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Im Frühsommer 2000 schockte Bill Goldberg die WCW-Fans, als er zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere zum Heel turnte und sich Vince Russos New Blood anschloss. Doch nur knapp zwei Monate später musste die Liga feststellen, dass diese Idee ein Flop war - und es hieß Kommando zurück für Goldberg. Von einem Tag auf den anderen wurde Goldberg von Russos Gefährten zu seinem größten Feind.
Der Bruch zwischen Russo und Goldberg ereignete sich bei New Blood Risng, als Goldberg in einem Three Way Match auf Kevin Nash und Scott Steiner traf um einen neuen Top-Herausforderer auf den WCW World Title zu ermitteln. Goldberg verpasste das Match beinahe wegen eines angeblichen Motorradunfalls. Und als er dann doch noch aufkreuzte verließ er mitten in dem Match ohne ersichtlichen Grund das Geschehen. Ein irritierter Russo wollte ihn noch aufhalten - doch Goldberg hatte nur ein wenig höfliches „F**k off!“ für den New-Blood-Führer übrig.
Russo droht mit Rauswurf
Voll des Zorns trat Russo am Abend darauf bei Nitro vor die Kameras und kündigte an, dass er Goldberg feuern würde - obwohl ihn die WCW-Oberen wegen Goldbergs Beliebtheit davon abhalten hätten wollen. Russo meinte, dass er es satt hätte, dass Goldberg unfähig sei, einem Skript zu folgen. Doch Goldberg ging auf Russo los, bevor er die Kündigung aussprechen konnte - und kostete am selben Abend auch noch Russos Auserwähltem Jeff Jarrett eine Titelchance gegen Booker T.
In der Woche darauf präsentierte Russo Goldberg ein Entlassungsformular und meinte zu ihm, dass er sich viel Ärger ersparen würde, wenn er es unterzeichnete. Goldberg zerriss das Stück Papier - nur um dann festzustellen, dass die Aktion ein Ablenkungsmanöver war. Russo ermöglichte es Scott Steiner - mit dem Goldberg noch eine Parallelfehde am Laufen hatte - Goldbergs Freundin Beth aus ihrem Hotelzimmer zu entführen.
Goldberg war nun dermaßen stinkig, dass er Russo in der kommenden Woche sogar ein Grab in der Wüste von New Mexico schaufelte. Und mit Hilfe des Italo-Gangsters Big Vito, dem er etwas Geld zusteckte, konnte er Russo gar überwältigen und ihn eben dorthin bringen - Goldberg selbst durfte Russo nicht anfassen, um ihm keinen Kündigungsgrund zu geben. Doch ein weiterer alter Feind Goldbergs - Bret Hart - kam Russo zu Hilfe und schlug Goldberg mit der Schaufel nieder, nachdem er zuvor so getan hatte, als wollte er ihm helfen.
Goldbergs taktischer Fehler
Bei Fall Brawl hieß es dann Goldberg gegen Scott Steiner - und natürlich mischte Russo sich in das Match ein. Goldberg konnte Russo zwar davon abhalten, mit einem Baseballschläger auf ihn loszugehen, doch Steiner nutzte die Ablenkung um Goldberg mit seinem Stahlrohr eins überzuziehen. Steiner pinnte Goldberg und Russo posierte auf dessen regungslosem Körper.
Beim Nitro darauf kam Russo mit Goldbergs Entrance zum Ring und brüstete sich damit, Goldberg so sehr gedemütigt zu haben, dass er keine Wahl mehr hätte, als aus Scham zurückzutreten. Da hatte er logischerweise falsch gedacht. Schon eine Woche später war Goldberg wieder da und machte Russo das Leben zur Hölle. In einem Anfall von Größenwahn bookte sich Russo hier selbst in ein Match um den WCW World Title - ein Steel Cage Match gegen Booker T. Goldberg marschierte in dem Match zum Ring und nachdem Booker ihm die Käfigtür öffnete, verpasste er Russo einen krachenden Spear durch die Käfigwand.
Damit hatte Goldberg Russo gleich zwei Gefallen getan: Er hatte ihn zum WCW Champion gemacht und ihm einen Kündigungsgrund gegeben. Eine Woche später verkündete Russo dann, was er daraus machte: Den Titel gab er frei und auch Goldberg verschonte er zunächst mit einer Kündigung. Dafür stellte er ihn allerdings vor eine unmögliche Mission: Er forderte ihn auf, seine legendäre 174:0-Siegesserie zu wiederholen - sollte er sich vorher eine Niederlage erlauben, wäre er seinen Job los. Noch am selben Abend begann Goldberg mit Siegen gegen Meng und die Harris Boys seinen neuen Streak.
Das Total Package tritt auf den Plan
Während Russo kurz darauf aus der WCW verschwunden war, blieb die Klausel, die er Goldberg auferlegte, bestehen. Und viele Wrestler wollten sich natürlich mit der Karrierebeendigung Goldbergs profilieren - doch der wehrte wochenlang jeden ab. Schließlich trat aber jemand auf dem Plan, der nicht in die Kategorie Fallobst gehörte: Lex Luger. Der frühere World Champ war nach seiner Auffassung der Entdecker Goldbergs und klagte darüber, dass Goldberg das nicht mehr zu würdigen wusste - und ihn nicht mal in seinem Buch erwähnte, das damals auf den Markt kam.
Die Folge war ein Match Goldbergs gegen Luger bei Mayhem, das kontrovers endete. Als Goldberg am Ende den Spear gegen Luger zeigen wollte, zog der den Ringrichter vor sich, der von Goldberg aber einfach mitgespeart wurde. Nach dem Jackhammer gegen Luger zählte ein zweiter Ringrichter den Pinfall durch - doch Luger behauptete dann bei Nitro, dass Goldberg eigentlich durch DQ hätte verlieren müssen, da er einen Offiziellen attackiert hätte. Doch WCW-Präsident Ric Flair sah das anders und disqualifizierte stattdessen Luger. Und er setzte obendrein ein Rückmatch der beiden bei Starrcade an.
Goldbergs Mentor gerät zwischen die Fronten
Um Goldberg davor psychologisch klein zu kriegen, verwickelte Luger einen Mann aus Goldbergs Vergangenheit in die Auseinandersetzungen. Den Power Plant Headcoach „Sarge“ Dewayne Bruce. Er provozierte ihn mit abfälligen Bemerkungen so sehr, dass Bruce schließlich bei Commissioner Mike Sanders vorstellig wurde und ein Match gegen Luger verlangte. Der verlangte dem Sarge aber dafür ab, vorher gegen Goldberg in den Ring zu steigen. Der musste dann also gegen dessen Willen gegen seinen Mentor besiegen, um nicht gekündigt zu werden.
Doch auch das Match gegen Luger war für den Sarge kein Spaß. Luger knockte ihn mit einem Baseballschläger aus, so dass der Ringrichter das Match abbrach, nachdem er Bruce in den Torture Rack nahm. Vor dem Starrcade-Match attackierte Luger Bruce sogar noch einmal, doch alles nützte nichts: Goldberg bezwang Luger ein zweites Mal. Anschließend aber wurde Bruce wieder Opfer eines hinterhältigen Angriffs: Diesmal ging Buff Bagwell, ein scheinbarer Freund Goldbergs auf dessen Mentor los und schlug ihn wie Goldberg mit einem Stuhl k.o. Luger und Bagwell hatten sich zu einer Zweckgemeinschaft namens „Totally Buff“ verschworen.
Das neue Tag Team wurde beim darauffolgenden Pay Per View Sin in einem No DQ Match von Goldberg und dem Sarge gefordert - und noch immer stand dabei Goldbergs Karriere auf dem Spiel. Genau das wurde Goldberg zum Verhängnis: Mit Hilfe eines angeblichen Fans, der Goldberg Farbe ins Gesicht sprühte, konnten Totally Buff Goldberg mit einem Stuhlschlag und dem Buff Blockbuster ausschalten. Damit endete Goldbergs WCW-Karriere - und zwar tatsächlich. Denn bevor die logische triumphale Rückkehr nach diesem Betrug hätte erfolgen können, schloss die WCW ihre Pforten.