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Mexiko: Zeitlicher Ablauf des Aguayo-Vorfalls, Autopsieergebnisse, Gerüchte um Rücktritt von Rey Mysterio

(27.03.2015) News, written by The Sick Lebowski

Published on:
27.03.2015, 17:47 

Auch eine Woche nach dem tragischen Ableben von Perro Aguayo Jr. beherrscht das Thema vor allem in Mexiko, aber auch außerhalb des Landes noch die Wrestlingmedien. Der Wrestling Observer Newsletter stellte in seiner letzten Ausgabe nun den Ablauf der schlimmen Ereignisse dar, und auch die Ergebnisse der von den mexikanischen Behörden angeordneten Autopsie gibt weitere Aufschlüsse.

So sei Aguayo offenbar am letzten Freitag im Ring zusammengebrochen, nachdem er zwei verschiedene heftige Stösse abbekommen habe, welche zu seinen tödlichen Verletzungen geführt haben. Was genau diese Stösse verursacht habe, sei allerdings nicht genau herauszufinden - möglich seien dabei unter anderem der Fall Aguayos auf das mittlere Ringseil in die Position, um den 619 von Rey Mysterio Jr. verpasst zu bekommen, aber auch, dass Aguayo hart vom Seil getroffen wurde, als sich sein Tag Team-Partner Manik neben ihn ins Seil fallen ließ. Diese heftigen Stösse sollen jedenfalls dafür gesorgt haben, dass sich Aguayo an den drei obersten Rückenwirbeln verletzte. Hierauf verlor der Wrestler das Bewusstsein, woraufhin der sich am Ring befindliche Konnan versuchte, ihn wieder wachzurütteln - eine Maßnahme, welche mit Hinblick auf die bestehenden Verletzungen Aguayos natürlich nicht die beste war. Aber da es keine äußeren Anzeichen für solch schwere Verletzungen wie z.B. einen fehlgelaufenen Bump gab, sei die Reaktion des Kubaners durchaus verständlich gewesen, womit ihn keine Schuld an den möglichen Folgen treffe, wie u.a. auch Dr. Gustavo Zavelta, Arzt der Lucha Libre-Kommission aus Mexico City, angab.

Die anderen drei Wrestler in dem Match - Manik, Rey Mysterio Jr. und Extreme Tiger, hätten zwar recht schnell gemerkt, dass etwas nicht stimme, aber da auch sie die Schwere des Geschehenen nicht einsehen konnten, hätten sie das Match noch weiter fortgesetzt, um es nach rund 70 weiteren Sekunden in einem improvisierten Finish zu beenden. Hierauf hätte es noch einmal rund 80 Sekunden gedauert, bis Aguayo von einem sich im Publikum befindlichen Arzt und mehreren Sanitätern erstmalig behandelt worden sei. Der eigentliche Ringarzt Dr. Ernesto Franco war derweil nicht in der Gruppe der Ersthelfer zu finden, da er sich im Backstage-Bereich bereits um andere Wrestler kümmern musste, welche sich in den vorherigen Matches der Show teilweise ebenfalls recht ernsthaft verletzt hatten. Eine der Maßnahmen, welche sofort eingeleitet wurden, war, dass man Aguayo etwas in den Mund steckte, um zu verhindern, dass der Wrestler seine eigene Zunge verschlucken und daraufhin ersticken könnte. Insgesamt dauerte es jedoch lange sechs Minuten, bevor Aguayo aus der Halle gebracht wurde, um schließlich recht zügig auf einer Trage in einen Krankenwagen geladen zu werden, woraufhin er dann in das nahe gelegene Krankenhaus gebracht werden konnte.

Auf der Fahrt zum Krankenhaus soll Aguayo schließlich einen Herzanfall erlitten haben und daran verstorben sein. Die Ärzte im Krankenhaus hätten zwar noch rund 90 Minuten versucht, ihn wieder zum Leben zu erwecken, hätten dies jedoch nicht mehr geschafft. Zwischen 1 Uhr und 1.30 Uhr am Samstag Morgen hätten die Ärzte schlußendlich ihre erfolglosen Versuche der Wiederbelebung eingestellt, Aguayo offiziell für tot erklärt und dies den im Krankenhaus wartenen Kollegen des Wrestlers - unter anderem waren Rey Mysterio Jr. und Konnan samt ihren Ehefrauen ins Krankenhaus gefolgt - zu verkünden.

Einige Berichterstatter zu dem Thema vermuten derweil aufgrund der Schwere der Verletzung, dass keine ärztliche Maßnahme, egal wie schnell sie auch erfolgt wäre, den Wrestler vor seinem Tod hätte retten können. Auch die vielerorts gemachten Theorien, Aguayo habe bereits gesundheitliche Vorschädigungen gehabt, welche Auslöser für das dramatische Ereignis hätten sein können, scheinen nicht zuzutreffen: Wie der weiter oben bereits erwähnte Dr. Zavelta im Einklang mit El Fantasma, dem Vorsitzenden der Lucha Libre-Kommission in Mexico City, angab, habe sich Aguayo erst 15 Tage vor seinem Tod einer ärztlichen Untersuchung der Kommission unterzogen, bei welcher keinerlei körperlicher Schäden sichtbar waren.

Inzwischen gab es derweil Gerüchte, dass der in den Vorfall involvierte Rey Mysterio Jr. aufgrund der Geschehnisse seine Karriere beenden könnte, da er nach diesen schrecklichen Ereignissen nicht mehr kämpfen wolle. Dies entpuppte sich jedoch mittlerweile als Irrtum. So habe der CMLL-Star Rey Bucanero in einem Interview mit der Publikation "La Aficion" angegeben, er hätte gehört, dass Mysterio eventuell mit dem Gedanken des Karriereendes spiele. Hierauf verbreitete sich diese Hörensagen-Vermutung recht schnell in den Medien als Fakt, dass Mysterio seine Karriere beenden wolle, was jedoch mittlerweile von mehreren Stellen revidiert wurde. Und auch Mysterio selbst bestätigte bereits vor einigen Stunden auf einer Q&A-Session, dass er trotz des traumatischen Erlebnisses nicht vorhabe, seine Stiefel an den Nagel zu hängen.
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