This text is hidden because it is only available in German language. Please click this line if you do not care and want to view it anyway.
Das TNA-Publikum an sich gilt im Allgemeinen als recht leicht zu begeistern. Doch selten war es so euphorisch wie bei Turning Point 2004, als sich die Dauerrivalen America’s Most Wanted und Triple X in einem Steel Cage Match gegenüber standen und die Fans zu „Best Match Ever!“-Chants veranlassten. Das denkwürdige Match war der furiose Schlussakkord einer epischen Fehde, die sich über fast zwei Jahre erstreckte.
Bei Triple X handelte es sich um das Gespann aus Christopher Daniels, „Primetime“ Elix Skipper und zu Beginn noch Lo-Ki. Das Trio ging Ende 2002 aus Vince Russos Riesenstable SEX hervor. Russo war es auch, der Triple X die erste Chance auf die NWA World Tag Team Title gewährte. Im Januar 2003 trafen Lo-Ki und Primetime auf die amtierenden Champions America’s Most Wanted. Daniels begleitete seine Gefährten und mischte sich fortlaufend in das Match ein. Am Ende siegten Ki und Skipper, nachdem Primetime Harris mit einem der Titelgürtel niederschlug und holten sich damit die Titel. Gemäß der berühmten Freebird-Regel teilten sie sich die Gürtel mit Daniels.
In den Wochen und Monaten darauf, trafen sich xXx und AMW in unregelmäßigen Abständen unter verschiedenen Vorzeichen noch mehrmals aufeinander und fast jedes Mal tricksten sich Triple X dabei zum Sieg.
Ein Cage Match verhindert weiteres Getrickse
Die zweite Begegnung gab es im März 2003, als die NWA World Tag Team Title von Triple X nach einem kontroversen Matchende in einer Titelverteidigung gegen die Disciples Of The New Church für vakant erklärt wurden. America’s Most Wanted gewannen ein Turnier, das sie dazu berechtigte, sich mit Triple X um die frei gegebenen Titel zu zanken. Triple X trat in der Besetzung Lo-Ki und Christopher Daniels an. AMW hatten den Sieg hier mehrmals in der Tasche, doch ein Ref Bump und ein Schlag mit dem Gürtel von Lo-Ki gegen Harris bescherte Triple X den erneuten Titelgewinn.
Kurz nachdem Triple X im Monat darauf die Titel an Jerry Lynn und Amazing Red verloren, trafen sich die Teams erneut, um das Anrecht auszukämpfen, wer die neuen Champs als erstes herausfordern durfte. Wiederum siegten Triple X – diesmal in der Kombination Skipper/Daniels – unfair, nachdem Daniels Harris einen Tiefschlag verpasste. Als Triple X die Titel dann zurückeroberten, mussten sie sich erneut einer Herausforderung von AMW stellen. In einer Nahezu-Wiederholung des März-Matches gewannen Skipper und Daniels nach einem Gürtelschlag gegen Storm.
Nach mittlerweile nun vier Siegen von Triple X, von denen kein einziger regelgerecht war, wurde es den TNA-Oberen zu bunt. Die beiden Teams wurden nun in ein Match gesteckt, das unfaire Eingriffe ausschloss. Ein Steel Cage Match, das erste der Ligageschichte übrigens. In einem spektakulärem Aufeinandertreffen konnte sich AMW nun endlich Genugtuung verschaffen: Sie triumphierten, nachdem sie Daniels die Death Sentence vom Käfigrand verpassten und holten sich die Gürtel zurück.
Triple-X-Reunion lässt Fehde wieder aufflammen
Danach kam lange gar nichts, denn die Triple-X-Mitglieder konzentrierten sich von da an auf ihre Karrieren als Einzelwrestler. Im Januar des Folgejahres fanden Skipper, Daniels und Lo-Ki dann über eine gemeinsame Auseinandersetzung mit Shane Douglas wieder zueinander. Eine Wiedervereinigung wurde angedeutet, doch da Lo-Ki und Daniels sich nicht mehr grün waren, war Triple X fortan ein klassisches Tag Team, bestehend aus Skipper und Daniels, beide inzwischen Publikumslieblinge.
Naturgemäß nahmen die beiden rasch wieder die Titel ins Visier, die inzwischen in Besitz der Naturals waren. Hierbei hatten aber auch AMW noch ein Wörtchen mitzureden – und so entschied man sich die alten Rivalen in einer Best Of Three Serie aufeinander treffen zu lassen, um die Top-Herausforderer zu ermitteln. Das entscheidende Match wurde jedoch von den Naturals unterbrochen, die auf beide Teams losgingen, so dass die Matchserie kein Ergebnis hatte.
Larry Zbyszko aus dem Championship-Komitee setzte darauf ein Entscheidungsmatch der zwei Teams an, das jedoch ausfallen musste, da sich James Storm in der Serie am Rücken verletzte. Stattdessen gab es ein Einzelmatch zwischen Harris und Daniels, das jedoch nach Ablauf des Zeitlimits kein Ergebnis brachte, so dass Zbyszko kurzerhand ein Three Way um die Titel ansetzte.
Vertauschte Rollen
In diesem Match stand Triple X nach den Angel’s Wings gegen Storm kurz vor dem Sieg, doch die Naturals schubsten Daniels weg und pinnten Storm selbst. Triple X sollte in der Woche darauf noch eine Chance erhalten, doch vor dem Match wurden sie Opfer einer Attacke der Naturals, bei der Daniels verletzt wurde und nicht mehr antreten konnte. Zbyszko ließ die Naturals so aber nicht davonkommen und benannte einen Ersatzmann für Daniels: Chris Harris.
Nach einem Missverständnis der ungleichen Partner war Primetime schon kurz davor, Harris im Stich zu lassen, doch er entschied sich doch noch um und das zusammen gewürfelte Team schaffte es tatsächlich, die Naturals zu entthronen. Und um das Chaos perfekt zu machen, ordnete Zbyszko kurz darauf eine Titelverteidigung der neuen Champions an – gegen James Storm und Christopher Daniels. In einem bizarren Match, bei dem sich die Kontrahenten konsequent weigerten, auf ihre eigentlichen Teamkollegen loszugehen, siegten Storm und Daniels am Ende, als Storm Skipper einen Superkick verpasste. Daniels schien das kaum zu interessieren, er kümmerte sich um den angeknockten Primetime, statt seinen Titelgewinn zu bejubeln.
Nachdem das Team Canada Storm und Daniels die Titel kurz darauf abnahm, waren die Verhältnisse wieder geordnet und die Fehde der beiden Teams eskalierte endgültig. Daniels und Primetime attackierten AMW vor einem Match der beiden gegen Dalls und Kid Kash und prügelten sich mit ihnen durchs Publikum. Zwei Wochen darauf fielen Triple X endgültig in alte Regelbrecher-Gewohnheiten, als sie während eines Einzelmatches zwischen Daniels und Storm gemeinsam auf das AMW-Mitglied losgingen – während die Naturals den heranstürmenden Harris abwehrten und ihm mit Handschellen an die Seile ketteten.
Stehende Ovationen für die Verlierer
Bei Victory Road, dem ersten monatlichen Pay Per View von TNA standen sich die beiden Teams dann in einem brutalen Last Team Standing Elimination Match gegenüber. Storm musste als erster raus, nachdem Primetime und Daniels mit einem Stuhl auf sein angeschlagenes Knie losgingen. Harris jedoch glich aus, indem er Daniels mit einem Top Rope Legdrop eliminierte. Schlussendlich konnte Harris dann auch noch Skipper mit dem Catatonic auf einen Stuhl ausschalten. Der Sieg gehörte damit AMW, zu feiern gab es aber nichts, denn Daniels kam zurück zum Ring und schlug Harris und auch den herbei eilenden Storm mit einem Stuhl nieder. Anschließend wurden AMW mit Handschellen an die Seile gefesselt und weiter mit Stuhlschlägen malträtiert.
Dieser Vorfall veranlasste Dusty Rhodes, den Director of Authority der Liga, für Turning Point ein Match anzusetzen, das die Fehde ein für allemal beenden sollte: Ein weiteres Steel Cage Match, bei dem das Verlierteam gezwungen war, sich für immer aufzulösen. Entsprechend hart ging es unter diesen Bedingungen zur Sache: Die beiden Teams reihten eine spektakuläre Aktion an die andere – unbestrittener Höhepunkt hierbei war eine Hurricanrana von Skipper gegen Harris von der Spitze das Käfigs.
Dennoch waren es AMW, die zuletzt lachten: Nachdem sie Daniels als Rache für den Vormonat an den Käfig ketteten, musste dieser hilflos mit ansehen, wie AMW Skipper mit dem Power Plex – dem eigenen Finisher von Triple X – abfertigten. Das bedeutete den Sieg für AMW und das Ende für Triple X. Daniels und Skipper wurden für ihre Leistung mit stehenden Ovationen vom TNA-Publikum verabschiedet.