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WWE: Fall Benoit - Droht der nächste Riesen-Steroidskandal?, US-Senator schaltet sich ein, War Daniel doch nicht behindert?

(01.07.2007) Neuigkeiten, verfasst von The Mountie

Veröffentlicht am:
01.07.2007, 16:15 Uhr

Droht der nächste Riesen-Steroidskandal? Darüber, wie Benoits Hausarzt Dr. Phil Astin im Fadenkreuz der Ermittler steht, hat CAGEMATCH ausführlich berichtet. Und mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass der Fall Astin weitere Kreise ziehen könnte, als der WWE und womöglich auch anderen lieb sein dürfte.

Alex Marvez, ein Mitarbeiter des Wrestling Observer hat in einer Sendung von Fox News erklärt, dass Astin nicht nur Benoit mit fragwürdigen Medikamentrezepten versorgt hat. Nach dem was er von seinen Quellen höre, standen noch viele andere Wrestler auf Astins „Kundenliste“. Dass was bisher passiert sei, wäre wohl nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Sollte das stimmen, dann wird es für die WWE noch richtig unangenehm.

In dem Fall droht der Fall Astin zu einem zweiten Fall Zahorian zu werden. George Zahorian war der Arzt, der in den Achtzigern und Anfang der Neunzige unzählige WWF-Stars mit medizinisch unbegründeten Steroidrezepten versorgte, was den berühmten Steroidskandal ins Rollen brachte, der die McMahon-Company an den Rande des Ruins trieb. Und nach Berichten von Atlantaer Lokalmedien haben die Ermittler bei den bisherigen Astin-Razzien 30 bis 40 Kisten mit möglicherweise belastendem Material beschlagnahmt.


US-Senator sammelt Informationen Der Fall Benoit ist möglicherweise kurz davor, die große Politik zu erreichen. Nach einem Bericht der AP hat Jim Isakson, republikanischer Senator in Benoits Wahlheimat Georgia seinen Mitarbeiterstab angewiesen, Informationen zu dem Fall zu sammeln. Er will prüfen ob er das Thema Steroide im Wrestling im Gesundheitsausschuss des Senats auf die Tagesordnung bringen sollte. „Steroide sind ein wichtiges Problem, das von uns diskutiert werden sollte, egal welchen Beruf derjenige ausübt.“

Möglicherweise wird so auch die Frage, ob das Wrestling staatlich reguliert werden sollte aufkommen – auch wenn Isakson darüber (noch?) nicht spekulieren wollte. Derzeit ist die WWE in den USA und Kanada nur den „Athletic Commissions“ der jeweiligen Bundesstaaten verantwortlich allerdings nicht überall und dort wo sie es ist sind die Regelungen von Staat zu Staat höchst unterschiedlich. Im Zuge der Benoit-Tragödie haben sich aber auch schon erste Verantwortungsträger dieser Gremien zu Wort gemeldet, die dafür plädieren, das Wrestling stärker an die Kandare zu nehmen. In der Calgary Sun etwa äußerte sich Candy Schacter, Chef der „Calgary Combative Sports Commission“, die gegenwärtig für Kampfsportveranstaltungen in der Heimatstadt der Hart-Familie zuständig ist – allerdings nicht für Wrestling. Schecter will das ändern und sogar von der WWE unabhängige Drogentests für die Wrestler einführen.


Daniel doch nicht behindert? Ein weiterer Nebenaspekt der Benoit-Story sorgt in den US-Medien für weiteren Zündstoff. Die Feststellung, dass der tote Sohn Daniel an einer Behinderung litt, wird mittlerweile in Zweifel gezogen. Daniels Großeltern mütterlicherseits haben am Freitag über ihren Anwalt gegenüber ESPN verlauten lassen, dass ihnen nie aufgefallen sei, dass Daniel das Fragile-X-Syndrom gehabt hätte. Sie hätten oft auf Daniel aufgepasst und er habe auf sie immer wie ein ganz normaler Junge gewirkt.

Die Berichte über Daniels Krankheit begannen als ein kanadischer Lokalsender eine Bekannte der Benoits zu Wort kommen ließ, die das in den Raum stellte. Diese Behauptung wurde später von WWE-Anwalt Jerry McDevitt bestätigt, der hinzufügte, dass die Krankheit ein häufiger Streitgrund für das Paar war. Sonst hat allerdings noch niemand dies öffentlich bestätigt. Einzig Chris Jericho hat in einem Interview erklärt, dass er im Nachhinein betrachtet viele der Symptome bei Daniel erkannte.

Einige Medienvertreter werfen der WWE nun vor, das bewusst in die Welt gesetzt zu haben um von den für sie unangenehmeren möglichen Ursachen für die Tragödie abzulenken. Geraldo Rivera vom nie auf den Mund gefallenen Sender Fox News sprach offen von „Propaganda“ seitens der WWE. Möglicherweise wird Daniels Leiche nun noch darauf getestet, ob er tatsächlich das Fragile-X-Syndrom hatte. Theoretisch möglich scheint es zu sein.