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Inside The Cage Classics #228: WWF King Of The Ring 2001 - Die Kurt Angle-Show

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
06.03.2018, 09:44 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Wir sind einen Monat vor der großen Invasion Storyline und es gibt dabei den vorletzten King of The Ring PPV. Wie schon in den Vorjahren ist das Turnier deutlich im Hintergrund, bereits das vierte Match ist das Finale und es gibt viele viel wichtigere Dinge. Doch all das schauen sich jetzt Eddie und Deathrow in Ruhe an:



Steve Austin bleibt auch ohne Triple H an der Spitze

Eddie: Die WWF schaffte es in 2001 häufig nicht, Kämpfe rechtzeitig enden zu lassen. Beinahe 30 Minuten sind für dieses Match deutlich zu viel. Austin als Heel überzeugt nicht zu 100%, da er, seit er böse ist, nicht mehr weiß, wie gut er ist, sondern braucht zwingend die Hilfe von McMahon. Komische Sache. Die Idee, die beiden ehemaligen Tag Champs gemeinsam gegen Austin in den Ring zu schicken ist nicht schlecht, das Match braucht aber lange, bis es einen Fluss findet. Dann geht es aber durchaus rund, inklusive einer doppelten Submission von Jericho und Benoit an Austin, was zu nichts führt, da so kein neuer Champion bestimmt werden könnte. Niemand geringeres als der WCW Champion Booker T kommt zum Ring, attackiert Austin und befördert ihn durch den Kommentatorentisch, sodass es die beiden Herausforderer erst einmal unter sich ausmachen können und müssen. Irgendwie wird das Match aber nie so wirklich gut, dass ich sagen würde, das haut mich vom Hocker. Zum großteil liegt es einfach wirklich daran, dass es viel zu lange geht. Eine schier endlose Finish-Phase, die kein Ende zu finden scheint und dann der Pin aus dem Nichts. Legit aus dem Nichts. War sehr merkwürdig.

Deathrow666: Austin war für mich eigentlich nie wirklich einer Heel/Face Rolle zuzuordnen – natürlich an der Seite von Vinnie-Mac war er verhasst – aber auch als Face zog er Dinge durch die eher einem Heel zuzuschreiben waren. Das Match hier klang vom Ansatz her gut – vor allem, da man aus der Vergangenheit weiss was Jericho und Benoit aus dem Ärmel zaubern können. Dennoch ist es hier – so wie Eddie schon sagte zu lange. Klar – der Main Event sollte das längste Match sein und vor allem als Triple Threat – aber dann sollte es so geführt werden dass man die Zeit vergisst. Dies ist hier nicht der Fall auch wenn einige Spots drin sind – die Double-Submission und auch der Eingriff von Booker bringen Abwechslung – aber rettet es das Match? Nein – hier hätten es locker 10 Min weniger auch getan.


Das King of the Ring Turnier

Eddie: Den Beginn im Turnier macht das Halbfinale zwischen Kurt Angle und Christian, die durchaus eine gemeinsame Vergangenheit haben – ebenso aber die Teilnehmer im zweiten Halbfinale, Edge und Rhyno. Immerhin diese Kämpfe machen Sinn, auch wenn die Besetzung des Turniers etwas fragwürdig ist. Aber nun zu den Kämpfen.
Man wusste schon zu Beginn, dass Angle später noch ein Match gegen Shane McMahon in einem Street Fight haben wird. Umso spannender natürlich, wie wichtig ihm dabei der KotR sein wird. Durchaus gelungener Opener, bei dem beide überzeugen können. Kurz vor Ende des Kampfes kommt sogar Shane zum Ring um Angle abzulenken, denkt man zumindest. Denn als Christian gerade den Sack zumachen wollte, zog der Besitzer der WCW diesen aus dem Ring. So dümmlich die Kommentatoren das verkaufen, so klar ist der Grund natürlich. Wenn Angle noch ein Match in den Knochen haben wird, wird er später leichteres Spiel haben. Angle zeigt direkt im Anschluss den Angle Slam zum Sieg und für den Finaleinzug,
Rhyno und Edge direkt im Anschluss machen ihre Sache auch ganz gut, ohne so wirklich überzeugen zu können. Es wirkt etwas auf Sparflamme, und der Spot mit dem offen gelegten Turnbuckle führte auch zu absolut nichts, was ich sehr merkwürdig fand. Am Ende ist es Edge, der sich durchsetzen kann und im Finale gegen Angle steht.
Dieses Finale ist dann bereits das vierte Match auf der Card, was ich sehr schade fand, da man merkt, wie wenig Bedeutung das ganze noch hat. Angle versucht vor dem Kampf noch, Edge davon zu überzeugen, dass er gegen ihn keine Chance habe und Angle daher den Sieg überlassen solle, damit dieser für den Street Fight ausgeruht ist. Gefällt Edge natürlich eher weniger und so beginnt das Match mit ein paar Schlägen für Angle. Es entsteht ein sehr offener Schlagabtausch mit einem überraschend starken Edge, im bis dato besten Match des Abends. Großartige Finish-Sequenz mit vielen Kontern, Christian, Shane und einem trotz der Niederlage nicht schlecht aussehenden Angle, aber einem deutlich gestärkten Edge.

Deathrow666: Der KOTR war für mich eigentlich immer ein sehr interessantes Turnier – man denke an Bret Hart, der damit die Fehde gegen Jerry Lawler begann – oder auch seinen Bruder Owen Hart, der den King of H(e)arts erfand – oder auch den berühmten Austin 3:16... Aber je öfter das Turnier stattfand – desto unwichtiger wurde es. So auch dieses Jahr
Ja mit den Teilnehmern waren (bis auf Rhyno) durchaus Leute dabei denen man den Sieg zugetraut hätte – und es wäre ein interessantes Finale gewesen wenn Edge auf Christian getroffen wäre – aber wie wir wissen kam es anders.
Im recht guten Opener konnte sich Angle gegen Christian durchsetzen. Das Match war ein sehr schöner Anheizer und man sah auch dass Angle sich nicht komplett auspowern wollte. Als Shane dann den entscheidenden Eingriff macht und Angle somit den Sieg bringt machen die Kommentatoren noch einen auf unverständlich und überrascht. Naja warum will Shane wohl dass Angle weiterkommt? – naja jedes weitere Match schwächt Angle. Das merkt auch dieser – aber dazu etwas später mehr.
Die zwei Meister des Spear machen das nächste Halbfinale unter sich aus. Hier fand ich in der Ansetzung schon klar, dass Edge sich durchsetzen wird – Rhyno war für mich nie ein Kandidat für größere Siege. Das Match selbst war ok – nicht so gut wie der Opener, aber ok. Edge bringt Rhyno mit der Edgecution zu Fall, nachdem dieser mit einem Gore verfehlte und (eher mit der Schulter als Kopf) den entblösten mittleren Turnbuckle erwischt weil Edge ausweicht. Somit also Angle vs. Edge im Finale.
Das Finale zwischen Edge und Angle war grad mal ein Match vom Halbfinale entfernt. Und letztendlich war das gesamte Turnier noch vor der Hälfte des PPV vorbei. Wieso dieser dann noch King oft he Ring heisst - gute Frage. Naja zum Match selbst – Angle versucht vor dem Match im Ring Edge zu überzeugen freiwillig aufzugeben um sich eine Schmach zu ersparen und Angle gestärkt in den Streetfight gegen Shane zu lassen. Dieser kann dem nichts abgewinnen und geht auf Angle los. Das Match wird toll geführt und ist einem Finale auch durchaus würdig – auch wenn es auch hier Eingriffe gibt. Edge blüht richtig auf und zeigt Angle wo der Hammer hängt. Im Finish tappt Edge im Anklelock, aber der Ref ist down. Shane speart daraufhin Angle und Edge kann mit dem Edgecution den Sack zumachen und wird zum neuen KOTR.


Der Rest – der dieses Mal auch das MOTN beinhaltet

Eddie: Zu Beginn der Show kommt Diamond Dallas Page in den Ring und fordert den Undertaker mit den Worten "Make me famous" heraus. Skurile Geschichte das Ganze. Während dem gesamten Event ist DDP auch in Reihe 1. Nach dem KotR Finale ist es dann soweit und es gibt den Brawl der Beiden. Wenn man zu wenig Ideen für Kämpfe beim PPV hat, macht man eben 20 Minuten Storyline.
Spike Dudley war der Herausforderer auf die Tag Team Titel der Dudley Boyz und hatte einen Überraschungspartner angekündigt. Dieser entpuppt sich als Kane, sehr zum Unmut von Buh-Buh Ray und D-Von. Natürlich wird Spike isoliert (wieso auch immer er im Match anfängt) und es gibt irgendwann den Hot Tag. Trotz allem schaffen es die Dudleyz, ihre Titel zu verteidigen, in einem Match das man nicht sehen muss.
Auch der Light Heavyweight Title darf mal wieder auf dem Spiel stehen. Jeff Hardy verteidigte hierbei seinen Titel gegen X-Pac. Schönes Abwechslungsreiches Match hier und neben dem Turnierfinale das erste kleine Mini-Highlight.
Danach geht es aber richtig los. Denn der Street Fight steht auf dem Spiel. Kurt Angle vs. Shane McMahon und meine Güte, die stecken beide überhaupt nicht zurück. Shane besinnt sich auf seine Stärke – schnell sein, während Angle sogar im Street Fight viele normale Wrestling Elemente einbringen will. Es entsteht hier eine absolut überraschend offene Angelegenheit, da Shane mal wieder auf sein eigenes Leben zu sch*** scheint. Einen Spot gibt es, den vermutlich jeder WWE Fan kennt, als Angle Shane durch das Glas im Entrance werfen will und dieses erst im zweiten Versuch bricht. Auch beim Versuch, Shane zurückzuwerfen bricht das zweite Glas erneut nicht – hier erst im dritten Anlauf. Armer Shane. Der Entrance Bereich sieht danach aus wie ein Cage Of Death Match bei CZW, Glassplitter überall. Die Finish-Phase ist nochmal richtig stark. Der Super Angle Slam war absolut sick und völlig zurecht der Abschluss eines hervorragendes Matches.

Deathrow666: Die Story zwischen DDP und dem Taker ist mir bis heute irgendwie ein Rätsel. Hat man hier versucht DDP in ein Programm zu zwingen? Ich fand die Stalker-rolle nicht wirklich passend. DDP kommt ganz am Anfang in den Ring und fordert den Taker heraus. Da dieser nicht kommt setzt sich DDP in die erste Reihe. Zwischen den ersten Kämpfen wird immer wieder zu ihm geblendet und auch ein Kurz-Interview gemacht – immer hinterlegt mit Bildern wo DDP gestalkt wird, was dem gar nicht schmeckt. Kurz vor dem eigentlichen Match wird aufgedeckt dass Sara (Takers damalige Frau) die Stalkerin war. Das Match war weniger als ein Lückefüller, der aber imm weiter von Sara mit dem Camcorder gefilmt wird. DDP flüchtet letztendlich – also nen schlechtes Ende für nen schlechten Kampf mit fragwürdiger Story. Wobei das Match glaub ich nie offiziell angeläutet wurde.

Das TT Titelmatch war auch nur ein schlechter Lückenfüller zwischen den Halbfinali und dem Finale des Turniers. Dass Spike hier absolut abloost war klar – und dass das Match auch eher so schwach war – leider auch.
Nicht jedes Zwischenmatch war schlecht – das bewiesen Jeff Hardy und X-Pac – gut man hat hier 2 gute Techniker, die auch sehr gute High Flying Moves zeigen können. Hier kommt wieder Stimmung auf – Jeff schafft es den Tital mit der Swanton Bomb zu verteidigen. Schöner Auffrischer zwischen Finale des KOTR und dem Streetfight.

Der Streetfight – das Highlight des ganzen PPV – Shane der Lebensmüde gegen Angle den Marathon-Man. Warum Shane bis heute noch in keinem Rollstuhl sitzt – ich glaub das hat er nur seinem mind. 758 Schutzengeln zu verdanken. Denn was der auch in dem Match wieder einsteckt ist nicht von dieser Welt. Allen voran die von Eddie schon angesprochenen Spots durch die Scheiben. Wobei ich mich frage warum die da kein "Fake"Glas genommen haben – meines Wissens wird das ja in solchen Fällen genommen. Und nein – Shane hält sich nicht zurück sondern zeigt selbst auch einiges an Offensive. Jedoch reicht es nicht – das Ende markiert ein auf der Ringecke hängende Shane der von Angle mit einem großen Brett mehrmals geschlagen wird – Angle legt dieses dann auf die Ecke und hebt sich und Shane drauf und zeigt einen Wahnsinns- AngleSlam von da oben. Das reicht für den Sieg. Damit hat auch Angle sein Erfolgserlebnis – und er wurde – trotz des Turnier Verlustes – sehr stark dargestellt. Verdientermaßen der Man of the night!


Fazit

Eddie: In Summe ein ganz guter PPV. Klares Highlight natürlich der Street Fight. Der Rest ist alles kein Must-See Material, aber in der Gesamtheit gut aufeinander abgestimmt, so dass man sich den PPV gut und flüssig anschauen kann, 7 Punkte.

Deathrow666: Der letzte PPV vor der Invasion! Etwas durchwachsen aber mit einigen Highlights. Sehr sehr schade, dass das Turnier so wenig Beachtung bekommen hat. Aber der Streetfight hat dann noch einiges rausgeholt. Manche Matches hätte man auch weglassen können, aber im Gesamtbild kann ich mich Eddie mit 7 Punkten anschliessen. Und wer den Streetfight noch nicht gesehen hat – NACHHOLEN! ;)

Die PPV-Gesamtwertung