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Das Tier beendet die Evolution: Batista vs. Triple H

Fehde

Fehdendaten
Titel:
Das Tier beendet die Evolution: Batista vs. Triple H
Partei 1:
Zeitraum:
November 2004 - Juni 2005
Die WWE hatte sich alles schön ausgemalt: In der quotenschwachen Zeit während der NFL-Saison sollten die Zuschauer mit einer Mega-Fehde zwischen Triple H und dessen früheren Evolution-Kollegen Randy Orton bei der Stange gehalten werden. Der aufstrebende Orton sollte seinen endgültigen Durchbruch feiern und sich bei WrestleMania 21 nach langer Jagd den World Heavyweight Title von seinem Lehrmeister zurückholen. Das Problem dabei: Die Fans nahmen den Legend Killer als Top Face nicht an. Was war also zu tun, um den größten Event des Jahres zu retten? Die Antwort lieferte ein kleiner magischer Moment im Herbst 2005. Es war der Ausgangspunkt dafür, dass jemand, den zuvor kaum einer auf der Rechnung hatte, vom Nebendarsteller zum Superstar aufstieg.

Zu diesem Zeitpunkt herrschte Chaos bei RAW: General Manager Eric Bischoff warf zu diesem Zeitpunkt temporär das Handtuch und überließ es den Wrestlern einen Monat lang selbst, die Geschicke der Montagsshow zu leiten. Zu diesem Zweck gab es ein Survivor Series Match in dem ein von Orton angeführtes Viererteam auf Triple H und drei Partner traf: Jedes Mitglied des Siegerteams sollte die Gelegenheit bekommen, für einen Tag General Manager von RAW zu sein.

Der amtierende World Champion Triple H geriet dabei arg in Bedrängnis, denn so ziemlich jeder Teilnehmer dieses Matches war auf seinen World Title aus – und egal welches Team gewinnen würde: Als Einmal-GM hatte jeder die Macht, ihn in eine aussichtslose Titelverteidigung zu stecken. Die Publikumslieblinge Orton, Chris Benoit, Chris Jericho und Maven waren dabei eine genauso große Bedrohung wie seine Partner Edge und Gene Snitsky. Nur auf einen konnte Triple H zählen: Seinen stets loyalen Evolution-Enforcer Batista. Oder nicht? In der letzten RAW-Show vor der Series versicherte Batista in einem Backstage-Segment seinem Chef die uneingeschränkte Loyalität. Kaum war der jedoch außer Sichtweite, warf das Animal einen langen Blick auf den von ihm zurückgelassenen Titelgürtel. Da bahnte sich etwas an.

Falscher Turn – aber reale Ambitionen

Bei den Series wurde dann das Albtraum-Szenario für Triple H wahr: Sein Team verlor und ein vierwöchiger Spießrutenlauf begann. Am ersten Abend war Maven General Manager, der sich selbst in ein Match gegen Hunter bookte, das dieser aber gewann. In der Woche darauf musste Hunter in einem Steel Cage Match gegen Benoit ran. Vorher jedoch konfrontierte er seinen Partner Batista, dass der ihm in der Woche zuvor nicht ausreichend den Rücken freigehalten hätte. Später beleidigte er ihn sogar, nachdem der ein Match gegen Chris Jericho verlor. Batista ließ das scheinbar nicht auf sich sitzen, denn kurz darauf sah man Triple H, wie er ärztliche Hilfe in Anspruch nahm, das er nach eigenen Angaben von Batista attackiert wurde. Das erwies sich aber nur als Finte, um sich aus dem Match gegen Benoit zu winden. Batista blieb der Evolution treu.

In der Woche darauf aber konnte sich Hunter nicht mehr drücken und musste in einem Triple Threat gegen Benoit und Edge ran – das kontrovers endete, nachdem Edge im Crippler Crossface aufgab, gleichzeitig aber den Rabid Wolverine pinnte. Der Titel wurde daher in der Woche darauf von Vince McMahon für vakant erklärt, was Triple H aufs Heftigste erzürnte. Es gab am selben Abend ein Tag Match zwischen ihm und Batista sowie Chris Benoit und Chris Jericho, bei dem er am Ende durchdrehte und alle Beteiligten mit Stuhlschlägen niederstreckte – auch Batista. Nachdem er das realisiert hatte, wollte er dem Animal aufhelfen, doch der verließ nur erbost den Ring.

Der zurückkehrende Eric Bischoff setzte ein Elimination Chamber bei New Year’s Revolution um den Titel an. Die Teilnehmer: Triple H, Benoit, Jericho, Orton, Edge – und Batista. Es war die erste Chance auf den World Title für das Animal – und es war eine gute, zumal er sich mit einem schnellen Sieg gegen Rhyno das Anrecht verdiente, als letzter das Geschehen in der Chamber zu betreten. Triple H hatte also ernsthaften Grund zur Sorge, dass sein eigener Partner ihm das Gold vor der Nase wegschnappen würde.

Schleichende Abnabelung von der Evolution

Diese Sorge erwies sich jedoch als unbegründet: Batista rettete Hunter direkt bei seinem Eintritt in das Match vor einem simultanen Ansatz des Crippler Crossface und der Walls Of Jericho – und damit nicht genug: Er schaltete Benoit und Jericho eigenhändig aus. Kurz darauf jedoch fiel er einem RKO von Orton zum Opfer und schied selbst aus – Triple H hätte die Gelegenheit gehabt, das Cover zu unterbrechen, tat es aber nicht. Anschließend pinnte Hunter Orton und sicherte sich so seinen zehnten Titel – wie aber würde Batista auf die unterlassene Hilfeleistung reagieren, war nun die Frage. Batista feierte Hunters Sieg mit ihm, indem er ihn auf die Schultern hob, was ein Raunen bei den Fans auslöste – schließlich war das dieselbe Position, in der er Orton hatte, als der aus der Evolution geworfen wurde. Würde Batista Hunter wie Orton zu Boden pfeffern? Nein.

Batista sollte so oder so bald die nächste Gelegenheit bekommen, um den World Title anzutreten, schließlich stand ja der Royal Rumble kurz bevor. Batista qualifizierte sich dafür in eindrucksvoller Manier mit einem Handicap-Sieg gegen La Resistance – unter lautem Jubel der Fans, die das aufstrebende Kraftpaket immer mehr in ihr Herz schlossen. Batista untermauerte seinen schleichenden Face-Turn, indem er sich immer mehr von der Evolution entfremdete. Als Triple H und Ric Flair in derselben Ausgabe auf Kommentator Jim Ross, die Wrestlinglegende Danny Hodge und Ortons Freundin Stacy Keibler losgingen, machte Batista nicht mit und mochte den beiden auch nicht dafür auf die Schulter klopfen.

Hunters Masterplan geht nicht auf

Beim Rumble passierte dann das, was Triple H schlaflose Nächste bereiten sollte: Batista gewann das Match und sicherte sich damit die Chance bei WrestleMania auf ihn zu treffen – oder auf WWE Champion John Bradshaw Layfield. Batista hatte die Wahl. Beim RAW nach dem Rumble gratulierte Hunter Batista ungeachtet dessen – und meinte sogar, dass er sich freuen würde, sich bei WM mit ihm zu messen. Plötzlich jedoch wurde ein Video eingespielt, in dem JBL über Batista lästerte. Eine Woche später wurde ein Segment mit JBL’s Top-Herausforderer Big Show eingespielt, in dem auch er unfreundliche Worte über Batista verlor. Ein Zufall? Wohl nicht, denn Triple H hatte großes Interesse daran, dass sein Partner zu SmackDown! gehen würde. Er machte Flair das auch klar – mit der Begründung, dass die Evolution dann beide Roster kontrollieren würde.

Batista kündigte schließlich an, dass er seine Entscheidung nach dem SD!-PPV "No Way Out" treffen und er sich um JBL kümmern würde. Dieser schien sich Batista vom Leib halten zu wollen, denn am selben Abend wurde die Longhorn-Limousine des Texaners in der Parkgarage gesichtet. Batista machte sich dorthin und wurde beinahe von der Limo überfahren - Triple H aber warf seinen Kollegen heldenmutig aus dem Weg. Batista stattete darauf dem SD-Pay-Per-View No Way Out einen Besuch ab, um sich JBL dort vorzuknöpfen.

Alles schien also oberflächlich darauf zu deuten, dass es bei WrestleMania Batista gegen JBL heißen würde. Genau das war auch der Plan von Triple H, der beim RAW darauf Flair gestand, dass er hinter den Videobotschaften der SD!-Superstars und dem Limo-Attentat stecke. Was er nicht merkte: Batista bekam das mit. Er war jedoch weniger geschockt als amüsiert: Er war nicht so naiv, dass er das nicht schon geahnt hatte. Später dann fanden sich Bischoff und SD-GM Teddy Long im Ring ein, um Batistas Entscheidung zu erfahren. Batista nahm beide Verträge in die Hand. Er legte den RAW-Vertrag dann weg, hielt den SD-Kontrakt hoch und grinste Triple H mit erhobenem Daumen an, der sich gemeinsam mit Flair ein Loch ins Knie freute, dass sein Plan scheinbar aufgegangen war. Doch ihre Gesichtszüge versteinerten als Batistas Daumen plötzlich nach unten zeigte. Es gab je eine Clothesline für The Game und den Nature Boy, schließlich wurde Triple H dann noch mit der Batista Bomb durch den Tisch befördert. Batista unterschrieb den RAW-Vertrag und meinte: "Hunter, I'm staying right here on RAW. At WrestleMania, I'm taking the World Championship. From you!"

Triple H verliert den Titel – und die Lust

Eine Woche später konnte Batista als Vorbereitung auf WrestleMania Ric Flair besiegen, wonach er allerdings von Triple H attackiert wurde. Als The Game das Tier mit dem Vorschlaghammer bearbeiten wollte, konnte Batista den Angriff abblocken und darauf das beste Stück von Triple H in zwei Teile zerbrechen. Das war für Hunter Grund genug, die Flucht zu ergreifen.

Auch diverse weitere Attacken Hunters gegen das Animal fruchteten nicht: Batista schaffte es unbeschadet bis WrestleMania – und konnte dort mit einer Batista Bomb Hunters Regentschaft tatsächlich beenden. Auch das obligatorische Rückmatch bei Backlash entschied der neue Champion zum Verdruss Hunters klar für sich. Doch es sollte noch dicker für den Cerebral Assassin kommen. In einem danach von Eric Bischoff angesetzten Turnier um einen neuen Herausforderer zu küren, schied Triple H gleich in der ersten Runde aus. Er musste im Crippler Crossface von Chris Benoit aufgeben, nachdem Batista zum Ring kam und Hunter grinsend das rettende Seil wegzog.

Triple H hatte nun keine Lust mehr. Nachdem er sich in der Woche darauf eine erneute Verbalschlacht mit Batista lieferte, meinte er dass er genug von RAW hätte. Er verließ den Ring und erklärte, dass die WWE sehen sollte, wo sie ohne ihn bleibe und dass RAW mit Batista als Champion vor die Hunde gehen würde. Hunters Abwesenheit schien dann zu einer Wiederannäherung Batistas mit Ric Flair zu führen, der Hunter nicht auf seinem Weg begleiten wollte. Flair verstrickte sich in eine Mini-Fehde mit Christian und Tyson Tomko, in der Batista seinem Mentor zu Hilfe kam.

Das Tier bezwingt den Teufel

Flair erwiderte die Geste, indem er Batista in dessen World Title Match gegen Edge half, der das zuvor erwähnte Turnier für sich entschied. Er konterte die Eingriffe von Christian und Tomko aus, was Batista dabei half, den späteren Rated R Superstar zu bezwingen. Batistas Siegesfeier wurde aber von einem alten Bekannten unterbrochen: Triple H stand plötzlich mit seinem Vorschlaghammer auf der Matte. Als Batista ihm seine Aufmerksamkeit zuwandte, bekam er einen Tiefschlag Flairs ab, der damit einmal mehr seinen Ruf als „Dirtiest Player In The Game“ bestätigte. Hunter zerstörte Batista mit dem Hammer und hatte anschließend vier Worte für ihn: Hell In A Cell!

Triple H wollte also einen weiteren Titelkampf – und zwar in seinem persönlichen Wohnzimmer: Noch nie hatte er ein One On One Match in dem Riesenkäfig verloren und ging davon aus, dass auch Batista nicht schaffen konnte, woran schon Cactus Jack, Chris Jericho, Kevin Nash und Shawn Michaels gescheitert waren. Nichtsdestotrotz nahm Batista die Herausforderung für das Match an, das Eric Bischoff für "Vengeance 2005" festsetzte. Das Match wurde dann in der Woche darauf mit einer Vertragsunterzeichnung offiziell gemacht. Nachdem Batista unterschrieb meinte Triple H, dass er gerade sein Todesurteil unterzeichnet hätte – und dass die Sache nach diesem Match vorbei wäre, unabhängig von dessen Ausgang. Hunter meinte dann noch, dass er in der Hölle mit dem Teufel zu tun bekommen würde – worauf Batista entgegnete, dass er dem Teufel in den Arsch treten würde.

Wie zu erwarten ging es bei Vengeance dann gnadenlos zur Sache. Die Ringtreppe, eine Kette, der Hammer und sogar ein in Stacheldraht gewickelter Stuhl kamen zum Einsatz. Batista steckte alles Weg und schaltete Hunter schließlich mit einem Spinebuster auf die Treppe und einer Batista Bomb aus. Wie vorher angekündigt war das das Ende dieser Fehde. Kurz darauf wurde Batista dann auch zum SmackDown! gedraftet und er lief Hunter praktisch nicht mehr über den Weg.
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