Der ehemalige Pro-Wrestler
Leroy McGuirk übernahm in den 50er Jahren die Promotion von Wrestling-Shows in den NWA-Territorien Oklahoma, Louisiana und Mississippi und gründete NWA Tri-State. Einer seiner größten Babyface-Stars war
Bill Watts, der nach einem kleinen Zwischenstopp bei
Championship Wrestling From Florida Mitte der 70er an Einfluss gewann und McGuirk die Rechte im Jahr 1979 abkaufte. Watts benannte die Liga in Mid-South Wrestling um und stieg aus der
National Wrestling Alliance aus, obgleich er den jeweiligen NWA World Heavyweight Champion weiterhin anerkannte und ihn bei den MSW-Shows regelmäßig einsetzte.
Eine Kooperation mit Houston-Promoter
Paul Boesch verschaffte Watts die Gelegenheit, seine Stars im Süden von Texas berühmt zu machen, währenddessen seine wöchentlichen TV-Sendungen in den Tri-State-Staaten sowie in Arkansas gute Quoten einfuhren. Die MSW-Shows waren geprägt durch intensive, sport-orientierte Matches mit Charakteren, die alle Facetten zwischen Gut und Böse ausnutzten und sich nicht auf einen Blick durchschauen ließen. Das Episodenformat der Shows kam beim Publikum an, so dass Mid-South Wrestling in den frühen 80er Jahren regelmäßig vor mehreren Tausend oder gar Zehntausend Zuschauern veranstalten konnte.
Mitte der 80er Jahre versuchte Watts, die Liga auch national zu etablieren. Ein von der WWF ge- und enttäuschter Ted Turner (siehe auch:
Der schwarze Samstag der WWF) ließ Mid-South Wrestling als Alternative zum WWF-Programm auf seinem Sender SuperStation TBS ausstrahlen, wodurch sich die Liga schnell auf nationaler Bühne einen Namen machte. Als jedoch
Jim Crockett Jr. die Rechte am WWF-Timeslot kaufte, beinhaltete der Vertrag das Recht auf exklusive Wrestling-Präsenz auf TBS, was für Mid-South Wrestling das Ende im nationalen TV bedeutete.
Ein angeschlagener Watts machte 1986 einen letzten Versuch, seine Liga auf nationaler Ebene zu etablieren, um nicht alle seine Talente an die stärker und größer werdenden Konkurrenten zu verlieren. Die Universal Wrestling Federation verzeichnete Erfolge, doch eine Wirtschaftskrise in Oklahoma und der noch größere Erfolg der Konkurrenz (WWF hatte gerade Wrestlemania III veranstaltet und Crockett Jr.'s
Mid-Atlantic Championship Wrestling schrieb ebenfalls schwarze Zahlen) zwangen Watts schließlich dazu, die Rechte an seiner Liga an Jim Crockett Jr. abzutreten. Dieser versprach ihm zwar, sich weiterhin um die Liga zu kümmern, doch letzten Endes ließ er die UWF-Stars lediglich für seine eigenen Stars jobben (für neuere Fans: gleiches Szenario wie bei dem Aufkauf der WCW durch die WWF), so dass die UWF noch im Dezember 1987 aufhörte zu existieren.