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Inside The Cage Classics #12: Survivor Series 1989 - Gewürfelte Survivor Series

Kolumne

Article information
Published on:
10.12.2013, 13:34 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Bei der Survivor Series 1989 sollte die Fehde zwischen Hulk Hogan und Zeus ihre Fortsetzung erfahren, doch nicht Randy Savage, sondern andere sollte sich der aktuellen Bedrohung des Hulksters anschließen. Natürlich wurden auch weitere Fehden in Elimination Matches gepackt und so gab es wieder viele Beteiligte an diesem PPV, der von Mathias Rekasch und Eddie noch einmal unter die Lupe genommen wurde.

Hogan vs. Zeus die Zweite - aber nicht lange

Mathias Rekasch Ganz ehrlich, irgendwie ist allein dieses Match mit den Teams von Hulk Hogan und Ted DiBiase schon bezeichnend genug für dieses Series. DiBiase fehdete eigentlich mit Jake Roberts zu dieser Zeit, der zwar auch im Match stand, aber nur eine Nebenrolle spielte. Außerdem ist Randy Savage in einem anderen Match aktiv, ebenso wie Brutus Beefcake, obwohl beide nur zuvor in der Fehde von Hogan und Zeus involviert waren. Zu allem Überfluss will man Zeus, weil er nichts kann und weil er nicht klar verlieren soll, irgendwie schützen und disqualifiziert diesen dann nach wenigen Aktionen einfach mal. Also das war leider absolut nichts. Das Match verläuft anschließend dann auch nach einem typischen Hogan Muster: die Partner werden eliminiert, einige Gegner von Hogan werden auf unsinnige Weise disqualifiziert, damit der Hulkster nicht alle bloßstellt und am Ende triumphiert der Blonde Megastar wider jeder Vernunft. Auch rückblickend betrachtet, war dies der Zeitpunkt, wo ich immer mehr begann Hogan überdrüssig zu werden. Wenn dann am Ende Backstage Savage und Beefcake auch wieder am Rande in die Story mit Zeus und Hogan eingebaut werden, dann straft man sich selbst auch noch als unlogisch agierender Haufen ab. Chance eindeutig verpasst.

Eddie: Wenn der Sieger aus dem letzten PPV schon nicht im Main Event steht, der zugleich auch noch der WWE Champion ist, dann weiß man, so besonders wichtig kann dieses Match nicht gewesen sein. Der vermeindlich größte Widersacher des Hulksters ist dann auch innerhalb kürzester Zeit disqualifiziert, was natürlich der Matchqualität gut tut, der Story allerdings nicht so besonders. Wieso man Randy Savage nicht in diesem Match dabei hat, ist natürlich auch fraglich, immerhin kann doch die Explosion der Mega Powers nicht durch ein Tag Match beendet werden, oder? Naja, anscheinend doch. Das Match ist wie Mathias schon schreibt, reiner Hogan-Standard Kram. Tut nicht weh, man weiß wer gewinnt, man weiß wie er gewinnt, für die 80er Jahre aber auch eben total ausreichend, die Fans gehen drauf ab. Das mit den Geschichten Backstage hat Mathias auch schon ausreichend geschrieben, das war natürlich noch mehr ein Eigentor.

Was macht Savage ohne Hogan als Gegner?

Mathias Rekasch: Wirklich?! Muss sich eines der heißesten Eisen der damaligen WWF auf Seiten der Heels in einem Comedy Match einem zusammengewürfelten Haufen entgegenstellen?! Da hat man Leute wie Bret Hart, Randy Savage und Greg Valentine im Match und am Ende geht es um Duggan gegen nahezu den Rest. Manchmal kann man auch wirklich mit einem Matchverlauf vieles kaputt machen. Valentine als guter Wrestler muss als einziger seines Teams gehen, während Leute wie Dino Bravo und Earthquake am Ende feiern dürfen. Die Phasen mit Hart im Ring waren zwar recht passabel, aber insgesamt hat dieses Match viel zu viel Zeit bekommen. Und das Duggan dann am Ende nicht einmal clean verliert, macht dies alles noch viel trauriger.

Eddie: Was hinter dem Match steckt, sollte mir wirklich mal jemand erklären. Das beste am Kampf war der Tanz der 4x4s mit den 2x4s. Denn das Match selbst ist eigentlich eine totale Schwächung jeglicher Faces. Wieso man am Ende nicht wenigstens Savage als den einzigen Survivor bookt, damit man zuvor Duggan noch etwas stärken kann, weiß ich nicht. Die Matchqualität war auch nicht die beste, was einen natürlich nur umso mehr ärgert. Die Leute, also die Namen auf dem Papier, versprachen ja ein gutes Match, doch das beste Match des Abends sollte ja ironischerweise eines der unbedeutenderen auf der Card sein, und selbst das wird nicht gut. Sehr komisches Booking, das mich schon sehr wundert.

Der Status des Warriors als Bedrohung auf den WWE Heavyweight Title wird ausgebaut

Mathias Rekasch: Wenn es wirklich stimmt, dass Andre The Giant nie viel von The Ultimate Warrior gehalten hat und nicht gegen ihn antreten wollte, dann passte dies frühe Ausscheiden natürlich entsprechend. Vielleicht war es aber auch hier eher die Tatsache, dass Andre nicht mehr wirklich lange in den Ring steigen konnte. Ansonsten gibt es zu diesem Match eigentlich nur noch eine wirklich positive Sache zu sagen und dies ist die Tatsache, dass der junge Shawn Michaels als einziger ein wenig neben dem Warrior glänzen und sogar Haku eliminieren durfte. Ansonsten war es eben die Machtdemonstration des Warriors und dessen Rache an Bobby Heenan und seiner Family - nicht mehr nicht weniger. Da ich anders als bei den schon erwähnten Matches nicht ganz so voreingenommen war und Michaels was zeigen durfte, ging dieses Match für mich sogar in Ordnung, auch wenn es wrestlerisch keine Perle war.

Eddie: Die Elimination von Andre zu Beginn fand ich sehr lächerlich. Ein Count-Out nach einer Clothesline? Und das für den größten Mann im Geschäft? Wirklich? Klar, wenn er nicht wollte schön und gut, aber so? Ernsthaft? Dann hätten ihn zumindest alle vier pinnen sollen oder so etwas in der Art. Dies ist auch so wirklich das einzige Match, von dem man sagen kann, die Storiy dahinter hat gepasst, Warrior bekommt Heenan in die Finger, und das sogar für zwei Minuten, was ja grundsätzlich für ein Manager-Auftreten viel ist. Abgesehen von dem kurzen Hogan-Zeus Intermezzo also wirklich die einzige Story, die einem noch bekannt vorkommt. Gefallen haben mir hier sogar beide Rockers sehr gut. Michaels konnte hier schon zeigen, wie gut er ist/war, und das ist wirklich sehr positiv. Für mich das zweitbeste Match des Abends.

Und noch zwei weitere Elimination Matches runden die Card ab

Mathias Rekasch Auch die anderen beiden Matches boten dann kann wirkliche Verbesserung. Im Opener trat das Team von Dusty Rhodes gegen das Team von The Big Boss Man an. Fehden in diesem Match waren Beefcake gegen The Honky Tonk Man und Rick Martel vs. Tito Santana und am Ende durften Beefcake und Rhodes dann doch recht deutlich triumphieren. Erwähnenswert war an dieser Stelle eigentlich nur noch der Auszug von Bad News Brown aus diesem Match nach einer verunglückten Aktion, wonach er sich mit seinem Team anlegte. Dies hatte irgendwie Stil. Das andere Match war dann bei dieser schwachen Show für mich das Match des Abends, was vor allem an Mr. Perfect lag, der dieses Match verdient gewinnen durfte. Außerdem mochte ich Roddy Piper irgendwie schon immer. Und auch, wenn die Gegner von Perfect nicht hochklassig waren, so sollte es doch zeigen, wo es in der Folge mit Mr. Perfect hingehen sollte. Schade das diesem nie der ganz große Wurf in der Company gelingen konnte.

Eddie: Ja, das MOTN war die Rude Brood gegen Roddy's Rowdies, welchem ich fünf Punkte auf der Hauptseite gegeben war. Zur Qualität im Ring also noch fragen? Ich glaube nicht. Der Opener selbst war auch eher nur so ein wir würfeln die Gegner aus (abgesehen von Santana-Martel). Der Mann des Abends, so wie es auch Mathias schon geschrieben hat, ist aber Mr. Perfect, der das MOTN mitunter sehenswert gemacht hatte. Die Rougeaus gegen die Bushwackers war immerhin auch eine kleine Story, sofern ich mich richtig erinnere. Mehr gibt es eigentlich auch zum "Rahmenprogramm" nicht zu schreiben. Opener war da, das zweite MOTN, spricht für die Schwäche der Show.

Fazit

Mathias Rekasch: Diese Series ist für mich die bisher schwächste gewesen, die von der Card her trotz einiger Unstimmigkeiten noch ein wenig etwas zu bieten hatte, was dann aber nicht oder eben schlecht umgesetzt wurde. Fehdengegner werden getrennt und woanders werden Teams dann wahllos zusammengesetzt. Da wäre doch schon einiges mehr möglich und mit dem Sieg von Perfect und einem guten Match dazu, hat man ja auch gezeigt, dass man es kann, wenn man denn will. Leider war bei dieser Show nicht viel Willen der Verantwortlichen zu sehen und so kann ich nicht mehr als 3 Punkte geben.

Eddie: Eine gewürfelte Survivor Series, so haben wir unsere heutige Kolumne benannt, und so wirkt es auch. Viele Fehden werden zerrissen und aufgeteilt, an anderer Stelle weiß man nicht, wo die Partner denn eigentlich her kommen. Ich muss sagen, dass dies bisher die schlechteste Series war, die von den bisherigen PPVs, die wir hier betrachtet haben, nur vom Wrestling Classic PPV unterboten werden sollte von den Punkten her. Mehr gibt es eigentlich auch schon nicht mehr zu sagen.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 3:
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 4:
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 6:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 9:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 10:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 11:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 12:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)