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16-maliger World Champion, Dirtiest Player In The Game, Jahrhundert-Wrestler: Es gibt kaum einen Superlativ, für den Ric Flair in seiner langen und glorreichen Karriere nicht gut war. Aber geboren wird bekanntlich niemand als Legende. Und nicht immer war sich jeder sicher, dass der Blondschopf aus Carolina einen würdigen World Champion hergeben würde. Diese Zweifel hielten sich auch dann noch, als Flair zwischen 1981 und 1983 erstmals als NWA World Champion regierte. Ganz ähnlich wie später Hulk Hogan erst Andre The Giant bezwingen musste, um der unumstrittene Superstar der WWF zu werden, musste Flair noch an dem Mann vorbei, der seine Liga in den Jahren vor ihm geprägt hatte - dem Mann, der vor ihm der Rekord-Champ der NWA war: Harley Race.
Und als Flair und Race sich im Juni 1983 in Races Heimat St. Louis gegenüber traten, musste Flair dem Erfahrungsvorsprung des alten Fuchses Tribut zollen. Als Flair Race mit einem Side Suplex pinnen wollte, hob Race rechtzeitig die Schulter an, so dass Flair ungewollt selbst in eine Pin-Position geriet - Race sicherte sich damit zum siebten Mal den World Title.
25.000 Dollar für Flairs Kopf
Dennoch schien Race die Aussicht auf ein Rückmatch mit dem Nature Boy zu schrecken. In einem Fernsehinterview setzte er ein Kopfgeld von 25.000 Dollar auf Flair aus und versprach, die Aussicht demjenigen auszubezahlen, der Flairs Karriere beenden würde.
Die Aussicht auf den warmen Geldregen war natürlich allzu verführerisch für die Regelbrecher im Mid-Atlantic-Territorium. So versuchte sich etwa „Dirty“ Dick Slater daran, Flair auszuschalten - vergeblich allerdings. Während eines Non Title Matches zwischen Flair und Race versuchte es Slater erneut, doch diesmal ging Publikumsliebling Bob Orton Jr. dazwischen - so schien es. Stattdessen turnte er dann gegen Flair und verpasste ihm gemeinsam mit Slater einen Spike Piledriver - und versuchte ihm hinterher auch noch den Hals umzudrehen.
Slater und Orton kassierten dann von einem hoch zufriedenen Race das Kopfgeld für Flair, der von Sanitätern aus dem Ring getragen werden musste. Denn es schien, als hätten sie den Nature Boy tatsächlich klein gekriegt. Sichtlich bedrückt und in einer Halskrause trat Flair drei Wochen später vor die Kameras und meinte, dass seine Verletzungen zwar ausheilen würden, aber dass er sich nicht mehr sicher wäre, ob es die Sache noch wert wäre. Er erklärte darauf offiziell seinen Rücktritt vom Wrestling.
Karriere-Ende erweist sich als Finte
Doch wie sich zeigen sollte, war das nur eine Finte, um seine Kontrahenten in Sicherheit zu wiegen. Ein paar Wochen später überraschte Flair Slater und Orton während eines Matches und jagte die beiden mit einem Baseballschläger aus der Arena. Er stellte darauf in einem Spontan-Interview klar, dass niemand ihm den Traum zerstören würde, den World Title zu holen. Er riss sich die Halskrause vom Körper und meinte in Richtung Race, dass er kommen würde, um ihn zu holen.
Der Showdown zwischen Race und Flair stieg dann zu Thanksgiving im Greensboro Coliseum in Flairs Heimatstaat North Carolina. Dort veranstaltete Mid-Atlantic traditionell seine Supershows - und diesmal machte die Liga erstmals einen Pay Per View daraus: Starrcade. Und damit Race keine unfaire Hilfe von Orton und Slater bekam, fand das Match in einem Stahlkäfig statt und wurde von der wehrhaften Wrestlinglegende Gene Kiniski als Gastringrichter geleitet.
Race ging in dem Match methodisch auf Flairs angeschlagene Halspartie los und brachte ihn schließlich auch mit Hilfe des Käfigs zum Bluten, aber Flair konnte unter dem Jubel des wie ein Mann hinter ihm stehenden Publikums zurückkommen und Race schließlich mit einer Flying Bodypress bis drei auf die Matte drücken. Damit war die Fackelübergabe vollendet.
- Während Race in dieser Fehde anderen ein unmoralisches Angebot machte, wurde ihm im wahren Leben selbst eins gemacht: Vince McMahon bot ihm 250.000 Dollar, wenn er den Starrcade-Showdown platzen hätte lassen und in die WWF gewechselt wäre. Doch Race meinte zu Vince, dass er nicht mehr in den Spiegel schauen könnte, würde er seine Liga derart im Stich lassen und schlug die Offerte aus.