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Es war der 30. Juni 2008, als CM Punk die Wrestlingwelt positiv schockierte: Bei Monday Night RAW löste er seinen Money-In-The-Bank-Koffer ein, um dem zuvor von Batista geschwächten Edge den World Heavyweight Title abzunehmen und den Gürtel damit zu RAW zu bringen. Punk hatte die in cleverer Manier Gunst des Augenblicks genutzt - trotzdem warf die Art und Weise natürlich Fragen auf, ob Punk wirklich ein würdiger Champion sein würde. Der erste, der Punk, mit dieser Frage konfrontierte, war ausgerechnet John Bradshaw Layfield, dem selbst als Champion nie ein Trick zu schmutzig war, um sein Gold zu behalten. Kurz nach seinem Titelgewinn forderte er Punk heraus, sich als Titelträger zu beweisen.
Punk nahm an, um sich am selben Abend nicht nur JBL, sondern auch einer Armada von privaten Sicherheitsleuten gegenüber zu sehen, die Layfield an diesem Abend angeheuert hatte, um in einem führerlosen RAW - WWE-Boss Vince McMahon war nach einem Bühnenunfall außer Gefecht - seinen Willen durchzusetzen. So ließ er etwa John Cena aus der Halle werfen, der ebenfalls an einem Match mit Punk interessiert war. Das wurde JBL aber zum Verhängnis, denn jener Cena tauchte gemeinsam mit Cryme Tyme während des Matches wieder auf, prügelte sich mit den Securitys und lenkte Bradshaw so ab, dass er in Punks GTS geriet und gepinnt wurde.
In der Woche darauf gewann Batista ein Number One Contendership Four Way Match gegen JBL, Cena und Kane, so dass Bradshaw erstmal aus dem Titelrennen war. Nachdem er dann aber beim Great American Bash überraschend einen New York City Parking Lot Brawl gegen Cena gewann, war JBL wieder im Titelrennen - und als kurz darauf Mike Adamle zum neuen General Manager von RAW ernannt wurde, redete er auch gleich auf ihn ein, ihn erneut gegen Punk zu stellen. Adamle hatte dann eine spezielle Idee: Er steckte Punk in ein Handicap Match gegen JBL und Chris Jericho - sollte einer der Herausforderer Punk innerhalb von zehn Minuten pinnen, würde er eine Titelgelegenheit beim Summer Slam bekommen.
Die Ballnacht endet nicht
Bradshaw gewann dieses Match mit mehr Glück als Verstand, als er eher zufällig auf den noch von den Walls of Jericho geschwächten Punk fiel und der Ringrichter bis drei durchzählte. Somit stand für den Slam ein Duell zweier Kontrahenten, wie sie gegensätzlicher nicht sein konnten: Auf der einen Seite Punk, der junge und aufstrebende Techniker mit seiner Straight-Edge-Einstellung - auf der anderen JBL, der prügelfreudige Veteran, dessen dritte Heimat nach Ring und Börse die Bars Amerikas waren.
Die Gegensätze wurden in einem Rededuell beim letzten RAW vor dem Slam noch einmal herausgearbeitet, in der JBL Punk nochmals als "Paper Champion" beschimpfte, der seine schöne Aschenputtelgeschichte gehabt hätte - nun aber würde es Mitternacht schlagen und die Ballnacht würde enden. Punk antwortete, dass er es genießen würde, seine Zweifler zum Verstummen zu bringen - JBL an erster Stelle. Bradshaw forderte Punk dann auf sich zu beweisen - und zwar in einem Trinkwettbewerb gegen ihn. Er schänkte dem Anti-Alkoholiker ein Glas Whiskey ein und meinte, dass er davon trinken sollte und damit zeigen sollte, dass er als Champion bereit ist seine Prinzipien hinten anzustellen, um Erfolg zu haben. Punk lehnte zunächst ab, um das Glas nach weiteren Beleidigungen Bradshaws doch zu nehmen - und es ihm ins Gesicht zu kippen.
Beim Slam gelang Punk es dann tatsächlich, JBL zum Verstummen zu bringen - und besiegte ihn klar und fair mit dem GTS. JBL ließ seine Wut darüber einen Tag später bei RAW in einem Squash gegen Jamie Noble aus - um dann die Nachricht zu bekommen, dass er eine weitere Chance auf den Titel bekommen würde. Es war aber nicht JBL allein, der gegen Punk ran durfte, er sollte Teil eines Championship Scramble Matches sein, in dem Punk seinen Titel gegen vier Herausforderer aufs Spiel setzen musste. Als Vorbereitung gab es eine Woche später ein weiteres Einzelmatch zwischen Punk und JBL, in dem Punk noch mehr Willenskraft bewies, indem er aus Bradshaws Clothesline From Hell auskickte - und dann wieder mit dem GTS den Sieg einfuhr. Es war der Schlusspunkt dieser Auseinandersetzung, denn der Scramble fand letztlich ohne Punk statt, weil er vorher von Randy Orton attackiert wurde. Chris Jericho wurde in dem Match neuer Champion - und JBL blieb für den Moment der einzige, gegen den Punk sich als Titelträger nachhaltig beweisen konnte.