Fehdendaten
Hulk Hogan, der Megastar der WWF und Ric Flair, das Aushängeschild der NWA. Es war eine Paarung von der die Fans lange nicht zu träumen wagten. Entsprechend leckten sie sich die Finger, als es Flair 1991 zur McMahon-Company zog und die Traumfehde so möglich wurde. Doch sie kam nie richtig zustande, Vince McMahon verwarf entsprechende Pläne, als die von Hogan und Flair geheadlineten House Shows nicht so viele Zuschauer zogen wie erhofft. Drei Jahre später sollte die Hogan-Flair-Fehde dann aber doch kommen - in der WCW.
Unter großem Trara zog es den Hulkster in diesem Jahr bekanntlich ins Turnerland – und sogleich erinnerte ihn Flairs Dauergefährte Bobby Heenan bei einem Besuch am Set von Hogans TV-Serie „Thunder in Paradise“, dass es jemanden geben würde, mit dem es noch eine offene Rechnung gab. Hogan machte dann auch kurz nach seiner Ankunft klar, dass er ohne Umschweife den World Champion herausfordern würde. Das war zu dem Zeitpunkt Flair, der den Titel beim Clash Of The Champions, bei dem Hogan debütierte, gegen Sting aufs Spiel setzte. Mit unfairer Hilfe seiner neuen Managerin Sensuous Sherri siegte Flair und vereinigte den Gürtel so mit Stings International Title - sehr zum Ärger Hogans, der nach dem Match zum Ring kam und Flair noch einmal deutlich machte, dass er es auf ihn abgesehen hätte.
Kurz darauf wurde das Match offiziell gemacht und fand dann einen Monat später beim Bash At The Beach statt. Hogan hatte dabei nicht nur seinen Manager Jimmy Hart, sondern prominente Buddys in Form von Schauspieler Mr. T und NBA-Star Shaquille O'Neal in seiner Ecke. Mr. T, der Hogan schon zu WWF-Zeiten eine helfende Hand war, bewahrte Hogan dann auch vor einem unfairen Eingriff von Sherri, so dass er Flair in gewohnter Manier mit dem Legdrop abfertigen konnte. Kurz nach seinem WCW-Debüt war Hogan also auch schon Champion.
Ein mysteriöser Attentäter
Beim nächsten Clash Of The Champions gab es dann das obligatorische Rückmatch für den entthronten Champion, doch das sollte noch in höchste Gefahr geraten. Auf dem Weg zu einem Interview vor dem Match wurde Hogan nämlich völlig überraschend von einer maskierten Gestalt attackiert, die mit einem Stahlrohr hinterrücks auf Hogans Knie einschlug. Hogan musste mit einer Trage aus der Arena und in ein Krankenhaus gebracht werden.
Nachdem WCW-Commissioner Nick Bockwinkel mitteilen musste, dass Hogan der Gürtel aberkannt werden müsste, sollte er nicht antreten können, quälte sich Hogan humpelnd aus dem Hospital in den Ring, um seine Fans nicht zu enttäuschen. Hogan verlor aber schließlich durch Auszählen, nachdem Sherri mit ihrem hochhackigen Schuh auf Hogans Knie losging. Hogan blieb Champion – nur wie lange noch, musste man sich fragen. Denn nach dem Match kam der Maskenmann zurück und ging gemeinsam mit Flair auf Hogans verletztes Knie los. Der Hulkster musste wieder aus der Arena getragen werden.
Erbost über diese Szenen suspendierte Bockwinkel Flair und Sherri dann vorerst, doch letztendlich wollte es Hogan natürlich selbst in die Hand nehmen, Flair zu bestrafen. Es sollte schließlich einen ultimativen Showdown beim Halloween Havoc in einem Stahlkäfig geben, in dem beide ihre Karrieren aufs Spiel setzten.
Flair wird in Rente geschickt
Vorher jedoch sollte es weitere Kontroversen geben, als Hogan sich bei der Show Main Event mit Dave Sullivan zusammentat und Flair gemeinsam mit seinem maskierten Helfer begegnete. Hogan war gerade dabei den Unbekannten zu demaskieren, als ein zweiter Maskenmann auf ihn los ging. Dazu sorgte Flair für Unruhe, als er kurz vor dem Havoc bei einem Essen mit Mr. T gesichtet wurde, der der Gastringrichter des Cage Matches war. Hatte der Nature Boy Hogans alten Kumpel gekauft?
Hatte er nicht, wie sich zeigen sollte. Doch auch ein unparteiischer Mr. T konnte nicht verhindern, dass Flair sich in dem Cage Match jeden unfairen Vorteil verschaffte, den er sich verschaffen konnte. So griffen sowohl Sherri als auch der Maskenmann ein und wehrten dabei auch Sting ab, der versuchte, dem Hulkster zu helfen. Doch das alles half nichts gegen Hogan, der schließlich den Hulk-up, den Big Boot und den Legdrop schaffte um Flair zu pinnen und ihn in Rente zu schicken. Hinterher griff ihn der Maskenmann erneut an und Hogan konnte ihn endlich enttarnen: Es war sein bester Freund Brutus Beefcake, was die Überleitung der nächsten Hogan-Fehde sein sollte.
- Hogan spielte in dieser Fehde erstmals die Creative-Control-Klausel aus, welche ihm die WCW bei seiner Verpflichtung zusicherte. Er lehnte den Vorschlag ab, seinen Titel zwischenzeitlich wieder an Flair zu verlieren, um die Erwartungshaltung für das dritte Match zu erhöhen. Er befand, dass ihn das zu schlecht aussehen hätte lassen.
- Flairs Ruhestand währte natürlich nicht allzu lange. Er kehrte im Jahr darauf zurück, um Vader in dessen Fehde gegen Hogan zu managen und wurde dann auch bald wieder als Wrestler eingesetzt.
- Der Angriff des Maskenmanns auf Hogans Knie war eine Anspielung auf einen Skandal, der damals die Sportwelt erschütterte, nämlich als die US-Eiskunstläuferin Tonya Harding eine ähnliche Attacke auf ihre Rivalin Nancy Kerrigan veranlasste.