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Inside The Cage Classics #4: WrestleMania III – Bigger, Better, Badder

Kolumne

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Published on:
15.10.2013, 11:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Herzlich Willkommen zu vierten Ausgabe der Inside The Cage Classics. Neben dem großen Aufeinandertreffen von Andre The Giant und Hulk Hogan stand noch ein WrestleMania-Klassiker auf dem Programm. Was sonst noch passierte haben sich JoMo und Mathias angesehen und darüber geschrieben.

The Immovable Object vs. The Irresistible Force!

JoMo: Bei WrestleMania III hat man also das vom Namen her größtmögliche Match auf die Card gesetzt. Die Beweggründe für den Turn von Andre The Giant gegen den Hulkster waren gut gewählt und der Riese sollte somit endlich sein verdientes Title Match bekommen. Ich bin nur wirklich kein vom Stil des Riesen und auch kein Fan vom Match allgemein, aber es ist schon faszinierend, wie sich diese beiden Größen gegenüberstehen und der Pontiac Silverdome Kopf steht. Mit dem Body Slam hatte an noch einen speziellen WrestleMania-Moment und konnte durch das starke Matchende etwas vom eigentlich eher langweiligen Verlauf ablenken.

Mathias Rekasch: Wenn man das Match einfach als absolutes Wunsch-Match vieler Fans aus den 80ern ansieht und Hogans optisch größte Bedrohung, dann kann man dieses Duell so auf sich wirken lassen. Vom Wrestling her, war dieses Match natürlich absolut nichts tolles. Andre war bereits auf dem Weg nach unten, was seine ohnehin nicht allzu großen Möglichkeiten betrifft und Hogan kann dann auch keine Leute zu guten Matches ziehen. Der Bodyslam war natürlich das ersehnte Highlight des Duells und nur dafür war der Fight eigentlich da. Was mir bei dem Einspieler vor dem Match auffiel, war noch die schlechte "Schauspielleistung" von Hogan.

Der erste All-Time-Klassiker bezaubert die Fans

JoMo: Der eigentliche Showstealer fand schon eine knappe halbe Stunde früher statt. Das WWF Intercontinental Title Match zwischen dem amtierenden Champion Randy Savage und Herausforderer Ricky Steamboat war ein erster WrestleMania-Höhepunkt. Das Match wurde mit einer guten Storyline aufgebaut und bei WrestleMania genau so stark umgesetzt. Was mir besonders positiv auffiel war, dass der Macho Man nach seinem Sturz vom Top Rope sich den Rücken hielt und somit nicht genug Kraft für den Body Slam hatte, was zum Small Package von Steamboat und den damit verbundenen Sieg führte. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber es sind eben die Kleinigkeiten, welche einen guten von einem sehr guten Wrestler unterscheiden. Großes Lob an diese beiden Legenden.

Mathias Rekasch: Dieses Match ist natürlich das Match des Abends und zwar mit Abstand. Steamboat vs. Savage hat einfach alles, was ein erinnerungswürdiges Duell ausmacht. Dramaturgie, eine grandiose Leistung beider Männer im Ring und eine Geschichte, die fesselt. Am Ende gab es dann auch den gewünschten Feel-Good-Moment für die Fans und für Steamboat. Leider konnte dieser den Titel dann nicht lange halten. Begeistert hat mich vor allem in den späten Achtzigern Randy Savage, der damals für mich der eigentliche Star war und mich immer unterhalten konnte. Insgesamt ein tolles Match zweier sehr guten Wrestler.

Zwei Matches sorgen für den Beginn des Barber-Gimmicks

JoMo: Da gewinnen Brutus Beefcake und Greg Valentine ihr Match gegen The Rougeau Brothers durch etwas Mithilfe von Dino Bravo und anschließend wird Brutus, welcher vorher mit einem Double Axe Handle Blow seinen eigenen Partner traf, plötzlich von den Heels zurückgelassen und wegen dieses einen Fehlers aus dem Team geworfen. Kam zwar etwas sehr überraschend, aber die Erklärung folgte im Laufe des Abends. Beefcake griff zu Gunsten von Roddy Piper in dessen Hair vs. Hair Match gegen Adrian Adonis ein und verhalf Piper auf diese Weise zum Sieg. Selbstverständlich hatte Brutus die passende Schere und Rasierer dabei und kreierte auf diese Weise innerhalb von einer halben Stunde sein neues Gimmick. Für Adonis hingegen war dies der letzte große Auftritt auf der WWF-Bühne.

Mathias Rekasch: Irgendwie war die Trennung von The Dream Team sehr unglücklich und lieblos umgesetzt. Vor allem, da ich dieses Team eigentlich rückblickend richtig gut fand und man da hätte noch viel mehr hätte daraus machen können. Valentine war als Tag Team Wrestler irgendwie gestern und die Single Runs von Beefcake waren ja auch eher von Pech und später Belanglosigkeit geprägt. So wird dann sein besagtes Barber-Gimmick kreiert und Adonis, dem ich nie was abgewinnen konnte, frisiert. Ich hatte irgendwie total verdrängt, dass auch Piper danach für fast zwei Jahre weg war. Als Face fand ich ihn aber auch nicht so gut, wie zuvor als Heel. Aber es ist immer wieder interessant wie einige ihre WWF/E-Karriere gestartet haben, wie auch die Rougeaus von denen ich Raymond Rougeau eher als Moderator und Jacques Rougeau als Mountie oder Quebecker kennengelernt habe ehe ich mir alte Shows angesehen habe.

Eine lange Story endet ohne Happy End

JoMo: Eine sehr angelegte Storyline sollte bei WrestleMania III einen weiteren Höhepunkt finden. Der korrupte Ringrichter Danny Davis, welcher u. a. für die Niederlagen von Tito Santana und The British Bulldogs in deren Title Matches verantwortlich war, verlor seine Ringrichter-Lizenz und unterschrieb stattdessen einen Vertrag als Wrestler. Durch sein korruptes Handeln verhalf er u. a. The Hart Foundation zur WWF World Tag Team Championship und schloss sich Bret Hart, Jim Neidhart und Jimmy Hart sozusagen an. Für mich etwas überraschend gewannen die Heels hier dann auch das Six Man Tag Team Match. Ich rechnete eigentlich fest mit der Revanche der Faces. Diese sollte jedoch nicht erfolgen.

Mathias Rekasch: Die Hart Foundation gegen The British Bulldogs - das bedeutete eigentlich immer tolle Matches der Teilnehmer untereinander. Leider litt dieses Match ein wenig unter der Storyline rund um Danny Davis. Wobei die Geschichte eines korrupten Offiziellen, der dann Wrestler wird, recht nett war. Den Sieg hätte er hier dennoch nicht einfahren müssen. Schön aber auf jeden Fall hier viele gute Teams bei WrestleMania zu sehen, denn die Achtziger und frühen 90er waren wirklich toll in Sachen Tag Team Division.

Ein Blick auf die restliche Card

JoMo: Die restliche Card war geprägt von sehr vielen Fillern. Positiv aufgefallen ist mir dabei das Tag Team bestehend aus Rick Martel und Tom Zenk, welches allerdings nicht lange von Bestand war. Der Kampf zwischen Billy Jack Haynes vs. Hercules war auch mit einer guten Story aufgebaut (es ging darum, wer den besten Full Nelson zeigte) und endete leider unklar. Das Match selbst war bis dahin wirklich solide. Auf die restlichen Matches möchte ich jetzt nicht genauer eingehen. Erwähnt sei nur noch, dass King Kong Bundy vom Main-Event der letztjährigen WrestleMania in ein Six Man Tag Team Match mit Midgets abrutschte. Auch eine sehr fragwürdige Degradierung wie ich finde.

Mathias Rekasch: Ich habe mich über einige tolle Tag Teams gefreut. Über die Hart Foundation, die Bulldogs, das Dream Team und die Rougeaus sprachen wir ja schon, aber auch die von Dir genannten The Can-Am Connection oder die, bei dieser Show nicht gut eingesetzen, The Killer Bees sind natürlich zu nennen. Allein durch die Nennung wird da damalige Stellenwert dieser Division denke ich deutlich. Beim Rest stimme ich Dir zu. Hatten die Matches Harley Race vs. The Junkyard Dog - auch wenn es schlecht war - und die Full Nelson Story, die mich ein wenig an Chris Masters erinnert hat, was den Einspieler betrifft, noch eine Story hatte, waren das Midget Match mit Bundy und Hillbilly Jim oder das Butch Reed und Koko B. Ware echt überflüssig. Lobend erwähnen, wenn auch hier in einem nicht so tollen Match gegen The Honky Tonk Man, möchte ich aber noch Jake Roberts, der auch Anfang der 90er zu einem meiner Lieblinge gehörte und wirklich over war bei den Fans und später gegen Savage richtig verhasst. Schade, wenn man so bedenkt, was später aus ihm geworden ist, denn dieser Mann hätte damals wirklich Gold um die Hüften verdient gehabt.

Fazit

JoMo: WrestleMania III war die erste WrestleMania, welche mir durchaus gut gefallen hat. Savage und Steamboat begeisterten die Massen mit ihrem Match und auch der Main-Event wird jedem Fan ewig in Erinnerung bleiben. Mir persönlich war aber dann doch zu viele unwichtige Filler auf der Matchcard. Alles in Allem hat der Event Spaß gemacht und bekommt daher gute 7 Punkte von mir.

Mathias Rekasch: Solide Tag Team Matches, viel Nostalgie, ein tolles Match um den Intercontinental Title und eben dieser epische, wenn auch wrestlerisch schlechte, Main Event machen diese WrestleMania zur bisher mit Abstand besten im Rahmen dieser Nachbetrachtung, wenn man sie mit den ersten beiden Ausgaben vergleicht. Toll fand ich auch diese kleinen Ringwagen, die im Verlauf auch bei anderen Shows zum Einsatz kamen. Die hatten irgendwie etwas zwischen Comedy und Big Time Feeling. Da schließe ich mich gerne deiner Punktzahl an.

Die PPV-Gesamtwertung

WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0. Mathias Rekasch 2.0)