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Mit mysteriösen Gestalten musste sich Brian Lee nicht erst herumplagen, als er 1994 den Doppelgänger des Undertakers mimte. Als er zwei Jahre vorher der Babyface-Headliner von Smoky Mountain Wrestling war, geriet er mitten in ein undurchsichtiges Komplott, indem ihn ein mysteriöses Mastermind von der Wrestlinglandschaft wegradieren wollte.
Alles begann bei Fire On The Mountain 1992, als Lee seinen SMW Heavyweight Title gegen Dirty White Boy aufs Spiel setzte. Am Ende einer dreißigminütigen Schlacht kam plötzlich aus dem Nichts ein unbekannter Wrestler in den Ring gestürmt und kostete Lee mit einer Clothesline das Match und den Titel.
Keiner wusste, wer dieser Wrestler (der Mongolian Mauler) war und was seine Motive waren. Commissioner Bob Armstrong machte sich daran die Sache aufzuklären und suchte die Hintermänner der Attacke. White Boy und dessen Manager Ron Wright als oberste Profiteure der Attacke beteuerten, nichts damit zu tun gehabt zu haben, auch wenn Armstrong ihnen drohte, White Boy den Titel direkt abzuerkennen, sollte er ihm eine Verwicklung in die Angelegenheit nachweisen können.
Ein Kopfgeld auf Lee
Während Armstrong ermittelte, spann sich die Sache weiter: In den Umkleidekabinen von SMW tauchten plötzlich Fahndungsplakate mit Brian Lees Konterfei aus. Der anonyme Hintermann der Poster versprach demjenigen 10.000 Dollar, der Lee so schwer verletzen würde, dass er nicht mehr bei SMW antreten könnte.
Während Lee immer wieder von dem Mauler angegriffen wurde und sich nun auch noch sämtlicher Heels der Liga erwehren musste, die es auf das Kopfgeld abgesehen hatten, begann der Urheber des Komplotts sich auf dem Postweg an Armstrong zu wenden. Er erklärte, dass es sich bei ihm um das Opfer einer Ungerechtigkeit handeln würde, von dem sich das Wrestling abgewandt hätte. Er würde Armstrong und seinen Posterjungen Lee dafür bestrafen - und das wäre auch nur der Anfang.
Unterdessen erschienen neue unbekannte Stalker auf der Bildfläche, die sich im Namen des "Masters", wie sich der Hintermann der Attacken nun nannte, an Lee vergingen. Unter ihnen war jemand, der später als Bryan Clarke beziehungsweise Adam Bomb Berühmtheit erlangen sollte. Er schien der Jünger zu sein, die der Master aus den Verstoßenen der Gesellschaft um sich geschart hatte. Der Nightstalker, wie er sich fortan nennen sollte, überbrachte Lee und Armstrong schließlich ein schriftliches Angebot seines Auftraggebers: Lee sollte gegen ihn in den Ring steigen und würde er ihn besiegen, würde der Master sich in Person präsentieren und Lee gegenübertreten.
Die Kapuze ist gelüftet
Lee meisterte diese Aufgabe und machte sich bereit dafür, auf den Master zu treffen. Zum Ring trottete dann zum Theme von "Das Omen" eine buckelnde Gestalt, die sich unter einer einem schwarzen Kapuzenmantel verbarg. Als Lee die Kapuze lüften wollte, traf ihn ein Feuerball ins Gesicht. Während sich Lee am Boden wandte, enthüllte der Master sich als… Kevin Sullivan! Mit Hilfe seiner Jünger ging er weiter auf Lee los und schlug ihn als Krönung noch mit einer Stachelwaffe - dem Singapore Spike - blutig. Nachdem Sullivan den Ringrichter, mehrere Jobber und sogar einen Kameramann, der sich das nicht ansehen konnte, mit seinem Spike abwehrte, konnte erste der komplette Babyface-Lockerrom ihn und seine Schergen verscheuchen.
Nach dieser brutalen Attacke war Lee erst einmal kampfunfähig, Armstrong wusste aber jemand anderen, den er gegen Sullivan ins Feld schicken konnte. Den legendären Mongolian Stomper, mittlerweile über 60, aber immer noch für eine zünftige Schlägerei zu haben. Für Thanksgiving Thunder setzte Armstrong Matches zwischen Sullivan und dem Stomper an, die allesamt zu wilden Brawls ausarteten, an deren Ende einer oder beide disqualifiziert wurden.
Sullivan erklärte in bezahlten Anzeigen derweil, was er bei SMW wollte. Er meinte, dass er in den großen Ligen - der WWF und der WCW - keinen Platz mehr hätte, weil er zu brutal wäre für das kindgerechte Programm. Darum lebte er seine Aggressionen bei SMW aus, wo er eine regelrechte Blutspur nach sich zog, indem er seine Gegner stets ohne Rücksicht auf Disqualifikationen mit allem bearbeitete, was er hatte. Armstrong suspendierte Sullivan zeitweise, musste diesen Schritt aber zurückziehen, nachdem Sullivan juristisch dagegen vorging.
Sullivans Massaker
Der verletzte Lee kehrte rechtzeitig zu Christmas Chaos zurück, wo er sich mit dem Stomper zusammentat, um Sullivan und dem Nightstalker gegenüberzutreten. Armstrong wollte für diese Kämpfe keine Verantwortung übernehmen und erklärte sie daher zu Unsanctioned Matches. Lee gewann die Matches für sein Team mit Pinfalls am Nightstalker, ehe er am letzten Tag der Event-Serie in einem Einzelmatch auf Sullivan traf und den Sieg davontragen konnte.
Sullivan aber ließ sich davon nicht abhalten, SMW weiter zu einem Schlachtfeld zu machen. Er stach Johnny Kidd mit seinem Spike beinahe das Auge aus und richtete bei einem Match gegen den japanischen Gastwrestler Yukihiro Kanemura ein regelrechtes Massaker an. Und dann besaß er auch noch die Chuzpe, Armstrong die Rechnung für seine Therapiesitzungen zu präsentieren, derer er sich wegen seiner angeblich ungerechtfertigten Behandlung bei SMW unterziehen musste.
Eine neue Dynamik und ein Abschluss
Die Fehde mit Lee ging derweil mit unvermittelter Härte weiter und steuerte auf ein Singapore Spike Match bei Bluegrass Brawl zu. Vorher aber begann eine neue Dynamik in der Geschichte, nämlich Spannungen in Sullivans Stable, dem sich mittlerweile auch der Tazmaniac (Tazz) angeschlossen hatte. Nach einer Serie von Missverständnissen entstanden Spannungen zwischen Sullivan und dem Nightstalker, die dann schließlich beim Bluegrass Brawl offen ausbrechen wollte.
Der Nightstalker war hier mit Handschellen angekettet, um nicht eingreifen zu können, doch wurde in das Match gerissen, als Sullivan ihn aus Versehen mit dem Spike traf, nachdem Lee einer Attacke auswich. Der Nightstalker hatte dann den Spike und sollte ihn Sullivan zurückgeben, er weigerte sich aber und kostete seinen Meister somit das Match. Sullivan bestrafte den immer noch angeketteten Abtrünnigen dafür mit einem Stuhlschlag.
Nun hatte Sullivan neben Lee auch den Nightstalker gegen sich und es folgte auch eine Serie von Matches gegen ihn, die aber nicht allzu lang dauerte, da Nightstalker schon bei der WWF unterzeichnet hatte. Nach dem Abgang Nightstalkers sollte dann schließlich auch die Fehde mit Lee beigelegt werden. Beim Volunteer Slam führte Lee ein Fünf-Mann-Team in ein Cage Match gegen Sullivan, den Tazmaniac, Killer Kyle und die Heavenly Bodies, das Lees Team für sich entschied. Und beim Last Tango In Tennessee folgte ein weiteres Singapore Spike Match zwischen Lee und Sullivan, das Lee für sich entscheiden konnte, um schließlich Ruhe vor Sullivan und seinen Schergen zu haben.