Am gestrigen Dienstag gab New Japan-Besitzer Takaaki Kidani in der Harajuku Astro Hall in Tokyo die zukünftige Stategie von
New Japan Pro Wrestling bekannt, mit der die Promotion dauerhaft im US-Markt Fuß fassen will und explizit die Konfrontation mit
World Wrestling Entertainment verstärken möchte.
Zu Beginn wurden die Umsätze der Promotion präsentiert, die sich seit dem Kauf New Japans durch Bushiroad im Jahr 2012 von 1,1 Milliarden Yen bis zum Jahr 2016 auf 3,2 Milliarden Yen verdreifacht haben. Kidani erklärte, das Umsatzziel für das nächste Geschäftsjahr liege bei 5 Milliarden Yen. Als grundlegend Strategie wurden dabei die drei Säulen einer "Live Strategy", einer "Digital Strategy" sowie einer "Global Strategy" genannt. Das konkrete Ziel der Live-Strategie ist es, bis 2020 eine Zuschauerzahl von 40.000 für die jährliche Show im Tokyo Dome zu erreichen. Um dies zu erreichen müsse an den Wert des inhaltlichen Angebots und ebenfalls die Zufriedenheit der Kunden durch neue Informationswege steigern – eine sogenannte "Information Corner".
Die Säule der digitalen Strategie wird auch weiterhin der Streaming-Service New Japan World sein. Die derzeitige Zahl von 50.000 Abonnenten soll zunächst auf 100.000 erweitert werden. Obwohl das Wachstum hinter den ursprünglichen Erwartungen liege, sei doch ein stetiges Wachstum festzustellen. Um weitere Kunden anzusprechen werden die Funktionen für Google Chromecast und Amazons FireTV erweitert. Außerdem sollen in Zukunft Live-Events der Partner
Ring Of Honor,
Revolution Pro Wrestling und
Consejo Mundial De Lucha Libre angeboten werden. Während also weitere Angebote für die Abonnenten geschaffen werden, wird es auch weiterhin kostenlose Appetithappen wie den ersten Tag es diesjährigen Best Of The Super Junior Turniers geben.
Die globale Strategie erfuhr bei der Präsentation besondere Betonung, denn auch wenn New Japan sich in einer guten finanziellen Verfassung befindet, beträgt der Umsatz des japanischen Marktführers nur ein Zwölftel dessen, was WWE jährlich umsetzt. Kidani machte erneut klar, dass man die Unterschiede zwischen New Japan und WWE auch weiterhin genau analysieren werde.
Ein erster Erfolg bei der Etablierung eines US-Ablegers sind die Veranstaltungen am ersten Juliwochenende in Long Beach, für die New Japan innerhalb von zwei Stunden ca. 4.000 Tickets pro Event verkaufte. Für einen langfristigen Erfolg wurde eine Tochtergesellschaft sowie ein neues Dojo in den Vereinigten Staaten gegründet. Hierzu wurde auch bereits am vergangenen Wochenende die Einführung eines New Japan United States Title bei besagten Veranstaltungen in Long Beach angekündigt.
Ein Punkt, auf den Kidani immer wieder hinweist, ist das "Code Cut" Phänomen, laut dem die Zahl der Verträge im US-Fernsehen zurückgehen werden. Kidani setzt also weiterhin darauf, dass die Gelder für die TV-Rechte auch bei WWE sinken werden. Im Gegensatz zu WWE, die auf die TV-Gelder angewiesen sind, wolle Kidani New Japan für einen niedrigen Preis an TV-Stationen verkaufen.
Wie auch immer das Resultat dieser ambitionierten Strategie aussehen wird, man darf in jedem Fall davon ausgehen, dass sich die weltweite Wrestling-Landschaft mit dem 1. Juli dieses Jahres auch vor den Kulissen verändern wird.
