DeutschEnglish
Nicht eingeloggt oder registriert. | Einloggen | Registrieren | Passwort vergessen?

Hogan und die schwarz-schillernde Allianz

Fehde

Fehdendaten
Titel:
Hogan und die schwarz-schillernde Allianz
Partei 1:
Zeitraum:
August 1991 - Februar 1992
Es schien wie ein Aufeinandertreffen, das nie zustande kommen würde: Hulk Hogan, der Posterjunge der World Wrestling Federation, des Sports Entertainment, der comicbunten McMahon-Welt und Ric Flair, das Aushängeschild der National Wrestling Alliance, der weitgereiste Weltmeister der globalen Territorien, der schillernde Leuchtturm der alten Schule des Professional Wrestling. Es war ein Traumduell, das Wirklichkeit werden sollte, als sich Flair 1991 mit der damaligen WCW/NWA-Führung überwarf und in die WWF wechselte - und das doch ganz anders lief, als erwartet worden war.

Was Hogan von der Ankunft Flairs zu erwarten hatte, merkte er früh, als sich sein Lieblingsfeind Bobby Heenan zum Sprachrohr des Nature Boy machte. Heenan verkündete die Ankunft Flairs erstmals beim SummerSlam, als er sich von einem Kameramann begleitet und mit Flairs aus seiner vorherigen Liga mitgebrachten NWA-Titelgürtel im Arm zu Hogans Umkleidekabine aufmachte. Er forderte den WWF Champion im Namen des "wahren World Champions" Ric Flair heraus. Hogans Antwort: Er knallte Heenan kommentarlos die Tür ins Gesicht.

Kurze Zeit später trat Flair dann bei Prime Time Wrestling selbst in Erscheinung und beschloss seinen gewohnt glamourösen Auftritt mit einer Wiederholung seiner Herausforderung: Hogan solle sich ihm, dem wahren World Champion im Ring stellen und als der Hochstapler entlarvt werden, der er wäre. Hogans Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Er nahm die Herausforderung an und erklärte, dass die Welt verdient hätte herauszufinden, wer der wahre Champion wäre.

Der Taker schafft die Sensation

Die Welt musste aber noch etwas auf das Prestigeduell warten, denn Flair musste sich zunächst noch mit jemand anderem befassen: seinem alten NWA-Rivalen Roddy Piper. Während Flair und Piper sich bei den Survivor Series als Teamkapitäne in einem klassischen Elimination Match gegenüber standen, verteidigte Hogan seinen Titel gegen einen Mann, der die Liga in dem Jahr aufgemischt hatte und sich ohne Niederlage an die Spitze der Herausforderer-Liste gesetzt hatte: der mysteriöse Undertaker.

Dessen Manager Paul Bearer lud Hogan zwei Wochen vorher zu sich in seine Interview-Show, den Funeral Parlor. Und zu den beiden gesellte sich auch Flair, der Hogan fragte, was er denn tun würde „when Ric Flair runs wild on you“. Als Hogan dabei war, Flair zu antworten, entstieg hinter ihm der Taker aus einem senkrecht aufgestellten Sarg und schlug ihn mit Bearers Urne nieder. Der Taker und Flair trampelten auf Hogan ein, ehe Piper und Randy Savage den Hulkster retteten.

Bei den Series setzte sich die ungewöhnliche Allianz aus Flair und dem Taker fort. Flair kam im Laufe des Matches zum Ring und brachte einen Stuhl in den Ring, auf den der Taker Hogan seinen Tombstone verpassen konnte. Mit dieser Aktion schaffte der Deadman die Sensation: Er pinnte Hogan, um ihm den WWF World Title abzunehmen.

Der Titel wird freigegeben

Als Folge dieser überraschenden Entwicklung sollte es beim ersten im TV übertragenen Match zwischen Hogan und Flair nicht um den Titel gehen. Hogan und Flair traten sich im ehrwürdigen New Yorker Madison Square Garden gegenüber - und Flair pinnte den Hulkster nachdem er ihn mit einem Schlagring niederstreckte. Den hatte ihm sein neuer Exekutivberater gereicht, der zwischenzeitlich wegen einer Rückenverletzung vom aktiven Geschehen zurückgetretene Mr. Perfect. Der Ringrichter bemerkte die unfaire Aktion im Nachhinein und erklärte Hogan doch noch zum Sieger durch Disqualifikation.

Wenig später sollte Hogan beim Pay Per View This Tuesday In Texas die Chance bekommen, sich den Titel vom Taker zurückzuholen. WWF-Präsident Jack Tunney hatte dieses Match wegen des umstrittenen Matchausgangs bei den Series angesetzt - und wachte diesmal persönlich am Ring, dass alles auch mit rechten Dingen zugehen würde. Es war ein illusorischer Wunsch. Flair kreuzte wieder auf und als Hogan sich außerhalb des Rings um ihn kümmern wollte, wurde Tunney bei dem Handgemenge niedergestreckt. Er sah so nicht, wie Bearer den Ring betrat um mit der Urne auf Hogan loszugehen. Der aber wich aus, so dass Bearer den Taker traf. Hogan nahm sich dann noch etwas Asche aus der Urne und warf sie dem Taker ins Gesicht, so dass der gegen Hogans Schlussoffensive inklusive Legdrop nicht ankam.

Tunney zeigte sich jedoch auch damit nicht zufrieden und erkannte Hogan den Titel nach diesem Match ab und erklärte ihn für vakant. Er verfügte, dass der Sieger der 30-Mann-Battle-Royal beim Royal Rumble neuer Champion werden sollte. Mittendrin im Gemenge natürlich: Der Taker, Hogan und Flair.

Der Showdown fällt flach

Der schien die schlechtesten Karten zu haben, denn er zog die alles andere als günstige Startnummer drei. Flair aber erwies sich als zäher Kombattant, der unzählige Eliminierungsversuche überstand, während sein Gefährte Heenan am Kommentatorenpult mehrfach dem Herzinfarkt nahe schien. Flair hielt durch, bis am Schluss nur noch drei Leute übrig waren: Er, der Hüne Sid Justice und Hogan, der im Lauf des Matches den Taker hatte eliminieren können. Als Hogan am Schluss Flair eliminieren wollte, nutzte Justice das, um stattdessen Hogan auszuschalten - der im Affekt Justice hinterherzog. Flair musste dem Riesen nur noch den letzten Stups verpassen und hatte es geschafft: Er war WWF World Champion - und erklärte in einer ausgelassenen Siegesfeier hinterher, dass er nun den Titel gewonnen hätte, der im Wrestling die Nummer eins wäre. Der NWA-Title-Belt war kein Thema mehr.

Tunney musste nun für WrestleMania VIII einen neuen Herausforderer auf Flair bestimmen. Er grenzte den Kandidatenkreis auf fünf Leute ein: Hogan, den Taker, Justice, Randy Savage und Roddy Piper. Tunney entschied sich letztlich für Hogan, was Justice sichtlich wütend machte. Trotzdem tat er sich beim Saturday Night’s Main Event vor WrestleMania mit dem Hulkster zusammen, um mit ihm und Hogans verletztem Freund Brutus Beefcake in ihrer Ecke gegen das ungleiche Duo aus Flair und dem Taker anzutreten. Inmitten des Matches turnte Justice jedoch gegen Hogan und ließ ihn im Stich.

Flair und der Taker stürzten sich darauf gemeinsam auf Hogan und wurden disqualifiziert, als sie den Ringrichter zur Seite schubsten. Nach dem Match suchte Beefcake noch die Konfrontation mit den beiden Heels - eine riskante Sache, da er zuvor wegen eines Paragliding-Unfalls eine komplizierte Gesichtsoperation zu überstehen hatte. Hogan konnte sich letztlich wieder berappeln und seinen Buddy vor Flair und dem Taker beschützen. Der Verrat Justices hatte jedoch Folgen: Hogan verzichtete auf sein Titelmatch gegen Flair, um bei Mania gegen Justice anzutreten. Flair bekam stattdessen Randy Savage als Gegner vorgesetzt. Die viel erwartete Fehde zwischen Hogan und Flair klang damit aus, ohne dass die beiden je ein im TV übertragenes Titelmatch gegeneinander bestritten.
- Der Grund dafür, dass die WWF den allseits erwarteten WrestleMania Main Event zwischen Hogan und Flair nie austrug und die Fehde unspektakulär versanden ließ, war, dass die Ticketverkaufszahlen für die von Hogan und Flair geheadlineten House Shows unter den Erwartungen blieben. Zu einem großen Duell zwischen Flair und Hogan sollte es folglich erst später kommen, als beide in die WCW wechselten.
7.50
Aktuelle Gesamtwertung (?)
Gültige Stimmen: 7
Anzahl Kommentare: 5
10.0 0x
9.0 2x
8.0 3x
7.0 1x
6.0 0x
5.0 1x
4.0 0x
3.0 0x
2.0 0x
1.0 0x
0.0 0x
Durchschnittswertung: 7.71  [7]
Durchschnitt nur 2023: 9.00  [1]
Durchschnitt nur 2018: 8.00  [1]
Durchschnitt nur 2016: 9.00  [1]
Durchschnitt nur 2010: 7.00  [1]
Durchschnitt nur 2009: 7.00  [3]
Deine Optionen:
Sonstiges: