Am letzten Montag kehrte
Keiji Muto, der
Seiya Sanada zu dessen Exkursion nach Kanada begleitete, nach Japan zurück. Via Twitter ließ Muto verlauten, dass arbeitsreiche Tage vor ihm liegen werden.
Wie arbeitsreich die kommenden Wochen sein werden, erläuterte der ehemalige Präsident und Mehrheitsaktionär von
All Japan Pro Wrestling in einem Interview mit der morgen erscheinenden Ausgabe des Magazins Weekly Pro-Wrestling.
Demnach schaltete Muto einen Anwalt ein, der seine Kündigung als Offizieller hinter den Kulissen wie auch als Wrestler effektiv ab dem 31.05.2013 einreichte. Alleine dieser Schritt zeigt die Tragweite von Mutos Entscheidung, denn nur wenige Monate nach der Übernahme durch Speed Partners ist der Mann, der All Japan Pro Wrestling nach dem NOAH-Split aus dem Jahr 2000 quasi komplett neu aufbaute, nicht mehr Teil der Promotion. Einer der Gründe, wieso sich Muto von All Japan trennte, ist, dass der neue Präsident Nobuo Shiraishi einen Stil favorisiert, der eher dem Mixed-Martial-Arts ähnelt als dem Pro-Wrestling, welches Muto anbieten möchte. Wegen ähnlicher Änderungen in der Ausrichtung verließ Muto bereits vor über einem Jahrzehnt
New Japan Pro Wrestling.
Kampflos möchte sich die Legende jedoch nicht geschlagen geben und plant einen Rückkauf seines Aktienpakets von Speed Partners, was ihm ein erneutes Mitspracherecht hinsichtlich der Ausrichtung der Promotion einräumen würde. Auch wenn Speed Partners kaum so kurz nach dem Kauf sein neues Projekt wieder abstoßen wird, möchte Muto es versuchen.
Bereits am Wochenende hatte Dave Meltzer verkündet, dass Keiji Muto "seine" Promotion verlassen habe, was selbstredend zu Spekulationen um die Zukunft führte. Eine Möglichkeit wäre die Gründung einer neuen Promotion, doch angesichts der Wirtschaftslage und der stagnierenden Zuschauerzahlen der Konkurrenz von New Japan wird Muto laut Meltzer diesen Schritt vermutlich nicht gehen. Was bliebe wäre, einen Rücktritt außer Acht gelassen, die Rückkehr zu New Japan. Doch die Kündigung Mutos könnte noch weitreichendere Konsequenzen nach sich ziehen. Am Rande der Shows am vergangenen Wochenende versicherten etwa
KAI und
Kaz Hayashi ihre Loyalität zu Keiji Muto.
Was dies für All Japan bedeuten könnte, scheint klar: Ähnlich wie bei
Kenta Kobashis Kündigung durch
Pro Wrestling NOAH am Ende des letzten Jahres ist es denkbar, dass einige Wrestler dem Beispiel Mutos folgen werden und ihre Verträge kündigen. Dazu passt, dass Gerüchten zu Folge eine Reihe von Verträgen nach der Show in der Ryogoku Kokugikan am 30.06. enden. All Japan könnte also nach 13 Jahren ein weiterer Exodus und somit ein erneuter schwerer Einschnitt bevorstehen.
Update (05.06.)Daily Sports berichtet zudem, dass Keiji Muto sich ursprünglich nach Kenta Kobashis Retirement Show einer Knieoperation unterziehen wollte, um ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen. Die Operation hätte eine langfristige Pause Mutos nach sich gezogen und wurde, so zumindest die Vermutung, vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse verschoben, um zum Start eines möglichen neuen Projekts im Ring stehen zu können. Ob es sich bei diesem neue Projekt um eine neue Liga oder um einen Wechsel zu einer bestehenden Promotion handelt, wird nicht erwähnt.