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Inside The Cage Classics #5: WWF Survivor Series 1987 – Die Rehabilitation des Giganten

Kolumne

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Published on:
22.10.2013, 12:00 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
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Die fünfte Kolumne unserer Inside The Cage Classics Serie dreht sich um die erste Auskopplung der WWF Survivor Series. Vor 26 Jahren begeisterte die Survivor Series viele Wrestlingfans mit ihrem Grundkonzept. In mehreren Multi Men Matches traten die Publikumslieblinge und die Schurken gegeneinander an. Wie das Konzept bei unserem Inside The Cage Classicis Inventar ankam, könnt ihr im folgenden feststellen.

Das Grundkonzept: Survivor Series

JoMo: Ich war und bin auch immer noch ein großer Fan des Konzeptes hinter der Survivor Series. Damit meine ich nicht die zusammen geklatschten Tag Team Elimination Matches, welche es uns die WWE in der heutigen Zeit bietet, sondern die Zusammensetzung der Matches aus den Anfangsjahren des PPVs. Die Ansetzungen machten Sinn, da viele kleinere Storylines in einem Elimination Match verflochten wurden. So auch gesehen im Main-Event der 1987er Survivor Series. Da gab es u. a. Hulk Hogan vs. Andre The Giant, Bam Bam Bigelow vs. The One Man Gang, den Face-Turn von Don Muraco vor kurzer Zeit. Der Turn von Paul Orndorff gegen Bobby Heenan und zurück auf die Face-Seite. Es machte einfach Spaß sich ein solches Match anzusehen mit dem Wissen, warum sich diese Männer hier gerade eigentlich gegenüber stehen.

Eddie: Die Survivor Series waren schon immer meine Lieblings-PPVs. Ich bin ja Fan seit dem Summerslam 93 und die Series 93, so schlecht sie aus heutiger Sicht vielleicht sein mag, so war sie damals für mich als Kind phänomenal. Doch darum geht es noch nicht. Die heutigen Survivor Series Kämpfe sind in der Tat unbedeutend, da sie auch nur noch gezeigt werden, damit sie gezeigt werden. Vielleicht dieses Jahr Team Punk vs. Team Heyman? Naja, damals war das allerdings wirklich sehr cool. Zum Beispiel mal alle Tag Teams in ein Match werfen? Wieso nicht, immerhin bekommt man daraus das MOTN. Aber auch die Spannung, wer denn der "Überlebende" sein wird. Können die Faces eine große Überzahl herstellen und sich an den Heels rächen? Kann sich der Heel doch durch Mogeleien durchsetzen? Sehr spannende Sache finde ich. Was zusätzlich durch die einzelnen Eliminations auch immer passiert, das Match kommt einem kürzer vor, als es ist. Hätte nichts dagegen heutzutage wieder klassische Series zu bekommen.

Andre The Giant bekommt seine Revanche

JoMo: Die einzelnen Fehden habe ich ja im ersten Abschnitt bereits beschrieben. Die Frage war natürlich, wie man hier eine Weiterführung von Andre vs. Hogan durchführt. Eine weitere klare Niederlage kann sich der Gigant nicht leisten und Hogan verlor zu dieser Zeit sowieso nie clean. Die Lösung mit dem Count Out des Hulksters fand ich eigentlich gut geregelt, da man so Andre wieder etwas Momentum verleihen konnte, schließlich war er am Ende der Sole Survivor. Überzeugt hat mich in diesem Match auch der junge Bam Bam Bigelow. Dieser wurde für seinen ersten PPV-Auftritt stark dargestellt und durfte am Ende sogar noch King Kong Bundy und The One Man Gang eliminieren, bevor er sich Andre geschlagen geben musste. Sehr überraschend war dann allerdings, dass Bam Bam im Nachhinein nur noch bei einem PPV zu sehen war und dann erst Anfang der 90er zurückkehrte.

Eddie: Naja der gute liebe Merchandise verkaufende Hogan kann und darf nicht clean verlieren, immerhin ist er Super-Hogan. Was aber tun um den Heel nicht zu begraben? Immerhin braucht man da für Wrestlemania IV auch noch Fehden-Stoff (Dazu kommen wir beim nächsten Mal). Count-Out? Wieso nicht. Und dass man dadurch auch noch den (im Verhältnis) kleinen Bam Bam super darstellt? Umso besser. Starkes Booking hier und Andre ist dann natürlich eine Nummer zu groß für Bigelow. Allerdings wie JoMo schon richtig erkennt, schade dass man daraus nichts gemacht hat. Zumindest für ein weiteres PPV-Match vor 93 hat es gereicht, und auch da hat dieser Main Event etwas damit zu tun.

Ein Überangebot an Tag Teams

JoMo: Man ist natürlich erst einmal etwas erschlagen, wenn sich zwei Wrestler im Ring duellieren und dann noch 18 andere Akteure auf dem Ringapron stehen. Abgesehen davon war dies für mich ein richtig ansehnliches Match. Es ging mir zwar etwas zu lange (37 Minuten), aber die Story im Match fand ich ganz gut. Dass am Ende ausgerechnet die drei Teams mit dem geringsten Standing übrig bleiben hätte ich nicht gedacht. The Islanders kamen nie über die Midcard hinaus und auch The Killer Bees oder The Young Stallions hatten keine großen Erfolge in der WWF. Somit hatte das Match auch noch den Überraschungsfaktor auf seiner Seite. Verglichen mit der heutigen WWE ist es wirklich eine Schande, wenn man sich die beiden Tag Team Division zu Gemüte führt. Tag Team Wrestling war Ende der 80er Jahre eine ganz große Stärke der WWE was zu vielen sehenswerten Matches führte.

Eddie: Ich fand gerade diese Tag Team Multi-Men interessant. Starpower ist damit garantiert. Und dass bei einem Pin das gesamte Team eliminiert wird, finde ich auch gut, da das Match sonst viel zu lang dauern würde. Jeder bekommt seine bekannten "Five Minutes of Fame", also seine Zeit im Rampenlicht. Heutzutage könnte man das, wie JoMo schon schreibt, leider kaum mehr machen. Da ist man froh wenn man sechs Teams finden könnte (und ja, ich übertreibe gern). Dass daraus auch noch das MOTN entsteht, wie ich schon geschrieben habe, ist doch umso besser.

Der Aufstieg des Macho Mans beginnt

JoMo: Zwischen WrestleMania III und der Survivor Series 1987 wurde der große Face-Turn vom Macho Man Randy Savage vollzogen, was schließlich auch den Durchbruch seiner Karriere darstellen sollte. Gemeinsam mit seinen neuen Verbündeten Jake Roberts und seinem letzten Fehdengegner als Heel Ricky Steamboat konnte er im Opener triumphieren. Irgendwie war es schon leicht merkwürdig, wenn man direkt nach WrestleMania mit der Survivor Series weitergemacht hat und plötzlichen stand die Erzfeinde Savage und Steamboat auf der gleichen Seite. Das Heel Team dagegen hatte mit Ausnahme vom Langzeit-Intercontinental-Champion The Honky Tonk Man eher wenig Momentum und verlor somit auch relativ deutlich. Als Opener war dieses Match perfekt gewählt, da es ein solides Grundtempo hatte und perfekt als Einstieg in den Abend diente.

Eddie: Wenn man (wie vermutlich mindestens 90% der Fans heutzutage) nur die PPVs sieht ist es in der Tat sehr merkwürdig Steamboat und Savage auf der selben Seite zu sehen. Und so schlecht reden würde ich das Heel Team gar nicht. Mit Hercules, Harley Race, pardon, King Harley Race und dem Honky Tonk Man hat man drei absolute Könner/Powerhouses die als Heel sehr gut funktioniert hatten. Und das glaube ich war auch das einzige Ziel. Dass dann nämlich direkt im Opener drei Faces übrig bleiben stimmt die Fans in der Halle sofort positiver. Mit dem Face Randy Savage hat man sehr viel richtig gemacht, wie viel, auch das gibt es bei den kommenden PPVs mehr (Cliffhanger olé).

Überzeugendes Frauen-Wrestling

JoMo: Ich oute mich hier mal als Jemand, der nicht der größte Fan von Frauen-Wrestling ist. Allerdings habe ich mir das Match doch angesehen, da ich im Vorfeld schon mal ein ausgezeichnetes Match von The Jumping Bomb Angels gesehen habe und sie noch mal in Aktion sehen wollte. Zusammengefasst kann man sagen, dass dies kein Fehler war. In den zur Verfügung gestellten 20 Minuten brachten die Ladies ein gutes Match auf die Matte. Eher limitiert wirkende Damen wurden zeitig eliminiert und es entstand ein schöner Fight. Etwas überrascht hat mich aber das frühe Ausscheiden von Sensational Sherri, welches jedoch wohl Storyline-Zwecken diente.

Eddie: Wenn sich JoMo als Jemand outet, der Frauen-Wrestling eher weniger mag, so muss ich einen drauf setzen, ich schaue das gar nicht. Allerdings habe ich für diese Kolumne eine Ausnahme gemacht, und ja, 20 Minuten solide Popcorn-Unterhaltung würde ich sagen. Ich werde jetzt trotz dieses Kampfes wohl nie zum Frauen-Wrestling oder Joshi Fan, und das muss man mir einfach nachsehen.

Fazit

JoMo: Mich hat die WWF überzeugt. Das damalige Konzept der Survivor Series war neu, abwechslungsreich und bot Möglichkeiten verschiedene Storylines miteinander zu verknüpfen. Der Kampf Gut gegen Böse. Ich hatte sehr viel Spaß beim Schauen dieser Show und vergebe daher sehr gerne 7 Punkte, da man vier durchaus gute Matches serviert bekam.

Eddie: Ich kann mich da nur wiederholen, die Series waren schon immer mit meine persönlichen Highlights an PPVs. Hier hat man an die zwei Stunden eine verhältnismäßig kurze Show (spätestens im Vergleich zu unserer nächsten Kolumne) und man hat keine Sekunde davon als Wrestling-Fan verschenkt. Ich gebe ebenfalls 7 Punkte für die Show, weshalb sich die Series 87 nahtlos an die gute Wrestlemania aus diesem Jahr anfügt und sich mit ihr den ersten Platz teilt.

Die PPV-Gesamtwertung

WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (JoMo: 7.0, Eddie: 7.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0. Mathias Rekasch 2.0)