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In dem Zeitraum zwischen den ersten Kindertagen der NWA-TNA in Nashville und der vierten Ausgabe ihres größten, jährlichen PPV Bound for Glory im Jahr 2008 hatte sich TNA Wrestling von einer risikobelasteten Idee mit ungewisser Zukunft zu einer festen Konstante im nordamerikanischen Wrestlinggeschäft entwickelt. Einhergehend mit der wachsenden Aufmerksamkeit hatte die Promotion es auch nicht unterlassen immer wieder ihre Fühler nach bekannten Gesichtern aus der WWE auszustrecken. Vom ersten direkten Überläufer Raven im Jahr 2003 über Christian Cage bis hin zu Kurt Angle hatte TNA nach und nach immer größere Namen an sich gebunden, ehe kurz vor Bound for Glory schließlich sogar Mick Foley bei TNA unterschrieb.
Nach Einschätzung so mancher Betrachtung sorgte diese Entwicklung bei TNA für die Entstehung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Auf der einen standen die meist jungen, unerfahrenen Wrestler, welche schon im TNA Asylum in Nashville ihre Gesundheit für eine Liga riskiert hatten, von der in schlechtesten Zeiten nicht sicher war, ob sie noch Jahre, Monate oder nur Wochen zu überleben haben würde. Dem gegenüber formierten sich die international bekannten Altstars aus WWE und WCW, welche erst auf den TNA-Zug aufgesprungen waren, nachdem dieser auch entsprechend Fahrt aufgenommen hatte. Während letztere von der Ligaführung mit einem hohen Grundgehalt und Zugeständnissen hinsichtlich ihrer zu absolvierenden Gesamtauftritte versorgt worden wären, so die Meinung dieser Kritiker, würden die eigentlich Arbeitstiere der Promotion durch diese Personalpolitik an dem ihn zustehenden Aufstieg gehindert.
Im Sommer 2008 schien sich dieses Verhältnis zwischen Veteranen und zukünftigen Stars auch erstmals TV-Geschehen wiederzuspiegeln. TNA World Heavyweight Champion Samoa Joe war damals in eine Fehde mit dem sechsfachen WCW- und WWE-Champion Booker T verstrickt, welche zu einem Match bei beiden Victory Road führte. Während diesem bekam Joe einen Wutanfall und attackierte nach einer weiteren Provaktion durch Bookers Managerin Sharmell Ringrichter, Sicherheitsleute und Gegner mit einer gnadenlosen Härte. Die WCW-Legende Sting versuchte daraufhin Joe zu Sinnen zu bringen, doch bekam von diesem als Antwort nur den Mittelfinger zu sehen. Der bisherige Fanliebling Sting attackierte daraufhin Joe und stellte sich auf die Seite von Booker T. Seine bald darauffolgende Erklärung verdeutlichte den Generationskonflikt, der sich bei TNA auftat: Das Problem der Liga seinen nicht etwa die Altstars, welche die raren Platze an der Ligaspitze blockieren würden, sondern die jungen Wilden, welchen den verdienten Veteranen, welche ihnen den Weg geebnet hatten, nicht den gebührenden Respekt entgegenbringen würden.
Exklusiver Club der World Champions
In den folgenden Wochen und Monaten geriet Sting nun desöfteren mit Samoa Joe aneinander und eröffnete sich parallel mit AJ Styles, der Personifikation der ersten TNA-Jahre, einen parallelen Kriegsschauplatz, auf welchem Sting auch diesem einen respektlosen Umgang mit Veteranen wie Sting unterstellte. Bei Bound for Glory IV trafen Samoe Joe und Sting schließlich in einem Match um den TNA World Heavyweight Title aufeinander. Zuvor war vereinbart worden, dass der Verlierer keinen Anspruch auf ein Rematch haben solle. Samoa Joe hatte Sting mehrmals am Rand eine Niederlage, doch sein bisheriger Mentor Kevin Nash stellte sich sich überraschend gegen seinen Schützling. So konnte Sting den Sieg davontragen und sich zum zweiten Mal den TNA World Titel sichern. Es schien als hätte er damit das entscheidende Argument im Generationskonflikt für sich gebracht, doch dieser sollte jetzt erst richtig beginnen.
Während Sting und Nash beim der nächsten Ausgabe von Impact jeweils erklärten, dass Joes mangelnder Respekt – in Stings Fall durch Joes überhebliche Matchführung, in Nash Fall durch Joes Shoot-Promo gegen Scott Hall ein knappes Jahr zuvor - ihn in seine jetztige Situation gebracht hätte, macht gleichzeitig auch Kurt Angle von sich reden. Dieser hatte bei Bound for Glory Jeff Jarrett in dessen Comeback-Match geschlagen geben müssen und pochte nun entschieden auf seine Revanche. Für Angles Frust mussten bis dahin andere den Kopf hinhalten: Sowohl diverse X-Division Wrestler als auch Mick Foley, der Special Enforcer des Bound for Glory Matches, bekamen den Zorn des Olympiasiegers von 1996 zu spüren. Nichtsdestotrotz schien keine dieser Aktionen Angle näher an sein Ziel zu bringen.
Erst in der nächsten Woche, Impact sendete live aus Las Vegas, fügten sich die einzelnen Probleme der Veteranen jedoch zu einem größeren Ganzen. An diesem Abend gründete Angle die Main Event Mafia. Ihre Mitglieder: Sting, Booker T, Kevin Nash, er selbst und eine Woche später auch Scott Steiner – alles ehemalige World Champions, deren geballte physische wie finanzielle Macht allen fünf endlich den ihnen gebührenden Respekt bei TNA einbringen sollte.
Das Exempel Christian Cage
Dem gegenüber formierte sich auf Seiten der TNA Originale der erste Widerstand: AJ Styles und Samoa Joe gruppierten mit Jay Lethal, Consequences Creed, Petey Williams und Eric Young verschiedene junge Talente an sich. Doch abseits dessen zeigten sich die Reihen der TNA Eigengewächse weniger geschlossen als die der Main Event Mafia: Die Motor City Machine Guns Alex Shelley und Chris Sabin verweigerten Styles und Joe offen die Gefolgschaft, während eine Christian Cage sie im Kampf gegen die Main Event Mafia zwar unterstützen, aber auch kein echtes Bekenntnis zur Gruppierung der Originale abgeben wollte.
Bei Turning Point kam es daraufhin zu den ersten direkten Aufeinandertreffen zwischen beiden Gruppierung. Booker T verteidigte seinen selbst erschaffenen Legends Title gegen einen Christian Cage, welcher im Falle einer Niederlage der Main Event Mafia beitreten müsse, Samoa Joe bekam die Chance sich an seinem ehemaligen Mentor Kevin Nash zu rächen und AJ Styles traf auf den World Heavyweight Champion Sting. Das Ergebnis war in allen Fällen gleich: Die Main Event Mafia konnte alle Matches für sich entschieden.
Zu einem Beitritt Christians zur Main Event Mafia sollte es aber dennoch nicht kommen: Kurt Angle erklärte, dass der Erfolg der Mafia in gegenseitiger Hingabe und Treue begründet sei. Attribute, mit denen Christian, welcher sich angesichts seines auslaufenden TNA-Vertrages in Verhandlungen mit der WWE befand, nicht aufwarten könne. Anstatt Christian also in ihre Reihen aufzunehmen, prügelte die Main Event Mafia ihn aus der Liga. Die fünf ehemaligen World Champions hatten an ihm ein Exempel statuiert – und kein TNA Original war Christian zu Hilfe gekommen.
Absolute Dominanz
Diesen sollte sich derweil Mick Foley, nunmehr Teilbesitzer von TNA Wrestling, annehmen. Als solcher gab er zunächst Jay Lethal eine Chance auf Stings World Titel. Wenngleich dieser sich dem World Champion nach knapp 10 Minuten engagiertem Kampf geschlagen geben musste, so entwickelte sich doch vielmehr die mangelnde Disziplin der Motor City Machine Guns, welche Lethal während des Kampfes bei einem Eingriffsversuch zu seinen Gunsten ablenkten, zum eigentlichen Problem der Promotion. Der mangelnde Gehorsam von Sabin und Shelley sollte Folgen haben: Schon wenige Wochen später waren die beiden nicht mehr Mitglieder der nunmehr "TNA Frontline" getauften Gruppierung der TNA Originals.
Im Gegenzug bekam die Frontline Verstärkung von anderer Seite. Rhino, der nunmehr seit mehr als drei Jahren Teil von TNA Wrestling war, stellte sich ihre Seite und sollte es sogleich mit dem Alphatier der Main Event Mafia, Kurt Angle, aufnehmen. Ein Match der beiden wurde für den Dezember-PPV Final Resolution vereinbart. Sollte Angle dieses gewinnen, so würde er endlich seinen ersehnten Rückkampf gegen Jeff Jarrett bekommen, doch im Falle einer Niederlage müsste der Kopf der Main Event Mafia TNA verlassen.
Gleichzeitig hielt auch die Main Event Mafia nach Verstärkung Ausschau und warb fleißig um die Dienste von Team 3D. Diese schienen auch tatsächlich zunächst mit einem Wechsel zu Angles Mannen zu liebäugeln, entschieden sich schließlich aber doch ihrem Herzen zu folgen und der TNA Frontline die Treue zu halten, um gemeinsam mit AJ Styles und Samoa Joe bei Final Resolution gegen Booker T, Kevin Nash, Scott Steiner und Sting anzutreten. Im Falle eines Sieges wäre der World Titel zu Styles gewechselt. Doch das neue Personal änderte am Ergebnis nichts: Weder Rhino, dem es im Vorfeld immerhin noch gelungen war Sting in einem Non-Title Match zu bezwingen, noch die restlichen Mitglieder der Frontline konnten ihre Matches gewinnen.
Löcher in den Reihen der Frontline
Da die Zahl der in den Konflikt beider Parteien involvierten Personen nunmehr erheblich angestiegen war, unterbrachte Brother Ray der Main Event Mafia derweil ein Angebot: Er würde bei Impact allein gegen Kurt Angle antreten, sofern beide Fraktionen die Halle verlassen würden. Die Main Event Mafia schien sich auf den Deal einzulassen. Doch nachdem die Frontline die Halle verlassen hatte, mussten sie feststellen, dass sie der Mafia direkt in die Falle getappt waren. Nachdem Brother Ray und Angle in ihrem Kampfesrausch den Ring Richtung Backstagebereich verließen und beide ausgezählt wurden, lauerte Ray dort die restliche Main Event Mafia auf und "entsorgte" ihn nach ihrem brutalen Überfall in einem Müllcontainer.
AJ Styles und Samoa Joe nahmen sich daraufhin vor ihren Verbündeten zu rächen und traten Sting und Kevin Nash in einem Cagematch gegenüber. Tatsächlich konnte Styles als erster aus dem Käfig entkommen und so endlich wieder einen wertvollen Sieg für die Frontline einfahren. Für diesen sollte er jedoch einen hohen Preis bezahlen: Nash, Angle, Booker T und Scott Steiner sperrten sich nun mit Joe in den Käfig und verhinderte so ein Eingreifen der Frontline. Der auf sich allein gestellten Samoan Submission Machine erging es nun wenig anders als Brother Ray in der Woche zuvor.
Nachdem die Frontline nun um Joe und Ray, welche beide auf Grund ihrer Verletzungen im Krankenhaus behandelt wurden, dezimiert war, aber die Intensität der Auseinandersetzungen zwischen ihr und der MEM immer weiter zunahm, sprang sogar Road Agent BG James in die Bresche. Nachdem er eigentlich seine Wrestlingstiefel an den Nagel hängen wollte, war er zuletzt immer wieder in die sehr persönliche Rivalität zwischen Jeff Jarrett involviert worden, ehe letzterer ihn attackiert hatte. Sein Match gegen den Olympioniken endete aber genauso wie alle anderen Versuche dieser Tage sich der Main Event Mafia in den Weg zu stellen: Mit einer Fahrt ins Krankenhaus.
Hostile Takeover
Die in der Frontline klaffenden Löcher sollten schließlich bei Genesis 2009 von jemandem geschlossen werden, den bei TNA als Wrestler nur noch wenige auf dem Schirm hatten: Mick Foley. Während sich der durch eine Attacke der Main Event Mafia im Vorfeld geschwächte Rhino dem World Champion Sting geschlagen geben musste und auch Kurt Angle Jeff Jarrett in deren Rückkampf besiegen konnte, gelang es Foley tatsächlich gemeinsam mit AJ Styles und Brother Devon Booker T, Scott Steiner und den als Ersatz für Kevin Nash antretenden Cute Kip zu bezwingen. Nach einer Durststrecke von drei Monaten hatte die Frontline ihren ersten Erfolg auf PPV-Bühne über die Main Event Mafia erzielen können.
Beim nächsten Impact feierte dann auch Brother Ray mit einer Table Powerbomb gegen Kurt Angle und forderte gemeinsam mit seinem Bruder Rache an Kurt Angle und Sting in einem World Titel Match für Against All Odds. Gleichzeitig gelang es AJ Styles mit Hilfe Mick Foleys und des einsteigen Big Puppa Pump Schützlings Petey Williams Scott Steiner zu besiegen. Die Revanche der nunmehr doch merklich frustrierten Main Event Mafia folgte jedoch auf dem Fuß. In der nächsten Woche nutzen sie die Abwesenheit des in Übersee beschäftigten Team 3D's und Mick Foleys und attackierten auch AJ Styles nach einem Tables Match gegen Kurt Angle, um diesen ebenfalls auf die Verletztenliste zu setzen.
Da sie sich mit AJ Styles, Samoa Joe und Jeff Jarrett den Köpfen des Widerstandes entledigt und so die Frontline zerbrochen hätten, übernahm die Main Event Mafia nun Ende Januar kurzer Hand Impact. Kurt Angle besetzte Jarretts Büro, Kevin Nash und Booker T das Kommentatorenpult, Bookers Frau Sharmell kümmerte sich um die Interviews und Scott Steiner gab den Ringsprecher. Auch die Card gestalteten sie nach ihrem Belieben: Während Petey Williams mit einem verbundenen Arm gegen Matt Morgen antreten und TNA's Alphaweibchen ODB es mit der kompletten Kongtourage zu tun bekommen sollte, schanzte sich Booker T ein Match gegen die beiden Ringrichter die Ringrichter Rudy Charles und Andrew Thomas zu. Einzig Sting sollte durch ein Handicap Match gegen das später eintreffende Team 3D überdurchschnittlich belastet werden. Erst das Auftauchen Mick Foleys und die sich ankündigende Rückkehr Samoa Joes in der zweiten Stunde der Show sollte dem Schauspiel der Main Event Mafia ein Ende bereiten.
Erste Spannungen innerhalb der Mafia
Trotz der anhaltenden Demonstrationen ihrer Stärke begann jedoch der Zusammenhalt innerhalb der Main Event Mafia zu bröckeln. Vor allem seit Ankündigung des gemeinsamen World Titelmatches zwischen Kurt Angle und dem Champion Sting, welcher sich bei den brutalen Überfallen auf die Frontline-Mitglieder in den letzten Monaten als einziges Mafia-Mitglied zurückgehalten hatte, sowie dem Team 3D, drohte die Stimmung zwischen den beiden zu kippen. Nachdem Sting auch Against All Odds den Ring als World Champion verließ, platzte Angle der Kragen. Er forderte Sting auf sich für ihn hinzulegen und Angle so zum dreizehnfachen World Champion zu machen. Dieser weigerte sich jedoch, worauf ein Brawl zwischen den beiden ausbrach, in dem nun auch die restliche Main Event Mafia zwischen die Fronten zu geraten drohte.
In der folgenden Woche begegneten sich beide in einem Empty Arena Match um den World Titel. Dieses endete zwar jäh, als Booker T, Nash und Steiner die beiden Streithähne voneinander trennten, doch nachdem Angle Sting im Anschluss einen friedensanbietenden Handschlag verweigerte. Der Konflikt der beiden brach erneut aus und sollte in einem Titelmatch der beiden bei Destination X münden.
Inzwischen hatten auch Jeff Jarrett und Mick Foley die Spannungen innerhalb der Main Event Mafia erkannt und taten ihr bestes um diese zu fördern, indem sie Sting nach und nach auf ihre Seite zu ziehen versuchten und sich schließlich selbst zum Special Refree bzw. Special Enforcer des Titelmatches bei Destination X ernannten. Nachdem Angle Sting den Angle Slam verpasst hatte, verweigerte Jarrett ihm den Three Count und ermöglichte Sting so seinen Titel mit dem Scorpion Death Drop zu verteidigen. Mit Sting als Champion von Jarretts Gnaden schien die Spaltung der Mafia nunmehr beschlossene Sache, doch als Mick Foley während eines Tag Team Matches an der Seite von Jeff Jarrett gegen Kurt Angle und Sting letzteren mit einem Stuhl traf, bekannte Sting schließlich Farbe: Für die Mafia und gegen Foley.
Befreiungsschlag bei Lockdown
Während der verfehlte Versuch Sting zu bekehren nun seinerseits Risse in das Bündnis zwischen Jarrett und Foley trieb, hatten die zurückgekehrten TNA Originale AJ Styles und Samoa Joe derweil bei Destination X erste Achtungserfolge über die Main Event Mafia erzielt. Der auffallend gewaltbereiter gewordene Joe handelte sich gegen Scott Steiner zwar eine DQ-Niederlage ein, dominierte den Hitman der Mafia aber im Anschluss nach Belieben und Styles war es gelungen Booker T dessen Legends Titel abzunehmen. Bei Lockdown wartete nun ein Lethal Lockdown Match an der Seite von Jeff Jarrett gegen die Main Event Mafia auf die beiden. Da Mick Foley gleichzeitig Jagd auf Stings World Titel machen würde, fehlte dem Team jedoch weiterhin ein viertes Mitglied.
Eine Woche vor Lockdown sollte dieses schließlich gegen Kurt Angle um den Vorteil des ersten Einzugs antreten. Jarrett präsentierte als finales Mitglied seines Teams schließlich den Fallen Angel Christopher Daniels, der seit seiner Niederlage im Feast or Fired Match fast zwei Jahre zuvor nicht mehr bei TNA zu sehen gewesen war. Daniels gelang auch scheinbar Angle direkt zu besiegen, indem er den Angle Lock in einen Pin auskonterte, doch eine von der Main Event Mafia geforderte Wiederholung der Szene bewies, dass dabei Daniels und nicht Angles Schultern drei Sekunden auf der Ringmatte blieben. Daniels hatte zwar ein eindrucksvolles Comeback gezeigt, doch der Startvorteil für das Lethal Lockdown Match ging an die Main Event Mafia.
Dennoch wurde Lockdown ein voller Erfolg für die TNA-Vertreter. Nach einem Guitarshot Jeff Jarretts gegen Booker T konnte AJ Styles den Sieg für Jarrett, Joe, Daniels und sich erringen. Und dabei blieb es nicht: Auch Mick Foley geling es in seinem Cagematch gegen Sting als erster den Käfig zu verlassen und so den World Titel erstmals seit Gründung der Main Event Mafia deren Fängen zu entreißen.
Überraschender Personalwechsel: Das falsche Spiel um Samoa Joe
Doch es war längst nicht alles Gold, was glänzt. In seinem Titelrausch schien Mick Foley das eigentliche Ziel des TNA Widerstandes aus den Augen zu verlieren und stattdessen seinen eigenen verrückten Machtspielchen zu frönen, während Samoa Joes brutaler, persönlicher Rachefeldzug gegen die Main Event Mafia, dem bereits Scott Steiner, Sharmell, Booker T und nun bei Sacrifice auch sein ehemaliger Lehrmeister Kevin Nash zum Opfer fielen nahm selbst für ihm nahestehende Beobachter mittlerweile beängstigende Züge annahm.
Angesichts des aufreißenden Konflikts zwischen Foley und Jarrett sowie der zwar verschobenen, aber nicht beigelegten Differenzen zwischen Angle und Sting sollten sich alle vier in einem Ultimate Sacrifice Match begegnen, in welchem jeder für den Fall, dass er gepinnt werden würde dem Sieger ein Opfer zu bringen habe: Foley seinen World Titel, Jarrett seine Anteile an TNA Wrestling, Sting seine Karriere und Angle die Führung über die Main Event Mafia. Dort war es zwar Jeff Jarrett, welcher Angle einen Second Rope Stroke verpassen konnte, doch Sting stahl den Pinfall und konnte sich so den Sieg wie auch die umstrittene Führungsposition in der Main Event Mafia sichern.
Obwohl die Führungsfrage innerhalb der Main Event Mafia damit zugunsten Stings entschieden wurde, war es Kurt Angle der weiter Jagd auf Foleys World Titel machte. Für Slammiversary war ein King of the Mountain Match vorgesehen, für das sich Angle ebenso wie der zweifache King of the Mountain-Sieger Jeff Jarrett, AJ Styles und Samoa Joe qualifizieren konnten. Für letzteren sollte Angle die letzte Station seines Rachefeldzugs gegen die Main Event Mafia darstellen. Umso passender, dass es ausgerechnet Joe und Angle waren, die sich im finalen Moment des King of the Mountain Matches auf der Leiter gegenüberstanden. Doch zum Entsetzen aller Betrachter ließ Joe Angle einfach gewähren und ermöglichte ihm so den Titelgewinn. Als der Anführer der Mafia Sting in der nächsten Woche erklärte von diesem Plan nichts gewusst zu haben, lieferten Angle, Steiner, Booker, Nash und Joe umgehend die Erklärung: Gemeinsam attackierten sie Sting und machten so ihre Botschaft klar. Die Main Event Mafia hatte Sting durch die Samoan Submission Machine ersetzt.
Alle Gürtel in den Händen der Mafia
An diesem personellen wie moralischen Rückschlag schienen die TNA Originale in den folgenden Wochen zu zerbrechen. Auch wenn sich Foley nach seinem Titelverlust wieder bei ihnen einreite, gelang es ihm bei Victory Road ebenso wenig den World Titel von Kurt Angle zurückzuerringen wie zwei Wochen zuvor bei Impact Jeff Jarrett und AJ Styles. Darüber hinaus gelang es Kevin Nash letzterem den Legends Title abzunehmen und zur Krönung dessen besiegten auch noch Booker T und Scott Steiner Beer Money Inc. um die Tag Team Titel.
Die Main Event Mafia war damit auf dem Weg zurück zu alter Dominanz und dabei sollte es nicht bleiben. Mit der Hilfe des debütierenden Bobby Lashley gelang es Mick Foley zwar zeitweilig den Legends Titel zurückzugewinnen, doch schon wenige Wochen später gewann der Silver Haired Fox seinen Titel bei Hard Justice zurück. Darüber hinaus konnte auch Samoa Joe, der nunmehr in Taz einen neuen Mentor gefunden hatte, Homicide den X-Division Titel abnehmen. Damit hielt die Main Event Mafia nun alle für sich erreichbaren Titel gleichzeitig in ihrem Besitz. Ihr Siegeszug hatte seinen Höhepunkt erreicht.
Derweil kämpfte Matt Morgan um die Gunst die Main Event Mafia, welche ihm die Männer um Angle jedoch nicht bieten wollten. Erst als er sich mit erfolgreichem Bestreiten einer Best of Three Series gegen AJ Styles einen Shot auf Kurt Angles World Titel verdiente, erlangte er die Aufmerksamkeit der Mafia. Nun zielte Morgan jedoch selbst auf den World Titel ab, musste sich jedoch ebenso wie Sting dem Champion geschlagen geben.
Das rasante Comeback des AJ Styles
Frustriert über die Dominanz der Main Event Mafia und die eigene Unfähigkeit diese zu beenden, schien mit AJ Styles einer der einstigen Köpfe der Frontline nun sogar mit ernsthaften Gedanken an sein Karriereende zu spielen. Ausgerechnet Sting, der man dessen Konflikt mit Styles und Joe ein knappes Jahr zuvor den Startschuss für den laufenden Generationskonflikt gegeben hatte, redete Styles jedoch ins Gewissen. Er erklärte nunmehr von AJ überzeugt zu sein und dass er sich sicher sei, dass er seine sprichwörtliche Fackel an ihn weitergeben wolle.
Diese Worte des Stingers zeigten Wirkung bei Styles und gemeinsam durchwanderten sie Anfang September erfolgreich ein Number One Contender bei Impact, an dessen Ende sowohl Sting als auch AJ Styles zu den Anwärtern auf Kurt Angles World Titel für No Surrender gekürt werden sollten.
Auch wenn dieser PPV mit einer Niederlage von Daniels gegen Samoa Joe unter zuletzt gewohnt schlechten Vorzeichen für die Gegner der Main Event Mafia zu beginnen schien, so konnten im Anschluss doch die einstigen Rivalen von Team 3D und Beer Money Inc. mit vereinten Kräften Scott Steiner und Booker T sowie die British Invasion besiegen. Den großen Akzent setzte jedoch AJ Styles im Main Event, in welchen kurzer Hand neben Matt Morgan auch noch Hernandez, der seinen Feast or Fired-Koffer einlöste, geschleudert wurde: Während Sting ihm Matt Morgan vom Hals hielt, gelang es Styles Kurt Angle mit dem Springboard 450° zu besiegen und sich so endlich zum TNA World Heavyweight Champion zu krönen.
Finale bei Bound for Glory
Aus Dankbarkeit für seine Unterstützung schien es für AJ Styles eine Selbstverständlichkeit seine erste Titelverteidigung bei Bound for Glory 2009 gegen den Stinger zu bestreiten. Im Gegensatz zu ihren Aufeinandertreffen ein Jahr zuvor, sollten diese jedoch nicht von Hass und Respektlosigkeit gekennzeichnet sein, sondern unter gegenseitiger Anerkennung bestritten werden.
Auch anderswo läuteten die Zeichen auf den Abschluss des monatelangen Generationskonflikts. Schon im Vorfeld von Bound for Glory verlor Samoa Joe den X-Division Titel durch Eingriff durch Bobby Lashley an die X-Division Größe aus NWA-TNA Tagen Amazing Red. Beim TNA Event des Jahres musste er sich dann auch Lashley selbst geschlagen geben. Auch Booker T und Scott Steiner verloren ihre TNA Tag Team Titel in einem Full Metal Mayhem Match an die British Invasion und Kevin Nash musste den Legends Titel an Eric Young abgeben. Zu guter Letzt gelang es AJ Styles schließlich zum Finale der Show Sting zu bezwingen, um so nun auch seinerseits dessen Fackel zu übernehmen.
Nachdem mit Ausnahme von Kurt Angle, welcher Matt Morgan schlagen konnte, hatte die Main Event Mafia sämtliche Matches bei Bound for Glory verloren. Booker T verließ infolgedessen sogar die Promotion. Angle erklärte daraufhin, dass die jungen TNA Stars um AJ Styles ihm die Augen geöffnet hätten und nun seinen vollen Respekt genießen würden, weshalb das Kapitel Main Event Mafia nunmehr mit Bound for Glory beendet sei.