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Biff Wellington verstorben

(26.06.2007) Neuigkeiten, verfasst von Ray Robson

Veröffentlicht am:
26.06.2007, 19:27 Uhr

Im Schatten der großen Chris Benoit-Tragödie, ist ein weiterer Wrestler von uns gegangen, der - das Schicksal zieht grausame Kreise - Benoit ganz und gar nicht unbekannt ist. Biff Wellington, mit bürgerlichem Namen Shayne Bower, starb am Wochenende im Alter von nur 42 Jahren. Beide Wrestler verbindet eine Vergangenheit für die legendäre Stampede-Promotion in Kanada, wo Wellington über längere Zeit eine wichtige Rolle einnahm und alle großen Stars wie eben Chris Benoit, Brian Pillman und Owen Hart wrestlete - nun sind genau diese Jungs auf der anderen Seite wieder vereint.

Der Kanadier begann seine Karriere wie so viele andere im legendären Dungeon, wo er hauptsächlich von Mr. Hito und Hiroshi Hase während ihrer Zeit in Kanada trainiert wurde und in den späten 80er Jahren zu einem bekannten und beliebten Gesicht von Stampede heranwuchs - da die Top-Babyface Spots aber für die Hart-Söhne reserviert waren, blieben ihm die großen Erfolge verwehrt. Nachdem das Geschäft bei Stampede nicht mehr lief, war er gern gesehener Gast auf vielen Independent Shows in Kanada, ging jedoch parallel immer wieder nach Japan, wo er seiner eigenen Aussage nach für New Japan seine mit Abstand besten Matches zeigte und dabei auf so illustre Gegner wie Jushin Thunder Liger traf. Ein besonderes Highlight für ihn war ein Match im japanischen Fernsehen gegen seinen eigentlichen Tag Team Partner Chris Benoit. Im Rahmen seiner Matches für New Japan war er bei WCW Clash Of The Champions XIX auch Teil des NWA World Tag Team Title Turnieres, verlor jedoch an der Seite von eben Chris Benoit, mit dem er in Japan sehr viele Tag Team Matches bestritt, in der ersten Runde gegen Brian Pillman und Jushin Thunder Liger.

Stampede Wrestler Abu Wizal, ein Jugendfreund von Bower und ein Wrestler, der Bowers gesamte Karriere verfolgt hat, sagt über Wellington: "Er hätte etwas Großes werden können. Aber dann hat er mit Drogen angefangen. Es sind immer die Drogen. Er war ein großartiger Worker als er anfing und dann hat er angefangen dieses Teufelszeug zu nehmen, seitdem ging es bergab. Dann hat Benoit den großen Durchbruch geschafft und für ihn ging es gesundheitlich rapide nach unten." Was ihn aber nicht daran hinderte, es weiterhin im Geschäft zu versuchen.

1996 versuchte er sich einige Monate in der aufstrebenden ECW, doch auch dies brachte ihn nicht über die Rolle des Undercarders hinaus. Ebenso wenig waren seine WWF Tryouts von Erfolg gekrönt. Das Ende von Stampede bedeutete gleichzeitig das leise Sterben der kanadischen Independent-Szene, so dass es auch um Biff Wellington immer ruhiger wurde, von gelegentlichen Independent Auftritten abgesehen. "Der Name Biff Wellington war auch nach seiner Primezeit noch ein Begriff. Biff hatte einen großartigen Impact in Kanada. Stampede war seit 10, 15 Jahren am Ende, wir sind rausgefahren zu einer Independent Show und die Leute sind komplett ausgemarkt für Biff. Ich musste lachen." sagt Devon Fielding, ein weiterer Independent Wrestler, der Biff während seiner Zeit in Kanada begleitete. "Wir waren in der Umkleidekabine und haben uns amüsiert. Die Hälfte der Kids war nicht einmal alt genug um Stampede überhaupt gesehen haben zu können und trotzdem feierten Sie Biff ab. Sein Name lebte weiter. Er ist natürlich kein Hulk Hogan... aber aus irgendeinem Grund war er einfach Kult in Westkanada. Die paar Auftritte, die er in der ECW hatte, haben seinem Namen hier nur weiter gepusht."

Im Gegensatz zu Benoit war Bowers Tod aber - so hart es klingen mag - nicht unbedingt überraschend. Auf Grund von jahrelangem Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente hatte Bower seit langem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, hinzu kam ein schwer lädierter Rücken. Zwar galt er seit zwei Jahren als clean, doch gesundheitliche Rückschläge wie mehrere Schlaganfälle pflasterten seinen Weg. Schon im vergangene Jahr sprang er dem Tod im letzten Moment von der Schippe. Ende vergangener Woche erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt, der wohl in seinem exzessiven Leben begründet liegt. Bower hinterlässt seine Tochter Alexandra.