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NOAH Autumn Navigation 2006 - Tag 5

Review

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Published on:
16.11.2006, 17:10 
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NOAH Autumn Navigation '06 ~ European Catch ~ Tag 5



Kentaro Shiga, Tsutomu Hirayanagi & Yoshinobu Kanemaru vs. Makoto Hashi, Shuhei Taniguchi &Tamon Honda


Wirklich guter Opener, den die sechs Männer hier bieten. Augenmerk liegt klar auf den Youngstern Hirayanagi und Taniguchi sowie auf dem erst kürzlich von langer Verletzung genesenen Hashi. Hirayanagi sticht von diesen ein wenig hervor, verbringt viel Zeit im Ring und muss sowohl einstecken als auch austeilen. In beiden wirkt er schon ziemlich gut, wenngleich hinter seinen Strikes ein bisschen wenig Kraft steckt. Taniguchi ist hingegen ein wirklich großer Japaner, gegen den Kanemaru geradezu lächerlich klein wirkt. Definitiv ein späterer Schwergewichtler, wirkt hier aber noch nicht so weit entwickelt wie Hirayanagi. Der wiederum erdreistet sich, Hashi zu provozieren und bekommt die Quittung, was dieses eher standardmäßige Match interessant und unterhaltsam macht. So geht es zumindest mir, die Zuschauer finden nur zwei Germans von Tamon Honda interessant und reagieren. Schade eigentlich. Honda schafft es auch, mich mit einem ziemlich verpatzten Standard-Spot zu schockieren, was aber dem Match insgesamt wenig schadet.



Kishin Kawabata, Masao Inoue & Masashi Aoyagi vs. Ares, Murat Bosporus & Scorpio


Das zweite Six Man Tag weiß auch zu gefallen, wenngleich es nicht an den Vorgänger herankommt. Ares und Murat bei NOAH zu sehen ist einer meiner Hauptgründe für diese Show gewesen und ich muss sagen, dass sie die beiden ganz gut einfügen. Murat ein wenig besser, da sein ernster Stil deutlich besser ins Bild passt, als der doch ziemlich Comedy-lastige Stil, auf welchen sich Ares besonders zu Beginn eines Matches gerne beschränkt. Bis auf einige Kleinigkeiten unterläuft beiden auch kein Fehler (da wäre zu nennen, dass sie beim eigentlich einzigen Near Fall des Matches einfach neben Scorpio stehen, während dieser covert, ihre Gegner aber nicht daran hindern, das Cover zu unterbrechen). Letztlich ist das Match zwar okay, aber es wird nie wirklich gut, hauptsächlich weil viele Dinge sehr langsam wirken. Liegt aber wohl an den schwachen NOAH Vertretern in diesem Kampf.



Atsushi Aoki, Ricky Marvin & Takashi Sugiura vs. Ippei Ota, Kotaro Suzuki & Yoshinari Ogawa


Beim dritten Trios Match hintereinander fällt vor allem eines sofort auf: Sugiura verbringt von allen Beteiligten die meiste Zeit im Gym... Betrachtet man im Nachhinein die drei ersten Kämpfe der Show, ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen. Dieses Junior Trios Match jedenfalls ist ziemlich blah für meinen Geschmack. Da muss ich Ogawa loben, der hier teilweise ein wenig Feuer in die lahme Anfangsphase bringt und schließlich einen unterhaltsamen, längeren Beat-down gegen den Youngster des gegnerischen Teams, Aoki, initiiert. Danach aber versinkt der Kampf in einem kleinen See mittelmäßig bis schlecht umgesetzter Spots und Near Falls. Nicht, dass man mich falsch versteht: Zwar versuchen alle, das Match einigermaßen so auszudehnen, dass es nicht langweilig wird, das gelingt aber nur während der Dominanz gegen Aoki. Anschließend sind es keine großen Fehler, sondern kleine, die mir das Match vermiesen. Logikfehler vor allem. Dass jemand bei eigenen Aktionen viel härt aufschlägt als der Gegner, welcher dann benommen liegen bleibt, man selbst aber wieder aufspringt. Solche Dinge, die mir bei einem Kampf durchaus wichtig sind. Der Kampf ist letztlich unteres Mittelmaß, was wohl das Problem ist, wenn man zu viele mittelmäßige Junior Heavyweights ohne Zusammenhang in ein Match steckt. NOAH braucht definitiv mehr CTU oder mehr Leute wie Ogawa, die einem solchen Kampf eine Richtung geben können.



Jun Akiyama vs. Tsuyoshi Kikuchi


Akiyama hat den GHC Heavyweight Titel an einen Junior verloren und tritt wieder in seinem blauen Outfit an. Veteran Kikuchi will dem Ex-Champ außerdem Temperament einprügeln oder so. Resultat ist ein ziemlich stiffes Match, welches furios anfängt, dann sämtlichen Schwung verliert und zum Ende hin wieder wirklich gut wird. Akiyama wirkt arrogant, lässt sich immer viel Zeit, was teilweise den Fluss aus dem Kampf nimmt. Kikuchi ist klar unterlegene, macht das aber durch das nötige Feuer~! wett. Akiyamas Lariat ist lächerlich schwach, dafür haben die meisten anderen Strikes in diesem Kampf eine gehörige Wucht. Nach einem ziemlich bedeutungslosen 18-Count Spot schaffen es die beiden schließlich doch noch, mich ganz gut zu unterhalten. Nach dem Match feuert Kikuchi Akiyama noch einen Forearm an den Kopf, als dieser ihm die Hand reichen will. Akiyama scheint das kaum zu interessieren, was mich durchaus stört. Allen Status hin und her, ein wenig mehr Selling von Jun hätte dem Kampf gut getan. So ist das Match leicht gehobener Durchschnitt, mehr aber auch nicht.



Go Shiozaki & Naomichi Marufuji vs. Mohammed Yone & Takeshi Morishima


Aaah, Morishima. In letzter Zeit hat der mir in jedem Kampf sehr gut gefallen und auch das hier lässt die Serie nicht reißen. Morishima ist ein Biest mit verdammt genialen Offensivaktionen. Und er ist sich nicht zu fein, auch seinen Gegnern Spielraum zu geben. Yone zeigt sich hier als gute Ergänzung. Shiosaki muss viel einstecken, kein Wundern, immerhin ist ja Marufuji derzeit GHC Champion. Allerdings wirkt er gegen Yone und Morishima ziemlich schlagbar. Das muss nicht schlecht sein, nur stelle ich mir dann die Frage, warum man ausgerechnet KENTA einen Titleshot gibt, wenn man doch beinahe jedem Schwergewichtler größere Siegchancen zurechnen könnte. Naja, wie auch immer. Bin kein Fan von Juniors mit Heavyweight Gürteln, muss ich wohl gestehen. Das Match jedenfalls ist richtig gut und macht dank Morishima und Shiosaki wirklich Spaß. Über kleinere Fehler in Sachen Logik (Ich hasse den Shiranui...) sehe ich da problemlos hinweg.



Kazunari Murakami vs. Mitsuharu Misawa


Die Ansetzung klingt prinzipiell nach einer Menge Spaß, doch es mangelt hier deutlich an der Umsetzung. Murakami wirkt eingeschüchtert, mit Misawa im Ring zu stehen, zeigt sich zwar als der übliche PUNK, doch legt nicht seine ganze Kraft in seine Schläge und Tritte. Misawa wirkt zudem ziemlich unbeteiligt und unbeeindruckt, weshalb gar nicht erst die Emotion aufkommt, die Murakamis Matches wirklich gut machen kann. Auch als der „Terrorist of Heisei“ dann eine leichte Platzwunde davonträgt, macht das den Kampf nicht besser. Zwar ist das Finish gut mit den sehr gut verkauften Elbow Strikes, doch das ist auch ziemlich alles, was hier wirklich zu überzeugen weiß. Bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, da beide kein echtes Feuer zeigen.



GHC Tag Team Title Decision Tournament - Round One Match


Akira Taue & SUWA vs. Doug Williams & Nigel McGuinness


Irgendwie geht es mir mit diesem Match ganz ähnlich wie dem Publikum: Es reißt mich nicht mit. SUWA ist einfach genial anzusehen mit seinen ganzen Gesten und der Intensität, die er in den Ring bringt. Die Entwicklung dieses Teams von Misstrauen zu Beginn bis hin zu gegenseitigem Respekt am Ende ist cool. Das Match selbst plätschert jedoch mehr vor sich hin, als dass es einen wirklich guten Spannungsbogen erzeugt. McGuinness habe ich vorher noch nie wirklich gesehen, aber hier wirkt er relativ unspektakulär. Sein Selling ist teilweise auch nicht wirklich gut, aber auch Williams lässt wirkliche Intensität vermissen. Schlecht ist der Kampf keinesfalls, aber er kann auch bei weitem nicht begeistern.



GHC Tag Team Title Decision Tournament - Round One Match


Akitoshi Saito & KENTA vs. Takuma Sano & Yoshihiro Takayama


TAAAKAAAAYAMA!!! Oh, der Mann ist genial. Doch das hier ist nicht nur sein Verdients, das hier ist eine echte Gruppenleistung dieser vier Männer, denn sie haben alle einen ganz schlechten Tag. Im positiven Sinne. Der Kampf ist stiff. Nein, höllenstiff. Wenn es dafür überhaupt ein Wort gibt. KENTA ist hier wirklich großartig. Er provoziert Takayama endlos. Von Beginn an. Er besitzt sogar die Dreistigkeit, zu versuchen, Takayama im Ring zu isolieren. Doch das rächt sich dermaßen! KENTA ist es schließlich, der brutalst vermöbelt wird. Und am Ende reicht dies alles nicht, um den Kampf zu beenden. Es entwickelt sich eine absolute Schlacht. GERMAN SUPLEX FESTIVAL~! Dieses Match begeistert, es rettet die Show. Takayama in der Defensive ist soooo gut. Er wirkt stehende KO und plötzlich vernichtet er einen Gegner mit einem Knee Kick. Was soll ich noch groß reden, hier wurde wenig falsch gemacht. Der Kampf ist ein Knüller, den muss man sehen. Damit ist er aber das einzige an dieser Show, was wirklich den „must-see“ Stempel verdient. Die Undercard ist durchwachsen und bestätigt meinen Eindruck, dass NOAH den Titel „Main Event“ Puroresu verdient. Besorgt euch diesen Main Event, schaut den Rest nur, wenn ihr NOAH Fans seid.

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