Am vergangenen Sonntag fand mit der Survivor Series der letzte PPV der traditionellen “Big Four” des ablaufenden WWE-Jahres statt. Vor dem traditionell lautstarken Publikum im Madison Square Garden gabe s nach sieben Jahren das In-Ring-Comeback einer der größten Ikonen, die der Sport je hervor gebracht hat. Unsere Stammkolumnisten Jar Jar Binks und stallownage haben sich für euch einmal mehr virtuell zusammengesetzt um den Event zu beleuchten. WWE United States Title Match: Dolph Ziggler (c) vs. John MorrisonJar Jar Binks: Schöner schneller Opener der ziemlich Spaß machte und den Abend gut einläuten konnte. Das Match war mit über 10 Minuten eindeutig länger als gedacht und Morrison bereitet Ziggler dabei ziemliches Kopfzerbrechen. Die Titelverteidigung war dennoch die richtige Wahl, weil JoMo zuletzt einfach gar nicht präsent war und der Titelwechsel Ziggler geschadet hätte. Morrison wurde aber trotzdem gut dargestellt und kann darauf hoffen in Zukunft wieder präsenter eingesetzt zu werden. Mir hats gefallen.
stallownage: Kann mir nicht vorstellen, dass Morrison noch auf irgendetwas hofft. Selbst ein so loyaler Worker wie er wird mittlerweile gemerkt haben, dass bei der Company für ihn der Weg nach oben längst verbaut ist und dieses PPV Match nur eine äußerst billige und lieblose Methode sein soll, ihn zur Vertragsverlängerung zu bewegen. Die wird es meiner Ansicht nach nicht geben und daher war dieses Match – so gut es auch gewesen ist – Schwachsinn. Dass die Crowd lieber den guten
Zack Ryder gesehen hätte, war ja nicht zu überhören.
WWE Women's Title Lumberjill Match: Beth Phoenix, Eve TorresJar Jar Binks: Ich mag weder Lumberjack, noch Lumberjill Matches. Das einzig Positive an so einem Match ist, dass man rund um den Ring immer was zum Schauen hat. Ansonsten war das Match typische Diven-Action. Zwar nicht schwach, aber leider einfach total uninteressant. Auch hier musste die Titelverteidigung sein und nun kommt hoffentlich eine Herausforderin, die etwas Spannung rein bringt. Welche Diva das sein soll, weiß ich aber leider auch nicht.
stallownage: Die einzige Diva, die meiner Meinung nach Spannung hier hineinbringen könnte, ist
Natalya und deren unausweichliche Fehde wird sich wohl noch bis kurz vor Wrestlemania hinziehen. Mein Tipp für Beths nächste Gegnerin lautet an dieser Stelle Layla, die laut aktuellen Neuigkeiten scheinbar fit für ein Comeback sein soll und sich schon wieder bei FCW auf die Hauptshows vorbereitet.
Survivor Series Ten Man Elimination Tag Team Match: Team Barrett (Dolph Ziggler, Cody Rhodes, Hunico, Jack Swagger & Wade Barrett) vs. Team Orton (Kofi Kingston, Mason Ryan, Randy Orton, Sheamus & Sin CaraJar Jar Binks: Das Match war ok. Positiv hervorzuheben ist in jedem Fall der Sieg von Team Barrett, der den jungen Mann aus England noch mehr pushen und helfen wird. Gott sei Dank merkt man endlich wieder, dass Wade viel Potential hat. Die Verletzung von Sin Cara ist sehr bitter, weil Cara jetzt immer besser in Fahrt kam und sich langsam an den Mainstream-Bereich gewöhnen konnte. Insgesamt ging das Match voll in Ordnung. Sheamus Disqualifikation musste zwar nicht sein und hinterließ einen etwas bitteren Nachgeschmack, zu schlimm war es dann aber nun doch auch nicht. Das Match war alles in allem actionreich sowie schön anzusehen und auch über das Siegerteam habe ich mich sehr gefreut.
stallownage: Kann ich so unterstreichen. Über den Aufbau dieses Matches sollten wir zwar den Mantel des Schweigens hüllen, in der Ausführung macht WWE bei solchen Begegnungen aber meistens alles richtig. Sehe ich gerne und war auch dieses Mal wieder überzeugend. Vor allem da Randys Niederlage zum Schluss überraschend clean war. John Cena hätte hierbei wohl erst nach sechs oder sieben Finishern die Segel streichen müssen und nicht direkt nach dem ersten Wasteland. Sehr schäner Push für Wade Barrett und auch Cody Rhodes kommt nicht zu kurz.
World Heavyweight Title Match: Mark Henry (c) vs. Big ShowJar Jar Binks: Also das letzte Match der beiden war besser. Somit hat es dieses schon mal sehr schwer. Vermutlich war das Match auch nur wegen dem geilen Finish besser, womit ich auch schon bei einem wichtigen Stichwort bin – „Finish“. Warum bitte schön, muss der Beatdown nach dem Match sein? Was will man damit erreichen? Show zerstört mal eben Henry, der bisher so geil gebookt wurde, und bricht ihm laut Henrys Aussagen sogar den Fuß. Bitte, bitte lasst Henry nicht pausieren. Da ich aber glaube, dass man Henry pausieren lässt, musste ich den Kopf schütteln. Da verschenkt man mal einfach so, den dominantesten Heel seit was weiß ich wann. Ich wollte einen klaren Sieg des Champions und bekam das. Match war langweilig und Finish, bzw. der Beatdown danach, waren Mist.
stallownage: Ich bin der ganzen Show vs. Henry-Thematik nun leider überdrüssig geworden. Liegt sicher auch an unserem Houseshow-Besuch von vor zwei Wochen, aber dauerhaft kann eine solche Paarung eben einfach nicht begeistern. Das Match war langweilig und leider lediglich durch Big Shows Top Rope Elbow ansatzweise memorabel. Dass Henry pausieren wird, kann ich mir nicht vorstellen. Und wenn, dann wird ihn Big Show mit Sicherheit nicht als Champion ablösen. Zum Glück.
WWE Heavyweight Title Match: Alberto Del Rio (c) vs. CM PunkJar Jar Binks: Nach dem vorher schlechten Titelmatch, wurde hier wieder alles ausgebessert, denn dieses Match hat richtig Spaß gemacht. Es war wunderbar anzuschauen und Punks Sieg einfach nur geil. Hier muss ich jedoch zugeben, dass ich ein CM Punk-Fan bin. Denn wäre ich Del Rio-Fan würde ich wohl nicht verstehen, was die WWE meinem Liebling antut. Nach dem Rumble Sieg und so vielen vergebenen Titelchancen, nimmt man Del Rio nun den Titel schon wieder ab – per Submission! Also wenn ich AdR wäre, würde ich verzweifeln und mich fragen, was ich falsch mache. CM Punk wurde dafür unglaublich bejubelt und feierte mit den Fans so richtig ab. Das war einfach nur geil anzusehen und für Punk habe ich mich wirklich gefreut.
stallownage: Was Del Rio falsch macht? Er ist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Seine Titelregentschaft schien aufgrund der Mexiko-Tour schon lange festzustehen. Mit dem Punk-Hype im Sommer konnten jedoch nur die wenigsten rechnen. Im Vergleich zum Punker wirkt Del Rio in der Tat flach und eindimensional, langweilig und fehl am Platze. Genauso wirkte übrigens CM Punk selbst bei seiner allerersten World Title Regentschaft in der WWE. Wo er jetzt steht, müssen wir nicht näher erläutern. Del Rios Zeit wird noch kommen, da war die WWE einfach viel zu voreilig. Dass er es im Ring drauf hat, unterstreicht er aber bereits jetzt. Richtig starker Co Main Event mit dem richtigen Sieger und einem geilen Finish mit dem guten alten Anaconda Vise.
Tag Team Match: The Rock & John Cena vs. Awesome Truth (The Miz & R-Truth)Jar Jar Binks: Hier haben wir also den Main Event der 25. Ausgabe der Survivor Series. War es ein würdiger? Oh ja! The Rocks Promo am Beginn des PPV war schon mal erste Sahne und dann im Main Event kam die erwartete Rocky-Show! Die „You still got it“-Chants waren einfach traumhaft und absolut gerechtfertigt, denn von Ring-Rost war keine Spur. Rocks Auftritt war einfach nur geil und hat absolut Spaß gemacht. Bitte mehr davon! Die restlichen Teilnehmer wurden zu Statuten, denn eigentlichen interessierten sich alle nur für den Great One und das zu Recht. Dieser konnte also überzeugend klarstellen, dass er es immer noch drauf hat und die Fans in New York gingen darauf so richtig geil ab, womit eine gute Show einen absolut perfekten Abschluss fand.
stallownage: Auf der anderen Seite konnte The Rock selbst hier aber auch wenig falsch machen. Es ist der Garden, er sieht absolut topfit aus und mehr als seine paar Trademarks musste er schließlich auch nicht zeigen. Das reicht natürlich und auch der Aufbau des Matches war völlig ausreichend. Denn es ging hier nur um einen Zweck. Ein erstes Kräftemessen von Rocky und Cena sowie den Umstand, dass Rock zum ersten Mal seit Wrestlemania XX wieder die Wrestlingstiefel schnürt. Miz und R-Truth hätte man beim besten Booking der Welt nicht auf eine Stufe mit Rock und Cena hieven können. Der langerwartete Cena-Heelturn blieb hier auch abermals aus und ich denke auch nicht, dass wir ihn in der Fehde mit The Rock noch sehen werden. Die Voraussetzungen sind doch perfekt. Rock und Cena bedienen beide unterschiedliche Fangruppen. Attitude vs. PG, Erwachsene vs. Kinder. Ein Heelturn würde diese Brisanz zerstören, da die Kinder ihren Helden dann nicht mehr feiern würden und die WWE sogar Angst haben müsste, dass Rockys Fans Cena nun auch nicht mehr bedingungslos ausbuhen würden.
Fazit:Jar Jar Binks: Ich fand die 25. Ausgabe der Surivor Series richtig gut. Es war viel Gutes dabei und nur wenig Enttäuschendes. Die meisten Matches hatten den richtigen Sieger und am Ende des PPVs war ich absolut zufrieden. Hätte ich für die Show Geld gezahlt, würde ich sagen, dass es sich wirklich ausgezahlt hat. Allein das In-Ring Comeback von The Rock ist ein Must-See und den PPV wert, aber auch Punks Titelgewinn und Barretts Sieg über Orton waren einfach nur geil. Die Show bekommt von mir gute 8 Punkte.
stallownage: Ich fand den PPV insgesamt gesehen leider eher random. Kein einziges Match war so aufgebaut, wie ich es mir vorgestellt hatte. The Rocks Comeback schön und gut, Punks erneuter Titelgewinn ebenfalls, aber spannend war keines von beiden und auch in der Midcard gab es kein einziges Must See. Der PPV trägt inhaltlich das Prädikat „Filler“ und lebt einzig und allein vom Comeback des Great One. Letzteres war zweifelsohne toll, aber in Sachen Aufbau hat WWE nur das allernötigste getan und ist den Weg des geringsten Widerstandes gegangen.
Das war es soweit von uns und wie immer seid an dieser Stelle ihr Leser gefragt. Mit wessen Meinung könnt ihr euch eher identifizieren? War der Event im großen und ganzen top und absolut sehenswert oder hätte man deutlich mehr in den Aufbau der Show investieren müssen? Wir freuen uns auf eure Meinungen und Ansichten – entweder auf dem Cageboard oder hier in der Kommentarsektion. Weiter geht es in Kürze mit der Nachbetrachtung zu Monday Night RAW.