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Inside The Cage Classics #230: WWF Summerslam 2001 – WWF dominiert die Alliance

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
10.04.2018, 21:48 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
"The biggest Party of the Summer" steht weiterhin im Machtkampf zwischen der Alliance und der WWF – hat beim letzten PPV allein schon aufgrund des Main Events die Alliance den Vorteil erziehlt wird es hier schwer diesen auch zu halten. Inwiefern dies den Summerslam beherrschte betrachten hier wieder Eddie und Deathrow666.



Der WCW World Heavyweight Title beherrscht den Main Event

Eddie: Man merkt häufig erst, wie sehr ein Wrestler fehlt oder gefehlt hat, wenn man ihn wieder sieht. Bei der Stardichte nach der Invasion oder allgemein bei der WWF in den frühen 2000ern war es gar nicht so aufgefallen, aber The Rock ist schon noch ein ganz anderes Kaliber und ich bin froh, dass er wieder zurück ist vom Filmdreh. Komisch dann allerdings auch, dass er nicht Rache an Austin haben will, dafür dass dieser sich auf die Seite von Vince geschlagen hatte. Die Wrestling-Welt ist allerdings vergesslich und neue Storylines sind wichtiger als das, was im März passierte, zumal der Turn von Austin ja bereits neue Wellen geschlagen hatte, nachdem er erneut geturnt ist.
Nun aber zum Match selbst. Dieses ist relativ kurz gehalten mit 15 Minuten, was aber so auch absolut stimmig war. Die Hinführung zum Match und die Story dahinter ist ebenfalls simpel und clever aufgezogen um The Rock in den Fokus zurück zu bringen. Booker wird nur leider zu keinem Zeitpunkt im Match wie ein wahrer Gegner für "the Great One". Selbst Shane McMahon schafft es nicht, genug Überzahl für die Alliance zu schaffen und so sichert sich The Rock direkt bei seinem PPV-Comeback den wichtigsten Titel der WCW, ganz klare Kampfansage an die Alliance und extreme Machtdemonstration seitens der WWF, sodass der Krieg schon eine Vorentscheidung bekommen hat. Aber wer weiß, was uns die nächsten Monate noch so erwartet.

Deathrow666: Booker T erkämpfte sich den WCW Titel bei der letzten Ausgabe von WCW Nitro in Panama Beach, Florida. Seine Regentschaft wurde kurz durch Kurt Angle unterbrochen, der den Titel allerdings nur eine Woche hielt und ihn dann wieder an Booker abgeben musste. Nun begann eine Fehde zwischen Booker und Rock. Letzterer verlor ja den WWF Championship bei Wrestlemania X-Seven an Steve Austin. Danach gönnte er sich eine kleine Pause und drehte den Film "Skorpion King". Demzufolge war er beim Invasion PPV nicht dabei. Am 30. Juli 2001 kehrte er zu RAW zurück und fällte die Entscheidung zu welcher Gruppe er tendierte. Dies machte er indem er Shane McMahon mit einem Rock Bottom und einem People's Elbow beglückte. Dies konnte Booker nicht auf sich sitzen lassen und forderte Rock zu einem Kampf beim Summerslam heraus. Bis zum Slam gab es noch einige Kämpfe in denen diese Fehde noch weiter intensiviert wurde. Beim letzten Smackdown vor dem Slam wurde der Kampf besiegelt und festgelegt dass Booker seinen Titel aufs Spiel setzen musste. 
Das Match war recht unterhaltsam und durch ein paar Eingriffe seitens Shane, der Booker beistand, sah man auch die Verbissenheit die zwischen dem Machtkampf steckte. Seien es Ablenkungen des Referees oder auch ein Rock Bottom an Shane ausserhalb des Rings. Letztendlich zeigte Booker den Scissors Kick und seinen Spinaroonie. Rock allerdings sprang auf wie man es einst von Hulk Hogan gewohnt war – zeigte den Rock Bottom und gewann das Match und den Titel. Das einzige Problem was ich damit habe ist, dass Booker trotz einiger Eingriffe eben nicht gewonnen hatte. Damit zeigte die WWF hier eigentlich schon im Ansatz, dass die ehemaligen WCW Stars und auch das was die WCW ausmachte nicht die Wertigkeit hatte, die in dieser Gesamtfehde nötig gewesen wäre. Leider war dies auch der Anfang vom Karriereabstieg für Booker T. 

Angle will Rache an Austin 

Eddie: Rein vom wrestlerischen Aspekt war das hier mein Match of the Night (nur was das Gesamtpaket anbelangt war das Ladder Match für mich besser). Die Entwicklung von Steve Austin innerhalb des Jahres 2001 war schon enorm. Erst der Heelturn bei WrestleMania X-Seven hin zu Vince McMahon und die Gründung des Two Man Power-Trips hin zum Turn gegen die WWF und auf die Seite der Alliance. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass an Steve Austin einfach kein Weg vorbei führte wenn es um DEN Mann der WWF in den frühen 2000ern ging. Großartige Charakterarbeit hier.
Zu Beginn schafft man es hier, dass es wirklich vom reinen Wrestling-Standpunkt ein absolut großartiges Match ist, dann geht es so richtig los und es wird zu einem der größten Sports Entertainment Matches des Jahres bisher. Nicht nur gibt es jeden Finisher mehrmals und diverse Kickouts, sondern auch vier verschiedene Referees. Das Finish selbst ist dann zwar für den Moment durchaus bekloppt – für das größere Ganze aber absolut fantastisch. Nick Patrick eilt zum Ring, tut als wäre nichts gewesen und disqualifiziert dann doch Kurt Angle. Durchaus berechtigt muss man ja sagen, nachdem Angle Referees attackiert hatte, dennoch aus dem Nichts zu dem Zeitpunkt und der unparteiische ist definitiv sehr parteiisch. Wie gesagt, im "bigger picture" absolut großartig, am Abend ein klarer Schocker, den man als Fan erst einmal verdauen musste.

Deathrow666: Der 2. Main Event war ein Kampf zwischen Kurt Angle und Steve Austin um den WWF Championship. Hier zeigte man im Vorfeld, dass man beide Stories gut miteinander kombinierte. Austin hatte ja beim Invasion-PPV die WWF "betrogen" indem er gegen Ende des Multi-Men Tag Team Matches Angle den Stunner verpasste und somit das Match zugunsten der Alliance entschied. Beim nächsten RAW sagte Austin, dass er dies nur getan habe, weil er dachte, Vince McMahon wolle seinen Spot an Angle weitergeben, und er war nicht zufrieden mit der Forderung von Vince nach dem "alten" Stone Cold. Bei Smackdown forderte Angle Austin heraus um dessen WWF Titel. Doch dieser wählte Booker, damit dieser seinen WCW Titel gegen Angle verteidigte, was nicht von Erfolg gekrönt war. Eine Woche später verhalf Austin Booker allerdings dazu, dass dieser seinen WCW Titel wieder zurück bekam. Angle forderte nochmals ein Match gegen Austin beim Summerslam, und diesmal akzeptierte Austin. Bis zum Slam wurde auch diese Fehde immer verbitterter. 
Für mich eindeutig das MOTN – Angle und Austin feuerten hier so ziemlich alles ab, was es abzufeuern gab. Vermutlich sogar Angles bestes Match bis dahin. Angle kickte aus insgesamt 3 (!!) Stunnern aus. Aber auch Angle konnte sowohl den Angle-Slam, als auch den Ankle-Lock zeigen, aber beides führte ebenso nicht zum Erfolg. Austin attackierte dann auch noch den Referee und zeigte einen Low Blow und einen Stunner. Dieser führte aber auch nicht zum Erfolg und so stunnte er den 2. Referee. Der dritte Referee machte dann noch Bekanntschaft mit dem Titelgürtel, den ihm Austin über den Kopf zog. Dies nutzte Angle für einen weiteren Angle Slam. Der heraneilende 4. Referee – Nick Patrick – fakte einen One Count – nur um dann das Match zu beenden und Angle zum Sieger durch DQ zu erklären. Damit hatte dieser zwar das Match gewonnen, nicht aber den Titel. Angle war ausser sich vor Wut und schob Patrick in den Ring wo er ihm einen Ankle-Lock verpasste. 


Der Rest

Eddie: Im Opener bekommt man direkt schöne Technik geboten, als die beiden Kanadier Lance Storm und Edge aufeinandertreffen. Dabei stand der Intercontinental Title auf dem Spiel, den sich Storm im Juli bei einer RAW Ausgabe von Albert sichern konnte. Nach diversen Near Falls und dem Einmischen von Christian kommt der Titel zurück zur WWF und Edge ist neuer Champion und kann sich zum zweiten Mal den Titel sichern.
Das Six Man Tag Team Match im Anschluss muss man nun wirklich nicht gesehen haben. Schön, dass es die WWF schaffte, selbst hier eine Storyline einzubauen, aber die Dudley Boyz können nicht herausreissen, was Test und die APA an Können bzw. Spannung missen lassen.
Mit dem Sieg von X-Pac, der bereits WCW Cruiserweight Champion war, über Tajiri, der als WWF Light Heavyweight Champion ins Match ging, kam also der nächste Titel zur WWF zurück. Bis dato ein sehr gelungener Abend für die Liga aus Stamford. Das Match war auch durchaus unterhaltsam und schnell geführt, kann man sich gut und gerne anschauen.
Die Storyline zwischen Chris Jericho und Stephanie McMahon war zwar mehr als merkwürdig in manchen Teilen, aber unterhaltsam nichtsdestotrotz. Jetzt fand ich allerdings Rhyno nie so zwingend gut, dass ich seine Matches so unbedingt brauche. Die WWF sah das ja etwas anders und Rhyno war lange Zeit relativ präsent in den Shows. Ein Y2J kann so etwas aber auch auffangen und das Match wusste zu gefallen. Muss man nicht gesehen haben, aber ist jetzt auch kein Match bei dem man sich ärgert wenn man es sieht. Für die Storyline Jericho-Steph macht das auch viel Sinn.
Danach kam für mich das persönliche Match of the Night. Schon bei Invasion waren Rob Van Dam und Jeff Hardy die kleinen Showstealer, und so auch hier. Zum Teil gibt es große Parallelen zum ersten Aufeinandertreffen, inklusive quasi gleicher Matchzeit, aber dennoch gibt es durch die Ladder Match Stipulation noch so viele schöne kleine Details – und gegeben des Faktes dass Jeff Hardy dabei ist auch waghalsige Spots. Beide schaffen es mit ihrer Fehde sogar dem Hardcore Title wieder etwas Bedeutung zu verschaffen. Unbedingte Empfehlung und gleichzeitig der erste wichtige (und einzige wichtige) Sieg für die Alliance am Abend.
Diesem Match zu folgen kann quasi nicht funktionieren, und so sind sowohl die Brothers Of Destruction, als auch Diamond Dallas Page und Kanyon in einer schwierigen Position. Spoiler: sie sind kläglich gescheitert. Gefühlt keinen Menschen juckt das Match – und passend zum Motto des Tages kommt der WWF Titel zu den WWF Wrestlern zurück. Kann man skippen.

Deathrow666: Ja schon sind wir wieder beim Rest. Ich möchte hier mit dem Ladder Match zwischen RVD und Jeff Hardy beginnen. Von beiden weiss man dass sie High Flyer und Risktaker sind. Und die in einem Ladder Match um den Hardcore Titel zu packen setzt dem ganzen noch die Krone auf. Es ist wie nicht anders zu erwarten ein Spotfest. Die Fehde begann beim Invasion PPV wo RVD Hardy besiegte und den Titel gewann. Am 13. August bei RAW verteidigte RVD den Titel gegen Angle, aber Hardy griff ein und pinnte RVD. Damit wechselte der Titel zu Hardy. Dies führte eben zum Ladder Match. Die knapp 17 Minuten waren keine Sekunde langweilig und beide zeigten dass sie wunderbar miteinander harmonieren – dies sollte in Zukunft noch zu einem Klassiker der beiden führen. Letztlich schaffte es RVD knapp sich den Titel zu krallen. Hardy war schon auf der anderen Seite der Leiter, aber es reichte nicht. 
Der Opener war ein Kampf zwischen Edge und Lance Storm um den IC Titel. Als Opener ganz gut und die beiden zeigten auch einige nette Aktionen. Edge versuchte auch recht schnell ein Cover anzubringen, aber Lance kickte immer wieder aus. Gegen Ende tauchte Christian auf und wollte Lance mit einem Spear treffen, dieser wich aus und der Spear traf Edge. Das Cover ging nicht auf. Storm wollte dann noch den Superkick zeigen, aber Edge konterte mit dem Impaler DDT und der Titel wechselte. Christian überreichte Edge den Titel. Dieser schaute etwas verdutzt, aber feierte. 
Spike Dudley & die APA vs. Test & die Dudley Boys stand als nächstes am Plan. Hier ging voraus, dass Test gegen die APA im Vorfeld turnte, indem er DDP und Kanyon half die Tag Team Titel zu gewinnen. Das Match war ok – nichts besonderes, aber nett anzusehen. Den Sieg brachte Shane, der Bradshaw mit einem Steel Chair am Kopf traf und somit den sieg für Test und die Dudleys ermöglichte. 
Den Cruiserweight Titel machten sich danach X-Pac und Tajiri untereinander aus. Die Cruiserweight Division ist ja für ihre High Flying Aktion und schnellen Matches bekannt. Dies fehlte mir hier etwas. Für mich war das Match etwas zu langsam, aber es konnte die Crowd ein wenig mitnehmen. Auch hier war wieder ein Eingriff von außen der Entscheidungsträger – in diesem Fall in Form von Albert der auf den Apron stieg – dort wurde er aber von Tajiri wieder heruntergekickt. Dies nutzte aber X-Pac zu einem Low Blow und dem X-Factor und dem Sieg. Dieses Macth war das einzige auf der Card welches nicht zur Invasion SL gezählt werden kann, da beide Wrestler aus dem Lager WWF waren. 
Rhyno in Begleitung von Stephanie McMahon hatte es mit Chris Jericho zu tun. Jericho war in einer Fehde mit Steph. Diese wählte Rhyno um Jericho ein für alle Mal das Maul zu stopfen. Dieser Plan ging nicht auf, denn Jericho schaffte es nach einem verfehlten Gore in die Ringecke die Walls of Jericho anzusetzen und Rhyno musste aufgeben. Das Match war guter Durchschnitt, Jericho punktete mit seinem High Flying Moves während Rhyno sich auf seine Kraft verließ. Nett war auch der Sopt wo Rhyno versuchte die Walls bei Jericho anzubringen, dieser es aber ins Seil schaffte. 
Das meiner Meinung nach schlechteste Match des PPV war das Steel Cage Match um die WWF und WCW Tag Team Titles. Hier prallten die Brothers of Destruction auf DDP und Kanyon. Dies war noch auf der Fehde zwischen dem Undertaker und DDP aufgebaut. Die Brüder holten sich die Titel von Chuck Polumbo und Sean O'Haire wohingegen DDP und Kanyon eben die APA enttrohnten – dank Tests Hilfe. Das Match selbst war sehr langsam geführt und man hatte nie den Anschein als hätte DDP und Kanyon überhaupt eine Chance – die Brüder dominierten fast das gesamte Match. Spätestens hier hatte man den Charakter DDP endgültig vernichtet. Mit einem Chokeslam vom Top Rope und der Last Ride gegen DDP war das Match nach etwas mehr als 10 Minuten zu Ende.

Fazit

Eddie: Am Ende des Tages also verkehrte Welt. Der WWF Title in Alliance Hand, und der WCW Title in Händen eines WWF Wrestlers. Da kann noch sehr viel spannendes auf uns zukommen. Und ich muss schon sagen, dass die paar wenigen Filler Matches nicht so schwer ins Gewicht fallen. Rundum guter PPV, den man immer wieder gerne ansehen kann, 8 Punkte.

Deathrow666: Der Summerslam hat mir wieder recht gut gefallen – die Invasion Story wurde schön weiter geführt und bis auf ein Match waren es immer WCW/ECW vs WWF Paarungen. Dennoch – nach Siegen ging der PPV eindeutig an die WWF die 5 Matches für sich entscheiden konnte – die Alliance nur 2. Das MOTN war eindeutig das Match von SCSA und Angle – und trotz ein paar Lowlights muss ich dem PPV 8 Pünktchen geben

Die PPV-Gesamtwertung