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Hulk Hogan und Ric Flair feiern an ein und demselben Tag ihr Debüt für eine Liga. Was zu früheren Zeiten die Wrestlingwelt in ihren Grundfesten erschüttert hätte, schlug auch zu einem Zeitpunkt noch Wellen, als beide schon um die 60 waren und auch den Spätherbst ihrer Karriere eigentlich schon hinter sich hatten. Dennoch schlossen sich beide Ende 2009/Anfang 2010 TNA Wrestling an, um ihren Beitrag beim Versuch zu leisten, den chronisch unterlegenen WWE-Konkurrenten endlich näher an den Marktführer zu bringen. Wer die Geschichte der beiden kannte, ahnte dabei, dass sie dabei aber vor der Kamera sicher nicht gemeinsam marschieren würden. Die zwei Jahrzehnte alte Feindschaft der beiden Granden, sie flammte auch in der Impact Zone wieder auf, wo beide eigentlich nicht als Wrestler anheuerten.
Hogan debütierte beim Live-Impact am 4. Januar 2010 als neue Autorität, der die Liga gemeinsam mit seinem alten Weggefährten Eric Bischoff reformieren und neu ausrichten sollte. Flair wiederum tauchte am Ende der Show als Beobachter des von Hogan und Bischoff angesetzten Main Events zwischen TNA World Champion AJ Styles und Kurt Angle auf. Was Flair dabei im Sinn hatte, sollte beim ersten Pay Per View der Hogan-Ära klar werden. Bei Genesis, wo es ein weiteres Match zwischen Styles und Angle, verhalf Flair dem Phenomenal One mit einem unfairen Eingriff zum Sieg - und präsentierte Styles später als den von ihm auserkorenen neuen „Nature Boy“, den er in seine Welt aus Luxus, Frauen und Glitzerroben einführte.
Hogan war entsetzt davon, wie sich der Champion seiner neuen Liga auf die Seite seines alten Erzfeindes wandte - und setzte für Impact ein Rückmatch zwischen Styles und Angle an, in dem Flair aber wieder durch Bestechung von Ringrichter Earl Hebner die Titelverteidigung seines neuen Schützlings sicherstellte. Hogan sah dem Treiben von Flair und Styles eine Weile lang zu, ehe er sich entschloss, selbst einen Wrestler der neuen Generation unter seine Fittiche zu nehmen, um Flair auf gleiche Weise zu antworten: Abyss.
Eine große Ehre für Abyss
Das Monster sollte bei der Impact-Ausgabe nach Against All Odds, wo Styles seinen Titel gegen Samoa Joe verteidigte, eigentlich eine bittere Sanktion des veränderungswütigen Bischoff erhalten. Weil Abyss beim Pay Per View entgegen Bischoffs Anweisungen verbotene Hardcore-Utensilien verwendete, wollte ihm der ehemalige WCW-Chef mit Hilfe einiger angeheuerter Wrestler die Maske abnehmen - wovon Hogan Bischoff aber im letzten Moment abhielt. Der Hulkster bat Abyss stattdessen in sein Büro, wo er ihm als Beweis seiner Achtung seinen Hall-of-Fame-Ring überließ - sozusagen eine Geste, um ihm den Geist von Hulkamania einzuhauchen. Ein begeisterter Abyss dankte Hogan für das schönste Erlebnis seines Lebens.
Weniger begeistert war Flair, der es als Beleidigung verstand, dass Hogan Abyss als würdig empfand, einen Hall-of-Fame-Ring zu tragen. In einer Konfrontation in der Woche darauf überschütteten Flair und Styles das Monster mit Beleidigung, dass er eine Schande wäre. Hogan half Abyss bei der Gegenrede und warf Styles vor, Flairs Hintern zu küssen, aber Styles und Flair drohten an, den Ring vor Ablauf des Abends von Abyss’ Finger zu reißen.
Die beiden versuchten die Drohung wahr zu machen, nachdem Abyss - der nun zu Hogans „American Made“ zum Ring kam - im finales Match der Show Desmond Wolfe besiegte. Mit dessen Hilfe attackierten sie Abyss und fesselten ihn mit Handschellen an die Seile - ehe Hogan zum Ring kam, um seinem Protege zu helfen. Auch er wurde jedoch von den Heels überwältigt und verprügelt, bis schließlich Abyss - augenscheinlich von dem Ring beseelt - seine Fesseln sprengte und Flair, Styles und Wolfe vertrieb. Hogan kündigte darauf an, dass er Flair beim Live-Impact zwei Wochen später aus dem Ruhestand holen würde und zu einem Match mit Styles gegen Abyss und einen Partner zwingen würde: seine Wenigkeit.
Hogan und Flair zurück im Ring
Beim Impact dazwischen wurde Hogan von mehreren Kollegen gewarnt, seinen zerschundenen Körper nicht noch einmal in den Ring zu stellen - aber der Hulkster wurde im Gegenteil in seinem Vorhaben noch bestärkt, als ihm Abyss vertraute, wie er trotz schwieriger Kindheit und Fernsehverbot, immer seine Mittel und Wege fand, Hogans Karriere bewundernd zu verfolgen. Noch vor dem großen Kampf gab Bischoff Abyss die Gelegenheit, gegen Styles in den Ring zu steigen - in einem Four Way mit Wolfe und Pope D’Angelo Dinero um den Titel. Styles verteidigte den Gürtel, indem er den Pope in den Figure Four Leg Lock nahm. Danach attackierte er gemeinsam mit Wolfe Dinero und vor allem Abyss, den die Heels dann auch mit einem von Flair gereichten Stacheldrahtbrett bearbeiteten. Hogan kam zur Hilfe und Flair wollte auch ihn mit der Waffe bearbeiten. Hogan aber nahm sie ihm ab und schlug Flair selbst damit blutig - und erklärte dann, dass dies nur ein Vorgeschmack gewesen wäre.
Das Live-Impact startete dann direkt mit dem Match, das ein überraschendes Ende nehmen sollte. Plötzlich nämlich ging das Licht aus und ein weiterer legendärer Weggefährte Hogans, Flairs und zuletzt auch Styles’ stand im Ring: der seit mehreren Monaten nicht mehr gesehene Sting. Zum Entsetzen der Fans turnte der Stinger gegen Hogan und Abyss und ging mit seinem Baseball-Schläger auf die beiden los. Ein wütender Hogan erklärte darauf, dass er den Kampf so nicht enden lassen würde: Zum Ende der Show sollte das Match wiederholt werden - unter No-DQ-Regeln. Sting unterstrich später in der Show seinen Heelturn, als er gegen TNA-Chefin Dixie Carter handgreiflich wurde, als die eine Erklärung für sein Tun wollte. Als Antwort schickte sie ihn gegen einen Überraschungsgegner in den Ring: den bei TNA debütierenden Rob Van Dam. Der besiegte den verdutzten Stinger schnell, der aber rächte sich mit einer ausgedehnten Baseballschläger-Attacke.
Abyss und Hogan gelang derweil der Sieg über ihre Rivalen, als Abyss Styles den Black Hole Slam verpasste. Darauf wurde bekanntgegeben, dass Abyss bei Destination X um Styles’ World Title antreten würde. Aber wie gewohnt schlugen die Heels nach Matchende noch einmal zu. Wiederum mit Hilfe von Wolfe hielten Flair und Styles Hogan, Abyss und auch den zu Hilfe eilenden Pope unter Kontrolle - bis das nächste Überraschungscomeback folgte: Jeff Hardy, der beim Jahresanfangs-Impact wieder bei TNA aufgetaucht, danach aber wieder verschwunden war, gab den rettenden Engel und verpasste allen Bösewichten Twist of Fates.
Abyss und das Loch
Beim letzten Impact vor dem Pay Per View kamen Hogan, Abyss, Van Dam und Hardy gemeinsam in die Arena. Während Hardy den über dessen Auftauchen unerfreuten Styles zu einem Match herausforderte, stellte Hogan Sting zur Rede und verlangte von ihm eine Erklärung für sein Handeln. Ehe der die ihm hätte geben können, wurde Sting von RVD attackiert und zu Hogan in den Ring gerollt, Bischoff aber hielt Hogan davon ab, noch einmal die physische Konfrontation zu suchen. Später am Abend verlor Styles das Non Title Match gegen Hardy, bei dem Abyss den Special Enforcer gab. Flair und Styles attackierten nach dem Match Hardy und Abyss, der sich aber in Hulk-Up-Manier zur Wehr setzte und Flair schließlich einen Chokeslam durch die Eingangsrampe verpasste.
Flair musste bei Destination X das Geschehen daher von einem Rollstuhl aus verfolgen, den Wolfes Valet Chelsea für ihn schob. Naturgemäß ließ sich Flair nicht von Eingriffen abhalten, das Match aber endete schließlich ganz ohne Ergebnis, nachdem Abyss - abermals von Hogans wie ein Zauberobjekt behandelten Ring beflügelt - Styles einen so heftigen Chokeslam verpasste, dass der durch den Ring brach und ein großes Loch hinterließ. Ringrichter Hebner brach das Match darauf ab - und in das Loch fielen noch Wolfe und Flair beim vergeblichen Versuch, Abyss und Hogan mit einer Trängengas-Sprühdose zu attackieren.
Team Flair läuft Amok
Beim nächsten Impact leckten die verletzten Flair und Styles ihre Wunden, als Hogan verkündete, dass es bei Lockdown ein Lethal Lockdown Match zwischen einem Team Hogan und einem Team Flair geben würde. Hogan ernannte Abyss zu seinem Teamkapitän, Flair wählte - weil Styles mit einer Titelverteidigung gegen Dinero beschäftigt war - Sting. Der tauchte auch gleich darauf wieder aus dem Dunkel auf und fesselte Hogan mit Handschellen an die Ringseile, um wiederum Abyss ins Visier zu nehmen. Mit Hilfe von Dinero konnte Abyss den Spieß aber umdrehen, Hogan befreien und schließlich Flair eine Clothesline aus seinem Rollstuhl verpassen.
Beim nächsten Impact präsentierte Abyss seinen ersten Rekruten für Lethal Lockdown: TNA-Urgestein Jeff Jarrett, der zu Beginn seine Probleme mit Hogan und speziell Bischoff hatte, nun aber gelobte, sich seinen Platz wieder durch Leistung zu verdienen. Beim Impact darauf präsentierten Flair und Sting ihre Mitstreiter: Wolfe und die mit Jarrett über Kreuz liegende Beer Money Inc. Bevor Hogan und Abyss ihre beiden weiteren Teammitglieder vorstellten, stellte nun auch Jarrett Sting zur Rede, warum er sich von TNA abgewandt hatte - und bekam dafür eine Ohrfeige und den Scorpion Death Drop. Die Kavallerie aber kam zu Hilfe: Van Dam und Hardy, die Hogans Team vervollständigten.
Team Flair schlug beim nächsten Impact heftig zurück: Es gab eine weitere Attacke Stings gegen Jarrett, einen Feuerball-Angriff von Beer Money auf Hardy, Wolfe - von Chelsea, die Abyss’ Ring in ihrem Besitz sehen wollte, zusätzlich angestachelt - fuhr Abyss backstage mit einem Auto an und Beer Money verprügelte Jay Lethal, der den angeschlagenen Abyss in einem Match mit Dinero gegen Styles und Wolfe ersetzen wollte - das schließlich in einem No Contest und einer Attacke auf den Pope endete. Hogan blieb am Ende des chaotischen Abends nichts übrig, außer Flair mit einem wütenden Blick Rache anzudrohen.
Showdown bei Lockdown
Lockdown ging für Hogans Team gut los, denn in einem Einzelmatch gegen Storm sicherte Van Dam seinem Team den Vorteil, dass immer erst ein Mitglied von Hogans Trupp zum Ring kommen würde. Team Flair aber machte den Vorteil zunichte, als Sting Hardy attackierte, ehe der zum Ring kommen wollte. So geriet Hogans Team in Dauerdefensive, bis schließlich Sting selbst das Match enterte und der Käfig mit den unter dem Dach hängenden Waffen geschlossen wurde. Hardy humpelte schließlich doch noch zum Ring und sorgte für seinen typischen Spektakel-Moment, als er Storm von einer Leiter auf dem Käfigdach aus eine Swanton Bomb durch einen Tisch verpasste.
Schließlich konnte sich auch Flair nicht mehr zurückhalten und drang in den Ring ein, mit dem Ziel, Abyss den Ring abzunehmen - was er versuchte, indem er probierte, gleich den ganzen Finger abzubeißen. Hogan folgte Flair und wieder wollte Bischoff ihn zurückhalten - nur um ihn - nach einem angetäuschten Turn - schließlich ein paar Schlagringe zu geben, mit denen er Flair bearbeiten konnte. Flair fiel dann in die zuvor von Abyss ausgebreiteten Reißzwecken, ehe Abyss Wolfe den Black Hole Slam verpasste und Team Hogan so den Sieg holte.
Styles verteidigte am selben Abend seinen Titel auf unfaire Weise gegen Dinero, sah sich beim nächsten Impact aber Herausforderungen von Van Dam und Hardy ausgesetzt. Hogan entschloss sich zu Styles’ Entsetzen, dass der Sieger eines Matches der beiden den Phenomenal One noch am selben Abend herausfordern durfte. Zugleich forderte Team Flair Team Hogan zu einem Rückmatch, für das Abyss aber nun eben Hardy und Van Dam fehlten. Das wollten Flairs Mannen mit einer Attacke auf das Monster ausnutzen, dem aber der ambitionierte Rob Terry zu Hilfe kam. Abyss erklärte dann, dass es das Rückmatch geben würde: Team Flair gegen ihn, Jarrett, Terry und einen Mystery Partner - der sich als Samoa Joe entpuppen sollte.
Die Samoan Submission Machine holte dann auch den Sieg für das abgeänderte Team Hogan - worauf Flair Abyss für die kommende Woche zu einem Einzelmatch herausforderte. Er würde seinen Hall-of-Fame-Ring aufs Spiel setzen, wenn Abyss Hogans riskieren würde. Abyss akzeptierte. Der Abend sollte für Flairs Team noch schlimmer enden. Nachdem das Match zwischen RVD und Hardy an Van Dam ging, besiegte der auch Styles mit dem Five Star Frog Splash, um sich zum neuen World Champion zu krönen.
Die letzten Ausläufer
Beim nächsten Impact taten sich Styles - der sogleich ein Rückmatch von Van Dam wollte - und Sting zu einem Falls Count Anywhere gegen Hardy und Jarrett zusammen und besiegten das Duo, als Sting Jarrett pinnte. Später scheiterte Flair bei seinem ambitionierten, aber letztlich hoffnungslosen Plan, Abyss in einem Einzelmatch zu besiegen. Nach dem Black Hole Slam durfte Abyss nicht nur Hogans Ring behalten, er bekam auch Flairs hinzu. Den übergaben sie an Jay Lethal, was Flair in seine nächste Fehde stürzte - während seine Mitstreiter sich aber noch weiter mit Team Hogan beschäftigten.
Wolfe versuchte weiterhin, Abyss den Ring abzunehmen - wobei er sogar nicht davor zurückschreckte, Chelsea Abyss wegen eines angeblichen Übergriffs bei der Polizei anklagen und verhaften zu lassen. Schließlich ließ sich Wolfe auf ein Match bei Sacrifice ein, bei dem er die Dienste seines Valets Chelsea für 30 Tage gegen den Ring aufs Spiel setzte. Am selben Abend traf Sting in einem Grudge Match auf Jarrett, der endlich eine Erklärung für Stings Charakterwandel wollte, währen Styles versuchte, den Titel von Van Dam zurückzugewinnen. Abyss gewann mit einem Sieg über Wolfe Chelseas Dienste, während Sting Jarrett schon im Backstage-Bereich brutal zusammenprügelte und dann für einen schnellen Pinfall zum Ring schleifte, ehe Van Dam seinen Gürtel gegen Styles verteidigte.
Beim nächsten Impact nahm Abyss die verängstigte Chelsea gegen Wolfes Widerstand an sich, während Sting zum Nummer-eins-Herausforderer auf Van Dams Gürtel ernannt wurde. Damit steuerte die Team-Hogan-Team-Flair-Fehde bei Slammiversary auf ihre letzten Ausläufer zu ein: Ein Monster’s-Ball-Match, in die Feindschaft zwischen Abyss und Wolfe kulminierte und ein Titelduell zwischen Van Dam und Sting. Das wurde von Sting unter anderem vorangetrieben, indem er Van Dam als Fan verkleidet attackierte und ihm schließlich den Titelgürtel stahl und darauf das Wort „Täuschung“ schrieb.
Abyss besiegte Wolfe in dem blutigen Hardcore-Match, dank Chelsea, die genug von Wolfes oppressiver Art hatte und Abyss schließlich einen Schlagring zuwarf, mit dem er seinen Gegner abfertigte. Und auch für RVD gab es ein Happy End, als Jarrett ihm dabei half, Sting an einem unfairen Sieg durch den Baseball-Schläger zu hindern. Schließlich triumphierte Van Dam mit dem Five Star Frog Splash. An dieser Stelle verlief sich die Team-Hogan-Team-Flair-Fehde endgültig und machte Platz für neue Entwicklungen: Abyss - dessen Paarung mit Hogan keine Erfolgsgeschichte wurde - turnte beim nächsten Impact zum Heel, während Flair sein loses Team Flair zu der festen Gruppierung Fourtune weiterentwickelte, bei der sowohl Wolfe als auch der weiter mit Jarrett beschäftigte Sting außen vor blieben.