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Statistikzentrale #22 – Das WWE-Jahr 2000

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
22.07.2011, 10:15 Uhr
Kategorie:
Serie:
CAGEMATCH-Jahresreviews (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Wie bereits in der Top Story angekündigt startet Cagematch mal wieder ein neues Projekt der sogenannten Jahresreviews. In den folgenden Monaten werden wir die Jahre 2000-2010 etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dabei wird sowohl ein Blick auf den statistischen Bereich, als auch auf die Highlights geworfen. Das abschließende Gesamtfazit darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Dabei haben wir ganz bewusst nur die PPV’s ausgewählt, welche auch regulär in allen Ländern liefen. Die UK-Only PPV’s Insurrextion und Rebellion finden keine Erwähnung in den folgenden Statistiken.

Januar 2000 – WWE Royal Rumble – Eine denkwürdige Schlacht um die WWE Heavyweight Championship

Es ist inzwischen schon fast eine Tradition bei den Wrestlingfans, dass sie sich nach der Jahreswende direkt auf den Royal Rumble PPV und auch auf die damit verbundenen 30 Man Over The Top Rope Battle Royal freuen dürfen. So war es auch im Jahr 2000. Im Main-Event der Veranstaltung fand das entsprechende Matchhighlight statt und es gab von Beginn an nur einen großen Favoriten, The Rock. Dieser gab durchgehend Vollgas im Match und konnte sich am Ende auch noch seinem größten Gegner, The Big Show, entledigen umso offiziell das Royal Rumble Match zu gewinnen. Der People’s Champion hatte es geschafft. Er hat sein Ticket für den Main-Event von WrestleMania gelöst.

Damit fehlte nur noch der passende Gegner. Bereits vor dem Royal Rumble Match fand ein Street Fight um die WWE Heavyweight Championship zwischen dem damals amtierenden Champion Triple H und dem Herausforderer Cactus Jack statt. Es entwickelte sich eine epische Schlacht, welche heute noch regelmäßig Gesprächsthema bei den Wrestlingfans ist. Am Ende wehrte sich Mick Foley mit Leibeskräften gegen die Niederlage, doch nach einem brutalen Pedigree in tausende von Reißzwecken war Endstation und HHH konnte seine WWE Heavyweight Championship erfolgreich verteidigen. Im Opener der Veranstaltung gab übrigens Tazz sein Debüt für die WWE und schaffte es, den bis dahin ungeschlagenen Kurt Angle, innerhalb weniger Minuten mit seiner Tazzmission zu besiegen.

Längstes Match: Royal Rumble Match 2000 – 51 Minuten, 48 Sekunden
Kürzestes Match: WWE World Tag Team Championship: Billy Gunn & The Road Dogg (c) vs. Bradshaw & Faarooq – 2 Minuten, 35 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 39 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu keinem Titelwechsel in drei Titelkämpfen.

Februar 2000 – WWE No Way Out – Cactus Jack vs. Triple H – der zweite Klassiker

Einen Monat später hatte die WWE No Way Out Ausgabe wieder die Aufgabe den PPV-Zwischenstop auf der Road To WrestleMania zu spielen. Die blutige Auseinandersetzung zwischen den beiden Erzfeinden Cactus Jack und Triple H sollte dabei auch in die nächste Runde gehen. Um die Brutalität ihres Matches noch zu steigern, ging man noch eine Stufe höher und steckte die beiden in den berühmten Hell in a Cell Käfig. Eine wahre Schlacht bahnte sich an und diese sollte die Fans auch bekommen. Während des Matches wurde Cactus Jack sogar via Back Body Drop durch das Käfigdach befördert und landete auf einer vorbereiteten Stelle im Ring. Nach diesem Sturz sollten Mick Foley logischerweise die Kräfte fehlen und der finale Pedigree beendete das Match und sicherte The Game eine weitere Titelverteidigung seiner WWE Heavyweight Championship.

Ansonsten war die Card eher schwach besetzt und sollte kein glänzender WWE-PPV werden. Interessant zu erwähnen ist noch, dass The Big Show mittels eines Kamerabeweis aufzeigen konnte, dass The Rock’s Füße beim Royal Rumble Match zuerst den Boden berührten. Ein No. 1 Contendership Match wurde angesetzt und dieses sollte bei No Way Out stattfinden. Der Riese konnte sich tatsächlich durchsetzen und plötzlich hieß es The Big Show vs. Triple H bei WrestleMania. Dazu sollte es jedoch bekanntermaßen nicht kommen. The Rock gewann ein Re-Match bei WWE Raw und alles Weitere folgt im nächsten Monatsrückblick des Jahres 2000. Abschließend sei noch erwähnt, dass Kurt Angle mit einem Sieg über Chris Jericho neuer WWE Intercontinental Champion wurde und so einen zweiten Titel neben der WWE European Championship gewinnen konnte.

Längstes Match: WWE Heavyweight Championship: Hell in a Cell Match – Triple H (c) vs. Cactus Jack – 24 Minuten, 1 Sekunde
Kürzestes Match: Tazz vs. The Big Bossman – 47 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 26 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu zwei Titelwechseln in drei Titelkämpfen.

April 2000 I – WWE WrestleMania XVI – Der erste Heel-Sieg im Main-Event

Die größte Wrestlingveranstaltung des Jahres sollte wie gewohnt als dritter PPV des Jahres 2000 stattfinden. Als Main-Event wurde ein großes Fatal Four Way Elimination Match angesetzt. Der amtierende WWE Heavyweight Champion Triple H musste seinen Titel gegen seinen Erzfeind Mick Foley und die beiden sich streitenden Royal Rumble Kontrahenten, The Big Show und The Rock, aufs Spiel setzen. Besonders daran war noch, dass jeder Wrestler durch einen McMahon unterstützt wurde. Der Riese wurde dabei zur Zielscheibe aller drei Gegner und schied bereits nach ca. fünf Minuten aus. Mick Foley musste als zweiter Wrestler die Segel streichen und das große Finale zwischen HHH und Rocky sollte folgen. Am Ende turnte Vince McMahon gegen The Rock und verhalf seinem Schwiegersohn zum Sieg und zur Titelverteidigung. Zeitgleich gelang es dem Cerebral Assassin als ersten Heel ein WrestleMania Hauptmatch für sich zu entscheiden.

Der Showstealer des Abends war ein großes Three Way Tag Team Ladder Match zwischen den amtierenden WWE Tag Team Champions Bubba Ray Dudley & D-Von Dudley sowie den beiden Herausforderer-Teams, Jeff Hardy & Matt Hardy, sowie Christian & Edge. Ein Kampf mit etlichen spektakulären Aktionen entwickelte sich und am Ende hatten die beiden Kanadier Edge und Christian das Glück auf ihrer Seite und wurden zum ersten mal WWE World Tag Team Champions. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass sich Chris Benoit, Chris Jericho und Kurt Angle in zwei Triple Threat Matches gegenüberstanden. Beide mal ging Kurt Angle als Champion in das Match, einmal als WWE European Champion und einmal als WWE Intercontinental Champion. Letztlich sollte der Olympionike den Abend jedoch ohne jegliches Gold beenden. Benoit verließ als WWE Intercontinental Champion die Arena und Jericho durfte sich als neuer WWE European Champion feiern lassen.

Längstes Match: WWE Heavyweight Championship: Fatal Four Way Elimination Match – Triple H (c) vs. Mick Foley vs. The Big Show vs. The Rock – 38 Minuten
Kürzestes Match: Cat Fight: Terri vs. The Kat – 2 Minuten, 24 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 46 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu vier Titelwechseln in fünf Titelkämpfen.

April 2000 II - WWE Backlash – Steve Austin unterstützt The Rock

Am letzten Tag des Aprils 2000, am 30.04 um genau sein, fand im MCI Center in Washington, District Of Columbia die zweite Auflage von WWE Backlash statt. Die große Rivalität des Jahres 2000 zwischen The Rock und Triple H wurde natürlich auch bei diesem PPV fortgesetzt. Dabei musste The Game seine WWE Heavyweight Championship aufs Spiel setzen. Er hatte jedoch prominente Unterstützung durch den Special Referre Shane McMahon, sowie durch seinen Schwiegervater und seine Ehefrau, welche sich am Ring befanden. Als Hilfe für The Rock eilte während des Matches ausgerechnet der verletzte Steve Austin herbei, welcher auf diesem Weg dafür sorgte, dass die WWE Heavyweight Championship im Gegensatz zu WrestleManai nicht beim Heel bleiben sollte. The Rock wurde neuer WWE Heavyweight Champion und die Fans konnten zufrieden nach Hause gehen.

Ansonsten gab es sehr wenige Highlights bei diesem PPV. Lustig war noch der Auftritt von The Big Show als The Showster, wobei er eine geniale Darstellung von Hulk Hogan rüberbrachte. Über den Stellenwert des Riesen nach WrestleMania in der WWE müssen wir uns natürlich nicht unterhalten. Die WWE Heavyweight Championship sollte übrigens der einzige Titel sein, welcher an diesem Abend einen neuen Besitzer fand. Alle anderen 5 Championships konnten verteidigt werden.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: Triple (c) vs. The Rock – 19 Minuten, 22 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: Kurt Angle vs. The Big Show – 2 Minuten, 35 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 28 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu einem Titelwechsel bei sechs Titelkämpfen.

Mai 2000 – WWE Judgment Day – The Undertaker kostet The Rock ungewollt den Titel

Der fünfte PPV des Jahres wurde ein weiteres Mal von einem großen Duell geprägt. The Rock vs. Triple H. Nach dem u. a. durch Steve Austin verursachten Titelverlust forderte The Game natürlich sein Rückmatch, welches ihm für den WWE Judgment Day auch gewährt wurde. Der WWE Heavyweight Champion The Rock musste seinen Titel dabei in einem 60 Minutes Iron Man Match aufs Spiel setzen. Ein umkämpftes Aufeinandertreffen entstand und in der Schlussphase konnten beide Wrestler bereits fünf Falls gegen ihren Gegner erreichen. Der Special Referee Shawn Michaels ging zu diesem Zeitpunkt zu Boden und sah deshalb nicht, dass die 60 Minuten eigentlich bereits abgelaufen waren. Plötzlich stand der zurückkehrende The Undertaker in einem Biker-Outfit im Ring und verpasste Triple H den Chokeslam sowie den Tombstone Piledriver. Der Ringrichter disqualifizierte deswegen nach Ablauf der eigentlichen Matchzeit The Rock und machte HHH mit dessen sechsten Fall zum neuen WWE Heavyweight Champion.

Alle anderen Matches an diesem Abend standen natürlich deutlich im Schatten des großen Main-Events und zusammengefasst mit allen Drum und Dran ging ja bereits fast die Hälfte für das WWE Heavyweight Titelmatch, sowie dessen Rahmenprogramm verloren. Ein interessantes Match auf der Card sollte ich jedoch dennoch noch entdecken. Drei der vier damaligen Mitglieder der Radicalz mussten an diesem Abend nämlich gegeneinander in den Ring steigen. Der WWE European Champion Eddie Guerrero musste seinen Titel gegen seine beiden Kollegen Dean Malenko und Perry Saturn verteidigen. Mithilfe seiner Freundin und Ringbegleitung Chyna sollte das Gold am Ende auch bei Eddie bleiben.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: 60 Minutes Iron Man Match – The Rock vs. Triple H – 60 Minuten
Kürzestes Match des Abends: Falls Count Anywhere Match – Shane McMahon vs. The Big Show – 7 Minuten, 11 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 19 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu einem Titelwechsel bei drei Titelkämpfen.

Juni 2000 – WWE King of the Ring – King Kurt besteigt seinen Thron

Nach dem das alljährliche King of the Ring Turnier im Vorjahr mit Billy Gunn einen Sieger hatte, welcher bis auf ein Match gegen The Rock bei WWE SummerSlam 1999 kaum davon profitieren konnte, sollte ein Jahr später Kurt Angle mit dem Turniersieg den Grundstein für seinen großen Aufstieg im Jahr 2000 legen. Wie bereits im Vorjahr fanden auch die Viertelfinalpaarungen wieder einen Platz auf der PPV-Matchcard. Dabei konnten sich Crash Holly, Kurt Angle, Rikishi und Val Venis für die Halbfinalkämpfe qualifizieren. Rikishi schaltete dabei anschließend Venis aus und Crash Holly musste sich dem Olympioniken beugen. In einem, mit nicht einmal 6 Minuten Kampfdauer, sehr kurzen Finale konnte sich Kurt Angle gegen Rikishi durchsetzen und durfte sich als King of the Ring 2000 feiern lassen. Der große Aufstieg des Kurt Angle sollte beginnen.

Im eigentlichen Main-Event der Veranstaltung musste Triple H seine neu gewonnene WWE Heavyweight Championship aufs Spiel setzen. Überraschendweise jedoch in einem Six Man Tag Team Match. Seine Partner waren dabei Shane McMahon und dessen Vater Vince McMahon. Auf der anderen Seite bildeten HHH’s Erzfeind im Jahr 2000, The Rock, und die Brothers of Destruction in Form von Kane und The Undertaker ein Team. Innerhalb des Face-Teams waren jedoch deutliche Spannungen zu erkennen, denn derjenige Wrestler, welche als Erster ein erfolgreiches Cover zeigen kann, wird die Halle mit dem Gold verlassen. Am Ende sollte The Rock das Glück auf seiner Seite haben und nach einem Rock Bottom gegen Vince McMahon konnte sich der People’s Champion als neuer WWE Heavyweight Champion feiern lassen.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: Six Man Tag Team Match – Shane McMahon, Triple (c) & Vince McMahon vs. Kane, The Rock & The Undertaker – 17 Minuten, 54 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: WWE Hardcore Championship: Pat Patterson (c) vs. Gerald Brisco – 3 Minuten, 7 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 29 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu zwei Titelwechseln bei zwei Titelkämpfen.

Juli 2000 – WWF Fully Loaded – Chris Benoit’s vermeintlicher Titelgewinn

Nach dem erneuten Titelwechsel zu Gunsten von The Rock sollte die große Fehde gegen Triple H für einen Monat mal nicht Hauptthema der Shows sein. Stattdessen wurde ein neuer Herausforderer für den People’s Champion aufgebaut. Shane McMahon suchte nach einem passenden Gegner und wurde fündig in Chris Benoit. Der Crippler ging in den Folgewochen rücksichtslos gegen Rocky vor und wirkte durchaus wie ein glaubwürdiger Gegner. Zusätzlich wurde noch vereinbart, dass der Titel auch durch DQ wechseln kann. Beim PPV selbst brach im Main-Event das Chaos aus. Shane McMahon griff ein und schlug den Ringrichter Earl Hebner hinterrücks mit einem Stuhl nieder. Nach einigen Minuten erwachte Hebner wieder und zu diesem Zeitpunkt hatte plötzlich The Rock den Stuhl in der Hand um Shane O’Mac zu vertreiben. Hebner sah das und sprach eine Disqualifikation aus. Benoit wurde zum neuen WWE Heavyweight Champion gekrönt und befand sich bereits auf dem Weg aus der Halle, als der Comissioner Mick Foley auftauchte und das Match durch die kontroverse Situation neu starten ließ. Benoit war geschockt und musste sich nach dem Rock Bottom schnell geschlagen geben, was eine erfolgreiche Titelverteidigung für den People’s Champion bedeutete.

Im zweiten großen Kampf des Abends standen sich Chris Jericho und Triple H gegenüber. Als Matchart einigte man sich auf ein Last Man Standing Match. Hintergrund dieses Aufeinandertreffens war, dass sich Y2J seit Wochen über die Ehefrau von The Game, Stephanie McMahon, lustig machte. Irgendwann mischte sich Triple H ein und wollte Jericho etwas Respekt vermitteln. Es entwickelte sich ein hartes Match bei WWE Fully Loaded, bei welchem Jericho streckenweise absolut ebenwürdig war. Am Ende musste er sich heute beugen und Triple H konnte sich erwartungsgemäß durchsetzen und somit auch die Ehre seiner Frau verteidigen.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: The Rock (c) vs. Chris Benoit – 25 Minuten, 10 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: Al Snow vs. Tazz – 5 Minuten, 19 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 22 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu einem Titelwechsel bei vier Titelkämpfen.

August 2000 – WWE SummerSlam – Das erste TLC Match der Geschichte entwickelt sich zum Showstealer

Im Main-Event des größten Sommerevents der Wrestlingbranche sollten sich mal wieder die beiden Erzfeinde des Jahres 2000 The Rock und Triple H begegnen. Die Vorzeichen war diesmal jedoch andere als im bisherigen Jahresverlauf. So richtige Rivalen waren HHH und Rocky in diesem Match eigentlich nicht mal direkt. Vielmehr stritt sich Triple H zu diesem Zeitpunkt mit dem dritten Main-Event-Teilnehmer Kurt Angle rum. Dieser hegte zu dieser Zeit nämlich ein gewisses liebestechnisches Interesse an HHH’s Frau, Stephanie McMahon, und die Million Dollar Princess entschied sich zwischenzeitlich sogar dafür neben ihrem Mann auch Kurt Angle zum Ring zu begleiten. Es gab selbst einen Kuss zwischen den Beiden, gegen welchen sich Steph nur anfänglich wehrte. Dementsprechend verbissen ging The Game in diesem Match gegen den Olympioniken vor und knockte ihn mit einem Pedigree durch den Kommentatorentisch im wahrsten Sinne des Wortes komplett aus. Am Ende war Rocky letztlich der Nutznießer der diversen Streitigkeiten und nach einem Rock Bottom gegen den stark angeschlagenen Angle konnte er seine WWE Heavyweight Championship erfolgreich verteidigen.

Das eigentliche Highlight des Abends war jedoch das erste Tables, Ladders & Chairs Match in der Geschichte der WWE. Zu dieser Zeit befand sich die Tag Team Division von World Wrestling Entertainment auf den absoluten Höhepunkt und dabei mutierten Bubba Ray Dudley, D-Von Dudley, Christian, Edge, Jeff Hardy und Matt Hardy zu absoluten Tag Team Legenden. Die Zuschauer respektierten diese sechs Akteure zu dieser Zeit ungemein und man schuf einen Moment für die Ewigkeit nach dem Anderen. Welche Spätfolgen durch diese spektakulären Matches jedoch für die Körper der Matchteilnehmer entstehen sollten, bekam man zuletzt erst durch das frühere Karriereende von Edge verdeutlicht. Beim WWE SummerSlam 2000 sollte sich der spätere Rated-R Superstar jedoch auf der Siegerstraße befinden und gemeinsam mit seinem Partner Christian konnte er das erste TLC Match der Geschichte gewinnen und gleichzeitig ihre WWE World Tag Team Championship verteidigen.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: The Rock (c) vs. Kurt Angle vs. Triple H – 20 Minuten, 11 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: Stink Face Match – Terri vs. The Kat – 3 Minuten, 7 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 31 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu zwei Titelwechseln bei fünf Titelkämpfen.

September 2000 – WWE Unforgiven – Kurt Angle vs. Triple H: One on One

Nach der ausführlichen Vorgeschichte im Vormonat konnte man sich natürlich denken, dass die Fehde zwischen Kurt Angle und Triple H noch nicht abgeschlossen war. Nach dem WWE SummerSlam ging die Fehde weiter und Stephanie geriet zwischen die Fronten und musste eine Entscheidung treffen. Letztlich schloss sie sich erwartungsgemäß ihrem Ehemann an und Angle wurde zum gemeinsamen Feind der Beiden. Passenderweise mischte sich auch noch der WWE Comissioner Mick Foley ein und setzte ein No Disqualification Match zwischen den Beiden beim PPV an. Foley agierte dabei auch noch selbst als Ringrichter und am Ende sollte Triple H das Glück auf seiner Seite haben und nach dem Pedigree den familiären Widersacher besiegen.

Der eigentliche Main-Event war ein zusammen gewürfeltes Fatal Four Way Match um die WWE Heavyweight Championship. Dabei musste The Rock seinen Titel u. a. gegen Chris Benoit verteidigen, welcher bereits im Juli sehr nahe an einem Titelgewinn war. Die anderen beiden Wrestler im Match waren Kane und The Undertaker, welche ihre Bruderfehde wie aus dem Nichts im Sommer wiederaufleben ließen, wobei der Biker seinem Bruder u. a. auch die Maske vom Gesicht riss. Im Main-Event selbst wiederholte sich eine ähnliche Situation wie bereits bei WWE Fully Loaded geschehen. Chris Benoit schlug den Undertaker mit einem Stuhl nieder und der Ringrichter zählte bis drei durch, obwohl der Deadman seinen Fuß auf das unterste Ringseil legen konnte. Benoit wurde zum WWE Heavyweight Champion gekrönt, als mal wieder Mick Foley auftauchte. Er ließ das Match weiterlaufen und am Ende musste sich Benoit erneut dem Rock Bottom geschlagen geben, was die erfolgreiche Titelverteidigung für den People’s Champion bedeutete. Benoit hingegen verließ dank Mick Foley zum zweiten Mal als Verlierer den Ring. Es ist nicht bekannt, ob damals eine Fehde zwischen den Beiden angedacht war, doch gepasst hätte es nach den Gegebenheiten auf jeden Fall.

Längstes Match des Abends: No Disqualification Match: Kurt Angle vs. Triple H – 17 Minuten, 28 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: Leather Strap Match: Jerry Lawler vs. Tazz – 5 Minuten, 7 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 30 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu einem Titelwechsel bei vier Titelkämpfen.

Oktober 2000 – WWE No Mercy – Kurt Angle erreicht auch den Wrestlingolymp

Im Vormonat war Kurt Angle noch der unterlegene Mann in seinem Match gegen Triple H. In den Folgewochen versuchte er aber dennoch immerhin eine freundschaftliche Basis zu Stephanie McMahon aufzubauen. Diese akzeptierte sogar nach dem Kurt Angle sich den Main-Event Spot für WWE No Mercy sicherte. Triple H hatte zu dieser Zeit auch keine großen Einwände, dass Steph als Managerin von Kurt auftritt, da er ein viel größeres Problem hatte. Steve Austin sollte zurückkehren und damit die Aufmerksamkeit aller Stars auf sich ziehen. Vorerst aber zurück zum Hauptmatch. Nach einem unglücklichen Manöver von The Rock ging auch die eingreifende Stephanie zu Boden, weshalb sich HHH auf den Weg zum Ring machte und wütend Rock einen Pedigree verpasste. HHH brachte seine Frau nach hinten, als plötzlich Rikishi auftauchte und seinem Verwandten, The Rock, helfen wollte. Ein Superkick traf jedoch „aus Versehen“ Rocky, woraufhin Angle sowohl Rikishi als auch The Rock mit einem Olympic Slam von den Beinen holte. Es folgte das Cover und Angle wurde tatsächlich neuer WWE Heavyweight Champion.

Kommen wir zurück zu Steve Austin. Dieser fand nämlich heraus, dass Rikishi ihn bei der WWE Survivor Series 1999 mit einem Auto überfahren hatte. Dementsprechend groß war die Wut der Rattlesnake und Austin wollte unbedingt Rache üben. Dies sollte Austin auch gelingen. Der Texaner prügelt wild auf den Samoaner ein und nach etlichen Stuhlschlägen öffnete sich bei Rikishi auch eine kräftige Platzwunde. Aufgrund der No Holds Barred Stipulation konnte Austin hierfür auch nicht disqualifiziert werden. Austin prügelte Rikishi anschließend auf den Parkplatz und stieg dort in seinen Truck. Die Rattlesnake fuhr los und wollte sich bei Rikishi revanchieren und diesen ebenfalls anfahren. Etliche Polizeimitarbeiter waren jedoch schnell genug und konnten Rikishi in Sicherheit bringen. Das Match endete übrigens in einem No Contest. Erst in den Folgewochen sollte Austin herausfinden, dass Triple H der Strippenzieher im Hintergrund war, was die Grundlage für eine heftige und blutige Fehde sein sollte.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: No Disqualification Match – The Rock (c) vs. Kurt Angle – 21 Minuten, 45 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: WWE European Championship: William Regal (c) vs. Naked Mideon – 6 Minuten, 2 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 28 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu zwei Titelwechseln bei drei Titelkämpfen.

November 2000 – WWE Survivor Series – Austin’s Rache

Wie bereits im Review des Vormonats angekündigt fand Steve Austin heraus, dass Triple H der Auftraggeber bei seinem damaligen Unfall war. Dementsprechend wütend war die Rattlesnake natürlich und schwor Rache. Dies sollte die Grundlage für eine blutige und heftige Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Wrestler in den nächsten Monaten sein. Das erste Aufeinandertreffen fand dabei bei der WWE Survivor Series statt. Über 30 Minuten kämpfen beide Wrestler in einem No Disqualification Match gegeneinander und erst am Ende übernahm Austin deutlich die Kontrolle und prügelte The Game in den Backstagebereich, bzw. sogar auf den Parkplatz. Dort stieg ein vollkommen erschöpfter Triple H in ein Auto und wollte die Geschichte aus dem Vorjahr wiederholen. Er wartete auf Austin und wollte diesen erneut überfahren. Austin war jedoch clever genug und setzte sich in einen, in der Nähe stehenden, Kran. Damit hob Austin das Auto von HHH in die Luft und ließ es aus etlichen Metern in die Tiefe fallen. Mit diesen Szenen endet der PPV und der Main-Event wurde in einem No Contest ebenfalls für beendet erklärt.

Der neue WWE Heavyweight Champion Kurt Angle durfte beim November-PPV natürlich ebenfalls nicht auf der Matchcard fehlen. Als erster Herausforderer stellte ihm sich ausgerechnet The Undertaker in den Weg, welcher bei der WWE Survivor Series sein 10-jähriges Jubiläum in der WWE feierte. Im Vorfeld der Veranstaltung beschädigte Kurt aus Versehen das Motorrad des Deadmans und zog somit dessen Aufmerksamkeit und Wut umso mehr auf sich. Als Wiedergutmachungsgeschenk brachte der Olympionike sogar einen kleinen Roller mit. The Undertaker ließ sich damit jedoch nicht zufrieden stimmen und verpasste Angle die Last Ride Powerbomb. Im Match selbst sah es zeitweise auch nach einem Titelgewinn des Deadmans aus, doch Kurt Angle nutzte erstmals seinen Bruder Eric Angle als sein Double und verwirrte den Taker damit. Kurt kam hinterrücks zurück in den Ring und konnte sich mit einem schnellen Small Package tatsächlich die Titelverteidigung sichern.

Längstes Match des Abends: No Disqualification Match: Steve Austin vs. Triple H – 35 Minuten, 9 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: WWE Women’s Championship: Ivory (c) vs. Lita – 4 Minuten, 55 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 34 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu keinem Titelwechsel bei drei Titelkämpfen.

Dezember 2000 – WWE Armageddon – Kurt Angle überlebt Hell in a Cell

Für den letzten PPV des Jahres 2000 plante die WWE einen großen Main-Event. Der WWE Heavyweight Champion Kurt Angle musste seinen Titel in einem Six Way Hell in a Cell Match gegen Rikishi, Steve Austin, The Rock, The Undertaker und Triple H aufs Spiel setzen. Alle Vorzeichen sprachen eigentlich gegen den Olympioniken und zum ersten mal in seiner WWE-Karriere zog sich Angle auch eine Platzwunde zu. Trotz aller Hindernisse konnte Kurt Angle am Ende als WWE Heavyweight Champion den Käfig verlassen. Dabei nutze er die Situation aus, dass The Undertaker Rikishi wenige Minuten vorher mit einem Chokeslam vom Käfigdach auf einen Truck mit Sägespänen beförderte und diesen damit ausschalte. Der Deadman war jedoch auch angeschlagenen und blieb erschöpft auf dem Käfigdach zurück. Im Ring verpasste Austin derweil Rock den Stunner. Das erfolgreiche Cover verhinderte jedoch Triple H, welcher einen Brawl mit Austin startete. Angle war in diesem Fall der Nutznießer und pinnte einen angeschlagenen Rocky zur Titelverteidigung.

Durch die Teilnahme aller Topstars in der Main-Event-Paarung ist im zweiten Teil der Kolumne auch etwas Platz für die Midcarder des Jahres 2000. Seit Anfang November startete man eine Fehde zwischen Chris Jericho und Kane, wobei Y2J aus Versehen Kaffee auf die Big Red Machine goss und danach Witze über dessen verbrannte Haut machte. Ein erstes Aufeinandertreffen bei der WWE Survivor Series konnte Kane für sich entscheiden. Im Folgemonat trafen sich beide Wrestler erneut im Ring und diesmal in einem Last Man Standing Match. Nach einem harten Match konnte Y2J seinen Gegner letztlich mit einem Reversal in eine Wand aus Fässern schicken, welche die Big Red Machine unter sich begruben. Kane war nicht mehr zu sehen und der Referee zählte den Ten Count zum Sieg von Chris Jericho durch.

Längstes Match des Abends: WWE Heavyweight Championship: Six Way Hell in a Cell Match - Kurt Angle (c) vs. Rikishi vs. Steve Austin vs. The Rock vs. The Undertaker vs. Triple H – 32 Minuten, 20 Sekunden
Kürzestes Match des Abends: WWE Women’s Championship: Ivory (c) vs. Molly Holly vs. Trish Stratus – 1 Minute, 40 Sekunden
Abschlussbemerkungen: Es nahmen 31 Wrestler aktiv am PPV teil und es kam zu zwei Titelwechseln bei fünf Titelkämpfen.

Ein kurzer abschließender Statistikrückblick

Im Jahr 2000 traten insgesamt 70 unterschiedliche Wrestler bei den 12 PPV’s auf. Dabei entpuppte sich ein Wrestler als absoluter Überflieger, welcher erst im Spätherbst 1999 sein Debüt in der WWE feierte. Die Rede ist natürlich von Kurt Angle. Dieser bestritt im Jahr 2000 15 PPV-Matches (2 bei WrestleMania, 3 beim King of the Ring), womit ihm die Spitzenposition in der Matchwertung nicht mehr streitig gemacht werden konnte. Das Treppchen komplettieren Chris Jericho (14 Matches) und Rikishi (13 Matches). Auch bei den meisten Siegen befindet sich Kurt Angle auf Platz 1. Diesen muss er sich jedoch mit vier weiteren Wrestlern teilen. Christian, Edge, The Rock und Triple H sicherten sich ebenfalls 7 Siege.

Bei den meisten Main-Events des Jahres 2000 konnte sich Kurt Angle jedoch nicht ganz vorne platzieren. Den ersten Platz sicherte sich dabei der People’s Champion The Rock, welcher bei 10 von 12 PPV’s im Main-Event stand. Ein phänomenaler Wert. Bereits mit einigem Abstand landete Triple H mit 7 Main-Events auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz mit je drei Main-Events teilen sich drei Wrestler. Kane, Kurt Angle und The Undertaker. Neben den Main-Events lohnt es sich natürlich auch einen Blick auf die Opener zu werfen. Dabei stehen die damaligen Mitglieder vom verhassten Stable Right To Censor, Bull Buchanen und The Goodfather, mit je 4 Openern auf dem geteilten ersten Platz. Den dritten Platz hingegen teilen sich Grandmaster Sexay, Kurt Angle, Rikishi und Scotty 2 Hotty mit je 3 Openern.

Bei einem kurzen Blick auf die Titelkämpfe im Jahr 2000 führt ebenfalls The Rock die Wertung mit 9 Teilnahmen an solchen Matches an. Ihm folgen die beiden damaligen „Storyline-Brüder“ Christian und Edge mit je 8 Titelkämpfen. Der letzte Gesichtspunkt der Statistikauswertungen ist natürlich wieder die zusammenaddierte Matchzeit aller Kämpfe, die ein Wrestler im entsprechenden Jahr bestritt. Dabei lässt sich eine interessante Wendung erkennen. Es befinden sich nicht, wie vielleicht erwartet, Kurt Angle oder The Rock an der Spitze, sondern Triple H, welcher insgesamt 5 Stunden, 23 Minuten und 17 Sekunden bei den PPV’s im Ring stand. Dabei spielte ihm, genauso wie dem Zweitplatzierten The Rock, natürlich das 60 Minutes Iron Man Match in die Karten. Rocky kam jedoch nur auf eine Gesamtmatchdauer von 4 Stunden, 48 Minuten und 23 Sekunden. Das Podest komplettiert Kurt Angle, welcher 2 Stunden, 52 Minuten und 48 Sekunden im Ring. Eine große Überraschung auf Platz 4 ist der Kanadier Edge, welcher 2 Stunden, 47 Minuten und 1 Sekunden im Ring stand und somit alle anderen großen Namen hinter sich lassen konnte.

An dieser Stelle endet auch das erste Jahresreview mit dem Jahr 2000. Weiter geht es demnächst mit dem Jahr 2001.