Drogenfahnder untersuchen Praxis von Benoits Arzt: Das Büro von Benoits Hausarzt Dr. Phil Astin ist am Mittwochabend von der Drogenfahndung untersucht worden – offensichtlich in Zusammenhang mit den Steroidfunden in Benoits Haus, von denen nach Angaben der WWE alle von legal verschrieben gewesen sein sollen, offenkundig von Astin. Der Arzt war erst am Tag zuvor von AP befragt worden und hatte erklärt, dass er seinen langjährigen Freund Benoit erst am Freitag seine Praxis besucht hätte – ohne dass er Anzeichen bemerkt hätte, dass dieser unter emotionalem Stress oder ähnlichem stand.
Astin gab an, Benoit regelmäßig Testosteron verschrieben zu haben, da sein Hormonspiegel in Folge von Steroidgebrauch zu niedrig war. Er habe Benoit auch am Freitag ein Rezept gegeben, ohne zu sagen was. Zu der Untersuchung in seiner Praxis gab er bisher keine Stellungnahme ab. Verhaftungen gab es bei der Polizeiaktion keine, es wurden aber Dinge beschlagnahmt – welche wollte der Sprecher der Drogenfahndung nicht preisgeben.
Bezirksstaatsanwalt Scott Ballard hat mittlerweile übrigens auch mitgeteilt, dass neben den Steroide auch zehn leere Bierdosen im Haus der Benoits sowie eine leere Flasche Weine nahe dem Platz, an dem Benoit sich erhängt, gefunden wurde. Bei den tragischen Ereignissen war also auch Alkohol im Spiel.
Radikale Distanzierung der WWE: Die McMahon-Company ist dabei, sich völlig von ihrem einstigen Muster-Angestellten zu distanzieren. Mittlerweile hat die WWE alle Spuren von Chris Benoit von ihrer Homepage entfernt: Die Berichterstattung über die Tragödie wurde eingestellte und die bisherigen Artikel – abgesehen von einem Statement auf der Firmenseite – gelöscht. Auch alle Fotogalerien, Texte und Fanartikel wurden entfernt. Aus dem Online-Service WWE 24/7 wurden überdies sämtliche Matches mit Benoit-Beteiligung gelöscht. Benoits Name ist nun eigentlich nur noch in den Titelhistorien der Liga zu finden.
Dazu entschloss sich die WWE auch die seinerzeit hoch gelobte Benoit-DVD „Hard Knocks“ nicht weiter zu produzieren und den Verkauf aller bestehenden Exemplare über ihre offiziellen Kanäle zu stoppen. Wer die DVD in seinen Besitz bringen will, wird künftig auf Online-Börsen angewiesen sein. Logischerweise landet auch die RAW-Tributshow für Benoit im Giftschrank. Sie wurde bzw. wird in anderen Ländern nicht gesendet, sondern durch einen Zusammenschnitt der besten Titelmatches von RAW ersetzt.
Mysteriöse Wiki-Einträge “Chris Benoit was replaced by [[Johnny Nitro]] for the ECW Championship match at Vengeance, as Benoit was not there due to personal issues, stemming from the death of his wife Nancy." Dieser Eintrag fand sich in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia – 14 Stunden, bevor die Benoit-Familie tot aufgefunden wurde. Dieses unheimliche Detail wurde laut Fox News von den Administratoren der Seite an die Ermittlungsbehörden weiter gegeben. Die IP-Adresse des User, der diesen Eintrag machte, ließ sich auf einen Rechner in Stamford zurückverfolgen, dem Standort der WWE-Zentrale. Wusste da jemand früh bescheid und teilte es der Internet-Community anstelle der Polizei mit?
Wohl nicht. Ein Blick in die Editierbilanz des Users zeigt, dass er neben Benoits Profil auch das anderer Einträge – unter anderem
Chavo Guerrero und Ex-WWE-Diva
Stacy Keibler oder aber auch NBA-Star Ron Artest und der Serie „Sopranos“ – bearbeitet hat und dabei in erster Linie sinnlosen und nicht jugendfreien Unfug voller Rechtschreibfehler verbreitet hat. Hinzu kommt, dass der User nicht zwingend aus Stamford kommen muss, da es Software-Programme gibt, mit denen man seine IP-Adresse verfälschen kann. Es scheint also, als hätte sich da jemand, der aus dem Internet von Benoits „familiären Problemen“ wusste, einen Spaß gemacht – einen Spaß, der auf grausame Weise von der Realität eingeholt wurde. Mittlerweile hat sich dieser User auch auf WikiNews zu Wort gemeldet und erklärt, dass er nur eine Spekulation aus dem Internet aufgeschnappt und diese eingetragen hätte - und dass es schlicht ein großer Zufall gewesen wäre, dass sich sein Eintrag mit der Realität deckte.
