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Eine Fehde, eine Ära: Austin vs. McMahon

Fehde

Fehdendaten
Titel:
Eine Fehde, eine Ära: Austin vs. McMahon
Partei 1:
Zeitraum:
April 1998 - Juli 1999
Es war die Storyline, die den Monday Night War zu Gunsten der WWF wendete. Es war die Storyline, die das Sinnbild der Attitude-Ära war. Es war die Storyline, die die WWF in einer schweren Krise womöglich vor dem Kollaps rettete. Austin vs. McMahon - es war die erfolgreichste WWF-Storyline aller Zeiten.

Die Blockbuster-Fehde begann in einer Zeit, in der die WWF am Boden lag: Die WCW hatte die Liga als erfolgreichste US-Promotion abgelöst und der WWF mehrere ihrer größten Stars abspenstig gemacht - zuletzt Bret Hart, ein Abgang, dessen skandalöse Umstände viele WWF-Fans von der Liga und ihrem Chef Vince McMahon entfremdeten. Austin, zuvor durch die Fehde mit Hart auf spektakuläre Weise vom Top-Heel zum Publikumsliebling mutiert, kristallisierte sich in der schweren Zeit als Hoffnungsträger der personell geschröpften Liga heraus. Sein Charakter als raubeiniger, fluchender, unangepasster Redneck-Outlaw begeisterte die Fans auf eine Weise, wie man es seit der Hochzeit von Hulk Hogan nicht mehr erlebt hatte - und ihm den WWF-Chef höchstpersönlich als Gegenspieler gegenüberzustellen, entpuppte sich als genialer Schachzug.

Jahrzehntelang hatte sich McMahon als Play-by-Play-Kommentator im Hintergrund gehalten und in den WWF-Storylines nie seine Rolle hinter den Kulissen thematisiert. Das hatte sich 1997 schrittweise geändert und es bot sich gerade nach dem Montreal Screwjob an, aus der realen Abneigung, die McMahon damit auf sich gezogen hatte, storylinetechnisch Kapital zu schlagen. Weil McMahon dazu auch noch über das nötige rhetorische Talent und die schauspielerischen Fähigkeiten verfügte, wurde eine neue, unverbrauchte Heelfigur geschaffen - die am Aufstieg Austins in die allerhöchsten Sphären mindestens so viel Anteil hatte wie Austin selbst.

Der Stunner Nummer eins

Der Ärger zwischen Austin und McMahon begann bei einer RAW-Ausgabe vor den Survivor Series 1997. Bei besagter Show gab es eine Attacke von Austin auf seinen damaligen Rivalen Owen Hart, der Austin zuvor beim Summer Slam schwer am Nacken verletzt hatte. Die Offiziellen der Liga konnten Austin dabei nicht zügeln, so dass schließlich sogar Polizisten einschritten. Als die Austin auch nicht in den Griff bekamen, erhob McMahon sich von seinem Kommentatorenpult und versuchte, seinen Teil zum Beruhigen der Gemüter beizutragen. Er appellierte an Austin, sich abzuregen, ehe er wegen seines Temperaments noch ins Gefängnis gehe. Austin meinte darauf zu McMahon, dass er diesen Rat schätzen würde - und verpasste McMahon, seinem eigenen Chef, den Stone Cold Stunner.

Es war ein noch nie gesehener Vorgang: Es war das erste Mal, dass der WWF-Chef von einem Angestellten derart attackiert wurde - und es war aus Austins Sicht auch nicht die beste Idee, wenn man die Situation bedachte, in der er sich befand. Austin litt noch unter der von Owen zugefügten Nackenverletzung und es lag in McMahons Hand, ob er überhaupt zulassen würde, dass er in den Ring zurückkehrte. McMahon machte ihm das auch klar, als er ihn in der Woche darauf wegen des Stunners konfrontierte. McMahon erklärte, dass Austin drei Möglichkeiten hätte: Er müsste ihm eine ärztliche Freigabe vorlegen, einen Haftungsausschluss, der die Liga von den Kosten der potenziellen Folgeschäden des Matches für Austins Gesundheit entbinden würde - oder er müsste entlassen werden.

Austin unterschrieb letztlich das Formular, durfte gegen Owen antreten und besiegte ihn, aber die Probleme zwischen McMahon und Austin hielten an. So sehr die Fans Austins Unberechenbarkeit liebten, so misstrauisch begegnete ihr der WWF-Chef. Mit zunehmendem Ärger betrachtete er, dass Austin sich schlicht nichts sagen ließ - weder von ihm, noch vom WWF-Commissioner Sgt. Slaughter, der auch öfters einen Stunner abbekam, wenn er für Austin eine Anordnung hatte, die ihm nicht passte.

Ungeahntes Temperament

Den nächsten Ärger zwischen McMahon und Austin gab es nach dem In-Your-House-Pay-Per-View D-Generation X, bei dem Austin seinen IC-Titel gegen Rocky "The Rock" Maivia verteidigte. McMahon störte sich an dem Chaos, das Austin dort anrichtete: Er kam mit einem Pickup-Truck zum Ring, warf Rockys Gefährten von der Nation of Domination gegen den Truck und verpasste am Ende - wenn auch versehentlich - einem Ringrichter den Stunner.

McMahon wurde deshalb wieder aktiv und forderte von Austin, dass er den Titel noch einmal gegen Rocky verteidigen sollte, um klare Verhältnisse herzustellen - worauf Austin aber schlicht keine Lust hatte. McMahon zog die Konsequenz und erkannte Austin den Titel ab, den er Rocky nun übergeben sollte. Das tat Austin auch, nur um Rocky dann natürlich umgehend den Stunner zu verpassen und den Gürtel wieder an sich zu nehmen. Was McMahon noch mehr auf die Palme brachte: Als er anschließend in die Seile lief, ließ die Federung Vince vom Apron stürzen, auf dem er stand. McMahon bekam einen Zornesausbruch und mehrere Offizielle - allen voran seine Vertrauten Pat Patterson und Gerald Brisco - mussten ihn abhalten, auf Austin loszugehen. So hatte man den WWF-Boss noch nie erlebt.

Dass Austin in der Woche darauf den IC-Gürtel in einen Fluss warf und ankündigte, sich von nun an Größerem zu widmen und beim Royal Rumble nach einem World-Title-Match zu streben, trug nicht dazu bei, Spannungen abzubauen. Ein Unkontrollierbarer wie Austin als World Champion - das war kein Gedanke, mit dem McMahon sich anfreunden konnte. Er musste sich aber damit auseinandersetzen, denn Austin gewann den Royal Rumble, um sich ein Titelmatch bei WrestleMania zu sichern, wo er auf den amtierenden Champion Shawn Michaels treffen sollte.

Austin ruiniert die Inszenierung

Beim RAW darauf stellte McMahon stolz wie Oskar den prominenten Stargast vor, der dieses Match als Special Guest Enforcer leiten sollte: Box-Superstar Iron Mike Tyson. Doch diese schöne Inszenierung machte Austin ihm zunichte, der unter dem Jubel der Fans zum Ring kam und Tyson klarmachte, dass er sich für einen harten Kerl halten möge, er ihm aber ja nicht dumm kommen sollte. Die Konfrontation eskalierte in einem Handgemenge zwischen Austin und Tyson, das von Securitys unterbunden werden musste und McMahon die Zornesröte ins Gesicht trieb. "You ruined it", fuhr er die Rattlesnake mehrfach an.

Im Vorfeld von WrestleMania rutschte McMahon dann auch die Bemerkung heraus, dass er es ungern sehen würde, dass Austin die WWF als Champion vertritt, er sprach von einem PR-Albtraum - was Austin zu der Vermutung veranlasste, dass McMahon hinter den Kulissen Intrigen spinnen würde, um seinen Sieg bei WrestleMania zu verhindern. Nachdem Tyson sich zum Schock der Zuschauer Michaels' D-Generation X anschloss, sah Austin das als Bestätigung, dass McMahon, Michaels und Tyson sich gegen ihn verschworen hätten - wobei er trotzig erklärte, dass ihnen das nichts nutzen würde: Er würde sich den Titel trotzdem holen.

Austin hielt Wort: Er besiegte Michaels bei WrestleMania - und Tyson war ihm dabei kein Hindernis, sondern eine Hilfe. Die Aufnahme in der DX war ein Ablenkungsmanöver, Tyson stand auf Austins Seite und sorgte am Ende mit einem fairen Count für Austins Triumph.

Die Lektion verfehlt ihr Ziel

McMahon musste sich also mit dem Gedanken, dass Austin seine Firma als Champion repräsentierte, anfreunden. Beim nächsten RAW musste er ihm dann auch den neu designten Gürtel überreichen und ihm zu seinem Triumph gratulieren - mit einem sichtlichen Unwohlsein. Dabei versuchte McMahon zunächst, sich ein wenig bei Austin anzubiedern, erklärte, dass er vor WrestleMania missverstanden worden wäre, dass er ihn nicht hassen würde und dass er durchaus stolz auf seine Leistung wäre. Er meinte, dass die beiden ein gutes Team sein könnten: Die Verbindung von Austins Power und Charisma und seiner Intelligenz und visionären Kraft könnte Austin zu einem der erfolgreichsten Champions der Geschichte machen.

Austin aber machte klar, dass er weiterhin nicht vorhatte, sich von McMahon etwas sagen zu lassen, dass er weiterhin die Hölle losbrechen lassen würde, überall wo er hingehe - und dass es McMahons Problem wäre, wenn ihm irgendetwas was er tue, nicht passen würde. McMahon meinte darauf, dass Austin lernen müsste sich anzupassen, damit aus den beiden gute Geschäftspartner würden. Austin müsse das begreifen - auf die leichte oder auf die harte Tour, bei der er zu seinem Glück gezwungen werden musste. Austin machte deutlich, welche Tour er bevorzugte: Er verpasste McMahon den Stunner. Er sollte darauf lernen, was McMahon unter der harten Tour verstand: Der alarmierte die Polizei und ließ Austin in Handschellen abführen.

In der Woche darauf verkündete McMahon unter Buhrufen, dass er nach 24 Stunden veranlasst hätte, Austin aus dem Polizeigewahrsam zu entlassen. Austin hätte seine Lektion gelernt und würde nun ein Teamplayer sein. Er kündigte an, dass die Fans nun einen neuen und verbesserten Stone Cold Steve Austin zu sehen bekämen. Das Publikum traute in der Tat seinen Augen nicht, als Austin dann im Maßanzug statt mit in seinem gewohnt legeren Outfit zum Ring kam und sich von McMahon anweisen ließ, nicht wie gewohnt in den Ringecken für die Fans zu posieren. Austin erklärte, dass er im Gefängnis gelernt hätte, dass er McMahon nicht übertrumpfen könnte und schlug McMahon vor, sich mit ihm in seinem neuen Outfit fotografieren zu lassen. Austin ließ sich mit einem freundlichen Lächeln an McMahons Seite ablichten, um ihm dann zu eröffnen, dass er das Foto gut aufheben sollte, denn es wäre das letzte Mal, dass er einen Anzug tragen würde. Er zerriss den feinen Zwirn, erklärte McMahon, dass er sich weiterhin nichts sagen lassen würde und verpasste ihm eins in die Leistengegend - und schoss als Höhepunkt noch ein Foto des sich krümmenden Vince.

McMahons erster Ringauftritt

Nachdem nun also endgültig klar war, dass Austin und McMahon nicht miteinander auskommen würden, blieb noch eine Frage zu klären: Gegen wen sollte Austin seinen Titel eigentlich als erstes verteidigen? Nachdem McMahon Austin mitteilte, dass er sich nicht für einen Herausforderer entschieden hätte, hatte Austin eine andere Idee: Er forderte McMahon auf, selbst gegen ihn in den Ring zu steigen und zu versuchen, ihm den Titel abzunehmen. Und McMahon war mittlerweile so erbost, dass er die Herausforderung annahm und das erste Mal in der Geschichte in den Ring stieg - auch wenn ihn insbesondere sein Sohn Shane dringend davon abhalten wollte.

McMahon begann das Match mit einer Ohrfeige gegen Austin, um dann schnell das Mikrofon zu ergreifen und Austin daran zu erinnern, dass er mal gesagt hatte, er könne ihn mit einem Arm auf dem Rücken besiegen. Er wollte nun, dass Austin zu seinem Wort steht. Austin ließ sich darauf ein, sich seinen rechten Arm an den Rücken binden zu lassen. Ehe der eigentlich Kampf jedoch los ging, kam Mick Foleys Alter Ego Dude Love - Austins ehemaliger Tag Team Partner - zum Ring und stellte die Frage, ob hier denn nicht alle einfach miteinander auskommen könnten. Als McMahon Love klar machen wollte, dass er hier nichts zu suchen hätte, drohte Love auf ihn los zu gehen. Als Austin dann dazwischen ging, bekam aber auf einmal er die Mandible Claw ab - und das Match mit McMahon kam nicht mehr zustande.

Love schien sich mit McMahon verbündet zu haben, der ihn dann auch zu Austins Herausforderer bei Unforgiven erklärte - wobei er es aber von sich wies, dass er und Love unter einer Decke stecken würden. Love beteuerte auch weiterhin, dass er nur ein bisschen Frieden hätte schaffen wollen - und sich dann von Austin angegriffen fühlte. Andererseits war den Fans noch bestens eine emotionale Promo von Foley nach WrestleMania in Erinnerung, in der er dem Publikum Vorwürfe machte, dass sie nach Austin gerufen hätten in einem Moment, in dem er als Cactus Jack gerade sein Letztes für sie gegeben hätte. Gab es da also wirklich keine tieferen Probleme? Oder hatte sich Foley schlicht mit McMahon verbündet, um eine Abneigung gegen Austin ausleben zu können?

Der Dude kann es nicht richten

Bei Unforgiven entbrannte jedenfalls ein harter Fight zwischen Austin und Love, bei dem auch McMahon mehrmals versuchte, sich einzumischen. Der Ringrichter ging in dem Match k.o., so dass Love einen Stuhl zum Einsatz bringen wollte. Den nahm ihm Austin ab, schlug damit den eingreifenden McMahon k.o. und verpasste Love den Stunner. Weil der Ringrichter immer noch aus dem Spiel war, zählte Austin kurzerhand selbst das Cover durch und erklärte sich zum Sieger. Gerald Brisco allerdings erklärte Love zum Sieger durch Disqualifikation, weil Austin in McMahon einen Offiziellen attackiert hätte.

McMahon trat am nächsten Abend vor das Publikum und erklärte, dass er Austin für seine Handlungen vom Vortag feuern könnte - dass er das aber noch nicht tun würde, weil das noch zu gut für ihn wäre. Stattdessen verdonnerte er Austin dazu, seinen Titel gegen TAFKA Goldust zu verteidigen - mit Brisco als Gastringrichter Der offensichtliche Versuch, Austin so den Titel abzunehmen scheiterte, als McMahon bei einem Eingriff aus Versehen Brisco mit dem Titelgürtel niederschlug - das Match endete ergebnislos.

Dass McMahon Goldust die Titelchance gab, erzürnte wiederum auch Foley, der McMahon in der Woche darauf sein Dude-Love-Outfit für die Füße warf und erklärte, dass er sich unter den Umständen nicht mehr für ihn zum Horst machen würde - dass er und McMahon zuvor unter einer Decke steckten, wurde spätestens hier offensichtlich. McMahon antwortete Foley, dass er bei Unforgiven seinen Job nicht erledigt hätte und sich deswegen nicht beklagen bräuchte. Er forderte ihn stattdessen auf, in einem Match gegen seinen besten Freund Terry Funk zu beweisen, dass er einer weiteren Titelchance würdig wäre. Foley besiegte Funk in einem harten Match und ging danach auch weiter auf die Hardcore-Ikone los - womit er McMahon zufrieden stellte.

Machtspiele im Rückmatch

McMahon stellte Dude Love in der Woche darauf als Top-Contender auf Austins Titel vor - mit einem neuen Look in Anzug, rasiert und mit einem Wall Street Journal unter dem Arm. Er kündigte zugleich an, dass Brisco Gastzeitnehmer, Patterson Gastringsprecher und er selbst Gastringrichter des Matches zwischen Austin und Love bei Unforgiven sein würden. Für denselben Abend steckte McMahon sich außerdem selbst als Tag Team Partner von Austin in ein Match gegen The Rock und D-Lo Brown - selbstredend nur, um Austin am Ende gemeinsam mit Brisco, Patterson, der Nation und noch weiteren Heels zu attackieren.

Um sich Austins Rache zu entziehen, verbannte McMahon ihn in der Woche darauf aus der Arena, was selbstverständlich keinen Nutzen hatte. Austin schmuggelte sich in die Arena und forderte McMahon und seine Helfer zum Kampf. McMahon setzte daraufhin einen Street Fight zwischen Austin sowie Patterson und Brisco an, mit Sgt. Slaughter als Ringrichter. Der Kampf endete wie es abzusehen war - im Chaos: Am Ende griffen Love und ein mit einer Austin-Maske verkleideter McMahon die Rattlesnake an.

Diese Attacke gab Austin die Gelegenheit zu einer perfiden Revanche, denn nun war er es, der McMahon von Polizisten verhaften lassen konnte - und ihm die Bedingungen für einen Rückzug seiner Anzeige diktieren konnte. Austin forderte von McMahon eine Entschuldigung - und dass er für das Match gegen Love einen Special Enforcer bestimmen konnte, der ein Auge auf McMahons Ringrichterleistung haben konnte. Austin erwählte den Undertaker.

Nächster Hoffnungsträger Kane

Tatsächlich war der Deadman das Zünglein an der Waage: Er hielt McMahon Parteilichkeit unter Kontrolle - und nachdem McMahon in der Hitze des Gefechts ausgeknockt wurde, kümmerte er sich um Patterson und Brisco, die verhindern wollten, dass ein Ersatzringrichter den Pinfall für Austin durchzählte. Er schaltete beide mit einem Chokeslam durchs Kommentatorenpult aus. Anschließend konnte Austin Dude Love den Stunner verpassen und die Hand des bewusstlosen McMahon dreimal auf die Matte klatschen lassen, um so auf kuriose Weise seinen Titel zu behalten.

Aus Wut über Austins Titelverteidigung feuerte McMahon bei RAW Dude Love - und musste sich dann Gedanken über einen neuen Top-Contender machen. Der Undertaker forderte in einer Worked-Shoot-Promo, dass er ihm endlich eine Chance geben sollte, worauf McMahon ihn in ein Number-One-Contendership-Match mit seinem verfeindeten Bruder Kane steckte - den McMahon offensichtlich bevorzugte. Kane gewann das Match dann auch, als Foley in Gestalt seiner alten Mankind-Persönlichkeit eingriff und seinem alten Erzfeind den Sieg kostete.

Kane war nun also der Mann, der Austin den Titel abnehmen sollte - und um ganz sicher zu gehen, dass das auch passieren würde, machte McMahon aus dem Match zwischen Austin und Kane beim King Of The Ring ein Match, dass Kane klar bevorteilte: Es sollte das erste First Blood Match der WWF-Geschichte geben: Wer seinen Gegner als erstes zum Bluten brachte, würde der Gewinner sein. Dass Kane mit seinem Ganzkörperanzug und seiner Maske jedes Blut verstecken konnte, war McMahon natürlich nur Recht. Und McMahon redete Kane so deutlich ein, dass er mit seinem Sieg seine schwierige Vergangenheit hinter sich lassen würde, dass Kane gar einwilligte, sich selbst in Brand zu stecken, sollte er den Titel nicht gewinnen.

Austin ist den Titel los - aber nur kurz

So weit sollte es nicht kommen: Austin verlor das Match und den Titel, nachdem der Undertaker bei einem Eingriff nach Einmischung von Mankind versehentlich Austin mit einem Stuhl traf und so eine Platzwunde bei ihm auslöste. Das sorgte selbstredend für Spannungen zwischen Austin und dem Taker, die McMahon bereitwillig schürte, indem er dem Deadman Absicht bei seiner Attacke unterstellte. Doch McMahon bekam am Tag nach dem King Of The Ring selbst eine schlechte Nachricht. Denn Austin forderte ein Rückmatch gegen Kane - und gegen McMahons Willen gewährte der es ihm. Austin gewann das Match mit dem Stunner und holte sich den Titel so zu McMahons Entsetzen postwendend zurück.

McMahon baute nun darauf, dass der Undertaker Austin den Titel wieder abnehmen sollte. Dass der ihm selbst nicht grün war, spielte da schon keine Rolle mehr, so sehr war es mittlerweile McMahons Obsession, Austin um den Gürtel zu bringen. Er machte den Taker zum Top-Herausforderer auf Austins Titel, gab ihm ein Titelmatch beim SummerSlam und setzte vorher weiter alles daran, Zwietracht zwischen den beiden zu säen. So steckte er die beiden vor dem Slam bei Fully Loaded in ein Tag Team Titelmatch gegen die mittlerweile amtierenden Kane und Mankind - mit dem Ziel, dass die ungleiche Partnerschaft nicht gut gehen und die beiden weiter auseinandertreiben würde.

Tatsächlich gab es schon vor dem Pay Per View weitere Spannungen zwischen Austin und dem Taker, die vor allem auf dem Verdacht basierten, dass der Deadman und sein Bruder Kane sich ausgesöhnt hätten und unter einer Decke stecken würden. Der Taker fühlte sich von diesem Vorwurf derart angegriffen, dass er drohte, Austin bei Fully Loaded allein zu lassen. Für den Fall drohte McMahon Austin hämisch, dann den Jobberkönig Brooklyn Brawler als Ersatzpartner zu benennen. Der Taker kam zwar doch und gewann auch mit Austin die Titel - was die Spannungen aber zur Freude McMahons nicht minderte.

Zweckgemeinschaft mit den Brothers of Destruction

Austin und der Taker verloren die Titel letztlich wieder an Mankind und Kane - und es sollte sich tatsächlich herausstellen, dass der Taker und Kane wieder im Bunde waren. Der Taker bestand aber trotzdem darauf, beim SummerSlam gegen Austin auf sich gestellt anzutreten - und unterlag der Rattlesnake.

McMahon war nun nicht mehr gewillt, Austin noch eine Sekunde länger als nötig als Champion zu ertragen - und kündigte vollmundig einen Masterplan an, Austin zum nächsten Pay Per View Breakdown zu entthronen. Er setzte ein Triple Threat Match zwischen Austin, Kane und dem Taker an - und er verband es mit der Sonderklausel, dass es dem Taker und Kane verboten wurde, den jeweils anderen zu pinnen. Er garantierte einen Titelwechsel. Dazu band McMahon die Brothers of Destruction noch in einer Zweckgemeinschaft an sich: Die beiden sollten ihn bis Breakdown vor Austin schützen - worauf sie sich für die Titelchance auch einließen. So bekam Austin von ihnen einen Double Chokeslam ab, als er McMahon ans Leder wollte - was der Taker mit den Worten kommentierte, dass Austin es nicht persönlich nehmen sollte: Es ginge nur ums Geschäft.

Auch wenn der Taker und Kane McMahon nicht immer so gut schützen konnten: Bei Breakdown kam Austin bei all seiner Willenskraft auch nicht gegen das mächtige Brüderpaar an, das Austin dominierte - und nur das Problem hatte, dass es sich nicht einig war, wer nun den Pinfall an Austin durchführen sollte. Letztlich lösten die beiden das Problem, indem sie sich nach einem Double Chokeslam gemeinsam über Austin legten. Austin war damit besiegt - aber wer nun Champion sein sollte, war unklar. McMahon scherte es nicht. Er schnappte sich den Gürtel - den Austin mittlerweile für sich mit einem Totenkopf-Logo neu hatte designen lassen - und marschierte triumphierend damit ab.

Keine Ruhe auch im Krankenhaus

McMahon verkündete beim nächsten RAW, dass er den "Smoking-Skull"-Belt einkassieren und als Trophäe behalten würde, während er den standardmäßigen Titelgürtel an den neuen Champion überreichen würde - ohne dass Austin ein Rückmatch erhalten würde. Die Zeremonie wurde mal wieder von Austin unterbrochen. Er kam mit einem Zamboni - einer fahrbaren Eisbearbeitungsmaschine für Eishockeyfelder - zum Ring gerauscht und attackierte McMahon, der ihn dafür wieder einmal von Polizisten verhaften ließ. Anschließend erklärte er, dass Kane und der Taker ihn nicht wie abgemacht vor Austin geschützt hätten und er daher vorerst keinen der beiden zum Champion krönen würde. Er setzte ein Match der beiden für Judgment Day an, der Sieger würde neuer Titelträger. Und Austin machte er als Demütigung zum Gastringrichter, der am Ende seinem Nachfolger den Gürtel übergeben müsste.

Kane und der Taker waren nicht glücklich mit der Ansetzung und es entbrannte ein Streit mit McMahon, der letztlich in einer Attacke der Brüder auf den WWF-Chef endete. Die beiden fügten McMahon eine Beinverletzung zu, die McMahon einen Krankenhausaufenthalt einbrachte. Dort bekam McMahon nicht nur Besuch von Mankind, der versuchte ihn mit seiner Sockenpuppe Mr. Socko aufzuheitern, sondern auch von einem als Arzt verkleideten Austin, der auf McMahons verletztes Bein losging und ihm auch noch mit der Bettpfanne eins überbriet.

In der Woche darauf setzte Austin noch einen drauf und füllte McMahons fabrikneue Chevrolet Corvette mit Zement ab - verbunden mit der Ansage, dass er McMahons Leben zur Hölle machen würde, solange die beiden gemeinsam in dieser Liga arbeiten würden. Der in einem Rollstuhl sitzende McMahon reagierte mit der Ankündigung, dass er Austin auf der Stelle feuern würde, sollte er bei Judgment Day das Match nicht fair leiten und einen neuen Champion ernennen. Außerdem setzte er an dem Abend noch einen neuen Bodyguard auf Austin an, einen vermummten Mann im SWAT-Outfit, der sich als der zurückkehrende Big Bossman herausstellen sollte und Austin mit seinem Schlagstock traktierte.

Austin bekommt die Papiere - und antwortet auf seine Weise

Nichtsdestotrotz gab es unter Gastringrichter Austin keinen geordneten Verlauf des Titelmatches: Er verpasste am Ende dem Taker wie Kane den Stone Cold Stunner und erklärte sich kurzerhand selbst zum Sieger und neuen Champion - eine Entscheidung, die natürlich keinen Bestand hatte. McMahon erschien nach dem Match an der Seite des Bossman und erklärte, dass Austin gefeuert wäre - was den aber offensichtlich nicht beeindruckte.

McMahon erklärte tags darauf bei RAW nochmals, dass Austin gefeuert wäre und von nun an ein Ticket kaufen müsste, sollte er je wieder in eine WWF-Arena hineinwollen. Außerdem kündigte er an, bei den Survivor Series in einem 16-Mann-Turnier einen neuen Champion zu krönen. Doch wie nicht anders zu erwarten war, bleib Vince auch von dem gefeuerten Austin nicht verschont. Die Rattlesnake verschaffte sich Zutritt zur Arena und entführte McMahon, um ihn in mehreren Segmenten psychisch zu quälen und anzudeuten, ihm die schlimmsten Dinge anzutun. Letztendlich karrte er McMahon zum Ring und hielt ihm dort eine Pistole an die Schläfe. Der vor Angst erstarrte McMahon fürchtete das schlimmste, doch aus der Pistole kam nur ein Fähnchen mit der Aufschrift "Bang 3:16". Austin meinte zu Vince, dass "McMahon 3:16" wohl heißen müsste "I just pissed my pants" und verpasste dem gedemütigten Boss noch zwei Stone Cold Stunner.

Beim nächsten RAW gab es für Vince die nächste böse Überraschung, denn Austin präsentierte ihm ein Vertragsdokument, das besagte, dass Austin wiedereingestellt wäre - und ein Titelmatch zugesichert bekommen hätte. Dafür verantwortlich war Vinces eigener Sohn Shane, der erklärte, dass er ihn zeit seines Lebens vernachlässigt hätte und sich immer alles um ihn gedreht hätte - dies war sein Weg, ihm das zurückzuzahlen. Ein wütender Vince degradierte Shane darauf zum einfachen Ringrichter und meinte zu Austin, dass er ihm das zugesicherte Titelmatch bei den Series geben würde - er könne ja versuchen, den Titel in dem Turnier zu holen.

Das Survivor-Series-Komplott

Austin traf bei dem Deadly Game Tournament in der ersten Runde auf den Bossman, der zwar nach einigen Minuten disqualifiziert wurde, aber mit weiteren Attacken durch den Schlagstock dafür sorgte, dass Austin für den Rest des Tages weichgeklopft war. Austin bekam im Viertelfinale dann ein Freilos, um dann im Halbfinale Mankind gegenüberzutreten. McMahon war mit seinem Rollstuhl am Ring und sprang daraus auf, als Austin nach dem Stunner kurz vor dem Sieg stand, um den Ringrichter aus dem Ring zu ziehen und niederzuschlagen.

Austin verpasste Mankind aber einen zweiten Stunner und Shane McMahon eilte zum Ring um das Cover durchzuzählen. Er stoppte jedoch bei zwei und zeigte dem geschockten Austin dann den Stinkefinger. Patterson und Brisco gingen dann mit Stuhlschlägen auf Austin los, Mankind coverte ihn und Shane zählte den Pinfall durch. Die Entlassung Austins und die Parteinahme Shanes für die Rattlesnake - es war alles eine Farce, um Austin die nächste Demütigung zu bescheren.

Aber die McMahons hatten noch eine weitere Überraschung im Ärmel. Statt wie erwartet im Finale Mankind zum Sieg über den Publikumsliebling The Rock zu verhelfen, ließ McMahon ganz im Stile der Ereignisse ein Jahr zuvor das Match abläuten, als Rocky Mankind in den Sharpshooter nahm. The Rock war der neue Champion und der neue Günstling der McMahons, die den vormaligen People's Champion zum Corporate Champion erklärten. Ein tobender Austin stürmte darauf den Ring und verpasste Rocky wie Mankind den Stunner, um dann noch ein wenig auf The Rock loszugehen.

"No Chance in Hell"

Austin unterbrach Rockys Krönungszeremonie beim nächsten RAW und wies darauf hin, dass sein Wiedereinstellungsvertrag trotz allem Gültigkeit hätte und sein zugesichertes Titelmatch durch die Turnierteilnahme nicht abgegolten wäre - eine Erkenntnis, der sich die McMahons widerwillig stellen mussten. Und so gab es in der Show ein Titelmatch zwischen Rock und Austin, dem am Ende aber ein alter Bekannter in die Suppe spuckte: der endgültig zum Heel geturnte Undertaker, der Austin mit einer Schaufel k.o. schlug.

Austin beschäftigte sich in den Wochen darauf dann mit dem Taker, den er als Höhepunkt der Rivalität bei Rock Bottom in einem Buried Alive Match besiegte und sich auch das Ticket für den Royal Rumble sicherte. McMahon musste das zähneknirschend hinnehmen, sorgte aber dafür, dass Austin beim Rumble die Startnummer eins bekam - und dass die anderen Teilnehmer besonders motiviert waren, ihn zu eliminieren: Er setzte ein 100.000-Dollar-Kopfgeld auf Austins Eliminierung auf. Als Krönung des Ganzen steckte McMahon sich auch noch selbst in das Rumble-Match - als Teilnehmer Nummer 30. McMahon verkündete, dass Austin "No Chance in Hell" hätte, den Rumble zu gewinnen.

Ein schöner Plan, der aber vom mittlerweile als Slaughter-Nachfolger ernannten Commissioner Shawn Michaels durchkreuzt wurde. Ursprünglich auf McMahons Seite stehend, hatte es mit der Zeit ein Zerwürfnis gegeben und nun musste McMahon mit einer widerborstigen Autoritätsperson leben, die einen wasserdichten Vertrag hatte und Vince auch überstimmen konnte. McMahon bekam das erstmals zu spüren, als Michaels die Startnummern beim Rumble änderte: Er ließ Austin die Nummer eins, gab McMahon aber die Nummer zwei. Und der nächste Rückschlag für McMahon und sein mittlerweile um The Rock geformtes Corporation-Stable ließ nicht lange auf sich warten, als Austin am selben Abend nach mehrwöchiger Abwesenheit zurückkehrte und Rocky mit einem Eingriff in ein Match gegen Mankind den Titel kostete.

Mr. McMahon gewinnt den Rumble

Rocky gewann den Titel beim Rumble unter dubiosen Umständen zurück, es blieb für McMahon aber das Problem, dass er Austin im Rumble-Match gegenübertreten musste. Nachdem Austin mit McMahon dort ein wenig den Boden aufwischte, flüchtete McMahon schließlich durch das unterste Seil – Er war also nicht ausgeschieden. Austin folgte ihm in den Backstage-Bereich und geriert dort in einen Hinterhalt der Corporation, die ihn attackierte und krankenhausreif prügelte. Austin wurde in einem Krankenwagen aus der Arena gebracht, während McMahon zurückkehrte und das Geschehen vom Kommentatorenpult aus verfolgte.

Nach einer Weile rauschte Austin am Steuer des Krankenwagens zurück in den Ring, wo er Tabula Rasa machte und alle übrigen Teilnehmer eliminierte, ehe er sich Vince vornahm und ihn zurück in den Ring schleifte. Er prügelte seinen Chef noch einmal durch die Gegend, ehe The Rock am Ring auftauchte, Austin ablenkte und McMahon so die Gelegenheit gab, Austin zu eliminieren. Vince McMahon war der Sieger des Royal Rumble 1999.

Vince feierte das am Tag darauf mit der Corporation und bezahlte Rocky die 100.000 Dollar für seine Mühen aus. McMahon hatte natürlich auch nicht vor, bei WrestleMania gegen Rocky anzutreten, er erklärte, auf sein Recht auf ein Titelmatch zu verzichten und stattdessen einen anderen Herausforderer seiner Wahl zu benennen. Mächtig großer Fehler: In dem Moment schalteten sich Michaels und Austin per Satellitenübertragung zu - und Michaels schockierte McMahon mit einem Zitat aus dem Regelbuch: Wenn der Rumble-Sieger auf sein Titelmatch verzichtet, fällt es dem Zweiplatzierten - also Austin - zu.

Austin hatte also auf die billige Tour sein Titelmatch doch sicher, aber dabei wollte er es nicht belassen. Er lud McMahon dazu ein, zu versuchen, ihm dieses Titelmatch wieder abzujagen - indem er ihm noch vor WrestleMania - beim St. Valentine's Day Massacre - in einem Steel Cage Match gegenübertreten sollte. McMahon akzeptierte, nachdem Austin seine Männlichkeit in Frage stellte und der Showdown mit der Rattlesnake stand. Zu der Abmachung gehörte eine Klausel, dass Austin McMahon vor dem Match nicht berühren durfte, was McMahon in der Woche darauf veranlasste, Austin gemeinsam mit Patterson und Brisco ins heimische Texas zu folgen und ihn dort in einer Bar zu einem Kampf zu provozieren. Austin aber widerstand der Versuchung und erklärte stattdessen, dass alle anderen Barbesucher aber kein Problem damit hätten, McMahon eine zu verpassen - weshalb der sich zurückzog.

Austin bezwingt McMahon - und holt den Titel wieder

Beim Massacre bekam McMahon von Austin wie zu Erwarten Saures. Noch bevor das Match offiziell losging, prügelte Austin den WWF-Boss windelweich - und der Ringrichter brach auch schon ab, nachdem Austin McMahon vom Käfigrand durch das spanische Kommentatorenpult krachen ließ. Austin aber hatte noch nicht genug und verlangte erfolgreich die Fortsetzung des Matches. Im Käfig hatte McMahon aber noch einer Überraschung in petto: Der debütierende Paul Wight - später bekannt als Big Show - brach durch den Ringboden und attackierte Austin. Der Riese warf die Rattlesnake gegen die Käfigtür, die unter der Last zusammenbrach und Austin nach draußen rollen ließ. Wight hatte Austin so ungewollt zum Sieg durch Verlassen des Käfigs verholfen.

Austin bekam also sein WrestleMania-Match gegen The Rock, wobei McMahon schon die nächste Idee hatte, Austins Siegchance auf ein Minimum zu reduzieren: Er ernannte Wight zum Gastringrichter - einen Job, an dem aber auch der mittlerweile wieder mit Austin verbundene Mankind Interesse anmeldete. Letztlich sollten Mankind und Wight bei Mania in einem Match ermitteln, wer den Main Event leiten sollte. Austin stimmte Rocky, die McMahons und die Corporation derweil auf seine eigene Weise auf das Match ein: Er fuhr beim letzten RAW vor WrestleMania mit einem Biertruck an den Ring, um seine Widersacher mit seinem Lieblingsgetränk vollzuspritzen.

Mankind gewann bei Mania das Match gegen Wight durch Disqualifikation, als Wight ihm einen Chokeslam durch zwei Stühle verpasste. Mankind musste ins Krankenhaus gebracht werden und konnte das Match daher nicht leiten. Als Wight von McMahon für seine Niederlage beschimpft wurde, schlug er McMahon, wurde verhaftet und fiel damit selbst aus. McMahon ernannte sich nun selbst zum Ringrichter, aber wiederum durchkreuzte Michaels das, ernannte einen normalen Referee und verbannte auch den Rest der Corporation vom Ring. Das Match - kurzerhand von McMahon noch zum No DQ Match gemacht - ging entsprechend chaotisch zu und verschliss ganze drei Ringrichter. Den letzten schaltete McMahon selbst aus, als der kurz davor war, Austin zum Sieger zu ernennen. Ehe McMahon das Match an sich reißen konnte, kam aber ein bandagierter Mankind zurück zum Ring, übernahm das Ringrichteramt und zählte den Sieg für Austin nach dem Stunner gegen Rocky durch.

Kuschelkurs wegen dem Taker

Austin beschäftigte sich nach WrestleMania weiter mit Rocky, während McMahon andere Probleme bekam. Der Undertaker, der sich mittlerweile zum Kultführer der Ministry Of Darkness aufgeschwungen hatte, wollte die Macht in der WWF an sich reißen - und schreckte dabei vor nichts zurück. Er brachte sogar Vinces Tochter Stephanie in seine Gewalt und drohte, sich mittels einer schwarzen Hochzeit bei den McMahons einzuheiraten.

McMahon tat daher das Undenkbare: Er ersuchte die Hilfe von Austin. Er half Austin, sein Rückmatch gegen Rocky bei Backlash zu gewinnen - entgegen den Absichten von Gastringrichter Shane McMahon, der den Gürtel zurück zu Rocky bringen wollte. Und er gab Austin als Zeichen des Entgegenkommens auch seinen Smoking-Skull-Belt zurück. Trotzdem blieb Austin in Anbetracht der Vorgeschichte misstrauisch.

Austin musste sich entscheiden, als der Taker bei RAW die schwarze Hochzeit mit Stephanie durchführen wollte - es sei denn Austin würde ihm im Namen McMahons die Dokumente bringen, die ihm den Besitz der WWF übertragen würden. Als der Taker dann erklärte, dass Austin verantwortlich für das sein würde, was nun passieren würde, griff die Rattlesnake ein, attackierte die Ministry und befreite Stephanie aus ihren Fängen.

Die nächste Verschwörung

Austin geriet damit ins Visier des Takers - und es sollte sich herausstellen, dass der einen Helfer in der McMahon-Familie hatte: Sohnemann Shane, der die Corporation mit der Ministry zur Corporate Ministry vereinte. Er setzte für Over The Edge ein Titelmatch zwischen Austin und dem Taker an, für das er und Vince als widerstreitende Gastringrichter nominiert wurden. Da Vince vor dem Match ausgeschaltet wurde, war Austin Shanes Launen ausgeliefert - obwohl Vince sich letztlich doch noch zum Ring quälte. Shane stoppte jedoch einen potenziell siegbringenden Count seines Vaters für Austin und kostete Austin dann schließlich mit einem Fastcount den Titel.

Austin verlangte beim nächsten RAW ein Rückmatch, das der Undertaker ihm eine Woche später gewährte, verbunden mit der Ankündigung, dass er der Welt bei der Gelegenheit auch eine höhere Macht präsentieren würde, der er dienen würde. Das Rückmatch endete nicht nach Austins Wunsch, als ihn die Corporate Ministry attackierte, zwischen den Seilen fesselte und ihn dann mit der angekündigten höheren Macht konfrontierte. Zum Ring trottete eine mit einer Kapuze verhüllte Gestalt, die diese vor Austin lüftete - und einen Wutanfall bei der Rattlesnake auslöste. Beim RAW darauf präsentierte die Gestalt auch dem Publikum sein Gesicht: es war Vince McMahon. Austin war wieder auf ein großangelegtes Komplott hereingefallen, das ihn den Titel kostete.

Dass Vince dabei aber auch das Wohlergehen von Tochter Stephanie egal war, brachte ihm Ärger ein - Ärger mit seiner eigenen Frau Linda, die ihm diese Spielchen nicht mehr durchgehen lassen wollte. Linda zog Konsequenzen daraus, die Vince schmerzten wie nichts anderes: Sie erklärte, dass sie und Stephanie ihren 50-Prozent-Anteil an der WWF und Lindas CEO-Posten abgetreten hätten - an Stone Cold Steve Austin. Der betrat mit einer Krawatte über seinem gewohnten Outfit den Ring und eröffnete Vince und Shane, dass seine erste Amtshandlung die Ansetzung eines Matches beim King Of The Ring war: Er in einem Handicap Match gegen die beiden männlichen McMahons.

Austin verliert seine Firmenamt - aber sorgt vor

Austins CEO-Posten führte ihn in der nächsten Woche in die WWF-Zentrale nach Stamford, wo er natürlich nichts als Chaos anrichtete - und dabei als Höhepunkt Vinces Büro mit Dung füllte. Als Reaktion darauf riskierte Vince alles, um Austin schnellstmöglich seines Postens zu entheben. Er verfügte, dass es in dem Handicap Match um die volle Kontrolle der WWF gehen würde - in einem Ladder Match.

Den übrigen Mitgliedern der Corporate Ministry wurde ein Eingriff in das Match verboten und auch der von Vince ersonnene Plan, Shane krank feiern zu lassen und durch den schlagkräftigeren Steve Blackman ersetzen zu lassen scheiterte, als ein Kameratape enthüllte, dass Shane völlig wohlauf war. Austin hatte so also freie Hand gegen Vince und Shane und dominierte sie die meiste Zeit über. Als er schließlich beide mit einem Stunner ausknockte, machte er sich daran, den Koffer mit den WWF-Dokumenten zu greifen - der jedoch in dem Moment auf mysteriöse Weise ein paar Meter höher gezogen wurde. Als Vince und Shane ins Match zurückkamen und Shane dann schließlich auf die Leiter stieg, senkte sich die Aufhängung wieder - und Shane sicherte sich und seinem Vater wieder die volle Kontrolle über die WWF.

Doch Austin hatte beim nächsten RAW noch eine letzte Überraschung für die McMahons in petto. Noch vor dem Match hat er seine Befugnisse genutzt, sich einen neuen Vertrag mit mehr Gehalt zu geben, ohne die vorher geltende Klausel, dass er McMahon nicht angreifen durfte ohne provoziert zu werden - und mit einem Titelmatch beim RAW nach dem King Of The Ring. Austin bestritt also ein weiteres Match gegen den Taker, das er dann auch für sich entschied, um den World Title wieder um seine Hüften schnallen zu können.

Das Ende einer Ära

Austin hatte also wieder genau den Zustand hergestellt, den McMahon seit mehr als einem Jahr unterbinden wollte. Und McMahon war nun so verzweifelt, dass er zum Äußersten ging: Nachdem der Taker Austin bei Fully Loaded zu einem First Blood Match um den Titel herausforderte, knüpfte McMahon sein Schicksal an dieses Match: Er erklärte, dass er sich bei einem Sieg Austins nie mehr aktiv in das Geschehen in der WWF einmischen würde - wobei Austin bei einer Niederlage nie wieder ein Titelmatch erhalten würde. Austin ging darauf ein.

McMahon zeigte bei der Vertragsunterschrift, wie ernst es ihm war, als er nach einer Attacke des Takers auf Austin das Blut der Rattlesnake aufsammelte, in einen Stift füllte und den Vertrag für das Match mit Austins Blut unterschrieb. An diesem Abend sollte eine Ära enden - so oder so.

Vince und Shane McMahon taten natürlich ihr Bestes, das Match zu Austins Ungunsten zu beeinflussen. Als der Taker den Ringrichter ausschaltete, nahm Shane dessen Platz ein, nur um von Austin mit dem Stunner abgefertigt zu werden - Vince bekam dieselbe Aktion ab, als er sich einzumischen versuchte. Nachdem im Gegenzug X-Pac zu Austins Gunsten eingriff, konnte Austin den Taker mit einer Kamera niederschlagen um zum Bluten bringen - um damit das Match für sich zu entscheiden, den Titel zu behalten und Vince McMahon loszuwerden. Die Abwesenheit von Vince aus dem WWF-Geschehen hielt bekanntermaßen nicht lange - aber die Austin-McMahon-Fehde hatte ihren Schlusspunkt gefunden.
- bis heute die erfolgreichste Fehde der WWF/WWE

- die RAW-Ausgabe mit dem Austin-McMahon-Match war die erste Folge seit fast zwei Jahren, in der WCW Monday NITRO im Quotenkampf übertrumpft wurde
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