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Trainiert, betet und esst eure Vitamine! Das sind Worte, die der Wrestlingfan Mitte der Neunziger nicht mehr hören wollte. Strahlende, glatt rasierte Helden wurden out, in wurden Typen, die vom Auftreten und Handeln eigentlich Bösewichter waren - mit dem einzigen Unterschied, dass die Fans sie unterstützen. Nichts versinnbildlicht diese Entwicklung besser, als die Fehde zwischen dem eigentlichen Publikumsliebling Bret Hart und dem eigentlichen Finsterling Steve Austin, in denen die Fans mit Reaktionen dafür sorgten, dass die Rollenverteilung auf den Kopf gestellt wurde - und die heute als Geburtsstunde der Attitude-Ära gilt.
Bei WrestleMania XII im April 1996 verlor Bret Hart seinen WWF World Heavyweight Title in einem Ironman Match an Shawn Michaels. Nach dieser Niederlage und einer darauf folgenden Auslandstour nahm sich der Hitman eine längere Auszeit. Es war nicht klar, ob er wieder in die WWF zurückkehren würde - oder ob er überhaupt zurückkehren würde.
Im September kündigte dann WWF-Newcomer Brian Pillman an, dass er Hart beim In Your House Pay Per View "Mind Games" zu Gast haben würde. Das stellte sich jedoch als ein klassischer Fall von unlauterer Werbung heraus. Denn stattdessen kam nur Brets mit ihm verfeindeter Bruder Owen zum Ring und erklärte, dass Bret nicht da sei, weil er Angst vor jemandem haben würde, der in der Zwischenzeit für reichlich Furore in der Liga gesorgt hat: Stone Cold Steve Austin. Die Rattlesnake hatte Bret bereits in den Wochen zuvor mehrmals in diversen Statements herausgefordert und stieß nun also bei IYH auch zu Pillman und Owen hinzu. Hier erklärte Austin, dass seine Meinung zu Bret treffend umschrieben sei, wenn man vor dessen Spitznamen "Hitman" ein "S" setzen würde.
Üble Attacken auf Pillman
Es war nur logisch, dass diese Kommentare Bret nicht erfreuten. Er tauchte dann einen Monat später tatsächlich in der WWF auf und erklärte in einem Interview mit Jim Ross, dass er zurück sei und dass Austin der erste sei, um den er sich kümmern würde. Ein Match der beiden wurde für die Survivor Series festgesetzt. Austin und Pillman verfolgten dieses Interview vom Backstage-Bereich aus und schienen alles andere als unerfreut.
Pillman befragte Austin dann in einem Interview zu dem anstehenden Match- und machte dabei als alter Freund der Hart-Familie den Fehler, ein paar lobende Worte über Bret zuviel loszuwerden. Austin drehte daraufhin durch und attackierte Pillman aufs Übelste. Er ging mit einem Stuhl auf Pillmans noch immer von seinem Autounfall geschädigten Knöchel los, bis dieser schließlich mit einer Trage aus der Halle gebracht werden musste.
Damit nicht genug: Beim RAW darauf suchte er Pillman auch noch in dessen Haus auf, als der dort zu der Attacke interviewt wurde und erklärte, dass er eine Pistole bei sich hätte und sich nicht scheuen würde, sie gegen Austin einzusetzen. Als Austin sich dann gewaltsam Zutritt zu Pillmans Haus verschaffte, richtete er tatsächlich die Pistole auf ihn, ehe es eine Bildstörung gab und die beiden dann von Sicherheitsleuten getrennt wurden, als die Schalte wieder aufgenommen wurde.
Brets Nerven liegen blank
Pillman war danach monatelang nicht mehr zu sehen, während Austin kurz vor dem Match gegen Hart auf eindrucksvollste Weise seine Unberechenbarkeit unter Beweis stellte. Beide Kontrahenten gaben in dem Kampf ihr Letztes, doch scheinbar nichts konnte einen der beiden bis drei auf die Matte bringen. Schließlich versuchte es Austin mit dem Million Dollar Dream, dem Spezialgriff seines Ex-Mentors Ted DiBiase. Bret jedoch stützte sich bei der Aktion von der Ringecke ab und drückte Austin mit dem Kopf bis drei auf die Matte. Mit dem Sieg verdiente er sich ein Titelmatch beim darauf folgenden In Your House Pay Per View.
Austin mochte sich mit der Niederlage nicht abfinden und ging zwei Wochen später mit einem Stuhl auf Bret los, als der gegen dessen Bruder Owen antrat. Austin und Owen bearbeiteten den gemeinsamen Feind mit vereinten Kräften, doch als Austin dann mit dem Stuhl dieselbe Aktion zeigen wollte wie zuvor gegen Pillman, schritt der British Bulldog ein, Bret und Owens Schwager sowie Tag Team Partner von letzterem. Er befreite Bret von dem Stuhl - und wurde selbst von Austin niedergeschlagen.
Bret konnte in den kommenden Wochen keinen Schritt gehen, ohne dass Austin hinter ihm stand, um ihn zu attackieren - und zu allem Überfluss verlor er auch das Titelmatch gegen Sid, so dass er beim Royal Rumble einen neuen Anlauf starten musste. Aber auch bei dem Match nahm Austin teil, wurde aber von Bret eliminiert. Dumm nur: Alle Ringrichter waren gerade mit einer Prügelei zwischen Mankind und Terry Funk beschäftigt und übersahen den Vorgang. Austin kam also zurück, schaltete den Undertaker, Vader und eben auch Bret aus und sicherte sich den Sieg. Das war zuviel für Bret: Er machte den Ringrichtern und dem ebenfalls anwesenden Vince McMahon schwere Vorwürfe, dass sie so eine Ungerechtigkeit zuließen. Er legte sogar Hand an sie, ein erstes Anzeichen, dass bei Bret die Nerven blank lagen.
Wie gewonnen, so zerronnen
Beim RAW darauf war Bret immer noch derart geladen, dass er sogar seine Kündigung einreichte. Er wurde jedoch von WWF-Präsident Gorilla Monsoon umgestimmt, der Austins unrechtmäßig verdientes Titelmatch bei WrestleMania 13 für nichtig erklärte und stattdessen ein Fatal Four Way bei In Your House ankündigte, bei dem Austin, Bret, Vader und der Taker um den Herausfordererposten kämpfen würden. Vorher geriet Bret aber immer wieder mit Austin aneinander - und immer häufiger drehte er den Spieß um und attackierte Austin, bevor er auf ihn losgehen konnte.
Das "Final Four" wurde dann kurz vor dem Event noch interessanter, weil WWF Champion Shawn Michaels wegen einer angeblichen Verletzung den Titel abgab und es bei dem Match direkt um den Titel ging. Bret schaffte es Austin zu eliminieren und schaltete auch die beiden anderen Gegner aus, so dass er sich tatsächlich zum vierten Mal den Gürtel umschnallen konnte. Beim darauf folgenden RAW musste er das Gold dann aber direkt aufs Spiel setzen - gegen Sycho Sid, der bei IYH eigentlich auf Michaels hätte treffen sollen.
Dieses Match musste zweimal verschoben werden, weil Austin nicht von Bret lassen konnte und ihn sowohl vor als auch hinter den Kulissen attackierte. Und als das Match dann doch losgehen konnte, kostete Austin Bret mit einem Stuhlschlag den Sieg und Hart hatte nach nur einem Tag den Titel wieder verloren. Als Reaktion darauf wurde ein Submission Match zwischen Austin und Hart bei WrestleMania 13 angesetzt. Vorher jedoch erhielt Bret in einem Steel Cage Match gegen Sid die Chance, seinen Titel vorher zurück zu gewinnen.
Der Doppelturn, der die Welt veränderte
Die Konstellation veranlasste Austin ausnahmsweise dazu, Bret in dem Match zu helfen, da dieser dann als Champion in das Match gegen ihn gegangen wäre. Allerdings hatte Sids Gegner etwas gegen Harts Sieg: Der Undertaker. Er verhalf Sid zum Sieg, indem er Bret die Käfigtür ins Gesicht rammte. Sid siegte und Bret regte sich einmal mehr lauthals über die erneute Ungerechtigkeit auf, die ihm widerfahren ist und geriet sowohl mit Sid als auch dem Taker aneinander, ehe schließlich Austin wieder auftauchte und erneut auf ihn losging.
Bei WrestleMania lieferten sich Bret und Austin dann eines der brutalsten und besten Matches der WWF-Geschichte - das vom Wrestling Observer fünf Sterne erhielt. Keiner der beiden gab klein bei, egal was der andere auf ihn abfeuerte. Austin aber wurde schließlich im Sharpshooter bewusstlos, nachdem Bret ihn vorher mit dem Ringgong blutig geschlagen hatte. Gastringrichter Ken Shamrock brach das Match ab und erklärte Bret zum Sieger. Der ließ jedoch zum Unmut der Fans nicht von Austin ab und musste schließlich gewaltsam von Shamrock zurückgedrängt werden. Brets lang angedeuteter Heel-Turn war vollendet und Austin über Nacht zum Nummer-Eins-Publikumsliebling aufgestiegen - obwohl er im Grunde immer noch derselbe rücksichtslose Finsterling wie vorher war. Er demonstrierte das, als er einem Ringrichter den Stunner verpasste, als der ihm aufhelfen wollte. Austin verließ aus eigener Kraft den Ring.
Beim RAW darauf entschuldigte sich Bret bei den Fans für seinen Ausraster - bei allen, außer den amerikanischen. Er rekapitulierte, dass er in die WWF zurückgekommen war, um den Fans wieder als Vorbild zu dienen - eine Rolle, die Leute wie Austin oder sein anderer Erzfeind Shawn Michaels nicht ausfüllen konnten. Seitdem sei er von Woche zu Woche aufs Neue von den Genannten aufs Kreuz gelegt worden und die US-Fans fänden das auch noch toll. Er meinte in Richtung der US-Fans, dass sie seinen rosigen Arsch küssen könnten und attackierte hinterher noch den verletzten Michaels, als der ihm Widerworte gab.
Die Harts versöhnen sich
Eine Woche später gab es den nächsten Schocker: Bret Hart schritt ein, als sich sein Bruder Owen und sein Schwager British Bulldog in einem Match gegenseitig die Köpfe einhauen wollten, nachdem ihr gemeinsames Tag Team in eine Krise gestürzt war. Bret stellte sich zwischen die beiden und erklärte ihnen, dass sie trotz allem noch eine Familie seien und endlich wieder zusammenstehen müssten, um ihre Ziele zu erreichen. Owen war durch die Ansprache seines scheinbar ewigen Feindes zu Tränen gerührt und das Trio fiel sich in die Arme um eine neue Hart Foundation aus der Taufe zu heben.
Die drei standen zusammen, als Bret beim nächsten In Your House Event "Revenge Of The Taker" erneut auf Austin traf. Austin konnte hier Brets eigenen Finisher, den Sharpshooter, gegen seinen Gegner ansetzen, doch der Bulldog ging mit einem Stuhl dazwischen und sorgte für die Disqualifikation. Als Bret dann wieder zum Ringgong griff, war Austin aber schneller und schlug mit einem Stuhl zu. Mit dem ging er dann auch noch auf Brets Knie los und setzte erneut den Sharpshooter an, ehe Offizielle die Beteiligten voneinander lösten.
Als Reaktion auf das wenig zufrieden stellende Ende gab es beim RAW darauf einen Street Fight zwischen Bret und Austin, in dem Austin wieder den Sharpshooter ansetzen konnte. Bret gab nicht auf und Owen, der Bulldog und Shawn Michaels mischten sich ein, so dass das Match ohne Ergebnis endete. Bret war aber hinterher so in Mitleidenschaft gezogen, dass er mit einer Trage aus der Halle und in einen Krankenwagen geschafft werden musste, wo Austin auf ihn wartete, um ihm noch ein paar Schläge mitzugeben - Attitude Era at its best.
Aus dem Trio wird ein Quintett
In der Woche darauf überschlugen sich die Ereignisse weiter. Zunächst versammelten sich Owen, der Bulldog und der wieder genesene Brian Pillman im Ring, um für eine schnelle Genesung Brets zu beten. Austin unterbrach den andächtigen Moment und jagte die drei mit einem Axtgriff davon. Später kam Bret in einem Rollstuhl zum Ring, schoss weitere Giftpfeile gegen Amerika ab und gelobte, dass Austin, der bei In Your House um den World Title des Undertakers antreten durfte, die Arena nicht aus eigener Kraft verlassen würde. Am Ende der Show wollte Austin dann auf der Rampe auf den gehandicapten Hitman losgehen - doch dessen Schwager und langjähriger Tag Team Partner Jim Neidhart feierte ein Überraschungscomeback. Er ging auf Austin los und half dabei, ihn von der Rampe zu werfen. Austin musste mit einer Trage aus der Halle gebracht werden - Bret hatte Wort gehalten.
Die nun fünfköpfige Hart Foundation versammelte sich vollzählig am Ring, als Austin auf den Taker traf. Pillman verhinderte einen potenziellen Sieg Austins, als er die Ringglocke schlug, während die Rattlesnake nach dem Stunner zum Cover ansetzte. Der Taker siegte schließlich mit dem Tombstone, worauf die Foundation auf beide losging. Austin aber vertrieb die Fünferbande, nachdem er Bret aus dem Rollstuhl kickte, seine Krücken stahl und die restlichen Mitglieder damit abwehrte. Zu guter letzt gab es noch den Stunner für den Taker.
Beim RAW darauf traf Austin auf Neidhart und gewann durch DQ, als Pillman mit einer Krücke auf ihn losging. Owen und der Bulldog mischten dann auch noch mit, bis Shawn Michaels zum Ring eilte und Austin half. Der Vorfall führte zu einem Tag Team Titelmatch von Owen und dem Bulldog gegen Austin und Michaels, das die Herausforderer für sich entscheiden konnten. Anschließend brach erneut eine Massenschlägerei aus. Daie Regentschaft hielt nicht lange, denn einerseits kamen die beiden Partner nicht klar, andererseits wurde Michaels nach dem allseits bekannten Backstage-Fight mit Bret Hart kurzzeitig suspendiert und die Titel wurden frei gegeben.
Heimspiel in Calgary
In den Wochen darauf bekam Austin bei seinem zuvor einsamen Kampf gegen die Hart Foundation immer öfter Schützenhilfe von Leute, die diese Gruppierung ebenfalls gegen sich aufbrachte: Shamrock, Goldust und die Legion Of Doom. Austin wollte deren Hilfe zwar nicht, aber er konnte die vier gebrauchen, da Gorilla Monsoon ihn nicht allein gegen die Harts kämpfen ließ. Also kam es beim In Your House "Calgary Stampede" zu einem Ten Man Tag Team Match der Genannten.
Der Event war ein Heimspiel für die Harts, die ihre Hometown Heros weiterhin so liebten, wie die US-Fans sie mittlerweile hassten. Owen wurde in dem Match früh ausgeschaltet, als Austin mit einem Stuhl auf sein Knie losging, Bret aber rächte seinen Bruder mit einem Figure Four Leg Lock am Ringpfosten, der auch Austin ausschaltete - vorerst. Die Rattlesnake kam ebenso zurück zum Ring wie Owen und schließlich rollte der jüngere Hart Austin erfolgreich ein. Die Harts ließen sich darauf von den Fans feiern, während Austin mit Handschellen abtransportiert wurde.
Nach diesem Match wandte sich Bret dem World Title des Undertakers zu, während sich Austin weiter mit den Foundation-Mitgliedern aus der zweiten Reihe herumschlug. Zunächst einmal musste da noch die unklare Situation um die Tag Team Titel bereinigt werden. Owen und der Bulldog gewannen ein Turnier, das ihnen das Recht gab mit Austin und einem Partner seiner Wahl um die Gürtel zu kämpfen. Mankind bewarb sich mehrmals um diesen Platz und bekam harsche Zurückweisungen der Rattlesnake ab, die lieber allein kämpfen wollte. Doch Austin akzeptierte im Angesicht der zwei Gegner schließlich das Angebot eines "guten Freundes" von Mankind: Seinem Alter Ego Dude Love. Die beiden gewannen das Match und waren neue Tag Team Champions.
Owen bricht Austin den Hals
Beim SummerSlam ging die Rivalität in eine neue Runde, als Austin Owen um dessen inzwischen gewonnenen Intercontinental Title herausforderte. Die beiden machten als Sonderklausel aus, dass Austin bei einer Niederlage Owens Hinterteil küssen müsste. Das Match jedoch verlief nicht wie geplant: Bei einem Inverted Piledriver von Owen kam Austin so unglücklich mit dem Nacken auf, dass er kurzzeitig gelähmt war, was auch Owen sichtlich schockierte. In einem schnell improvisierten Finish ließ sich Owen dann von Austin einrollen um den geplanten Titelgewinn Austins perfekt zu machen.
Austins Verletzung hielt ihn in den Wochen darauf zwar davon ab, in den Ring zu steigen, nicht aber sich weiter um Owen zu kümmern. Als dieser auf Dude Love traf, griff Austin eing, um Owen mit dessen eigener Slammy-Trophäe niederzuschlagen. Owen brüstete sich in den kommenden Wochen damit, Austins Hals gebrochen zu haben und wollte dann gar dasselbe mit Dude Love tun, nachdem er in ein Einzelmatch von diesem gegen den Bulldog eingriff. Die Legion Of Doom aber rettete Austins Partner.
Wegen Austins Verletzung musste das ungleiche Duo die Tag Team Titel abgeben, welche dann bei In Your House "Ground Zero" in einem Four Way Match neu ausgekämpft wurden. Austin drückte aber auch diesem Match seinen Stempel auf und kostete Owen und den Bulldog mit einem Stunner gegen Owen den Sieg, den sich stattdessen die Headbangers holten. Beim darauf folgenden RAW ging Austin dann wieder auf die komplette Foundation los, als Bret seinen beim SummerSlam errungenen World Title gegen Vader verteidigte. Noch am selben Abend attackierte er Owen nach dessen Viertelfinalmatch um den Intercontinental Title, den Austin wegen seiner Verletzung ebenfalls abgeben musste.
Der erste Stunner für Vince
Nach diesen Attacken erwirkte Owen schließlich eine einstweilige Verfügung, dass sich Austin ihm nicht weiter als 100 Fuß nähern dürfte. Austin interessierte das nicht und er zerriss die Papiere vor Owens Augen. Dieser holte dann Polizisten zum Ring, die Austin verhaften sollten, doch der entzog sich dem Arm des Gesetzes. Beim RAW darauf ging Austin wieder auf Owen los, der wiederum die Polizisten holte. Die Szenerie veranlasste schließlich Vince McMahon von seinem Kommentatorentisch aufzustehen und auf Austin einzureden, sich zu beruhigen, um nicht in den Knast zu gehen. Austin verpasste seinem späteren Erzfeind McMahon darauf erstmals den Stunner und wurde abgeführt.
McMahon konfrontierte Austin dann in der Woche darauf und erklärte ihm, dass er drei Optionen hätte: Entweder er besorge sich eine ärztliche Freigabe um wieder zu wrestlen, oder er unterschreibe Papiere, welche die WWF von allen potenziellen Schadenersatzansprüchen freispreche oder er muss schlicht und ergreifend gefeuert werden. Später interviewte McMahon dann Owen, der in Begleitung einer vermummten Riot Squad zum Ring kam. Er forderte McMahon auf das Richtige zu tun und Austin zu feuern. Kurz darauf nahm einer der Sicherheitsmänner seinen Helm ab. Unter ihm verbarg sich - klar - Steve Austin. Er fertigte Owen mit einem Stunner ab und verzog sich durchs Publikum.
Bei In Your House "Badd Blood" stieg dann das Finale um den vakante Intercontinental Title zwischen Owen Hart und Faarooq. Austin musste dazu am Ring sein, um dem Sieger den Gürtel zu überreichen. Austin jedoch hielt es nicht auf seinem Sitz: Erst spielte er ungefragt den Gastkommentator bei allen drei anwesenden Kommentatorenteams, dann ging er schließlich in den Ring, während der Ringrichter mit Jim Neidhart beschäftigt war. Er schlug Faarooq mit dem Titelgürtel nieder und sicherte Owen damit den Sieg - nicht aus Sympathie, sondern um sich den Gürtel von ihm zurückholen zu können.
Schlussakkord in Montreal
Einen Tag später - bei der RAW-Ausgabe, die durch den tragischen Tod von Brian Pillman überschattet wurde - bot McMahon Austin noch einmal an, ihn wieder in den Ring steigen zu lassen, wenn er auf Schadensersatzforderungen verzichten würde. Austin jedoch wollte die entsprechenden Papiere nur unterschreiben, wenn er als Gegenleistung ein Titelmatch gegen Owen bei den Survivor Series bekommen würde. McMahon willigte schließlich ein und das Match stand.
Vorher aber musste Austin einerseits diverse Angriffe der Nation Of Domination abwehren, die Revanche dafür wollte, dass er ihrem Führer Faarooq den Titel gekostet hatte - und nebenbei mit weiteren Eingriffen dafür sorgen, dass Owen bis zu den Series seinen Titel behielt. Beides gelang und Austin konnte Owen bei den Series gegenübertreten. Owen wurde von Neidhart zum Ring begleitet, den Austin direkt mit einem Stunner ausschaltete. In einem sehr schnellen Match pinnte Austin Owen mit dem Stunner und kümmerte sich hinterher auch noch um Owens Kumpel Doug Furnas und Philip LaFon, die danach auf ihn losgehen wollten.
Austins Sieg markierte das Ende seiner Fehde mit der Hart Foundation, da es diese nach diesem Abend nicht mehr geben sollte. Denn was später bei den Survivor Series 1997 in Montreal passierte, dürfte jedem bekannt sein.