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Nicht selten läuft das Debüt neuer Athleten in der WWE nach dem selben Muster ab: Der Neuling kämpft sich zunächst in den ersten Wochen seiner WWE-Karriere vergleichsweise mühelos durch eine Reihe austauschbarer Undercarder, bis ihn dann schließlich der erste gestandene Superstar auf die Probe stellt. Erst nachdem er die folgende Einstiegsfehde gegen diesen überstanden hat, kann er schließlich den Blick auf Championtitel und höhere Card-Regionen werfen. – Soweit der Regelfall. Hin und wieder gibt es aber doch Ausnahmen, bei denen die WWE von ihrem Muster abweicht. Eine dieser Abweichungen erlebte im Jahre 2004 ein Mann, der auch sonst sogleich aus dem WWE-Roster hervorstach: Carlito Caribbean Cool.
Der Neuling stielt Kette und Titel
Schon in den Wochen vor seinem Debüt war Carlito in mehreren Videoclips beworben worden. Diese porträtierten den Mann aus der Karibik in vielerlei Hinsicht als eine Art modernen Razor Ramon: Selbstgefällig, arrogant und vor allem "cool" - Eine Eigenart Carlitos, die dieser selbst am häufigsten betonen sollte. Mit diesen Charaktereigenschaften ausgestattet sollte es nicht überraschen, dass der Neuling bei seinem Debüt im Smackdown-Brand sogleich mit einem anderen aufstrebenden Superstar aneinander geraten sollte: John Cena.
John Cena hatte sich im vorherigen Jahr mit seinen schonungslosen Raps die Herzen der Fans erschlossen und sollte 2004 zum Sprung an die Spitze der WWE ansetzen. Bei WrestleMania hatte er bereits The Big Show um den United Staates Titel besiegt und diesen nun, eine Woche vor Carlitos Debüt, nach einer erbitterten Fehde gegen Booker T ein zweites Mal erringen können.
Als erster Herausforderer auf das zurückgewonnene Gold präsentierte sich nun also Carlito, der vor Cena zumindest verbal nicht zurückschreckte. Innerhalb des Rings sollte Cena den Neuling aber über weite Strecken dominieren. Kurz bevor er das Match jedoch beenden wollte, gelang es Carlito sich unerkannt John Cenas massive Halskette zu schnappen und ihn mit dieser niederzustrecken. Auf diese Weise gelang Carlito Caribbean Cool in seinem ersten WWE-Match tatsächlich der Gewinn des US-Titels. Dabei sollte es der neue Champion jedoch nicht belassen. Um den geschlagenen Cena zusätzlich demütigen, nahm er auch dessen Halskette als Zeichen seines Triumphes an sich.
Überfall im Nachtclub
Natürlich zeigte sich John Cena mit dem Titelverlust nicht zufrieden. Doch bevor er überhaupt ein Rückmatch fordern können sollte, ereilte ihn auch schon der nächste Schicksalsschlag: Beim Besuch eines Nachtclubs wurde der ehemalige Titelträger von einer unbekannten Person mit einem Messer an der Niere verletzt. Neben dem sportlichen Rückschlag sollte Cena nun also auch noch im Krankenhaus um seine Gesundheit bangen müssen.
Carlito kam der Ausfall seines Kontrahenten natürlich mehr als gelegen. Dafür sollte nun jedoch Smackdowns General Manager Theodore Long ein wachsames Auge auf den US-Champion geworfen haben. Dieser verdächtigte Carlito selbst hinter der Messerattacke zu stecken, zumal der karibische Lockenkopf Augenzeugenberichten zufolge am selben Abend ebenfalls den besagten Club besucht habe solle. Carlito wies zwar alle Vorwürfe von sich und behauptete die Party gleich nach Cenas Erscheinen verlassen zu haben, doch nicht nur Long sollte seine Zweifel behalten. Zumal sich scheinbar mit Jesus, den Carlito zeitgleich als seinen neuen Bodyguard präsentierte, auch noch ein weiterer Vertrauter des Titelträgers unter den verdächtigen Partygästen befunden hatte.
Nachdem der US-Champion nun die nächsten Wochen dazu nutzen konnte den ans Krankenbett gebundenen John Cena ungestraft zu verhöhnen, sollte er kurz vor den Survivor Series jedoch eine jähe Überraschung erleben: Für den anstehenden PPV hatte Carlito sich nämlich von Kurt Angle für dessen Team in einem Survivor Series anwerben lassen. Nicht ahnend, dass der Kapitän des gegnerischen Teams, Eddie Guerrero, nur Minuten später ebenfalls sein letztes Teammitglied aus dem Hut zaubern sollte – John Cena.
Cena nimmt Rache
Alle Ausflüchte Carlitos dem drohenden Survivor Series Match doch noch aus dem Weg zu gehen sollten fehlschlagen. Als John Cena schließlich tatsächlich zu den Survivor Series auftauchte flüchtete Carlito kurzer Hand aus der Halle. Cena eilte ihm zwar hinterher, aber mit der Hilfe seines Bodyguards Jesus gelang es Carlito mit einem bereitstehenden Auto davonzufahren.
Auch als eine Woche später schließlich das langersehnte Rematch zwischen Carlito und John Cena angesetzt wurde, versuchte sich Carlito unter dem Vorwand einer angeblich bei den Series erlittenen Schulterverletzung vor dem Aufeinandertreffen zu drücken. Theodore Long ließ sich jedoch nicht erweichen und hielt an dem Match fest. Ein überwütender John Cena nutzte nun sogar noch die Gelegenheit um Carlitos Schulter vor dem Match mit einem Stuhl zu bearbeiten und konnte den nunmehr wirklich angeschlagenen Carlito in einer halben Minute besiegen.
John Cena nahm also Kette und US-Titel wieder an sich, doch während Carlito ausgeschaltet war, machte ihm dessen Bodyguard Jesus, der Cena auch gleich nach dessen Titelgewinn attackierte, weiter zu schaffen. Bei Armageddon sollte Cena es schließlich auch mit diesem zu tun bekommen. In einem Streetfight konnte er schließlich erneut den Sieg davontragen und so mit einer entgültig geglückten Revanche schließlich einen Schlussstrich unter die Fehde setzen.
- Die angebliche Messerstecherei im Nachtclub und die daraus resultierende Verletzung John Cenas war bloß ein storyline-technischer Vorwand, um dessen bevorstehende Auszeit zu erklären. In Wirklichkeit war dieser während seiner Abwesenheit mit den Dreharbeiten des Films "The Marine" beschäftigt.
- Gerüchten zu Folge empfahl sich
New Jack bei der WWE für die Rolle desjenigen, der als der Angreifer im Nachtclub enthüllt werden sollte. Die Liga sah aber von einem Engagement des berüchtigten ECW-Veteranen ab.