DeutschEnglish
Nicht eingeloggt oder registriert. | Einloggen | Registrieren | Passwort vergessen?

Inside The Cage Classics #209: ECW Anarchy Rulz 2000 – Jerry Lynn erklimmt die Spitze

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
03.10.2017, 18:39 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Es sind nur noch 4 PPVs über für die ECW, so langsam erlischt das Leben dieser netten kleinen Liga, die so viel Charme besitzt. Wie sich die Liga im Oktober anno 2000 so geschlagen hat, darauf wirft Eddie im Folgenden einen kurzen Blick.



Jerry Lynn entthront Justin Credible

Eddie: Justin Credible hat es während seiner Titelregentschaft zum absoluten Über-Heel geschafft. Dass er hier gegen Jerry Lynn in dessen Heimatstadt antritt macht das ganze natürlich nicht "besser" für ihn. Aber er weiß es super einzusetzen und hält sogar mitten im Match eine Promo, was die Fans dazu veranlasst, mit vollen (!) Bechern nach ihm zu werfen. Die Unterstützung für Jerry war allerdings zum Teil geringer als der Hass für Credible, da waren die Fans schon etwas müde befürchte ich. Das Match selbst erzählt eine wundervolle Geschichte des unterlegenen Helden, der einfach nicht aufgeben will, egal was Credible diesem antut. Immer wieder gibt es den einen hoffnungsvollen Move, der Lynn etwas Zeit zum erholen gibt, doch die meiste Zeit dominiert der Champion. In der Finish-Phase kickt Lynn aus dem That's Incredible aus, was die Fans endlich so richtig wieder aufwachen lässt. Ein Ref-Bump und dem Einsatz des Heel-Refs später wird es schon beinahe etwas zu viel des Guten, denn aus solchen Fast-Counts immer noch auszukicken ist einfach lächerlich. Die Rettung für den Hometown-Hero bringt New Jack, der bei einem ECW PPV ja beinahe nicht fehlen darf. Dieser stoppt den Referee, der eigentliche Ref erwacht nach dem That's Incredible von Jerry Lynn wieder zum Leben und die Fans dürfen sich mit ihrem Helden freuen. Per se ein wirklich gutes Match, am Ende etwas zu viel des Guten.


Rob Van Dam will seinen TV Title zurück

Eddie: Rob Van Dam ist mit 700 Tagen Regentschaft der Rekordchampion des TV Titles der ECW und nur eine Verletzung hat ihn dazu gezwungen, den Titel abzugeben. Seitdem konnte sich Rhino, der noch im Turnier um den Titel unterlegen war, diesen sichern. Bei besagtem Turnier waren es im Finale Rob Van Dam und Anton, die dem Manbeast den Titel kosteten. Schon in RVDs Regentschaft gab es das Aufeinandertreffen ein paar mal und der Mann aus Battle Creek ist und bleibt einer der populärsten Wrestler der ECW. Um nach der Verletzung bis zu diesem Kampf zu kommen, musste er zwei Mal gegen Jerry Lynn in den Ring und hier war es also nun so weit und er bekam die Chance auf die Revanche. Es sah stark danach aus, als würde ihm diese gelingen, doch dann kam Justin Credible und machte den Unterschied zu Gunsten von Rhino. In der Woche darauf sollte RVD noch ein Match haben, bevor er sich erneut eine Verletzung zuzog. Sehr schade, dass man ihn in der Schlusszeit von ECW nur noch einmal – im allerletzten PPV Match der ECW Geschichte – sehen wird.


Das Network

Eddie: Abgesehen davon, dass Cyrus selbst verloren hat, war das Network durchaus wieder sehr erfolgreich an diesem Abend. Zwar muss es bald mal den Trigger geben, der hier gezogen wird, aber noch passt das ganz gut alles. Der Trigger könnte auch tatsächlich bald kommen, denn das Aushängeschild des Stables, Steve Corino hat hier den #1 Contender Spot auf den World Heavyweight Title gewonnen. Das Match gegen CW Anderson fand ich wirklich richtig gut. Corino ist over bei der Crowd, Anderson kann super mit Corino mithalten und anfangs sah es kurz danach aus, als würde er tatsächlich den Sieg davon tragen. Als er allerdings auf einen Stuhl verzichtet, denkt sich Corino: "Ich will aber". Wer die letzten Kämpfe vom King of Old School gesehen hat, der weiß schon, wie das ausgehen wird, denn Corino macht wieder einen auf Ric Flair und suppt schön, doch auch Anderson fängt sich einen Cut dabei ein. Dramatik pur und keiner will die Chance auf den Titel hergeben. Jack Victory kann dabei noch Christian York und Joey Matthews vertreiben und Corino ist siegreich. Wahrlich nettes Ding!


Der Rest 

Eddie: Die größtre Überraschung einmal zu Beginn: Es gab keine Titelwechsel bei der ECW zwischen den PPVs! Nur das FBI konnte sich die vakanten Tag Team Titel in einem Turnier sichern. Doch nun der Reihe nach. Im Opener standen sich Joey Matthews und Christian York auf der einen und Danny Doring und Roadkill auf der anderen Seite gegenüber. Schöner kleiner spottiger Opener, der durchaus gefallen findet. Besonders ist das alles nicht, aber ganz ok für die Card-Position.
Danach sehen wir einen Kid Kash, der noch so viel besser war als er es später bei TNA war und das ist tatsächlich ein erstes kleines Highlight, das durch die Streitereien zwischen Cyrus und Joel Gertner entstand. A propos Cyrus und Gertner, die trafen danach direkt im Ring aufeinander. Wie so oft wenn es Manager in den Ring zieht, war das nicht so wirklich gut. Gertner als Kamala war ganz witzig, aber ohne The Sandman wäre das alles nichts gewesen.
Im vierten Match gibt es Balls Mahoney & Chilly Willy gegen Da Baldies. Das Match tropft aus allen Poren mit dem Wort "Filler". Und genau das war es dann auch. Balls ist weiterhin einfach nur over bei der ECW Crowd, vor allem auch beim Crowd-Brawl, aber wenn man das skippt, verpasst man überhaupt nichts.
Die bereits erwähnten Little Guido und Tony Mamaluke vom FBI konnten ihre neu gewonnen Tag Team Titel gegen Mikey Whipwreck und Yoshihiro Tajiri verteidigen. Kleine Erinnerung an die alten Tajiri vs. Guido (vs. Super Crazy) Zeiten irgendwie. Solides Spot-Wrestling mit den mehrfach cheatenden Teams, über einen peinlichen "Feuerball" bis hin zu Sal E. Graziano sieht man quasi alles, ehe das FBI die Titel behalten kann.


Fazit

Eddie: Schwierig zu bewerten. Es gibt vier Kämpfe, die durchaus ihren Reiz haben und Spaß machen, der Rest ist aber einfach nur bitteres Füllmaterial. Ich freue mich auf Corino im Titelgeschehen, doch der Rest wird nicht mehr großartig besser werden als hier. Mit 5 Punkten ist der PPV denke ich gut bedient.

Die PPV-Gesamtwertung