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Fällt der Begriff Wrestlingstable in Verbindung mit der WCW, so schießt wohl einem jedem Fan als erstes die nWo in Kopf. So groß ist der Schatten des WCW-Überstables, dass andere Gruppierung oft nie wirklich zu Geltung kamen. Eine der wenigen Gruppen, die es dennoch zu nachhaltiger Bekanntheit brachte, war Ravens Flock. Wie schon zu ECW-Zeiten scharte der Generation-X-Guru nach seinem Debüt eine Reihe von Ausgestoßenen um sich und machte sich zu deren Führer.
Viele Hürden bis zu Raven
Als Erster sollte Chris Benoit unangenehme Bekanntschaft mit dem Flock machen. In einem Match um dessen WCW Television Titel stand er im November bei Nitro Ravens rechter Hand Saturn gegenüber. Obwohl Benoit ein starke Leistung zeigte, verhindern die vielen Eingriffe des Flocks einen möglichen Titelgewinn. Auch in den Folgewochen sollte Benoit nun des öfteren Opfer der Attacken des Flocks werden, weshalb er schließlich beschloss sich der Gruppierung persönlich anzunehmen.
Zu gerne hätte Benoit sich natürlich Raven am liebsten direkt vorgenommen, doch dieser setzte stattdessen seine Schützlinge auf den Canadian Crippler an. So musste Benoit zunächst nacheinander Sick Boy, Billy Kidman, Lodi, Scotty Riggs und Hammer besiegen, um sich ein Match gegen Raven zu verdienen. Als keiner dieser Männer Chris Benoit aufhalten können sollte, erwartete dieser den Raben bei Starrcade, doch Raven zog einen letzten Trumpf aus seinem Ärmel. Er schickte das einzige Flock-Mitglied ins Rennen, das Benoit noch nicht hatte besiegen können - Saturn.
Raven verweigert die Aufgabe
In der Tat schien es nun als ob Benoit schließlich auch diese letzte Hürde nehmen können würde, doch ein Evenflow DDT Ravens sollte Perry Saturn schließlich den Sieg einbringen und damit Benoits Siegesserie über den Flock ein jähes Ende bereiten. Raven, der sich einst zu seiner WCW-Vertragunterzeichnung J.J. Dillion gegenüber zahlreiche Bedingungen ausgehandelt hatte, die unter anderem besagten, dass er über Art und Zeitpunkt seiner Matches verfügen könne, entging so also weiterhin der direkten Konfrontation mit Benoit.
Bei Souled Out, dem ersten PPV des neuen Jahres erzwang das WCW-Management aber schließlich doch gegen den Willen des Raben den Showdown: Raven und Chris Benoit trafen in einem Anything Goes Match aufeinander, während der Flock aus der Halle verbannt wurde - was Raven als typisches Beispiel dafür deutete, wie die oppressive Gesellschaft mit Leuten umgeht, die sich weigern, sich ihren Regeln anzupassen. Die beiden Rivalen schenkten sich nichts und schließlich gelang es dem Kanadier tatsächlich Raven in den Cripplers Crossface zu nehmen. Der Anführer des Flocks verweigerte jedoch vehement die Aufgabe. Mehr noch: Er lächelte, während Benoit den Griff ansetzte. Der Schmerz schien ihm Spaß zu bereiten. Raven wurde schließlich unter der Kraft des Griffs ohnmächtig, weshalb Benoit auf diesem Wege zum Sieger erklärt wurde.
DDP bringt den US-Titel ins Spiel
Von Benoits Kraftleistung sollte sich gleichzeitig auch ein dritter Mann beeindruckt zeigen: Der amtierende United Staates Champion Diamond Dallas Page gewährte Benoit ein Titelmatch. Wie kaum anders zu erwarten wurde jedoch auch dieses durch eine Attacke des Flocks beendet, weshalb Page und Benoit ihr Aufeinandertreffen beim SuperBrawl VIII wiederholten.
Zwar sollte Page nach knapp 15 Minuten Benoit besiegen, aber dennoch blieb sein Titel weiter im Zentrum des Geschehens. Denn in einem weiteren Match der beiden setzte es erneut eine Attacke Ravens - bloß das diesmal Page sein Opfer sein sollte. Wie sich nämlich herausstellte hatten auch DDP und Raven eine gemeinsame Vergangenheit: Beide, so berichteten sie, wurden einst gemeinsam von Jake Roberts trainiert und waren damals beste Freunde. Raven jedoch warf Page vor ihn hängen gelassen zu haben, nachdem dieser einen Vertrag bei WCW erlangt hatte und damit an Ravens schmerzhafter Vergangenheit mitschuldig zu sein.
Sobald ihr gemeinsamer Gegner Raven ins Spiel kam sollten sich Benoit und Page deshalb zukünftig zusammenraufen, um das Nest gemeinsam bekämpfen zu können. Dennoch spitze sich gleichzeitig auch die Rivalität zwischen ihnen selbst zu. Ein Three Way schien unausweichlich.
Raven schnappt sich den Gürtel
Ein Triangle Match der drei Kontrahenten kam bei Uncensored zu Stande. Immer wieder arbeiteten Benoit und Page auch hier gegen Raven zusammen bis es letztlich der Champion war, der seinen Titel nach einem Diamond Cutter durch einen Tisch verteidigen konnte. Raven gab daraufhin Benoit die Schuld, dass es für ihn nicht zum Titelgewinn gereicht hatte, und nur einen Tag später sollten beide bei Nitro den entgültigen Herausforderer auf Pages Titel ermitteln.
Raven konnte sich hier für seine Niederlage bei Souled Out revanchieren und den Canadian Crippler besiegen. Während Benoit sich damit vorzeitig aus dem Titelrennen verabschiedet hatte und fortan den Television Titel Booker Ts anvisieren sollte, verschärfte Raven derweil den Kampf gegen Page. Als dieser gemeinsam mit den Foo Fighters bei einer MTV Show zu Gast war, um den nächsten PPV der WCW zu bewerben, tauchte der Rabe plötzlich im Studio auf und verprügelte seinen Rivalen vor laufenden Kameras im Studio, um dann Page auch noch seinen US-Titel zu stehlen.
Als Page und Raven nun also bei Spring Stampede erneut um den US-Titel kämpften war ihr Konflikt deshalb bereits längst mehr als persönlich geworden. Wie mittlerweile schon beinahe gewohnt, sollte es sich auch der Flock nicht nehmen lassen regelmäßig zu Ravens Gunsten in das Match einzugreifen. Im Endeffekt war es jedoch keiner von Ravens bisherigen Gefolgsleuten sondern der Neuling Horace, der letztlich mit einer Attacke gegen Page Raven den siegbringenden Evenflow DDT ermöglichte und als neustes Flock-Mitglied seinem Boss damit direkt seinen ersten WCW Titel verschaffte.
Ein Bowery Deathmatch zum Finale
Während Ravens Titelfreuden nicht lange währen sollten, da er bereits einen Tag später wieder von Bill Goldberg um das US-Gold erleichtert wurde, pochte Page vehement auf ein Rematch gegen Raven. Dieser sah nach seinem Sieg jedoch keinen Grund erneut gegen Page antreten zu sollen. Vielmehr ging er sogar soweit eine Fanattacke zum Anlass zu nehmen J.J. Dillion vorzuwerfen, dass seine Sicherheit in der WCW nicht mehr garantiert sei. Aus diesem Grund weigerte Raven sich in den Folgewochen nicht nur Matches zu bestreiten, sondern wurde darüber hinaus fortan von einem eigenen "Riot Squad", einer Gruppe bewaffneter Sicherheitsmänner, die zu Ravens Schutz abgestellt wurden, zum Ring begleitet.
Nachdem Raven nun mehrfach Pages Wunsch nach einem weiteren Match trotz diverse persönlicher Verbalattacken DDPs abgelehnt hatte, stimmte er schließlich doch zu - allerdings, wie so oft, bloß unter seinen eigenen Bedingungen: Zunächst nutzte er die neugewonnene Macht über seinen Riot Squad sogleich zu einer Attacke gegen DDP und legte gleichzeitig als Klausel für ihr finales Duell ein "Bowery Death Match" fest. Zur Erklärung: Die Bowery, laut Storyline Ravens Heimatort, ist eine Gegend in New York City, das seit der Depressionszeit ein Hort der sozial Benachteiligten war.
In diesem finalen Match konnte Page sich schließlich trotz der erneuten Attacken des Flocks gegen Raven durchsetzen und damit die Fehde im Endeffekt doch noch für sich entscheiden. Raven wurde derweil nach dem Match von einem Mitglied seiner Riot Squad, der sich sogleich als Mortis, von nun als Kanyon agierend, entpuppte. Während Raven sich noch von seinem harten Duell mit Page geschwächt zeigte, fesselte Kanyon ihn an die Käfigwand der obskuren Matchkonstruktion und schlug mit einem Stuhl auf den Flock-Leader ein. Eine Reminiszenz an den "Chairshot Heard Around The World" aus der Raven-Dreamer-Fehde in der ECW und der schallende Beginn der nächsten Fehde des Raben.