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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "X Marks The Spot" und ich wünsche wie üblich viel Spaß beim lesen!
Thema 1 – WWE – Der SummerSlam 2004
Da sich meine Cagematch-Kollegen ja bereits sehr ausführlich mit diesem PPV beschäftigt haben, werde ich an dieser Stelle nur die (für mich) wichtigsten Punkte ansprechen. Dafür werde ich euch nach diesem Event mit meiner Nachbetrachtung der Ereignisse erfreuen.
Ich möchte nur die wichtigsten Punkte hervorheben: Die Card scheint eher durchschnittlich. Mit dem Divas Dodgeball Segment wird man wohl den Tiefpunkt beim diesjährigen SummerSlam setzen. Vor einigen Wochen besiegten Rhyno & Tajiri die World Tag Team Champions La Resistance in einem Non Title Match. Normalerweise sollte man nun mit einem Titelmatch rechnen. Stattdessen müssen die beiden gegen zwei Jobber ran, um sich nochmal die Chance auf das Gold zu erkämpfen. Und als Krönung wird ihnen die schwachsinnige Zwei-Minuten-Regelung zum Verhängnis! So einen, Verzeihung, Bullshit war man bisher nur von der TNA gewohnt, aber scheinbar breitet sich dieser Irrsinn im Business weiter aus. Wo bleibt da bitte die Logik? Ein Titelmatch dieser beiden Teams hätte dem PPV sehr gut getan. Auf jeden Fall hätten sie diesen Platz eher verdient als die Möchtegern-Divas.
Das Match JBL vs. The Undertaker wird vom wrestlerischen Standpunkt sicher nicht der Knaller, da wir es hier mit zwei passionierten Brawlern zu tun haben. Eher im Gegenteil. Allerdings werden wir hier ohnehin kein sauberes Match zu sehen bekommen. Die Geschichte wird wohl so enden, dass der Taker durch DQ gewinnt aufgrund eines Eingreifs von Jon Heidenreich oder Layfield gewinnt sogar mit Hilfe von Heidenreich und/oder Orlando Jordan. Ein solches Szenario ginge für mich auch vollkommen in Ordnung, da man JBL’s Status als verhasster Heel-Champ dazu nutzen sollte, ein oder zwei junge Face-Main Eventer aufzubauen. (Und da hoffe ich ja immer noch insgeheim auf Rob Van Dam oder Charlie Haas.)
Auch die mittlerweile eher langweilig gewordene Konfrontation zwischen Booker T und John Cena wird eindeutig negativ auffallen. Ich vermute ja, dass man mit dieser Matchserie an die alte WCW-Fehde von Booker T gegen Chris Benoit anknüpfen möchte. Leider hat die WWE dabei nicht bedacht, dass Cena zwar ein großes Talent ist was das Entertainment angeht, aber im Ring bisher nur selten überzeugen konnte und einem Benoit noch lange nicht ebenbürtig wäre. Zumindest seit seiner Wandlung zum Face. Als Cena noch Heel war, konnte er seine mangelnden Ringleistungen durch unfaire Angriffe usw. verschleiern, aber nun merkt man in seinen Matches oft sein limitiertes Repertoire an. Gegen einen guten Wrestler wie z.B. einen RVD sieht er alt aus und mit einem schlechten Wrestler kann er wenig bis gar nichts anfangen. Booker T ist sicher kein Schlechter, aber man merkt ihm langsam an, dass er nichtmehr in seiner Bestform ist. Ich denke, diese ganze "Best of 5 Series" um die WWE United States Championship wird ein gepflegter Schlag ins Wasser. Egal wer sie gewinnt.
Das "Till Death Do Us Part Match" zwischen Kane und Matt Hardy ist meiner Ansicht nach nicht nur ein heißer Kandidat für das schlechteste Summerslam Match sondern auch für die schlechteste Storyline des ganzen Jahres. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich die Entwicklung des Kane-Gimmicks seit seiner "Geburt" 1997 für absoluten Schwachsinn halte. (Wenn man das als Fan vom Beginn an mitverfolgt hat, fragt man sich doch, für wie dämlich uns Vince eigentlich hält.) Diese Lita / Matt / Kane-Geschichte ist derart Klischeehaft und auch unglaubwürdig dass einem dabei übel wird. Sogar für WWE Verhältnisse ist die SL extrem schwach und das will was heißen. Was kann man da schon erwarten? Einen Sieg von Kane der Matt Hardy zerstört und einen Heel Turn von Lita und hoffentlich das Ende dieser bescheuerten Storyline.
Meine ganzen Hoffnungen ruhen auf dem Comedymatch (Eugene vs. Triple H), der Auseinandersetzung um den World Heavyweight Title und auf Kurt Angles PPV-Comeback gegen Top-Techniker Eddie Guerrero.
Triple H gegen Eugene wird sicher sehr unterhaltend werden. Nicht zuletzt wegen der schauspielerischen Fähigkeiten von "Eugene", sondern auch weil der Mann der dieses Gimmick verkörpert, Nick Dinsmore, ein exzellenter Techniker ist. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass The Game für Eugene jobben wird.
Angle bestreitet sein Comeback Match, daher wird er wohl mit ziemlicher Sicherheit siegen. Ein Eingriff von Luther Reigns ist wohl sehr wahrscheinlich.
Randy Orton hat das Zeug und die richtige Einstellung um ein zweiter The Rock zu werden. Er wurde von der WWE perfekt aufgebaut und ist nun auf einem Level angelangt, an dem eine Niederlage in diesem Titelmatch ein schwerer Rückschlag für die WWE wäre. Das Match verspricht qualitativ sehr gut zu werden. Sollte Orton den Titel tatsächlich gewinnen können, dann bleibt nur zu hoffen dass es ein klarer Sieg wird ohne illegale Eingriffe. Denn das würde die Bedeutung des ersten Titelgewinns für Randy doch schmälern. Natürlich besteht die Gefahr, den “Legend Killer’’ mit diesem Bilderbuch-Push zu überfordern. Wenn er erstmal einen der beiden wichtigsten Titel in diesem Business errungen hat, was ja mit diesem Sieg der Fall wäre, was kommt als nächstes? Was gibt es dann noch für ihn zu erreichen? Ich denke, dass Randy Orton noch sehr oft in seiner noch am Anfang stehenden Karriere Gold erringen wird. Er wird noch vielen großen Namen gegenüber stehen… und sie besiegen. Und ich verwette meinen Allerwertesten darauf, dass einer dieser Namen in absehbarer Zeit Triple H lauten wird!
Thema 2 – TNA – Wo bleibt der Kult?
In der Geschichte der Pro Wrestling gab es seit der Geburt der legendären “Four Horsemen“ in den 80ern jede Menge Stables. Die meißten von ihnen wirkten sich nicht weiter auf den Erfolg ihrer Promotion aus. Doch es gab einige wenige, die nicht nur ihrer Liga zum Erfolg verhalfen, sondern auch dem gesamtem Business ihren Stempel aufgedrückt haben. Stables wie die Horsemen, die nWo, D-Generation X oder die Triple Threat waren Kultgruppierungen. Hätte es sie nicht gegeben, wäre die NWA in den späten 80ern nie so erfolgreich gewesen und “WCW NITRO“ hätte niemals 83 Wochen lang RAW schlagen können. Die WWF/E hätte vermutlich kaum die Rückeroberung der Montagabende geschafft und die ECW hätte nie ihren revolutionären Gedanken ins Wrestling getragen.
Welches Kult-Stable hat TNA vorzuweisen? S.E.X.? Eher nicht. The Gathering? Schon wärmer. Die New Church? Heiß… nur leider waren düstere Stables noch nie von langer Dauer. Außerdem wechselt der Kader der Church zu oft, um sich dauerhaft mit ihnen anfreunden zu können. Nein. TNA sollte das, trotz der Namensänderung, immer noch vorhandene NWA-Erbe, wieder aufgreifen und einen Kult schaffen, ähnlich der berühmten Horsemen. Nein, die Truppe muss sicher nicht nach diesen Vorbildern benannt werden und sie sollte auch keine simple Imitation von ihnen sein. (Eine Evolution reicht.)
Mir schwebt eine Gruppierung vor, die den rebellischen Stil der neuen Wrestler-Generation beherrscht, aber sich auch selbst als Bewahrer von Tradition sieht. Eine Truppe, die eine Promotion tyrannisieren kann, aber ihr auch zu Hilfe eilen würde, falls es nötig sein sollte. Man sollte es als Privileg betrachten, in diesem Stable Mitglied sein zu dürfen. Doch wer wäre geeignet, für eine derartige Kult-Gruppierung?
Jeff Jarrett wäre als Anführer sicher nicht schlecht. Doch ich persönlich denke, dass derzeit ohnehin kein richtiges Stable zu ihm passt. Es reicht ihm scheinbar, seine seltsame “Truth Commission“-Imitation (The Elite Guard) auf seine Gegner zu hetzen. Außerdem vermute ich, dass er sich sicher bald wieder mit einem alten WCW-Kumpel aus Michigan zusammentun wird.
Nein ich denke da eher an eine jüngere Truppe. Und die derzeitigen Storylines bieten diese Kombination förmlich an: Ich denke an ein Heel-Stable Kid Kash, Michael Shane, Kazarian, Dallas & Traci! Es hätte etwas DX-mässiges. Eine Art junge "Kliq". Ich fände sowas derzeit sehr gut, da sie alle gegen AJ Styles fehden. Und der wird sicher auch noch verstärkt werden durch Daniels, Skipper und vielleicht Jeff Hardy.
Das Aushängeschild der TNA ist und bleibt die X-Division. Nur logisch, dass diese Wrestler auch ideal für eine derartige Gruppierung wären. Kash, Shane & Kazarian sind alles ehemalige X-Division-Champions und mit Dallas als neuen “Diesel“ und Traci als Leibwächterin der Marke “Chyna“ wären sie kaum aufzuhalten. Sie würden garantiert, viele junge Fans ziehen.
Wer weiß, vielleicht plant TNA ja bereits etwas in dieser Richtung, da die genannten zuletzt ja schon vereint gegen Styles vorgegangen sind. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.
So das war es für diese Woche und ich hoffe euch hat es gefallen. Ich würde mich sehr über euer Feedback freuen! Bis zum nächsten Mal!