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Brock Lesnar tritt vom MMA zurück

(31.12.2011) News, written by STRIGGA

Published on:
31.12.2011, 13:59 
Source:
pwinsider.com / insidefights.com / mmaweekly.com

Bei UFC 141 am gestrigen Abend erklärte Brock Lesnar unmittelbar nach seiner Erstrundeniederlage gegen Alistair Overeem seinen Rücktritt vom Mixed-Martial-Arts. Lesnar sagte, er habe seiner Frau, der ehemaligen WWE-Diva Sable, sowie seinen Kindern versprochen, dass er zurücktreten würde, falls er diesen Kampf verlieren würde. Im Falle eines Sieges gegen Overeem hätte er noch einen weiteren Kampf um den UFC Heavyweight Titel bestritten, danach aber definitiv aufgehört – ob Sieg oder Niederlage.

Lesnar bekam von Overeem in den etwas mehr als 2 Minuten, die der Kampf dauerte, immer wieder Tritte gegen den Körper zu spüren und sackte nach einem Tritt zusammen, der vermutlich hauptsächlich seine Leber traf. Nach weiteren Schlägen gegen den nicht mehr kampffähigen Lesnar beendete Referee Mario Yamasaki den Kampf. Treffer gegen den Körper sind für Lesnar, seitdem er zwei Mal an Divertikulitis, einer sehr ernsthaften Entzündung des Dickdarms, erkrankte, besonders harte Treffer.

Der Brock Lesnar, der am 30.12.2011 gegen Overeem kämpfe, aber auch der Lesnar, der seinen UFC Heavyweight Titel am 23.10.2010 gegen Cain Velasquez verlor, war nicht der Lesnar, den die MMA-Welt in den Jahren 2008 und 2009 zu sehen bekam.

Lesnar kam 2007 mit nur einem Kampf Erfahrung zur UFC und wurde direkt gegen den deutlich erfahreneren Frank Mir gestellt. Nachdem Lesnar wild auf Mir einprügelte, machte er einen Anfängerfehler und war in einer Kneebar gefangen, aus der es kein Entkommen mehr gab. Dies sollte allerdings seine einzige Niederlage bis zu jenem Tag im Oktober 2010 bleiben, denn seine Siege gegen Heath Herring und UFC Hall of Famer Randy Couture waren derart dominant, dass sich Fans weitweit fragten, wer Lesnar besiegen sollte. Nach seinem vierten MMA-Kampf gegen Couture war er gar bereits UFC Heavyweight Champion. Auch Frank Mir, gegen den er in seinem zweiten Kampf unterlag, stellte keine Bedrohung mehr dar und Lesnar verteidigte den Titel in einem mehr als einseitigen Kampf.

Dann aber erklärte UFC Präsident Dana White am 05.11.2009, dass Lesnar schwer erkrankt sei und um seine Karriere kämpfe. Als jedoch bekannt wurde, dass er an Divertikulitis erkrankte, war klar, dass er nicht um seine Karriere, sondern um sein Leben rang. Lesnar kam um eine Operation herum und war scheinbar wieder gesund, als er seinen Titel gegen Shane Carwin verteidigen sollte. Carwin verprügelte Lesnar in der ersten Runde fürchterlich, hatte aber all sein Pulver verschossen, sodass Lesnar ihn in Runde 2 mit einem Arm Triangle Choke zur Aufgabe brachte. Schon in diesem Kampf sah der ehemalige WWE Campion sehr schlecht aus, schlechter allerdings noch gegen Velasquez, der Lesnar drei Monate nach seinem Kampf gegen Carwin keine Chance ließ.

Brock Lesnar sollte dann im Juni 2011 auf Junior Dos Santos treffen, doch zu diesem Kampf kam es nie. Am 12. Mai zog sich Lesnar von dem geplanten Kampf zurück, weil er erneut an Divertikulitis erkrankte. Diese zweite Erkrankung machte eine Operation unumgänglich und für jeden anderen Sportler hätte sie vermutlich das Ende der Karriere bedeutet, gerade in einem harten Sport wie dem MMA. Lesnar und sein Team erweckten aber bei Fans weitweit den Eindruck, als gehe es Lesnar nach der Operation so gut wie nie und dass er in der Form sei, in der er 2008 und 2009 die MMA-Welt in Erstaunen versetzte. Der 30.12.2011 zeigte, dass das nicht der Fall war. Sein Ringen, das bis dato immer sein Markenzeichen gewesen war, traute er sich gegen Overeem nicht einzusetzen, er versuchte gar nur einmal, den Hünen aus den Niederlanden zu Boden zu nehmen, verlegte sich aber hauptsächlich auf einen Schlagabtausch mit einem Kickboxer. Offensichtlich war Lesnar nicht fit und mit fehlender Fitness kann niemand ein guter Ringer sein.

Somit ist die Entscheidung, die Brock Lesnar gemeinsam mit seiner Familie fällte, die einzig richtige. Er wollte der Welt beweisen, dass er ein Kämpfer auf Top-Niveau sein kann und tat dies auch bis zu seinen schweren Erkrankungen, die nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben aus der Bahn warfen. Dieses Karriereende ist, angesichts dessen, dass sowohl der 02.01. als auch WrestleMania vor der Tür steht, natürlich der ideale Nährboden für Spekulationen um eine Rückkehr zur WWE, die bereits in der Vergangenheit immer wieder diskutiert wurde. Allerdings erklärte UFC Präsident Dana White in der Pressekonferenz nach dem Event, dass Lesnar trotz seines Rücktritts noch immer einen gültigen UFC-Vertrag besitzt, dass man aber sicherlich eine für beide Seiten akzeptable Vereinbarung finden werde.