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Japan: Ayako Hamada wegen Drogenbesitz und -konsum zu Haftstrafe verurteilt

(18.07.2018) Neuigkeiten, verfasst von STRIGGA

Veröffentlicht am:
18.07.2018, 10:59 Uhr
Quelle:
tokyo-sports.co.jp, nikkansports.com

Als am Vorabend des 13. Mai bekannt wurde, dass Ayako Hamada ihren Sendai Girls World Title nicht wie geplant gegen DASH Chisako verteidigen würde, war noch nicht durchgesickert, was tatsächlich vorgefallen war, denn die Promotion nannte zunächst eine schlechte körperliche Verfassung Hamadas als Grund für den Ausfall. Wenige Tage später wurde allerdings klar, worum es sich wirklich handelte und dass die schlechte körperliche Verfassung – ähnlich wie "familiäre Gründe" - im japanischen Pro-Wrestling oftmals nichts Gutes bedeuten.

Wie sich herausstellte, hatte Hamada der Promotion erzählt, sie sei nicht in der Lage anzutreten, da sie in der Nacht zuvor von vier Männern mit einem Messer angegriffen worden sei. Diese wilde Geschichte beunruhigte die Verantwortlichen von Sendai Girls, sodass sie die Polizei einschalteten. Bei einer Überprüfung vor Ort klang es so, als seien mehrere Personen in der Wohnung, jedoch öffnete niemand der Polizei die Tür, sodass sie die Tür aufbrechen ließ. Vor Ort trafen sie lediglich Ayako Hamada an, die verwirrt schien und laut Polizei im Begriff war, weißes Pulver zu schniefen.

Hamada wurde verhaftet und in der Folge umgehend von ihrer Promotion Pro Wrestling WAVE entlassen. Hierzu muss man sagen, dass das Betäubungsmittelgesetz in Japan wesentlich strenger ist als hierzulande und dass bereits der Besitz von geringsten Mengen von egal welcher Art von Drogen mit mehrjährigen Gefängnisstrafen geahndet werden. WAVE blieb also aufgrund des gesellschaftlichen Drucks keine andere Möglichkeit. Präsidentin Mikiko Futagami sagte im gleichen Zuge, dass Hamada sich gerne bei den Fans entschuldigen würde, wegen ihrer Untersuchungshaft aber keine Gelegenheit dazu hatte. Außerdem sagte sie, dass sie ihre ehemalige Kollegin gerne besuchen wolle, sofern dies möglich wäre. Unterdessen berichtete Tokyo Sports, dass im Vorfeld einige Wrestlerinnen eine plötzliche Veränderung des Verhaltens, der Mimik und der Bewegung bei Hamada festgestellt hätten und die 37-jährige nahezu paranoid gewesen sei.

Als der Fall vor dem Bezirksgericht Tokyo am heutigen Mittwoch verhandelt wurde, gab Hamada den Besitz und Konsum von Drogen zu. Sie gab an, aus Sorgen um die Beziehung zu ihrer Familie und um ihre Verletzungen zu den Drogen gegriffen zu haben. Weiterhin sagte sie: "Ich bedauere es, und es tut mir leid, dass ich so vielen Menschen Unannehmlichkeiten bereitet habe. Ich würde gerne weiter nach vorne schauen, damit ich nie wieder so etwas tue. Seit meinem 17. Lebensjahr war ich Wrestlerin und ich bin noch nie einer anderen Arbeit nachgegangen und Wrestling ist mein Leben. Aber ich denke, ich sollte nicht weitermachen, ich muss mit dem Wrestling aufhören." Für die Zeit nach ihrer aktiven Karriere strebt sie einen Job als Dolmetscherin für Japanisch und Spanisch an.

Das Bezirksgericht Tokyo verurteilte Ayako Hamada nun zu einer Haftstrafe von 3 Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Falls Hamada gegen die Bewährungsauflagen verstoßen sollte, könnte sie für 1 Jahr und 6 Monate ins Gefängnis wandern. Diese Strafe basiert auf 0.106 Gramm Stimulanten, die in ihrer Wohnung gefunden wurden. Gran Hamada, der gemeinsam mit seiner Tochter vor Gericht erschien, hatte Mitte Mai angegeben, seit langer Zeit keinen Kontakt zu seiner Tochter gehabt zu haben. Direkt nach dem Urteil sagte der 67-jährige, dass sich dies nun ändern werde und die Familie wie auch Vertreter aus dem Bereich des Pro-Wrestlings sich um Ayako Hamada kümmern werden.