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Inside The Cage Classics #163: Living Dangerously 1999 – Taz vs. Sabu II

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
08.11.2016, 12:19 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:


Eddie und JoMo sind wieder am Start und haben diesmal einen Pay Per View von Extreme Championship Wrestling im Gepäck. Eine der größten Fehde der Promotion-Geschichte sollte dabei im großen zweiten Match beendet werden. Taz und Sabu standen sich erneut gegenüber. Unser Fazit im Folgenden:

Taz ist siegreich + das schlechteste PPV-Match des Jahres

JoMo: Taz vs. Sabu. So lautete bereits eines der Matches beim ersten ECW PPV namens Barely Legal im Jahr 1997. Während das Duell damals noch in der Midcard stattfand durfte man zwei Jahre später die Show headlinen. Es sollte auch der vorerst finale Schlusspunkt einer Fehde zwischen zwei Wrestlern sein, welche sich privat überhaupt nicht leiden konnten. Vielleicht lag es daran, vielleicht auch an den unterschiedlichen In-Ring-Stilen, aber auch beim zweiten Duell wollte der finale Funke bei mir nicht überspringen. Im Vergleich zum ersten Matches steigerte irgendwie schon das Brawling und brauchte auch etwas mehr Tempo ins Match, doch als dies sollte nicht genügen um die Fans von den Stühlen zu reißen. Sabu kämpfte in diesem Match wie ein Löwe gegen den eigentlich stärkeren Taz und musste sich am Ende auch in der Tazmission gefangen sehen. Bill Alfonso warf nach einiger Zeit das Handtuch, welches Sabu jedoch umgehend wieder aus dem Ring warf, weiterkämpfte und schließlich bewusstlos wurde. Nach dem Sieg von Taz schüttelten sich die beiden Erzrivalen kurz die Hände und beendeten somit ihre Fehde. Wie bekomme ich jetzt eine Überleitung zum Match der ehemaligen Gangstas hin. Ich lasse es einfach. Das Match zwischen dem zurückkehrenden und jetzt bösen Mustafa und New Jack war eine Frechheit. Ich habe selten so ein schlechtes Match gesehen. Mustafa ist nach 2 Jahren Pause ungefähr so beweglich wie das Eis auf einer gefrorenen Autoscheibe. Der sinnlose Spot am Ende als New Jack aus etlichen Meter auf Mustafa und durch einen Tisch segelt ist sinnlos platziert. Zur Krönung müssen dann auch noch beide Männer von den Sicherheitskräften in den Ring getragen werden, wo New Jack dann seinen ehemaligen Partner pinnen kann. Ganz großer Schrott.

Eddie: Die Story hinter Taz vs. Sabu könnte fast nicht größer sein. Von Sabus Verletzung über Taz Dominanz hin zu Bill Alfonso, der absolut ausflippt, als er hört, dass es ein Falls Count Anywhere Match ist. Das Match selbst wird dem Hype dann leider nicht ganz gerecht, was nicht heissen soll, dass mir das Match nicht gefallen hat. Ich hatte nur mehr erhofft. So ist es ein verrückter Main Event mit vielen absolut krassen Spots, Sabu blutet wie nochmal was und das Finish passt sehr gut zum dominanten Taz. Die Szenen nach dem Match passen auch gut zur Story und ich bin gespannt, welcher Gegner uns beim nächsten PPV für Taz erwartet, ich lasse mich hier überraschen. Mein Moment des Matches zwischen Mustafa und New Jack: Die Gitarre bricht vor dem Schlag auseinander, direkt nach dem Hals (sagt man das bei einer Gitarre so?), zu geil. Ansonsten natürlich der erwartete Rotz. Mustafa beleidigt jeden damit, dass er sich selbst Wrestler nennt, New Jack tötet sich beinahe selbst mit dem Sprung vom Balkon, beide müssen zum Ring gebracht werden, um das Match zu beenden. In Summe ein dummes "Ich schlag dir irgendwas auf den Kopf"-Match.

The Franchise im Team mit Tommy Dreamer + ein alles zerstörender Sid

JoMo: Nach seinem Titelverlust war Shane Douglas laut Storyline kurz davor seine Karriere zu beenden und wollte einen neuen Franchise suchen. Justin Credible und Lance Storm sahen sich beide als potentielle Nachfolger, Douglas sah das aber anders und sah eher Tommy Dreamer in dieser Rolle. Während Douglas durch diesen Charakterzug zum Face turnen sollte, war dies zeitgleich die Geburtsstunde der Impact Players. In den Folgewochen zeigten die IPs diverse harte Beatdowns gegen die Faces und das PPV-Match wurde perfekt aufgebaut. Dort bekamen die Publikumslieblinge endlich ihre Revanche und konnten sich clean durchsetzen. Im Nachgang folgte jedoch noch ein Beatdown durch die Heels, welche somit auch ihre Glaubwürdigkeit behalten durften. Gute Story, gutes Match. Auch an diesem Abend stellten die Dudley Boyz eine Open Challenge in den Raum und wie so oft wurde diese von ihrem Bruder Spike Dudley angenommen, welcher Nova im Schlepptau hatte. Dieser wurde jedoch nach einem 3-D schnell zurück in den Backstagebereich und als Nachrücker erschien Sid Vicious. Dieser durfte die Dudleys nach allen Regeln der Kunst zerstören und mit Spike das Match gewinnen. Dieser freute sich dann ausgelassen und wurde als Dank via Powerbomb durch einen Tisch befördert. Ich verstand diesen ganzen Hype um Sid nicht. Er durfte wirklich alles und jeden zerstören und war nach einigen Monaten wieder weg. Gerade solche etablierten ECW-Ikonen wie den Dudleyz brachte das Programm so rein gar nichts.

Eddie: Die Impact Players als Team waren ein Goldgriff für die ECW, die passten einfach super zusammen und ich bin der Meinung dass beide dadurch die beste Zeit ihrer jeweiligen Karriere hatten. Durch diese Story wurden sie auch super eingeführt und als erstes Match auf der PPV Bühne gegen Douglas und Dreamer kann man nur wenig falsch machen. Der Sieg der Faces passt sehr gut, bei der ECW zählen Eingriffe ja nicht unbedingt als Heel-Aktion, von demher alles gut. Der Beatdown danach war richtig gut gemacht und das Match allgemein war echt richtig, richtig gut. Hat mir sehr gefallen, zumal ich ein großer Fan der Impact Players bin. Die Szenen rund um die Zerstörung durch die Dudley Boyz mit anschließender Zerstörung der Dudleys durch Sid waren im Grunde ja gut aufgebaut durch den vorherigen PPV, doch irgendwie war das dennoch ein langweiliges Gedöns. Die anschließende Zerstörung von Spike war dann schon beinahe besser als das gesamte Match. Sid ist over wie sau. Leider durch das WCW-Booking dann quasi zu Nichte gemacht, da er nicht mehr bei der ECW antreten konnte. Und wie JoMo schon schreibt, den etablierten Leute brachte das rein gar nichts.

Zwei grandiose Matches + der Rest

JoMo: Zu den eigentlichen Highlights des Abends kommen wir nun erst im dritten Abschnitt. Die Matchserie zwischen Super Crazy und Yoshihiro Tajiri haute auch an diesem Abend noch mal ein grandioses Match heraus. Man kam vielleicht nicht ganz an die Leistung beim PPV zuvor ran, aber konnte erneut glänzen. Zeitgleich sollte auch das erste Match der Fehde zwischen ECW World Television Champion Rob Van Dam und Jerry Lynn an diesem Abend starten. Im Match des Abends lieferten beide Wrestler herausragend ab und am Ende konnte sich RVD nach Overtime durchsetzen. Absolut unterhaltsam. Bleiben nur noch zwei unwichtige Matches. Steve Corino durfte an diesem Abend seine ersten Sporen verdienen, indem er sich mehrmals den Stuhl von Balls Mahoney um den Kopf schleudern lassen musste. Außerdem sahen wir noch den Split der Full Blooded Italians, indem sich Tommy Rich und Tracy Smothers gegen Little Guido und Sal E. Graziano wendeten. Vorher konnte sich Little Guido noch gegen Antifaz del Norte durchsetzen. Das Match war aber nicht erwähnenswert.

Eddie: Super Crazy und Tajiri könnte ich wohl jeden Tag aufs neue ansehen. Immer schnell geführt, schöne Spots und immer wieder gibt es auch ein paar neue Elemente. Durch die Matchzeit ist das natürlich nie im Bereich eines Klassikers, doch das sollte es ja nie sein. Absolut gutes, zweckerfüllendes Match, richtig guter Start in den PPV. RVD und Jerry Lynn reihen sich in diese Rubrik "könnte ich wohl jeden Tag sehen" mit ein. Hervorragend trifft es hier ganz gut. Zumal man einfach alles reinpackt, was man bieten kann. Und dann ist es eben nur eine Kleinigkeit, die den Unterschied im Finish macht, sehr gut! STEVE CORINO! YES! Ich musste durchaus herzlich lachen, Assisted Sleeper Hold par excellence! Ansonsten war das Match natürlich nichts. Die Fans dürfen Mahoney siegen sehen, was bei der ECW auch immer ein Garant für zufriedene Fans war. Das Match zwischen Guido und Antifaz war durchaus ok, aber man sieht nichts, was man nicht schon im Opener gesehen hätte. Hier war aber nach dem Match und den Szenen danach klar, wofür es dieses Match gebraucht hatte.


Fazit

JoMo: Ein sehr schwer zu bewertender PPV. Man hatte zwei hervorragende Matches, zeitgleich aber auch den Stinker des Jahres und rund um Sid eine unnötige Storyline. Der Main-Event war ok, der Co-Main-Event sogar ansehnlich und mit guter Story. Ich gebe 7 Punkte und versuche mich an New Jack vs. Mustafa nie wieder zu erinnern.

Eddie: JoMo, ich kann dir versichern, dein Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen, dieses schlechte Match kann man nicht vergessen.. Doch es gibt in der Tat genug Dinge, die hier bei diesem PPV positiv hervorstechen, zum einen die zwei von JoMo erwähnten Kämpfe, sowie eben der Co-Mainer. Außer New Jack vs. Mustafa und Sid hat man nichts, was nicht passt, Stories passen, werden beendet, begonnen, weitergeführt, hat Spaß gemacht, 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung