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Nachdem Olympia-Goldmedaillengewinner Kurt Angle 1999 in der WWF ankam, legte er einen kometenhaften Aufstieg in. In weniger als einem Jahr gewann er alle relevanten Einzeltitel der Liga, die Krönung gab es bei No Mercy 2000, als er The Rock den WWF World Title abnahm. Angle verteidigte den Titel über Monate hinweg und überstand dabei sogar ein Six Man Hell in a Cell bei Armageddon. Doch ausgerechnet vor dem Jahreshöhepunkt WrestleMania X-7 riss Angles Erfolgssträhne und er verlor bei No Way Out, dem letzten Pay Per View davor, das Gold wieder an The Rock.
Bei seinen Versuchen, sich an Rocky zu rächen, tat Angle sich öfters mit einem ähnlich veranlagten Kollegen zusammen: Dem Rabid Wolverine Chris Benoit. Es war eine nicht direkt reibungsfreie Partnerschaft, da beide von sich überzeugt waren, der beste Wrestler der Liga zu sein. Dass Angle an Benoit nicht wirklich viel lag, zeigte sich bei einem Handicap Match gegen Rocky, bei dem Angle Benoit nach dem Match im Stich ließ, während Rocky ihn im Sharpshooter gefangen hielt.
Angle verstört sich selbst
Beim RAW vor WrestleMania klagte Angle dann laut sein Leid, dass er noch immer kein Match für den Event hatte - doch dank seiner Aktion aus der Vorwoche hatte er nun jemanden, der daran interessiert war, ihm bei WM gegenüberzutreten. Benoit unterbrach Angle und meinte, dass er das Gejammer leid wäre. Er forderte ihn zu einem Match bei WM und gelobte, ihn zum Abklopfen zu bringen. Angle akzeptierte und ging auf Benoit los - nur um sich blitzschnell im Crippler Crossface wiederzufinden. Angle klopfte wie der Wind ab, ehe seine Buddys Edge und Christian ihn retteten.
Angle konnte sich bei SmackDown rächen, indem er Benoit in den Ankle Lock nahm, aber sein Abklopfen im Crossface verstörte ihn. Kurz vor WrestleMania sahen Edge und Christian ihn, wie er stoisch die Szene studierte und sich einzureden versuchte, dass das Abklopfen irgendwie kein echtes Abklopfen war. Angle war eingeschüchtert und schien sich selbst nicht mehr zu glauben, dass er technisch besser war als Benoit. Man merkte das auch in dem Match, als Angle das ringerisch geprägte Duell mit einem Faustschlag gegen Benoit in eine andere Richtung trieb - und als er am Ende einen Tiefschlag und einen Einroller mit Griff an die Hose brauchte, um Benoit zu besiegen.
Unter den Umständen war Benoit nicht fertig mit Angle: Er attackierte ihn backstage und nahm ihn erneut in den Crossface. Und bei RAW kam Benoit ausgerechnet seinem vorigen Erzfeind Chris Jericho zu Hilfe, als der von Angle und Commissioner William Regal bearbeitet wurde. Auf dem Weg verknüpften sich die Fehden von Benoit und Angle sowie Regal und Jericho - wodurch sich Benoit nun wie Y2J den Machtspielchen Regals ausgesetzt sah. Benoit musste mit Jericho etwa in ein 4 on 2 Handicap Match, ein Tables Match gegen die Dudley Boyz oder in einen Kampf unter Regals dubiosen Dutchess of Queensberry Rules.
Benoit stiehlt die Medaillen
Für Backlash allerdings sollte es dann ein fairer Wettkampf zwischen den beiden Ausnahmekämpfern werden - ein Ultimate Submission Match, bei dem derjenige der Sieger sein würde, der seinen Gegner in 30 Minuten häufiger zur Aufgabe zwingt. Angle bereitete sich darauf mit einem Submission-Schaukampf mit Nachwuchswrestlern vor - was natürlich von Benoit unterbrochen wurde, der Angle erneut in den Crossface nahm.
Bei Backlash präsentierten sich die Streithähne als ebenbürtige Rivalen, die im Lauf der Zeit jeweils drei Falls für sich verbuchen konnten. Kurz vor Ablauf des Zeitlimits geriet Benoit in den Ankle Lock, kämpfte aber so lange gegen die Schmerzen an, bis das Zeitlimit ablief - erst dann klopfte er ab. Es blieb damit vorerst beim Unentschieden, das der Ringrichter so aber nicht stehen lassen wollte. Es ging in die Verlängerung, die Benoit schließlich für sich entschied, als er einen Griff Angles in den Crossface drehte.
Angle klagte beim RAW darauf, dass dieser Sieg schmutzig und betrügerisch gewesen wäre - und nicht dem olympischen Geist entsprochen hätte. Nach IOC-Regeln wäre die Verlängerung nämlich unmittelbar losgegangen und so hätte Benoits Abklopfen eigentlich gezählt. Angle meinte aber, dass Benoit ohnehin nie das schaffen würde, was er erreicht hätte: Den Glanz einer olympischen Goldmedaille. Benoit sollte ihm an diesem Abend das Gegenteil beweisen, indem er ihm nach einem weiteren Schlagabtausch die Medaillen einfach abnahm.
Christian und Edge geben den Ausschlag
Benoit provozierte Angle in den kommenden Wochen mit der Zurschaustellung seiner Medaillen, etwa als er im New Yorker Restaurant der WWF andeutete, mit dem Gold seine Rechnung begleichen zu wollen. Er trieb Angles Wut beim England-PPV Insurrextion auf die Spitze, als die beiden in einem Best Two Out Of Three Falls Match aufeinandertrafen. Benoit erklärte Angle vor dem Gong, dass die Medaillen an einem sicheren Ort wären. Nachdem er Angle überraschend mit einem 2:0-Streak besiegt hatte, enthüllte er wo dieser Platz war: In seiner Hose.
Angle versuchte nun umso dringender, die Medaillen wieder in Besitz zu bringen - und bekam Hilfe von Edge und Christian, die zunehmend genervt waren, wie ihr Kumpel über den Verlust jammerte. Die beiden umzingelten Benoit und wollten ihm das Gold wieder abnehmen, mit Hilfe von Jericho widerstand Benoit der Attacke jedoch.
Letztendlich erklärte sich Benoit bereit, die Medaillen unter Wettkampfbedingungen auszukämpfen. Und so kam es bei Judgment Day zu einem weiteren Best Two Out Of Three Falls Match, wobei diesmal jeder Fall unter anderen Regeln ausgekämpft wurde. Im ersten Teil zählten nur Pinfalls und Angle gelang ein solcher mit dem Angle Slam. Der zweite Fall musste durch Aufgabe erzielt werden und Benoit konnte seinen Rivalen dabei erneut mit dem Crossface in die Knie zwingen. Auch beim dritten Fall - einem Leitermatch, bei dem die Medaillen an der Hallendecke hingen - schien Benoit die Oberhand zu behalten. Doch ein Eingriff von Edge und Christian verhalf Angle am Ende doch zum Rückgewinn der Medaillen. Die ließ er sich beim RAW darauf in einer olympiagleichen Zeremonie neu umhängen. Benoit konnte sich aber zumindest an Edge und Christian rächen, indem er ihnen noch bei Judgment Day als Mystery Partner von Jericho die Tag Team Titel abnahm.
Die Fehde war faktisch beendet, aber ein Highlight hielt die Kombination einen Monat später noch parat, als Regal Benoit und Angle - mittlerweile über die Alliance-Fehde auch auf dem Weg zum Publikumsliebling - in ein Steel Cage Match bei RAW steckte. In Erinnerung blieb von diesem Duell vor allem Angles Moonsault vom Käfigrand. Der ging zwar daneben, am Ende sicherte sich Angle dennoch auch hier den Sieg.