht warm, abgesehen von ihrem Kiss My Foot Match, das ich als Kind aufgrund des Finish sehr witzig fand, das selbst sollte aber erst '95 neu aufgerollt werden, denn 1994 brauchte man den Hitman als Champion.

DiBiase verabschiedet sich vom aktiven Geschehen

Mathias: Es war natürlich kein wichtiges Match, aber da ich ihn wirklich unterhaltsam fand, wollte ich noch einmal gesondert aufgreifen, dass Ted DiBiase mit der Niederlage gegen Razor Ramon sein letztes großes Match bestritt. Das Match hat mir auch gut gefallen und beruhte letztlich auf den Niederlagen von Ramon gegen 1-2-3 Kid, was DiBiase dazu verleitete sich über Ramon lustig zu machen, um dann selbst zu unterlegen. Nette kleine Story und schön, dass er seine Karriere in der Liga bei einem PPV beenden durfte - wenn auch als Heel nicht mit einem schönen Abschied.

Eddie: Mein allererstes Match, das ich gesehen habe. Und wie oft ich das bis heute gesehen habe. Und es wird auch nie langweilig. Simple Heel-Face Story, Ramon hier in der Rolle seines Lebens und die Geschichte rund um das Match kann man für so einen Opener kaum besser gestalten. Ich finde es schade, dass DiBiase damals aufgehört hat, immerhin war er ein wirklich sehr unterhaltsamer Heel.

Die ganze Leistungsbreite zeigt sich dem Rest der Card

Mathias: Der Rest der Card hatte die üblichen guten und schlechten Seiten. Gut fand ich noch das Match um die Tag Team Title der Steiners gegen The Heavenly Bodies. Solche Tag Team Matches waren Anfang der 90er schon eine Seltenheit und daher hat es mich gefreut, dass die Division hier etwas Aufmerksamkeit bekam. Das Six Man Tag Team Match war für ein solches auch okay, wenn auch nicht mehr. Dagegen waren die Singles Matches wirklich nicht gut. Beim Match zwischen IRS und 1-2-3 Kid kann man dies noch auf die Story schieben, wobei mich der Sieg von Schyster, der eigentlich mit diesem Gimmick außer als Teil von Money Inc. gefühlt immer verlor, etwas überrascht hat. Marty Jannetty vs. Ludvig Borga und das Rest in Peace Match zwischen The Undertaker und Giant Gonzales waren grausam und sind kein weiteres Wort wert.

Eddie: Joa, der Rest eben. Ich fand das Tag Title Match und das Six Man Tag Team Match durchaus unterhaltsam, vor allem das Tag Title Match. Borga gegen Jannetty fand ich als Kind cool, heute frage ich mich, weshalb. Aber es war eben ein simples, kurzes Heel-Face Match mit etwas langweiliger Offensive von Borga. A propos Langeweile. Die gab es beinahe zehn Minuten lang zwischen dem Undertaker und dem Riesen. Was für ein schlechtes Match. Aber das sollte nach der WrestleMania auch keinen mehr überraschen.

Fazit

Mathias: Das Intercontinental Title Match war sehr gut und litt nur am der Art des Sieges. Auch alles rund um Hart vs. Lawler und das Tag Team Match waren gut, doch der Rest diente eher dazu sich desinteressiert oder schockiert abzuwenden. Daher war dies keine wirklich ruhmreiche Ausgabe des SummerSlam und so ist mir der PPV nur 5 Punkte wert.

Eddie: Mit den 5 Punkten gehe ich konform, obwohl ich auf alle Fälle eine rosarote Brille auf habe. Gut fand ich wie gesagt den Opener, die Multi-Man Kämpfe und das Intercontinental Title Match. Den Meiner fand ich zu Teilen auch gut, aber einfach zu lang und am Ende zu übertrieben.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 2:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 4:
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 9:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 15:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 17:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 20:
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 29:
SummerSlam 1993 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 35:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 37:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 39:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 41:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 42:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 43:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)