Bereits wenige Stunden nach dem Main Event von Sakura Genesis am vergangenen Sonntag, in welchem
Katsuyori Shibata als Herausforderer gegen IWGP Heavyweight Champion
Kazuchika Okada unterlag, gab es beunruhigende Meldungen über den Herausforderer, die sich in den folgenden Tagen zu einer tragischen Geschichte verdichten sollten. Von einer Veröffentlichung wurde an dieser Stelle bisher abgesehen, da seit Montag eine Debatte darüber entstand, ob der Vorfall tatsächlich echt war oder ob es sich um ein "work" handelte.
Dave Meltzer selbst brachte diese Debatte ins Rollen, da ihm zwei Personen mitteilten, sie hätten gehört, es sei kein echter Vorfall und auch das Team von Voices of Wrestling erhielt offensichtlich ähnliche Informationen. Tag um Tag rückte Meltzer jedoch mehr von dieser Sichtweise ab und erklärte im Daily Update am Donnerstag, er gehe mittlerweile ebenfalls davon aus, dass es sich nicht um eine Storyline handle. Voices of Wrestling twitterte bereits am Mittwoch, ein Wrestler, der bei Sakura Genesis aktiv war, habe ihnen mitgeteilt, Shibata sei ernsthaft verletzt. Da die Meldung nicht nur auf Wrestling-Seiten veröffentlicht wurde, sondern auch auf Mainstream-Portalen wie Yahoo, livedoor oder Sports Hochi veröffentlicht wurde, war die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Story handelt, von Beginn an als recht gering einzuschätzen.
Den Anfang machte die Wrestling-Zeitschrift Weekly Pro Wrestling, die in ihrem Bericht zu Sakura Genesis bereits darauf einging, dass Katsuyori Shibata auf dem Weg in den Backstage-Bereich mehrere Male auf seine Knie zusammen sackte, bevor er Backstage völlig entkräftet zu Boden ging. Laut Augenzeugen konnte sich Shibata nicht mehr bewegen und zeigte Anzeichen einer Paralyse der rechten Körperhälfte. Weekly Pro veröffentlichte auf seiner Website gar ein Bild des im Backstage-Bereich liegenden Wrestlers. Sofort wurde Shibata daher in eine nahe gelegene Klinik gebracht, war auf dem Weg dorthin aber ansprechbar.
Die Ärzte diagnostizierten bei einer genaueren Untersuchung ein subdurales Hämatom, eine Blutung zwischen der harten Hirnhaut und dem Gehirn. Sofort wurde eine Notoperation veranlasst, die fünf Stunden dauerte und glücklicherweise erfolgreich war. Am Tag danach war Shibata ansprechbar, die Paralyse war verschwunden und er konnte sich – dies scheint ein gutes Zeichen zu sein – an das Match erinnern. Dennoch befragte Tokyo Sports den Neurochirurgen Shunji Asamoto des IUHW Mita Krankenhauses in Tokyo, der ebenfalls Teil des medizinischen Komitees von New Japan Pro Wrestling ist, zur Verfassung Shibatas. Es gäbe zwar keine medizinischen Beweise, man gehe aber davon aus, dass eine derartige Hirnblutung sich wiederholen könne. Nur mit strikten medizinischen Untersuchungen sei überhaupt an die Fortführung einer Karriere als Pro-Wrestler zu denken, doch optimistisch sei er nicht.
In seinem Daily Update am Donnerstag schrieb Meltzer, die Kombination aus der Dehydration und des Traumas infolge des Headbutts, den Shibata im Match gegen Okada einsetzte, habe zu der schweren Kopfverletzung geführt. Derzeit deute alles darauf hin, dass der 37-jährige nie wieder die ärztliche Freigabe bekommen wird, um in den Ring zurückzukehren. Allerdings sollte bei all dieser Tragik der Mensch Katsuyori Shibata im Vordergrund stehen. Auf diesem Wege wünscht das Team von CAGEMATCH.de Shibata eine rasche Genesung und äußert die Hoffnung, dass er sein Leben ohne Beeinträchtigung fortführen kann.
