In dieser Woche hieß es bei RAW "Old School". Neben alten Guard Rails, rot-blau-weißen Ringseilen und Retro-Outfits gab es natürlich auch einige Alt-Stars zu sehen. Dabei verlor die WWE die "Road To WrestleMania" allerdings auch nicht aus den Augen. Was also bei "Old School RAW" so los war, und was unsere Schreiberlinge dazu sagen, lest ihr wie immer hier bei Inside The Cage.The Undertaker returns - and gets CM Punk at WrestleManiaFranjise: Schon bei der Eröffnung von RAW konnte man erahnen, was am Ende des Abends Gewissheit sein sollte. Dennoch oder gerade deshalb fand ich das Opening sehr gelungen. So vermittelt man tatsächlich den Eindruck, als hätte Punk zunächst gar keine Lust gehabt, bei WrestleMania anzutreten, letztendlich aber nur vom Undertaker "umgestimmt" wurde. Das er natürlich nicht der einzige ist, der gegen den Deadman ran will, ist irgendwie nachvollziehbar. Alle drei anderen Superstars sind mit gesundem Selbstvertrauen ausgestattet, sodass ich mit der Argumentation von
Randy Orton,
Big Show und
Sheamus sehr gut leben konnte.
Ebenso gut leben konnte ich dann auch mit dem daraus resultierenden Match. Das Fatal 4 Way war zwar bei weitem nicht das Beste seiner Art, bot aber durchweg kurzweilige Unterhaltung. Besonders die smarte Darstellung von CM Punk wusste zu gefallen, denn er hat sich größtenteils rausgehalten und war zur Stelle, als es darauf ankam. Dass dies aber nicht heißt, dass er bis WrestleMania jetzt den Feigling raushängen lässt, zeigte dann das Aftermath. Denn der Mann aus Chicago zuckte nicht einmal ansatzweise zusammen, als der Gong des Sensenmannes ein weiteres Mal ertönte. Somit kann ich mich, trotz des offensichtlichen Ausganges des Matches, doch auf die nächsten Wochen freuen. Denn der Aufbau zu Taker vs. Punk dürfte mehr als unterhaltsam werden. Daumen nach oben auf jeden Fall schon einmal für den Beginn dieser Fehde.
Vanni: Von mir nicht. Ich war von dem Aufbau relativ enttäuscht. Das wirkte alles so plump und das auch schon in Punks Promo-Teil. Warum zieht man nicht die Karte, dass Punk sagt, dass er alles erreicht und bewiesen habe und es nur noch eine Hürde zu nehmen gibt? Stattdessen kommt ein recht halbgares Argument, dass er den Fans nun die Streak nehmen wolle... und dann kommen auch noch drei andere Leute hinzu, die alle etwas vom Undertaker-Kuchen abhaben wollen. Nee, das hat mir nicht gefallen. Hat man in den letzten Jahren doch deutlich darauf hingearbeitet, dass zwischen dem Undertaker und seinem Gegner bereits früh eine gewisse Spannung vorhanden ist, ist dies in diesem Jahr nicht gelungen. Im Grunde bekommt der Deadman seinen Gegner ja sogar selbst hingeklatscht, ohne eine wirkliche Wahl zu haben. Nein, das hatte ich mir wirklich besser vorgestellt und gewünscht. Das Match war zwar gut und kurzweilig und wie du richtig sagst smart um Punk herum gebookt, aber das war es auch schon mit positiven Dingen dieser Thematik.
Midcard Champions in Jobber-FunktionFranjise: Langsam ist es echt frustrierend, was die WWE mit ihren Midcard Champions macht. War man nach der Erweiterung von RAW auf drei Stunden auf einem guten Weg, dem Intercontinental und US Title mehr Zeit und damit verbunden Relevanz zu geben, ist dieser Trend doch inzwischen völlig verflogen.
Antonio Cesaro (der offenbar sein eigenes In-Ring-Gear vergessen hatte) wie auch
Wade Barrett sind äußerst talentierte Männer und mehr als fähig, ihre Titel entsprechend zu repräsentieren. Dies ist aber schwer möglich, wenn sie ständig Non-Title Matches verlieren. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass sie gegen "stärkere" Gegner verlieren.
Alberto Del Rio und
Ryback könnten genauso gut gegen andere Midcard-Heels antreten, da müssen es nicht zwingend die Champions sein. Gefällt mir, trotz der ordentlichen Matchqualität hier, absolut nicht. Da muss sich schnell was in der Darstellung tun.
Vanni: Ist schon richtig, ja. Vor allem scheint bei Barrett seine kurze Fehde gegen
Bo Dallas auch schon wieder vergessen zu sein, ohne dass sie jemals ein richtiges Ende gefunden hat. Finde ich sehr schade, denn die Midcard Champions brauchen einfach Fehden. Barrett ist somit weiterhin doch leider relativ uninteressant und farblos, Cesaro ergeht es da ein wenig besser, ist aber immer noch weit davon entfernt, richtig gut gebookt zu werden. Schade ist es definitiv und langsam zweifel ich auch daran, ob man den beiden Champions noch ein Match bei WrestleMania zuweisen wird... ich würde es mir zumindest wünschen.
Legends coming homeFranjise: Ähnlich bemitleidenswert wie Cesaro und Barrett ist nach wie vor
Dolph Ziggler. Der Typ hat so gut wie jedes Momentum, was er nach seiner Fehde gegen
John Cena hatte, wieder verloren. Hier musste er praktisch den Job für den Auftritt
Ric Flairs machen. Auch wenn es schön war, den Nature Boy zu sehen, auch wenn
The Miz der Sieg gut getan hat und auch wenn das Match recht unterhaltsam war (herrlich, diese Konfrontation zwischen Big E und Ric Flair), bleibt ein fader Beigeschmack.
Die restlichen Legenden zogen dann schon weniger Spotlight auf sich. Die amerikanischen Helden hatten ihren Kurzauftritt, was in die Story mit
Jack Swagger nun mal ganz gut reinpasst. Ähnlich gepasst hat dann der
Honky Tonk Man, auch wenn sein Auftritt wohl eher als Pinkelpause genutzt werden konnte. Das Match der
New Age Outlaws war ebenso wenig besonders, aber halt passend für diese RAW-Ausgabe und am Ende des Tages nicht wirklich störend. Zumal
Epico &
Primo eh alles verlieren, da schadet die Niederlage hier auch nicht weiter.
Vanni: Ging im Grunde tatsächlich alles in Ordnung, mit Ausnahme der weiteren Niederlage für Ziggler, die ich mittlerweile auch nur noch schwer gutheißen kann. Als das Match zwischen Ziggler und Miz angekündigt wurde, dachte ich noch "Hey, das kann Ziggler dann ja sogar gewinnen." Aber als dann Ric Flair angekündigt wurde, war diese Hoffnung auch schon wieder recht schnell begraben. Schon bitter, wie man zunächst auf einem komplett anderen Weg war, Mr. Money In The Bank darzustellen, dann aber doch wieder zum Standard-Weg voller Niederlagen zurückzukehren.
The Rock und John Cena verkaufen PPVsFranjise: Die Überschrift ist definitiv keine Übertreibung. Denn die Leistung, die der WWE Champion und sein Herausforderer am Montag bei RAW brachten, war saustark und generierte sicher den ein oder anderen PPV-Kauf. Kein Rumgealber, keine Fruity Pebbles, keine Tooth Fairy... einfach nur zwei Männer, die klarstellen, worum es für beide bei WrestleMania geht. Dabei hat Cena viel Selbstvertrauen des Vorjahres verloren und klargestellt, was die Niederlage des letzten Jahres für ihn bedeutete. Währenddessen ist sich The Rock zu Recht bewusst, dass er den Chain Gang Commander besiegen kann. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, besser kann man bei mir kein Interesse wecken. War ich bisher noch nicht gehypt für "Twice In A Lifetime", bin ich es jetzt!
Vanni: Richtig, richtig starke Promo von beiden Seiten aus. Sowohl Cena als auch Rock stellen heraus, warum sie das Match gewinnen werden, jeder kriegt seine Punchlines und jeder darf punkten. Schönes Wortgefecht, das durchaus zurecht am Ende ohne physische Auseinandersetzung ausgekommen ist. Da kann ich mich eigentlic nur dem anschließen, was du bereits gesagt hast. Top.
Triple H challenges Brock LesnarFranjise: Ja, es war so offensichtlich. Und ja, wir alle wissen, wie das wohl am Ende ausgehen wird. Aber Triple H bewies einmal mehr, dass er am Mikrofon ein Meister seines Fachs ist. Die Beschreibung seines Weges zurück in den Ring war schlüssig, nachvollziehbar und deswegen so gut. Dabei stört es mich auch gar nicht, dass es beim ersten Mal schon Hunter war, der Lesnar herausforderte. Die Ansage war klar, jetzt stellt sich nur noch die Frage, wann der Mann aus Minneapolis die Herausforderung annimmt. Auch hier generierte eine Promo bei mir Vorfreude auf die kommenden Wochen, obwohl ich auf diese Fehde soooo scharf gar nicht war. Gute Arbeit!
Vanni: Auch hier Zustimmung. Sehr ernste, intensive und glaubhafte Promo vom Hunter, der seine Motive sehr nachvollziehbar darstellt. Vor allem seine letzten Worte in die Kamera mit sehr engem Close-Up waren sehr nachdrücklich und ernst. Auch ich freue mich bereits auf dieses Match, das sicher wieder intensiv und brutal werden dürfte.
Fazit:Franjise: Letztendlich wirkte sich "Old School" doch nicht so negativ auf die Show aus, wie ich es befürchtet habe, denn größtenteils beschäftigte sich RAW doch mit der Gegenwart. Was die In-Ring-Action anging, fiel man zwar im Vergleich zur Vorwoche leicht ab, allerdings gab es dafür auch drei gute bis richtig starke Promos, wodurch die großen WrestleMania-Matches angesetzt bzw. weiter aufgebaut wurden. Allerdings bleibt RAW, wie bereits oben gelesen, auch nicht ganz kritikfrei, weshalb ich die Show mit 7-8 Punkten bewerte.
Vanni: Definitiv eine "gute" RAW-Ausgabe, auch wenn ich ein paar Dinge zu kritisieren hatte. Das ganze Old School-Setting hat mir darüber hinaus auch ziemlich gut gefallen und versprühte einen gewissen, besonderen Charme, die großen Matches wurden noch einmal mit guten Promos richtig gut aufgebaut und auch der Undertaker hat nun - wenn auch einen auf einem fragwürdigen Weg ermittelten - Gegner für WrestleMania. Geht alles komplett in Ordnung und war im Grunde auch über die volle Sendezeit recht unterhaltsam.
RAW hat unseren beiden Schreiberlingen durchaus gut gefallen, dabei aber Diskussionen um die Art und Weise entstehen lassen, auf die CM Punk als Gegner für den Undertaker ermittelt wurde. WIe seht ihr diese Sache und was sagt ihr zum Rest der Show und unseren Meinungen?