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Inside The Cage Classics #229: WWF/ECW/WCW Invasion 2001 – Der Krieg beginnt

Kolumne

Artikeldaten
Inside The Cage Classics #229: WWF/ECW/WCW Invasion 2001 – Der Krieg beginnt

Endlich ist es soweit. Wenige Monate, nachdem die WCW on air von Shane McMahon aufgekauft wurde gibt es sie endlich, die langersehnte Fehde der WCW gegen die WWF, dabei hat sich Shane auch noch Paul Heyman und die ECW an die Seite geholt. Jeder Start ist dabei schwierig, doch wie sich herausstellen wird, war das Jahr 2001 ab jetzt eines der stärksten der WWF Geschichte. Doch alles der Reihe nach. Auf Invasion werfen nun Eddie und der WCWler einen Blick.



Der große Brawl zwischen den Fronten

Eddie: Wichtiger könnte ein Match quasi nicht sein in der Storyline. Denn es geht darum, wer besser ist. WCW oder WWF. 6 Jahre nach dem Beginn der Monday Night Wars war es soweit, man traf direkt aufeinander. Natürlich war die ECW auch involviert, damit man die Story noch weiter intensiviert. Doch was ist auch zuvor noch passiert? Denn eigentlich ging Shane mit der WCW alleine in die Fehde, doch schnell wandten sich die Dudley Boyz und Rhyno gegen die WWF und so kam die ECW dazu. Stephanie McMahon wurde Besitzerin der ECW und so gingen beide Kinder gegen ihren Vater vor.
Es hieß Steve Austin, The Undertaker, Kane, Chris Jericho und Kurt Angle vs. Booker T, Diamond Dallas Page, Rhyno und The Dudley Boyz. Abgefahrenes Line-Up, inklusive beider World Champions. Die Story rund um Austin, der erst nicht auf der Seite der WWF kämpfen wollte ist auch hervorragend erzählt und das Videopaket vor dem Match war vermutlich das beste das die WWF bis zu diesem Zeitpunkt erstellt hatte. Sogar "Classy" Freddie Blassie trat in Erscheinung um die Wichtigkeit der Fehde zu zeigen.
Man wusste natürlich die ganze Zeit nicht, ob die Koalitionen halten – wird Y2J zur WCW zurück wechseln? Sind die Dudleyz und Rhyno wirklich der ECW gegenüber loyaler? - alles sehr spannende Fragen die das Match durchaus noch einmal interessanter gemacht haben. Durch die One-Fall Stipulation war es auch vorherbestimmt, dass das Match nicht allzu lange kontrolliert zugeht, gerade die Finish-Phase, in der mehr oder weniger alles passiert, was man sich nur wünschen kann ist so herrlich chaotisch, dass einem das Match nur gefallen kann, ohne dass es dabei das Match des Jahres wäre, das bekommen die beiden Fraktionen bei der Survivor Series später im Jahr dann quasi hin.
Gerade die letzten 10 Minuten sind hervorragend! Angle (der super over war bei den Fans) hatte Booker T am Schluss im Angle Lock und der fünffache WCW World Heavyweight Champion gab auf, nur war kein Referee da. Ausgerechnet Steve Austin brachte den in den Ring – nur um selbst Angle zu attackieren und so den Sieg für Team WCW/ECW klar zu machen. Von ihm hätte man den Turn vermutlich am wenigsten erwartet, aber das war so fantastisch inszeniert, ich freue mich schon auf die nächsten PPVs!

WCWler: Jahrelang wurde diese Fehde herbeigesehnt und es gab immer Traumszenarien mit Duellen zwischen den Topstars der WCW und der WWF. Und dann, als die WCW aufgekauft wurde, war es dann endlich so weit. Nachdem ersten gescheiterten Versuch die WCW als eigene Liga aufzubauen, schönen Dank auch an Buff Bagwell, wurde die Invasion gestartet und die WCW verbündete sich mit der ECW. Und wer sollte besser die ECW verkörpern als Stephanie McMahon? Natürlich stellte man ihr Paul Heyman an die Seite, aber für mich passte das nicht so ganz. Das Match hier war großartig aufgebaut und man sah auch im Laufe der Show immer wieder kleine Segmente der "Besitzer" mit ihren Stars. Und dann war da natürlich noch die Frage nach Austin. Die wurde dann in einem sehr starken Match anders beantwortet, als Vince das wollte. Der Turn stellt meiner Meinung nach dann auch das ganze Konzept auf den Kopf. Sicher ist Austin DER Star der WWF gewesen, aber auf Seiten der WCW? Nun ja. Das soll nicht das einzige Logikloch bleiben, aber wenn die Matches so stark bleiben, freue ich mich mit auf die PPVs.


Der Hardcore Title stiehlt die Show

Eddie: Rob Van Dam war an diesem Abend der erste Wrestler der WCW/ECW Gruppierung, der die WWF Fans mehr auf seiner Seite hatte als der WWF Vertreter. Denn auch wenn Jeff Hardy auch beliebt war, so war Mr. ECW einfach charismatischer und beliebter bei den Fans. Und was die Beiden hier abgerissen haben ist nicht von dieser Welt. Spotfest vom allerfeinsten inkl. riesigem Dive von Hardy von einer seiner großen Leitern – auf die Entrance-Rampe. Nicht mal auf RVD auf einem Tisch, nein, er flog glatt auf den Boden. Auch alles an der Stage vorne war richtig gut koordiniert mit dem Van Terminator von Rob, Matt flog in das Loch bei der Stage und die Fans waren absolut drin. Am Ende war es der Five Star Frogsplash, der den Unterschied macht und dem ECW Vertreter den Hardcore Title sichert. Must-See Match wenn man auf Spotwrestling steht!

WCWler: Das Match war großartig. Rob van Dam gewann hier zu Recht den Hardcore Title, den er als ECW-Wrestler natürlich auch sehr gut vertreten konnte. Beide zeigten viele zum Teil wahnsinnige Spots wie der der Dive von einer 20 foot Leiter auf den Boden von Hardy. Das war zum Teil schon sehr wahnsinnig. Ich würde es als das beste Match des Abends sehen, eben weil beide hier komplett die Hütte abrissen.


Der Rest

Eddie: Ja ihr lest richtig, wir sind bereits beim Rest angekommen, denn außer den beiden vorab besprochenen Kämpfen gibt es wenig an bedeutendem Material, was aber natürlich auch normal ist bei so einer Show. Jedes steht unter dem Banner WWF vs. WCW/ECW und es gibt immerhin ein paar sehr schöne neue Match-Ups inkl. Referees, die durch Münzwurf bestimmt wurden.
Den Anfang machte ein richtig guter Opener zwischen Edge & Christian gegen Lance Storm & Mike Awesome, die mit ihrem Heelwork richtig punkten konnten. E&C sind dabei natürlich dankbare Gegner, immerhin sind sie mit die größten Publikumslieblinge der Liga. Schönes Bodypartwork gegen Christian, dann der Hot Tag und die Fans gehen richtig steil.
Danach wird es erst einmal etwas schlechter. Denn es gab ein Referee vs. Referee Match. Nick Patrick vs. Earl Hebner. Das interessanteste am ganzen Match ist eigentlich, dass Patrick die anderen WCW Referees im Schlepptau hat, die heute beinahe alle die besten Referees der WWE sind.
Auch die APA, Faarooq & Bradshaw gegen Sean O'Haire & Chuck Palumbo war nicht das Gelbe vom Ei. Simple heranführung an das Match durch viele Brawls in den Vorwochen, aber hier war es einfach kein gutes Match und zeigt, dass sowohl WCW als auch die WWF keine guten Tag Team Champions hat..
Besser dagegen ist schon das Aufeinandertreffen zwischen WWF Light Heavyweight Champion X-Pac und WCW Cruiserweight Champion Billy Kidman. Schönes Spotfest, das an dieser Stelle auch notwendig war um die Fans wieder mitzunehmen. Kidman kann dabei sogar den ersten Sieg für Team WCW/ECW einfahren.
Raven war danach der nächste mit einem Punkt für die Invasoren, als er in einem ebenfalls recht kurzen Match den Commisioner der WWF, William Regal besiegen konnte. Auch hier wieder ein weniger erwähnenswerter Kampf.
Noch schlimmer war Shawn Stasiak, Chris Kanyon & Hugh Morrus gegen The Big Show, Albert & Billy Gunn. In etwas über vier Minuten war der ganze Spaß auch schon vorbei. Wobei Spaß stimmt schon irgendwo auch, immerhin hat man sofort mit den High Impact Moves angefangen, um alle unter zu bekommen.
In nicht viel mehr Zeit musste sich dann Tazz Tajiri geschlagen geben. Tazz war wieder auf der Seite der ECW, Tajiri blieb auf Seiten der WWF. Damit ging die WWF auch wieder mit 4:3 in Führung.
Nach all diesen Kämpfen kam dann erst mal der Showstealer mit RVD vs. Hardy, dass wir schon oben besprochen hatten. Doch es gab noch zwei Kämpfe. Nach dem 4:4 waren es Lita & Trish Stratus, die sich in einem Bra & Panties Match gegen Stacy Keibler und Torrie Wilson durchsetzen konnten und die WWF vor dem Main Event mit 5:4 in Führung brachten.

WCWler: Der Opener machte gleich Lust auf die Show. Edge und Christian waren immer ein großartiges Tag Team und Lance Storm und Mike Awesome haben in der WCW schon bewiesen, dass sie ein tolles Tag Team sind. Das ehemalige Team Canada zeigte dann auch klare Heelmoves, konnte den Sieg der WWF-Wrestler aber nicht verhindern. Tolles Match.
Ein Match zweier Ringrichter sieht man nicht alle Tage. Im Vorfeld hatten sich die Ringrichter der WWF und der WCW schon mehrmals in die Haare bekommen. Was lag da näher, als die Senior Referees der beiden Ligen in den Ring zu schicken. Nick Patrick, der in der WCW schon ein Ringrichtermatch verlor, hatte dann den Nachteil, dass Special Referee Mick Foley seine Begleiter backstage schickte, er sich mit Foley anlegte und Hebner ihn besiegen konnte. Beide zeigten übrigens durchaus ein paar Wrestlingmoves wie den Spear oder einen sehr tiefen Dropkick.
Ich war nie ein Freund der APA, aber das Match der Tag Team Champions war recht gut geführt. Wrestlerisch war es nicht wirklich gut, aber dafür waren die APA auch nicht bekannt und Palumbo und O'Haire waren schon zu WCW-Zeiten sehr grün und nicht für tolle Matches bekannt. Der dritte Sieg der WWF in Folge war nachvollziehbar.
Den Sieg Nummer 1 für die WCW gab es dann im Match der Leichtgewichte. Hier konnte Kidman, der im zweiten WCW-Match unter dem WWF-Banner bei SmackDown den Titel von Shane Helms geholt hat, sich gegen X-Pac durchsetzen. Das Match war ganz gut und X-Pac, der erste WWF-Wrestler der ausgebuht wurde.
Raven gegen Regal war nicht gut, wobei man Regal während der ganzen Storyline die Verachtung gegenüber der WCW gut ansehen konnte. Wer mag es ihm auch verdenken, so wie er eingesetzt wurde. Das Six Man Tag war das schlimmste Match des Abends. Die WCW gewann, aber Big Show chokeslamte alle. Für mich überraschend, dass er hier nicht turnte... Tazz gegen Tajiri war ganz ok und das Damenmatch ist natürlich ein Gimmickmatch gewesen. Der Sieg der WWF-Damen hat den Fans dann sicher besser gefallen, da Wilson und Keibler in Unterwäsche da standen.


Fazit

Eddie: Man findet beim ersten "gemeinsamen" PPV also keinen wirklichen Sieger. Wobei natürlich der Sieg im Main Event erst einmal die Vorteile auf Seiten der WCW/ECW packt, was natürlich nur richtig ist um diese Invasion nicht direkt im Keim zu ersticken. Sehr viele Kämpfe auf der Card, und bis auf zwei nichts was man sehen muss, dennoch ist das ein gelungener PPV, da alle kurzweilig sind und man sich einfach auf die weitere Story freut, 6 Punkte.

WCWler: Die WWE hat die Schlacht gewonnen, ihren General an die Gegenseite verloren und der Krieg geht erst so richtig los. Das ist wohl der Stand nach der Invasion der Allianz. Der Main Event, das Hardcore Title Match und vielleicht noch das Match der Leichtgewichte waren sehenswert. Der Rest war da und diente den Storylines. Ich gebe 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung